Wenn Sie auf der Suche nach einer außergewöhnlichen Pflanze sind, können Sie sich mit der Pimpernuss eine echte Rarität in den Garten holen.

Pimpernuss pflanzen
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Die Pimpernuss (Staphylea pinnata) ist eine widerstandsfähige und dekorative Pflanze, welche zudem noch schmackhafte Früchte hervorbringt. In unseren Gärten macht sich die Klappernuss jedoch eher rar. Dies können Sie ändern, wenn Sie sich für die Pflanzung der Pimpernuss entscheiden. Der kleine, sommergrüne Strauch aus dem Mittelmeerraum steht mittlerweile auf der Roten Liste. Holen Sie sich das seltene Gewächs in Ihren Garten und tragen Sie damit zum Artenschutz bei. Werden bereits bei der Pflanzung einige Dinge beachtet, werden Sie sich viele Jahre an der Pimpernuss erfreuen und die essbaren Nüsschen ernten können.

Pimpernuss – kleine Pflanzenbeschreibung

Pimpernüsse wachsen meist in Strauchform und können Wuchshöhen von bis zu drei Metern erreichen. In seltenen Fällen werden Sie auch kleine Bäumchen von bis zu fünf Metern kultivieren können. Die Pflanzen besitzen gegenständige Laubblätter mit gesägten Blatträndern. Die gelbweißen Rispenblüten sind fünfzählig und erscheinen glockenförmig. In den sich daraus entwickelnden Kapselfrüchten bilden sich Nüsschen, welche in reifem Zustand gegen die Schale klappern und der Klappernuss ihren Namen gaben.

Pimpernuss (Staphylea pinnata)
Wuchsgeschwindigkeit:20 – 30 cm im Jahr
Wuchshöhe:200 – 400 cm
Wuchsbreite:150 – 300 cm
Wurzelsystem:Herzwurzler
Standort:Sonne bis Halbschatten
Boden:feucht und locker, humos, kalkliebend
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Die Früchte der Pimpernuss

Pimpernuss Früchte
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Im Frühsommer erscheinen die zarten Duftblüten. Der Hobbygärtner wird sich über mehrere Wochen daran erfreuen können. Aus den Blüten bilden sich Früchte. Diese sind zunächst hellgrün gefärbt und nehmen im Jahreslauf eine Braunfärbung an. Schlagen die reifen Früchte bei Wind gegen die Fruchthülsen, lässt sich das charakteristische „pimpern“ vernehmen. Optisch ähneln die Nüsschen der Haselnuss. Geschmacklich erinnern die Pimpernüsse an Pistazien. Aus den Nüssen kann Likör gewonnen werden. Im Bayerischen Wald ist Pimpernusslikör eine Spezialität. Die Nüsschen können roh verzehrt, oder auch geröstet werden.

Verbreitung der Pimpernuss

Ursprünglich stammt die Pimpernuss aus dem Mittelmeerraum. Dort wächst sie vornehmlich an Waldrändern oder Steilhängen. Vermehrt ist die Klappernuss in Gesellschaft von Eichen, Buchen oder Ahorn anzutreffen. Auch in Deutschland ist die Pimpernuss heimisch geworden und besiedelt vornehmlich lichte Laubwälder. Hauptsächlich sind die Pflanzen im süddeutschen Raum verbreitet. Dort spannt das Hauptverbreitungsgebiet einen Bogen vom schwäbischen Raum bis nach Niederösterreich.

Pimpernuss pflanzen – der passende Standort

Um den geeigneten Standort zu finden, sollte die Wuchsform der Sträucher beachtet werden. Die Pimpernuss kann ausladende Kronen von bis zu drei Metern Breite ausbilden. Daher sollte den Pflanzen einiges an Raum eingeräumt werden. Es wäre also eher ungünstig, die Klappernuss in der Nähe von Mauern oder Hauswänden anzupflanzen. Die mediterranen Gewächse lieben zudem die Wärme. Daher sollten sie einen sonnigen bis halbschattigen Standort finden. Bevorzugt gedeihen die Pflanzen in einem milden Klima, wie es etwa in Weinbaugebieten oder im Bodenseeraum herrscht. In raueren Lagen ist ein geschützter Standort von Vorteil. Ebenso bevorzugen die Pflanzen eine hohe Luftfeuchtigkeit.

Tipp: Die Pimpernuss in Einzelstellung erscheint mit verschiedenen Unterpflanzungen besonders attraktiv. Damit lässt sich auch die arttypische Verkahlung im unteren Bereich gut kaschieren.

Sie können die Pimpernuss in Rabatten eingliedern, zusammen mit anderen Sträuchern in der Gruppe pflanzen oder auch als Hecke kultivieren. Besonders dekorativ erscheinen die Klappernüsse in Verbindung mit Goldregen oder Forsythie.

Der richtige Standort im Überblick:

  • warm
  • sonnig
  • geschützt
  • Gruppenpflanzung
  • Unterpflanzung

Das ideale Substrat für die Pimpernuss auswählen

Pimpernuss mulchen
Durch regelmäßiges Mulchen wird das Substrat durchlässiger – © ronstik / stock.adobe.com

Die Pimpernuss bevorzugt einen lockeren und durchlässigen Boden. Das Substrat sollte nicht zu karg erscheinen und der Pflanze eine ausgewogene Nährstoffquelle bieten. Sie können normale Gartenerde verwenden. Diese kann durch die Beimischung von Kompost und Lauberde aufgewertet werden. Wer die Möglichkeit hat, sollte den pH-Wert des Bodens bestimmen. Für das Gewächs erscheinen Werte zwischen 3,5 und 5,5 ideal. Für eine gute Durchlässigkeit des Bodens sorgen Sie durch die Beimischung von Kies oder Sand.

