Der Japanische Knöterich ist eine blühfreudige Staude, die sich allerdings schnell und leicht selbst verbreitet.

Japanischer Knöterich
Japanischer Knöterich sollte im Beet nur mit Rhizomsperre gepflanzt werden | © PIXATERRA / stock.adobe.com

Eine schöne Zierpflanze aus Asien ist der Japanische Knöterich (Reynoutria japonica), der sich aber auch schnell aus Fluch erweisen kann. Die Pflanzen wachsen beeindruckend schnell und sind überaus zäh. Wer den Japanischen Knöterich in seinem Garten haben möchte, sollte sich darüber im Klaren sein, dass sich die Pflanze zielstrebig vermehrt. Es bilden sich dichte Bestände, die ganze Flächen bedecken. Sie lassen sich leicht kultivieren, verdrängen aber die heimische Flora und Fauna. Es bedarf großer Anstrengung und viel Arbeit, den Japanischen Knöterich wieder loszuwerden.

Japanischer Knöterich – Erscheinungsbild

Die ausdauernde und krautige Pflanze, die im Sommer mit einem schönen Grün aufwartet, wächst schnell beziehungsweise wuchert und bildet Rhizome, Erdkriechsprossen und Wurzelstöcke, wodurch ausgedehnte, oftmals dicht bewachsene Flächen von Reynoutria japonica bedeckt sind. Im Frühling entstehen an den Rhizomköpfen neue Stängel die vielfach nesterweise austreiben. Unter günstigen Bedingungen kann der japanische Knöterich binnen weniger Wochen eine Höhe von 3 bis 4 Meter erreichen. Die Stängel können am Tag zwischen 10 und 30 Zentimeter an Länge zulegen. Am Anfang stehen die hohlen Stängel noch aufrecht, doch bald neigen sie sich schräg überhängend zur Seite.

Im späteren Jahr färben sich die Blätter des Japanischen Knöterichs gelb. Der erste Frost sorgt dafür, dass die oberirdischen Pflanzenteile absterben. Für die weit verzweigten, stärker verholzten Rhizome stellt Forst kein Problem dar, da die horizontal kriechenden Wurzeln meist bis zu 2 Meter tief in den Boden reichen.

➔ Blatt

Die Laubblätter des japanischen Knöterichs stehen wechselständig am Pflanzenstängel und gliedern sich in Blattstiel und Blattspreite. Sie haben eine Länge von 5 bis 20 Zentimeter, verfügen über eine ledrige Spreite und einen gestutzten, rechtwinkligen Grund. An der Spitze laufen die Blätter tropfenförmig zusammen. An der Unterseite des Blattes und auf den Blattadern befinden sich kurze Haare, die mit dem bloßen Auge kaum erkennbar sind.

➔ Blütenstand und Blüte

Der japanische Knöterich, der diözisch, also zweihäusig getrenntgeschlechtig ist, beginnt im August Blütenstände zu bilden. Die eingeschlechtigen Blüten bestehen aus fünf weißlichen Blütenblättern, die als Hülle dienen. Entweder verfügen sie über acht Staubblätter oder über drei gefranste Narben. Die Blüten reichen von weiß bis hellrot und bilden Trauben, die sich aus mehreren zusammensetzen und bis zu 10 Zentimeter hoch werden können.

Der richtige Standort

Der Reynoutria japonica ist in Bezug auf den Standort sehr anspruchslos. Er liebt sonnige Bachufer, wächst aber auch auf Geröll und steinigeren Böden, wenn diese nicht zu trocken sind.

  • bevorzugt leicht feuchte Böden
  • kann sonnig, im Schatten und Halbschatten stehen
  • ist für alle Lichtverhältnisse geeignet
  • Wind macht dem Japanischen Knöterich nichts aus

Pflanzsubstrat

Der Japanische Knöterich stellt keine großen Ansprüche an das Pflanzsubstrat und kann eigentlich in jeden Boden gepflanzt werden. Allerdings gedeiht er am besten in nährstoffreicher und leicht feuchter Erde. Reynoutria japonica verträgt keine dauerhafte Staunässe und keinen sauren Moorbeetboden. Soll der Japanische Knöterich nicht in den Boden gepflanzt, sondern als Kübelpflanze dienen, ist handelsübliche Blumenerde ausreichend.

Japanischen Knöterich pflanzen

Japanischer Knöterich Blütezeit
Japanischer Knöterich blüht von August bis Oktober | © bennytrapp / stock.adobe.com
Meist muss der Japanische Knöterich nicht einmal gepflanzt werden, da er sich von ganz alleine im Garten ansiedelt und vermehrt. Wenn er dennoch gepflanzt werden möchte, gibt es nichts, was beachtet werden muss. Beim Einpflanzen im Beet ist eine Wurzelsperre sinnvoll, damit sich der Reynoutria japonica nicht allzu sehr ausbreitet. Diese sollte recht tief gehen, weil die Wurzeln bis 2 Meter in die Tiefe reichen. Bei einer Kübelbepflanzung muss ein ausreichend großes Pflanzgefäß gewählt werden. Eine Drainage im Kübel ist wichtig, damit keine Staunässe entsteht.

