Haben Sie sich jemals gefragt, ob man Pfeffer in unseren Breiten selber anbauen kann? Ja, das geht. In diesem Artikel erkläre ich Ihnen, wie es klappt.

Pfeffer anbauen
Schwarzer Pfeffer ist der wohl bekannteste Pfeffer – © Ciril Monteiro/Wirestock / stock.adobe.com

Pfeffer fehlt in fast keiner Küche und gehört wohl zu den meistgenutzten und beliebtesten Gewürzen. Der Schwarze Pfeffer ist dabei der Klassiker unter den Pfeffersorten. Wer diesen jedoch nicht immer kaufen möchte, kann ihn auch selber anbauen. Damit das klappt, sind nur einige Schritte notwendig. Ich erkläre Ihnen nachfolgend, wie der Pfefferanbau im eigenen Garten garantiert klappt.

🌏 Herkunft

Echter Pfeffer, auch Schwarzer Pfeffer genannt, stammt ursprünglich aus Südwestindien. Dort herrschen die für die Kletterpflanze perfekten klimatischen Bedingungen. Denn Echter Pfeffer bevorzugt tropische Verhältnisse mit einer hohen Luftfeuchtigkeit und hohen Temperaturen. Die Luftfeuchtigkeit sollte mindestens bei 60 Prozent liegen und die Temperaturen um die 29 Grad Celsius.

⭐ Beliebte Sorten für den Gartenanbau

Neben Echtem Pfeffer gibt es die folgenden Pfeffersorten, die in vielen Fällen einen Anbau im eigenen Garten möglich machen:

  • Roter Pfeffer
  • Langer Pfeffer
  • Szechuan-Pfeffer
  • Tellicherry-Pfeffer
  • Rosa Pfefferbeeren
  • Tasmanischer Pfeffer

Sie bieten nicht nur eine optische Abwechslung zum bekannten Pfeffer, sondern auch in puncto Geschmack.

❔ Welchen Pfeffer kann man im Garten anbauen und welchen nicht?

Die schlechte Nachricht zuerst: Echter Pfeffer wird in Ihrem Garten weder im Sommer noch im Winter gedeihen. Das ist den Klima- und den Bodenverhältnissen geschuldet. Es ist nie warm genug, damit die rankende Pflanze wachsen kann. Zudem haben unsere Böden nicht die notwendigen Nährstoffe, um ein Wachstum überhaupt möglich zu machen.

Eine Möglichkeit gibt es aber dennoch, um Echten Pfeffer selber anzubauen. Als Pflanze, die in tropischen Gefilden wächst, benötigt sie ein Gewächshaus, einen Wintergarten oder einen warmen Raum mit hoher Luftfeuchtigkeit und einer guten Luftzirkulation. Hier kann es klappen, Echten Pfeffer auch selbst anzubauen.

Nun aber die gute Nachricht: Es gibt insgesamt drei Pfefferarten, die in unseren Breitengraden hervorragend wachsen und gedeihen. Darunter zählen der Tasmanische Pfeffer, Szechuan-Pfeffer und Rosa Pfeffer. Diese drei Sorten überstehen auch den Winter. Allerdings müssen hier Abstriche für den Rosa Pfeffer gemacht werden. Von den drei Arten ist dieser am kälteempfindlichsten und braucht im Winter einen besonderen Winterschutz. Das ist unter anderem seiner mediterranen Herkunft geschuldet. Noch ein interessanter Fakt zum Rosa Pfeffer: Bei ihm handelt es sich streng genommen nicht um Pfeffer, weshalb er auch Falscher Pfeffer genannt wird.

🌱 So wird Pfeffer richtig angepflanzt

1️⃣ Samen vorbereiten:

Bevor Sie die Samen einpflanzen, müssen diese zunächst für einige Stunden in Wasser eingeweicht werden. Das Wasser darf dabei weder zu heiß noch zu kalt sein. Die ideale Temperatur ist die sogenannte Handwärme. Sie liegt zwischen 30 und 35 Grad Celsius.