Tipp: Durch regelmäßiges Mulchen des Bodens erreichen Sie ebenfalls eine gute Durchlässigkeit des Substrates. Darüber hinaus wird die Pflanze mit Nährstoffen versorgt und vor dem Austrocknen geschützt.

Bodenansprüche im Überblick:

  • locker
  • durchlässig
  • nährstoffreich
  • humos
  • kalkhaltig

Pimpernuss pflanzen – Schritt für Schritt

  1. Standort auswählen
  2. Pflanzloch ausheben
  3. Boden lockern und vorbereiten
  4. Pflanze wässern
  5. Drainage legen
  6. Pflanze einsetzen
  7. Substrat auffüllen
  8. Erde gut andrücken
  9. Pflanze angießen

Der beste Zeitpunkt für die Pflanzung sind das Frühjahr und der Frühsommer. Dann bleibt der Pflanze ausreichend Zeit, sich vor dem Winter einzuwurzeln und gut anzuwachsen.

Wurde der passende Standort gefunden, kann der Boden ausgehoben werden. Dies sollte mindestens in doppelter Größe des Wurzelballens der Pimpernuss geschehen. Der Aushub kann nun entsprechend aufgewertet und mit Kompost und Laub vermischt werden. Um die Durchlässigkeit des Bodens sicher zu stellen, können Sie eine Drainage aus Tonscherben oder Kies im Pflanzloch auslegen.

Vor der Pflanzung wird die Klappernuss für einige Zeit in einen Wassereimer gestellt, damit sich die Wurzeln gut mit Feuchtigkeit vollsaugen können. Anschließend kann die Pflanze eingesetzt werden und der Aushub wandert zurück ins Pflanzloch. Nachdem Sie das Pflanzloch geschlossen haben, drücken Sie den Boden gut an und wässern die Pimpernuss ausreichend.

Die Pimpernuss pflanzen – alle Fakten im Überblick

MaßnahmeErläuterung
Standort findenDie Pflanzen bevorzugen einen warmen und sonnigen Standort.
Die Pimpernuss steht gern geschützt und liebt eine hohe Luftfeuchtigkeit.
Boden vorbereitenDer Boden sollte nährstoffreich und durchlässig beschaffen sein.
Das Substrat kann mit Laub oder Kompost vermischt werden.
Eine Drainage im Boden verhindert Staunässe.
Pimpernuss pflanzenDas Pflanzloch ist etwa in doppelter Größe des Wurzelballens anzulegen.
Vor der Pflanzung wird die Pimpernuss gewässert, damit sich die Wurzeln mit Wasser vollsaugen können.
Auch nach erfolgter Pflanzung ist gut anzugießen.

Pimpernuss im Kübel kultivieren

Aufgrund ihrer geringen Größe lässt sich die Pimpernuss gut im Kübel kultivieren. Besonders junge Pflanzen sind sehr gut für die Kübelhaltung geeignet und damit auch auf Balkon und Terrasse eine Zierde.

Bei der Auswahl des Pflanzgefäßes sollte darauf geachtet werden, dass es eine ausreichende Größe besitzt und am Boden über genügend Abflusslöcher verfügt. Denn im Kübel ist es besonders wichtig, dass das Gießwasser gut abfließen kann, ansonsten kommt es schnell zu Staunässe und die Wurzeln faulen. Bringen Sie in den Gefäßboden daher auch zusätzlich eine Drainage aus Kies oder Blähton an, um die Durchlässigkeit des Substrates zu erhöhen. Versorgen Sie die Pimpernuss im Frühjahr mit einem Langzeitdünger.

Tipp: Wird die Pimpernuss im Kübel kultiviert, ist die Pflanze nicht winterhart und benötigt ein frostfreies Winterquartier.

Die Pflanzen wachsen circa 25 Zentimeter jährlich und können daher problemlos mehrere Jahre im Kübel kultiviert werden. Hat sich ein stabiles Wurzelsystem entwickelt, ist es umso einfacher, die Pflanze ins Freiland umzusetzen und dort erfolgreich weiter zu kultivieren.

Pimpernuss umtopfen

Zeigen sich am Gefäßboden die ersten Wurzeln, ist es an der Zeit, die Pimpernuss umzupflanzen. Der perfekte Zeitpunkt dafür ist im Frühling, noch vor dem Einsetzen der Wachstumsperiode. Hierfür entfernen Sie die Pflanze aus dem alten Gefäß und befreien sie weitgehend vom Substrat. Anschließend wird das neue Pflanzgefäß mit Substrat befüllt und die Pflanze dort vorsichtig eingesetzt. Dabei gilt es, die Wurzeln nicht zu beschädigen.

Tipp: Das Umpflanzen ist der geeignete Zeitpunkt, die Pflanze auf Schädlinge oder Krankheiten zu untersuchen. Ein intaktes Wurzelsystem ist dabei auch meist ein Hinweis auf gesunde Pflanzen.

Nach dem Einsetzen der Pimpernuss kann das Substrat aufgefüllt werden. Gießen Sie die Pflanze nur noch gut an und kultivieren sie wie gewohnt weiter.

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Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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