Japanischer Knöterich – Pflege

Reynoutria japonica ist pflegeleicht und sehr widerstandsfähig. Durch das schnelle Wachstum und die wenigen Ansprüche erobert der Japanische Knöterich sehr schnell fast jeden Bereich im Garten.

» Tipp: Wer Japanischen Knöterich im Garten haben möchte, sollte die Kübelpflanzung bevorzugen. Damit wird verhindert, dass sich die Staude ungehindert ausbreitet. Als Beetpflanze empfehlen Fachleute Reynoutria japonica nicht, da die Pflanzen keinen Platz für die heimische Flora und Fauna lassen. Letztendlich ist es natürlich jedem selbst überlassen.

Japanischer Knöterich im Kübel kann an einem sonnigen, halbschattigen oder schattigen Plätzchen aufgestellt werden. Der Kübel sollte mit einer Drainage ausgestattet sein, damit keine Staunässe entsteht. Darauf lässt sich dann ganz normale Blumenerde auffüllen. Wichtig ist ein ausreichend großer Kübel. Außerdem sollte der Reynoutria japonica gut gewässert werden. Als Beetpflanze kommt der Japanische Knöterich gut alleine zurecht. Er braucht keine besondere Wässerung und keinen Dünger. Die Pflanze muss nicht zurückgeschnitten werden und braucht auch keinen speziellen Winterschutz. Ernste Krankheiten oder Schädlinge sind auch nicht zu befürchten.

➔ Gießen und Düngen

Der Japanische Knöterich bevorzugt zwar eher feuchte Böden, gedeiht aber auch bei Trockenheit, sodass er nicht weiter mit Wasser versorgt werden muss. Die Wurzeln reichen bis tief in die Erde und so kann sich der Reynoutria japonica über das Grundwasser mit Wasser versorgen. Steht er allerdings in einem Kübel, ist regelmäßiges Gießen wichtig. Extra Dünger braucht die Pflanze nicht, egal ob sie im Beet oder Kübel steht. Bei Kübelhaltung reicht es, wenn jährlich frisches Substrat verabreicht wird.

➔ Zurückschneiden

Zurückschneiden ist beim Japanischen Knöterich nicht notwendig, da beim ersten Frost die oberirdischen Triebe absterben. Wenn die Pflanze entfernt werden soll, ist Schneiden sinnvoll. Sobald neue Triebe entstehen, werden diese schnellstmöglich heruntergeschnitten. Ansonsten kann die Schere im Gartenhaus bleiben.

➔ Überwintern

Japanischer Knöterich Pflege
Japanischer Knöterich ist winterhart | © aleoks / stock.adobe.com
Der überaus winterharte Japanische Knöterich muss nicht vor Kälte geschützt werden. Die oberirdischen Pflanzenteile sterben beim ersten Frost ab und die Rhizome überleben ohne Schutz in der Erde. Das weit verzweigte Wurzelsystem treibt im Frühjahr wieder aus und es sprießen neue Stängel aus der Erde. Mit dem europäischen Winter hat der Reynoutria japonica kein Problem und braucht in keinster Weise Schutz.

➔ Vermehren

Da sich der Japanische Knöterich hauptsächlich vegetativ vermehrt, spielt das Vermehren durch Samen so gut wie keine Rolle. Der Reynoutria japonica wächst meist in Gruppen, wobei diese entweder aus weiblichen oder männlichen Pflanzen bestehen. Die Ausbreitung erfolgt über die Wurzelstöcke und Erdkriechsprossen.

Japanischen Knöterich aus dem Garten entfernen

Der Reynoutria japonica lässt sich wegen der Erdkriechsprossen und Wurzelstöcke nur schwer wieder aus dem Garten entfernen. In der Regel hilft auch kein Ausgraben oder Ausreißen, weil kleine, vergessene Teilchen wieder austreiben. Eine Möglichkeit ist, wenn alle zwei Wochen die oberirdischen Triebe abgemäht werden. Das muss allerdings für lange Zeit, manchmal sogar Jahre gemacht werden. Mit Breitbandherbiziden lässt sich der Reynoutria japonica auch bekämpfen. Das ist aber nicht gut für den Gartenboden. Als Alternative zur chemischen Keule kann auf der Fläche schwarze, wasser- und lichtundurchlässige Folie ausgebreitet werden. Durch das fehlende Licht kann die Pflanze nicht überleben.

» Tipp: Wichtig ist, dass alle Pflanzenteile im Restmüll entsorgt und nicht auf den Kompost gegeben werden.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

2 Kommentare

    • Guten Tag Christian, genau das unterstreicht der Artikel – die enorme Ausdehnungsfähigkeit des Japanischen Knöterichs. Bei der Überlegung, diese Pflanze in Erwägung zu ziehen, ist es von wesentlicher Bedeutung, sich umfassend über die potenziellen Auswirkungen auf das heimische Ökosystem zu informieren. Genau dazu dient der Artikel und auch als hilfreiche Informationsbasis für diejenigen, die den Knöterich bereits in ihrem Garten haben. Sonnige Grüße Kathrin vom Gartentipps-Team

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