2️⃣ Pflanzerde vorbereiten:

Die Pflanzerde für Ihren Pfeffer sollte möglichst keimfrei sein, damit die Pfeffersamen keinen Schaden nehmen. Zusammengestellt wird sie aus feinem Sand und sehr feiner Anzuchterde. Weitere Bestandteile des Substrats sind Wurmkompost. Außerdem sollten Sie Humus-Erde selber machen oder gekauften Humus untermischen. Diese Zusammensetzung liefert den Pfeffersamen alle wichtigen Nähr- und Mineralstoffe.

3️⃣ Samen aussäen:

Die vorbereitete Pflanzerde kommt nun in einen Anzuchtbehälter und sollte für circa 30 Minuten ruhen. Erst dann setzen Sie die aufgeweichten Pfeffersamen ein. Abschließend besprühen Sie das Substrat mit ein wenig Wasser aus einer Sprühflasche.

Tipp:
Sie können Anzuchttöpfe selber machen. Beispielsweise etwa aus Eierverpackungen, Toilettenpapierrollen oder Konservendosen.

4️⃣ Pflege der Pflänzchen:

Pfeffer muss bereits während der Keimung alle zwei Wochen gedüngt werden. Geeignet ist ein Volldünger in flüssiger Form. Außerdem benötigen alle Pfefferpflanzen als rankende Pflanzen eine Rankhilfe wie z.B. eine Pflanzspirale.

⛅ Der richtige Standort

Szechuan-, Tasmanischer und Rosa Pfeffer sind weitestgehend winterhart. Szechuan-Pfeffer gilt hier als die Sorte, der auch sehr tiefe Temperaturen wenig anhaben können. Generell sollten Pfefferpflanzen keinen Temperaturen unter 18 Grad Celsius ausgesetzt sein. Im Winter sollten sie deshalb an einem wärmeren Ort aufgestellt werden.

👩🏻‍🌾 Ernte und Verarbeitung

Pfeffer anbauen Ernte
Pfeffer kann bis zu zweimal jährlich geerntet werden – © Natthapwin / stock.adobe.com

Bei guter Pflege der Pfefferpflanze können die Körner bis zu zweimal jährlich geerntet werden. Hier ein kleiner Überblick:

◾ Echter und Roter Pfeffer:

Echter und Roter Pfeffer werden Ende September/Anfang Oktober geerntet. Ist es Ihnen gelungen, Schwarzen, Weißen und Roten Pfeffer zu ernten, müssen Sie weitere Dinge vor der Nutzung beachten. Die drei Sorten sollten immer nur im reifen Zustand geerntet werden. Bei Weißem Pfeffer gibt es eine weitere notwendige Maßnahme. Er besitzt zunächst noch ein rotes Fruchtfleisch, das sich nur durch Wasser löst. Weißer Pfeffer muss deshalb für circa zwei Wochen in einem Wasserbad aufbewahrt werden. Erst danach kann er an der Luft getrocknet werden.

◾ Szechuan-Pfeffer:

Szechuan-Pfeffer kann dagegen auch im unreifen Zustand geerntet werden. In der Regel sollten Sie dennoch warten, bis die Fruchtstände reif und die Hüllen aufgeplatzt sind. Die roten Schalen können sofort weiterverarbeitet werden. Bei ihnen handelt es sich um den eigentlichen Pfeffer.

◾ Tasmanischer Pfeffer:

Die Pfefferkörner des Tasmanischen Pfeffers können Sie zwischen März und April ernten. Nach dem Pflücken müssen auch sie zunächst getrocknet werden, bevor eine Nutzung möglich ist.

◾ Rosa Pfeffer:

Die Erntezeit von Rosa Pfeffer liegt im September. Meist können die Beeren einfach vom Pfefferbaum gepflückt werden. Anschließend werden sie in der Sonne getrocknet. Dann können sie in der Küche eingesetzt werden.

↪ Fazit:

Pfeffer selber anzubauen funktioniert am besten mit den Sorten Szechuan-, Tasmanischer- und Rosa Pfeffer. Alle drei Arten können mit den richtigen Vorkehrungen sicher durch den Winter gebracht werden. Wer sein Herz jedoch an Echten Pfeffer verloren hat, kann den eigenen Pfefferanbau in einem Gewächshaus oder einem Wintergarten versuchen.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

Antwort hinterlassen