Der Japanische Rosinenbaum ist faszinierend, denn er hat nicht nur eine exotische Erscheinung, seine ungewöhnlichen (Schein-)Früchte sind auch essbar.
Der Japanische Rosinenbaum, botanisch als Hovenia dulcis bezeichnet, ist in unseren Gärten noch eher selten zu finden. Dabei besitzt dieser außergewöhnliche Baum gleich mehrere interessante Eigenschaften. Obwohl er ziemlich exotisch ist, ist dieser Baum zum Beispiel relativ pflegeleicht. Obendrein besticht er mit essbaren Früchten, die wie getrocknete Rosinen schmecken. Es lohnt sich also, den Japanischen Rosinenbaum mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.
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Herkunft und Verbreitung
Der Japanische Rosinenbaum stammt ursprünglich aus Ostasien, insbesondere aus Japan, Korea und China. Er ist dort sowohl in Wäldern als auch an Berghängen zu finden und schätzt warme, gemäßigte Klimazonen. Mittlerweile wird der Baum aber auch in anderen Teilen der Welt kultiviert, unter anderem in Europa und Nordamerika, wo er als Ziergehölz oder aufgrund seiner essbaren Früchte geschätzt wird.
Aussehen und Wuchs

Beim Japanischen Rosinenbaum handelt es sich um einen mittelgroßen Baum, der eine Höhe von 10 bis 15 Metern erreichen kann. Allerding eher in seiner Heimat, wo er im Winter auch mal Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt ertragen kann. Bei uns wird er meist nicht so groß.
Die Blätter des Japanischen Rosinenbaums sind eiförmig, etwa 8 bis 15 cm lang und haben eine dunkelgrüne Farbe. Sie sind wechselständig angeordnet und verleihen dem Baum eine dichte, schöne Laubkrone. Die Blüten wiederum sind eher klein, cremefarben und erscheinen in Rispen im Juni oder Juli. Sie verströmen einen leichten, angenehmen Duft und locken Insekten an.
Das Besondere am Japanischen Rosinenbaum sind aber die Früchte: Im Laufe der Blüte verdicken sich nämlich die Blütenstiele und erscheinen dann als sogenannte Scheinfrucht, in deren Inneren sich dann die eigentlichen Früchte befinden. Der essbare Teil des Japanischen Rosinenbaums sind also nicht die eigentlichen Samen, sondern die verdickten Fruchtstiele. Diese werden nach dem Reifen dunkelbraun und schmecken süßlich. Sie erinnern geschmacklich an getrocknete Rosinen, was dem Baum seinen Namen verleiht. Die Samen bzw. Kapselfrüchte sind hingegen nicht essbar.
Ernte und Verwendung
Die Fruchtstiele des Japanischen Rosinenbaums sind im späten Sommer bis Herbst erntereif. Sie können sowohl roh verzehrt als auch weiterverarbeitet werden. Besonders gut schmecken sie beispielsweise in Süßspeisen oder Gebäck. Die Scheinfrüchte können aber auch in Alkohol eingelegt und somit zu Likör verarbeitet oder getrocknet und im Müsli verwendet werden. Die getrockneten Fruchtstiele eignen sich auch als natürlicher Zuckerersatz. Das macht sie zu einer hervorragenden Alternative für Menschen, die auf eine bewusste Ernährung achten. In Asien werden sie zudem oft als Grundlage für traditionelle Süßigkeiten und Tinkturen verwendet, da sie eine positive Wirkung auf die Verdauung haben sollen. Die Rinde soll als Tee gekocht zudem gegen Reiseübelkeit und einen Kater wirken.
Doch nicht nur wegen der Scheinfrüchte wird der Japanische Rosinenbaum sehr geschätzt. Auch das Holz wird gerne verarbeitet, da es hart und widerstandsfähig ist und eine schöne, gleichmäßige Maserung besitzt. Der Baum wird daher auch „Japanischer Mahagoni“ genannt und das Holz für die Herstellung von Möbeln oder kleineren Holzarbeiten genutzt, wie zum Beispiel für Schnitzereien.
Steckbrief
Japanischer Rosinenbaum (Hovenia dulcis) | |
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Familie: | Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae) |
Wuchshöhe: | 10 – 15 Meter |
Blüten: | kleine, cremefarbene Rispen |
Früchte: | verdickte Fruchtstiele (Scheinfrüchte), süßlich, im Herbst reif |
Standort: | sonnig bis halbschattig |
Boden: | nährstoffreich, gut durchlässig |
Standort und Boden
Der Japanische Rosinenbaum bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte. Der Boden sollte nährstoffreich und gut durchlässig sein. Ein leicht lehmiger Boden, der Wasser gut speichert, ist ideal. Der pH-Wert sollte zudem neutral bis leicht sauer sein. Sie sollten daher am Standort Ihrer Wahl am besten den pH-Wert im Boden messen. Es sollte auch auf keinen Fall Staunässe entstehen, da der Japanische Rosinenbaum empfindlich darauf reagiert.
Möchten Sie den Baum eher klein und somit im Kübel halten, setzen Sie am besten auf hochwertige Kübelpflanzenerde. Sollte diese kein Lavagranulat, Blähton oder ähnliches enthalten, mischen Sie dieses unter, um die Erde durchlässiger zu machen.
Pflanzanleitung

