Die Raublatt-Aster zaubert Farbe in Ihren Garten, wenn die meisten anderen Blumen schon verblüht sind. Dabei benötigt Sie jedoch etwas Pflege.

Raublatt-Aster
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Die Raublatt-Aster, die von Botanikern als Aster novae-angliae bezeichnet wird, zaubert im herbstlichen Garten einen reizvollen Farbklecks mit ihren violetten, rosafarbenen und weißen Blüten in Blumenrabatten. Für Blumenliebhaber, die ihren Garten bis in den späteren Herbst hinein liebevoll gestalten möchten, gehört sie zu den Gartenschönheiten, die unbedingt in ein Beet gehören.

Herkunft der Aster novae-agliae

Die Raublatt-Aster ist im Handel unter dem Namen Symphotrichium novae-angliae zu finden. Wegen ihrer Krankheitsresistenz ist sie bei Hobbygärtnern, die sich auch im Herbst ein hübsches und farbenfrohes Blütenmeer wünschen, eine sehr beliebte Staude. Anders als die Glattblatt Aster ist die Raubblatt Aster mit behaarten, samtigen Blättern versehen. Das sagt aber bereits der Name, der für die Staude in Deutschland verwendet wird. Die Raublatt-Aster gehört zur Familie der Korbblütler. Ihre ursprüngliche Heimat ist die Ostküste Nordamerikas, weshalb sie in der Botanik auch als Aster novae-angliae bezeichnet wird. Übersetzt bedeutet dieser Name „Neuengland-Aster“. Ihr bevorzugter Standort sind Waldränder und Ufer von Flüssen, wo der Boden eine hohe Feuchtigkeit vorweist.

Aussehen und Wuchs der Raublatt-Aster

Die Aster novae-angliae ist eine robuste Staude, mit vielzähligen Sprossen und kraftvollen Trieben. Sie wächst buschig und die Äste sind bis ungefähr zur Hälfte mit dichtem Blattwerk versehen. Von ihrem Wurzelstock aus bildet die Staude keine Ausläufer. Die Raublatt-Aster kann eine Höhe von 120 bis 240 Zentimeter erreichen.

» Blattwerk der Aster novae-angliae

Die Blätter der Raublatt-Aster haben einen ganzen Rand, zeigen sich in Farben von grün bis hin zu graugrün und in lanzettlicher Form. Sie sind mit einer samtigen Behaarung versehen und fühlen sich ein wenig rau an. Ihre Länge kann bis zu fünf Zentimeter betragen. Im Herbst zeigen sich im oberen Bereich der Triebe Verzweigungen, aus denen sich breite, komplexe und mehrteilige Blütenständen entwickeln.

» Blüten und Samen

In der Zeit von September bis Oktober zeigt die Raublatt-Aster ihre prachtvollen Blüten. Sie haben einen Durchmesser von zwei bis vier Zentimeter, wobei das Aussehen der klassischen Korbblütler entspricht. Die Aster novae-angliae präsentiert sich mit 50 bis 90 schmal gestalteten Strahlen, die sich je nach Asternsorte mit violetten, rötlichen oder rosafarbenen Zungenblüten darstellen. Der Stempel beziehungsweise die gelbe Scheibe in der Mitte besteht aus winzig kleinen und fruchtbaren Röhrenblüten. Die Blüten verfügen über grüne und abstehende Hüllblättchen, die genauso samtig wie die anderen Blätter der Raubblatt Aster sind.

Raublatt-Aster in Schlafstellung
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Ein Besonderheit der Aster novae-angliae besteht darin, dass sie, im Gegensatz zu der Glattblatt Aster nachts und bei trübem Wetter ihre hübschen Blüten schließt. In der Fachsprache wird dieses auch als „Schlafstellung“ bezeichnet. Durch den steifen Wuchs und diese Eigenschaft ist die Raubblatt Aster weniger beliebt als andere Asternarten wie zum Beispiel die Glattblatt Aster. Gerade im Herbst stellt sich recht häufig trübes und verregnetes Wetter ein und die Aster novae-angliae zeigt sich nicht immer in ihrer vollen Farbenpracht. Bei neueren Sorten der Raublatt-Aster ist diese Eigenschaft nicht mehr vorhanden, sodass die Staude durchgängig in einer zauberhaften Blütenpracht leuchtet.

