Natron ist ein vielseitig einsetzbares Mittel, das nicht nur im Haushalt Verwendung findet. Auch im Garten können Sie es vielseitig einsetzen. Hier 11 Tipps dafür.

Natron auf einer Schaufel
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Es gibt kaum ein vielseitigeres Hausmittel als Natron. Hausfrauen nutzen das Salz zum Beispiel zum Reinigen und Putzen. In der Naturmedizin lässt sich mit Natron zudem Sodbrennen bekämpfen. Der Einsatz von Natron im Garten ist hingegen weniger geläufig, aber mindestens ebenso effektiv und facettenreich. Folgende Anwendungsmöglichkeiten lassen sich leicht umsetzen und zur Schädlingsbekämpfung, Bodenkultivierung oder Schnittblumenpflege einsetzen.

Was ist Natron?

Natron steht für Natriumhydrogencarbonat und ist eine Verbindung verschiedener Elemente, wie Natrium, Wasserstoff, Kohlenstoff und Sauerstoff. Es wird unter der Bezeichnung NaHCO3 geführt. Die Verwendung des Salzes ist bis in die Antike belegt. Heute wird Natron zum Großteil chemisch produziert und gelangt unter den Bezeichnungen Backsoda oder Speisesoda in den Handel.





Wie wirkt Natron?

Die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten des Salzes beruhen im Grunde auf zwei einfachen Wirkungsweisen. Wenn man Natron erhitzt, erhält man Kohlendioxid und Soda. Das freigesetzte Gas wird meist als Backtriebmittel genutzt. Wird Natron mit Wasser vermischt, kommt es ebenfalls zur Freisetzung von Kohlendioxid. Dies kann sich der Hobbygärtner für verschiedene Anwendungen zunutze machen.

Achtung:
Natron sollte nicht mit Natriumcarbonat, dem sogenannten Waschsoda verwechselt werden.

11 geniale Ideen zur Verwendung von Natron im Garten

Natron
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❍ Tipp 1 – Natron gegen Blattläuse einsetzen:

Blattläuse machen vor kaum einer Pflanze Halt. Entsprechend groß ist die Panik, wenn die Läuse in Scharen über Zier- und Nutzpflanzen herfallen und so manche Ernte zunichtemachen. Mit Natron lassen sich die Plagegeister schnell, sicher und umweltgerecht vertreiben. So wird eine Sprühlösung aus Natron hergestellt und eingesetzt:

  1. 2 Teelöffel Natron abmessen.
  2. Natron in 1 Liter Wasser auflösen.
  3. Lösung in eine Sprühflasche füllen.
  4. Pflanzen großzügig mit diesem Mittel einsprühen. Die Blattunterseiten nicht vergessen.

Tipp:
Fügen Sie der Lösung an regnerischen Tagen etwas Speiseöl hinzu, um die Haftung zu verbessern. Und: Soll die Lösung auch gegen Woll- oder Schildläuse helfen, können Sie einige Spritzer Spiritus mit hineingeben.

❍ Tipp 2 – Natron gegen Mehltau einsetzen:

Abhängig von der Witterung werden die verschiedensten Zier- und Nutzpflanzen mit echtem oder falschem Mehltau befallen. Die Behandlung mit einer Natron-Spritzlösung kann die weitere Ausbreitung des Mehltaus verhindern helfen. Dazu zwei Teelöffel Natron auf einen Liter Wasser geben. Die Pflanzen sollten dann mehrmals mit der Lösung behandelt werden. Vor der Anwendung des Mittels sollten Sie stark von der Pilzerkrankung befallene Pflanzenteile jedoch immer erst einmal großzügig entfernen.

❍ Tipp 3 – Natron zur Unkrautbekämpfung einsetzen:

Das Entfernen von Unkräutern zählt zu den ungeliebten Gartenarbeiten. Dennoch sollten sich Unkräuter nicht in den Beeten ausbreiten und den dort gepflanzten Gewächsen Nahrung und Licht rauben. Auch auf den Gartenwegen ist Unkraut alles andere als willkommen. Mit dieser Lösung können Sie gegen lästiges Unkraut vorgehen:

  1. 1 Esslöffel Natron abmessen.
  2. 1 Liter Wasser zum Kochen bringen.
  3. Natron in das kochende Wasser einrühren.
  4. Lösung abkühlen lassen.
  5. Lösung in eine Sprühflasche füllen.

Die Pflanzen sollten nun mehrmals gründlich mit der Lösung behandelt werden. Das Mittel kann auch bei Beetpflanzen verwendet werden.

Wichtig:
Halten Sie beim Sprühen einen Abstand von zehn Zentimetern gegenüber Nutzpflanzen ein.

❍ Tipp 4 – Natron gegen Kohlraupen und Schnecken:

Der Kontakt mit Natronpulver ist für beide Tierarten tödlich. Hierfür kann das Natronsalz um die Kohlpflanzen verteilt werden. Soll gegen Nacktschnecken vorgegangen werden, können einige Salatblätter mit Natron behandelt werden, um die Tiere anzulocken.