Die beste Pflanzzeit für den Japanischen Rosinenbaum ist das Frühjahr, nachdem keine Gefahr mehr für Frost besteht. Gehen Sie dann folgendermaßen vor:
- Graben Sie ein Loch, das doppelt so groß ist wie der Wurzelballen des Baumes.
- Lockern Sie die Erde im Pflanzloch etwas auf und mischen Sie diese mit Kompost, um dem Baum einen guten Start zu ermöglichen.
- Setzen Sie den Baum in das Pflanzloch. Achten Sie dabei darauf, dass die Oberkante des Wurzelballens auf gleicher Höhe mit der Erdoberfläche liegt.
- Füllen Sie das Pflanzloch mit der aufgelockerten Erde und treten Sie diese vorsichtig fest.
- Gießen Sie den Baum abschließend gründlich an.
Wichtig:
Halten Sie Hovenia dulcis als Kübelpflanze, müssen Sie den Baum jährlich in ein größeres Gefäß umtopfen, da er zügig wächst. 15 bis 20 Zentimetern pro Jahr sind keine Seltenheit.
Tipps zur Pflege
➩ Gießen:
Der Japanische Rosinenbaum benötigt regelmäßig Wasser, besonders in den ersten Jahren nach der Pflanzung. Achten Sie also darauf, dass der Boden nicht austrocknet, aber vermeiden Sie, dass Staunässe entsteht, da dies zu Wurzelfäule führen kann.
➩ Düngen:
Der Japanische Rosinenbaum benötigt nicht allzu viel Dünger. Es reicht daher vollkommen aus, wenn Sie ihn im Frühjahr mit einem organischen Langzeitdünger versorgen.
➩ Überwinterung:
Der Japanische Rosinenbaum ist bei uns bis etwa -15 °C frosthart. Allerdings erst, wenn er einige Jahre alt ist. Schützen Sie Ihren Baum daher in den ersten Jahren vor starken Frösten, indem Sie den Wurzelbereich im Herbst mit einer dicken Schicht aus Laub oder Rindenmulch versehen. Halten Sie den Japanischen Rosinenbaum im Kübel, holen Sie diesen am besten ins Haus bzw. in die Garage oder stellen Sie ihn bei einem milden Winter unter das Carport. Denn Temperaturen um die 0 °C vertragen auch Rosinenbäume im Kübel.
➩ Schnitt:
Ein Rückschnitt ist beim Japanischen Rosinenbaum nicht notwendig. Lediglich abgestorbene, kranke oder sich kreuzende Äste sollten Sie im Frühjahr entfernen.
➩ Krankheiten und Schädlinge:
Hovenia dulcis ist relativ unempfindlich gegenüber Krankheiten und Schädlinge. Gelegentlich können Blattläuse auftreten. Diese können Sie aber mit einer einfachen Seifenlösung bekämpfen. Gleiches gilt für Spinnmilben und Schildläuse. Um einen Schädlingsbefall frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, können Sie einfach natürliche Fressfeinde wie Marienkäfer einsetzen.
In sehr feuchten Jahren können auch manchmal Pilzerkrankungen, wie zum Beispiel Blattfleckenpilze auftreten. In solch einem Fall sollten Sie die betroffenen Blätter entfernen und über den Hausmüll entsorgen, um eine Ausbreitung zu verhindern.
Vermehrung

Der Japanische Rosinenbaum kann durch Samen oder Stecklinge vermehrt werden. Das klappt folgendermaßen:
Samenvermehrung:
Die Samen müssen vor der Aussaat stratifiziert werden, das heißt, sie sollten einer kühlen Periode ausgesetzt werden, um die Keimung zu fördern. Lagern Sie die Samen dazu bei etwa 4 °C für einige Wochen im Kühlschrank. Anschließend können Sie die Samen im Frühjahr in Anzuchterde säen.
Stecklingsvermehrung:
Schneiden Sie im Sommer halb verholzte Stecklinge und geben Sie diese in Anzuchterde. Halten Sie die Erde anschließend feucht und stellen Sie die Stecklinge an einen warmen und geschützten Platz. Haben sie genügend Wurzeln ausgebildet, können sie in größere Töpfe umgesetzt werden.