Aus den Samen der Raublatt-Aster bilden sich-rötlich weiße Federkronen aus, die auch als Pappus bezeichnet werden und hübsch anzusehen sind.

Die Raublatt-Aster Sorten und ihre Eigenarten

Es gibt zahlreiche Aster novae-angliae Sorten, die am Markt angeboten werden und besondere Eigenschaften mitbringen. Durch die verschiedenen Farben der Blüten bringen sie in jeden Garten einen zauberhaften Farbklecks, wenn fast alle anderen Blumen und Staudengewächse in den Beeten verblüht sind.

Raublatt-Aster Alma Pötschke

Raublatt-Aster 'Alma Pöetschke'
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Dabei handelt es sich um eine altbewährte Sorte, die einen kompakten Wuchs hat. Sie wächst zwischen 80 und 90 Zentimeter in die Höhe und präsentiert sich mit einem Meer von kirschroten Blüten.

Raublatt-Aster Paul Gerber

Diese Aster novae-angliae gehört zu den mittelfrühen Sorten, mit vielzähligen Blüten, die sich in einem purpurrosa zeigen. Sie wächst bis zu 120 Zentimeter in die Höhe und gilt als gesund und standfest.

Raublatt-Aster Barr’s Blue

Die Asternsorte verfügt über große Blütenkörbchen in blauvioletter Farbe, die einen Durchmesser von bis zu fünf Zentimeter haben können. Die Staude kann bis zu 120 Zentimeter in die Höhe wachsen.

Raublatt-Aster Barr’s Pink

Sie ist eine robuste Sorte, die sich mit rosafarbenen, großen Blüten präsentiert und bis zu 150 Zentimeter hoch hinaus wächst.

Raublatt-Aster Harrington’s Pink

Raublatt-Aster Harrington´s Pink
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Wer sich für den Garten eine Raublatt-Aster mit hell rosaroten Blüten wünscht, sollte diese Sorte wählen. Sie erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 150 Zentimeter.

Raublatt-Aster Herbstschnee

Diese Aster ist die einzige, die mit weißen Blüten aufwartet. Die frühblühende Sorte ist übersät mit Blüten und schließt abends im Garten die Blütenköpfe. Werden sie als Tischdekoration in eine Blumenvase gegeben, passiert das nicht. Diese Raubblatt Aster hat eine Wuchshöhe von 120 bis 150 Zentimeter.

Raublatt-Aster Rosa Sieger

Diese Sorte präsentiert sich mit über fünf Zentimeter großen Blüten, die rosarot leuchten. Die Staude erreicht eine Höhe von 130 bis 140 Zentimeter.

Raublatt-Aster Rudelburg

Die etwa 110 Zentimeter hoch wachsende Sorte ist mit lachsrosafarbenen Blüten ausgestattet, die mit einer besonderen Leuchtkraft den herbstlichen Garten bereichern.

Raublatt-Aster Purple Dome

Raublatt-Aster Purple Dome
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Die Staude hat einen kompakten und rundlichen Wuchs. Sie gehört zu den kleinwüchsigeren Sorten und erreicht nur eine maximale Höhe von 60 Zentimeter. Gefunden wurde diese Aster novae-angliae an einem Straßenrand in Pennsylvania. Ihre Blüten sind mit purpurvioletten Blütenblättern versehen.

Raubblatt Aster Violetta

Die Staude besticht durch dunkelviolette, leuchtende Blüten, bei denen der gelbe Stempel auf besondere Weise in den Vordergrund tritt. Sie gehört zu den spätblühenden Raublatt-Astern, die an langen Stängeln blüht. Aufgrund ihrer Höhe von 120 bis 150 Zentimeter ist sie die perfekte Staude für den hinteren Bereich in einem Staudenbeet.

Bevorzugter Standort und Bodenbeschaffenheit

Die Raubblatt Aster liebt sonnige Standorte, kommt aber auch mit weniger sonnenbeschienen Bereich im Garten ganz gut zurecht.

Die Aster novae-angliae ist relativ anspruchslos in Bezug auf die Nährstoffversorgung. Sie bevorzugt frische, lehmig-humose Böden, die über ein gewisses Maß an Feuchtigkeit verfügen und nährstoffreich sein sollten. Das sorgt dafür, dass sie jährlich ordentlich austreibt und im Herbst das Gärtnerherz mit einer üppigen Blütenpracht in leuchtenden Farben erfreut. Während der Sommermonate darf der Boden nicht zu sehr austrocknen. Dadurch wird die Entwicklung der Blüten beeinflusst und es kann sich Mehltau bilden.