❍ Tipp 5 – Ameisen mit Natron bekämpfen:

Ameisen sind nützliche Tiere. Jedoch breiten sie sich nicht selten in Gartenbereichen aus, die der Hobbygärtner gern ameisenfrei halten möchte. Zum Wohle der Tiere raten wir Ihnen die Ameisen umzusetzen und nicht zu töten. Wer Natron zum Einsatz bringen möchte, sollte nämlich vorab wissen, dass den Ameisen damit Gift angeboten wird und dies nicht im Sinne des allgemeinen Tierwohls ist. Wer das Pulver an den entsprechenden Bereichen ausstreut, wird eh wenig Erfolg haben. Natron wirkt auf Ameisen nicht anziehend. Die erwünschte Wirkung tritt erst ein, wenn das Salz mit Puderzucker gemischt zu einem Leckerbissen für Ameisen geworden ist.

❍ Tipp 6 – Mit Natron den pH-Wert erhöhen:

Natron besitzt eine weitere, für den Hobbygärtner interessante Eigenschaft. Wenn das Salz auf einen sauren Boden trifft, verändert sich der pH-Wert, denn Natron neutralisiert Stärke. Dies ist von Nutzen, wenn Pflanzen kultiviert werden, die ein alkalisches Substrat benötigen. Dazu zählen Begonien oder Geranien. Für die Anwendung einfach ein Tütchen Natron im Gießwasser auflösen und die Pflanzen wie gewohnt bewässern.

Tipp:
Möchten Sie großflächig für eine Erhöhung des pH-Wertes sorgen, bietet es sich an Kalk anstatt Natron zu verwenden.

❍ Tipp 7 – Natron als Test-Kit für sauren Boden:

Wer den Verdacht hat, dass sein Substrat zu sauer ist, benötigt keinen handelsüblichen Test, um den pH-Wert im Boden zu messen. Sie können auch mit Natron den hier beschriebenen Schnelltest durchführen:

  1. Substrat bewässern.
  2. Natronpulver auf den Boden streuen.
  3. Reaktion abwarten.

Passiert nichts, können Sie davon ausgehen, dass der Boden nicht zu sauer beschaffen ist. Zeigen sich dagegen kleinere Blasen, kommt es zu einer Reaktion mit der im Erdreich enthaltenen Säure. Dann können Sie davon ausgehen, dass Sie einen sauren Boden besitzen. Der pH-Wert liegt dann unter 5.

❍ Tipp 8 – Natron neutralisiert Gerüche:

Meist ist der Garten von den zarten Düften der dort wachsenden Zierpflanzen erfüllt. Doch häufig mischen sich auch unangenehme Gerüche darunter. Diese können vom Komposthaufen aufsteigen oder entstehen, wenn der Hobbygärtner Brennnesseljauche angesetzt hat. Natron kann unmittelbar am Komposthaufen oder am Ort der Geruchsentwicklung ausgestreut werden. Ein Schälchen Natron vertreibt beispielsweise auch einen muffigen Geruch, der nach dem Winter in der Gartenlaube wahrgenommen wird.

❍ Tipp 9 – Natron hält Schnittblumen in Form:

Wer länger Freude an Schnittblumen haben möchte, kann ebenfalls zu Natronsalz greifen. Bevor Sie den Strauß in die Blumenvase geben, einfach das Blumenwasser mit Natronpulver vermischen. Abhängig von der Größe der Vase und des Strauches sind ein bis drei Teelöffel Natronpulver ausreichend.

Eine ähnliche Wirkung lässt sich übrigens auch bei Beetpflanzen erzielen. Wer länger Freude an seinen Rosen haben möchte, kann diese hin und wieder mit der folgenden Lösung gießen:

  • 2 Liter Wasser
  • 1 Teelöffel Natron
  • 1 Teelöffel Bittersalz
  • 1/2 Teelöffel Ammoniak

❍ Tipp 10 – Natron hilft bei kleinen Verletzungen:

Bei der Gartenarbeit bleiben kleinere Blessuren nicht aus. Wer sich einen Splitter einzieht, sollte diesen möglichst schnell entfernen. Häufig lässt sich der Übeltäter mit der Pinzette jedoch nur schwer greifen. Vermischen Sie Natron mit Wasser und tragen Sie die Paste auf die betroffene Hautstelle auf, weicht die Haut auf und der Splitter kann nach einigen Stunden einfach herausgezogen werden.

❍ Tipp 11 – Natron gegen verschmutzte Gartenhände:

Ist die Gartenarbeit beendet, müssen die Hände gesäubert werden. Dabei gilt es nicht selten wahre Dreckkrusten zu lösen. Wer hierbei nicht stundenlang schrubben möchte, kann zu Natronpulver greifen. Die Hände einfach anfeuchten, Natronpulver auftragen und gründlich auf der Haut verreiben. Danach abspülen.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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