Raublatt-Aster pflanzen und pflegen

Da der Befall mit Mehltau bei Raublatt-Astern auch vorkommen kann, sollten beim Pflanzen und Pflegen einige wichtige Faktoren beachtet werden. Wird der falsche Standort gewählt und gibt es keine perfekte Versorgung mit Nährstoffen, steigt das Risiko für Mehltau deutlich.

» Hinweise zu Pflanzung

Im Topf erhältliche Raublatt-Astern werden im Frühjahr eingepflanzt. So haben sie im Sommer genug Zeit zum Wachsen. Im Herbst werden sie sich das erste Mal mit einem Meer von Blüten zeigen. Da die Aster novae-angliae recht hoch hinaus wächst und im Laufe des Jahres die Stängel unten kahl werden, ist für die Raublatt-Aster im mittleren oder hinteren Bereich des Staudenbeetes der beste Platz. Die nackten, blattlosen Stängel lassen sich mit kleinwüchsigeren Stauden sehr schön kaschieren. Durch den hohen Wuchs der Aster novae-angliae braucht sie stützende Hilfen. Ansonsten droht sie umzufallen.

» Pflegehinweise

In heißen und trockenen Sommermonaten ist ordentliches Wässern unabdingbar. Anders sieht es in Bezug auf das Düngen aus. Hier genügt es, wenn die Raublatt-Aster im Frühjahr eine Lage Kompost bekommt. Werden die Triebspitzen vor der Bildung von Knospen um etwa zehn Zentimeter gekürzt, lässt sich die Blütezeit der Aster novae-angliae ein wenig nach hinten verschieben. Sinnvoll ist die Maßnahme, um die Standfestigkeit der Staude zu verbessern. Verholzte Triebe sollten genauso im Herbst entfernt werden wie verblühte Blüten.

Raublatt-Aster vermehren

Raublatt-Aster vermehren
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Damit die Raublatt-Aster immer wieder mit großer Freude blüht und neues Laub bildet, sollte die Staude im Frühjahr nach zwei bis vier Jahren geteilt und die Teile an einem neuen Standort eingepflanzt werden. Um die Staude zu teilen, wird sie ausgegraben und komplett aus dem Boden genommen. Zuerst werden alte Wurzelteile entfernt. Anschließend können Teilstücke mit einigen Blattbüscheln von der Mutterpflanze abgetrennt werden. Diese sollten an einem anderen sonnigen Standort mit nährstoffreichem Boden eingepflanzt werden. Wichtig ist, dass während der Anwachsphase der Boden gut feucht gehalten wird.

Neben dem Teilen lässt sich die Raublatt-Aster auch durch Stecklinge vermehren. Der beste Zeitpunkt, um Stecklinge zu schneiden ist das Frühjahr. Verwendet wurden als Stecklinge nur junge, frische Triebspitzen. Die daraus entstehenden Jungpflanzen verbringen das erste Jahr in einem unbeheizten Gewächshaus oder in einem kalten Frühbeet.

Schädlinge und Krankheiten an der Raublatt-Aster

Die Aster novae-angliae ist keine bevorzugte Pflanze von Schädlingen. Gleichzeitig ist sie auch weniger krankheitsanfällig als zum Beispiel die Glattblatt Aster, die gerne von Mehltau befallen wird. Mitunter kann es aber auch bei der Raublatt-Aster zu Mehltaubefall kommen, wenn der falsche Standort mit zu wenig Feuchtigkeit und Nährstoffen gewählt wurde.

Perfekte Pflanzpartner für die Raublatt-Aster im Staudenbeet

Da die Aster novae-angliae durch ihr hohes Wachstum bevorzugt im mittleren oder hinteren Teil des Staudenbeetes ihren Platz findet und im unteren Bereich oftmals keine Blätter trägt, bleibt viel Fläche übrig, um das Beet mit anderen Pflanzen zu komplettieren und die kahlen Stängel zu überdecken. Schöne Pflanzpartner im Beet sind Dahlien, Fettehenne und hübsche Ziergräser, die mit ihren langen, fedrigen Blättern die Raubblatt Aster wunderschön einfassen.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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