Rosen lassen sich mit etwas Geschick unbesorgt versetzen. Wir erklären Schritt für Schritt, wie Sie Rosen umpflanzen, ohne dass diese Schaden nehmen.

Rosen umpflanzen
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„Einen alten Baum verpflanzt man nicht“, heißt es im Volksmund. Und diese Weisheit ist nicht unbegründet. Wie aber sieht es bei Rosen aus? Diese Frage stellen sich viele Hobbygärtner, wenn zum Beispiel der Wohnort oder Garten gewechselt wird und die Königin der Blumem mit umziehen soll.

Wenn Sie beim Umpflanzen der Rosen, wissenschaftlich Rosa, sorgfältig vorgehen, werden Sie auch am neuen Standort die volle Pracht der Blumen genießen können. Mit den folgenden Ratschlägen wollen wir Ihnen das Umsetzen Ihrer Rosen erleichtern.





1. Rosen umpflanzen – Standort gut auswählen

Bevor Rosen versetzt werden, sollten Sie einen geeigneten Standort für Ihre Lieblingsblume auswählen. Was ist dabei zu berücksichtigen?

  • Der Boden sollte locker sein, dadurch entfalten sich die Wurzeln gut.
  • Ein neutraler ph-Wert des Bodens ist wichtig, damit die Rose prächtig gedeiht.
  • Vergewissern Sie sich, dass keine Rosen zuvor auf dem neuen Standort gestanden haben. Die Folge könnte eine Rosenmüdigkeit des Bodens sein.
  • Eine große Rolle für den gewählten Platz spielt auch die Stellung zur Sonne. Günstig ist es, wenn die Rosen viel Sonne bekommen, ohne jedoch zu großer Hitze ausgesetzt zu sein. Daher empfehlen wir Ihnen, die Rosen nach Südosten oder Südwesten auszurichten.
  • Wichtig ist auch die Luftzirkulation. Setzen Sie Ihre Pflanzen nicht direkt dem Wind aus. Allerdings sollten Rosen von einem mäßigen Luftzug erfasst werden. So können die Blätter nach einem Regen schnell abtrocknen und Pilze oder andere Schädlinge haben keine Chance.

Bodenmüdigkeit:
Neue Pflanzen wachsen oft schlecht an. Zudem entwickeln sich die Triebe zögernd. Auch das Wurzelsystem entwickelt sich sehr schwach. Nur mit einem Bodenaustausch oder einer Bodendämpfung kann die Bodenmüdigkeit behoben werden.

2. Rosen umpflanzen – wann?

Rosen können Sie grundsätzlich das ganze Jahr über umsetzen. Die beste Zeit zum Umpflanzen ist jedoch im Herbstvon Mitte Oktober bis Anfang Dezember. Zwei wesentliche Gründe legen diesen Schritt nahe.

  1. So können die Rosen noch vor dem Winter anwachsen, da sich die Wurzeln im Herbst noch entwickeln.
  2. Außerdem sind die Rosen nicht der Hitze der Sommermonate ausgesetzt.

3. Rosen ausgraben, transportieren und lagern

Achten Sie beim Ausgraben, Transport oder Lagern darauf, dass Sie den umzusetzenden Rosenstock möglichst wenig beschädigen. Leichte Schäden werden sich zwar nicht vermeiden lassen, haben aber für das künftige Wachstum keine wesentliche Bedeutung. Und so können Sie zu Werke gehen:

  • Graben Sie die Rose behutsam aus. Es empfiehlt sich ein Spaten mit einem langen, scharfen Blatt. Setzen Sie den aber nicht zu dicht an der Rose an. Sie sollten einen etwas größeren Radius um den Pflanzenaustrieb herum haben, um die Wurzeln so wenig wie möglich zu beschädigen.
  • Rosen lassen sich mit nackten Wurzeln hervorragend transportieren. Sie müssen für den Transport nicht eingetopft werden. Aber wickeln Sie die Wurzeln für einen längeren Transport in feuchte Tücher, um zu verhindern, dass sie austrocknen. Wenn Sie anschließend einen Plastesack über die eingewickelten Wurzeln ziehen, verhindern Sie, dass die feuchten Tücher schneller trocknen.
  • Nach einem längeren Transport müssen die Rosen vollständig durchwässern. Hierfür werden die Blumen vor dem Einpflanzen in das neue Rosenbeet bis zu 24 Stunden in Wasser gestellt.
  • Schließlich werden die stärkeren Wurzeln rechtwinklig zur Stammachse angeschnitten.

4. Rosen umpflanzen – Pflanzstelle gut vorbereiten

Der Standort, auf den die Rose gesetzt werden soll, muss vorher gut aufgelockert werden.

  • 🧑‍🌾 Wenn Sie dann das Pflanzloch ausheben, denken Sie daran, dass es ungefähr so groß wird, dass es das doppelte Wurzelvolumen umfasst. Alle Wurzeln müssen ungehindert, ohne zu knicken, hinein passen.
  • 🌹 Ebenso wie beim Pflanzen neuer Rosen, ist auf die Veredlungsstelle zu achten. Der Knoten zwischen Wurzeln und Trieben sollte nach dem Setzen etwa  5 Zentimeter unter der Erdoberfläche liegen.
  • ✂️ Vor dem Pflanzen schneiden Sie die Triebe leicht schräg auf 3 bis 7 Augen zurück.

Faustregel zur Pflanztiefe!
Pflanze die Rose beim Umsetzen genauso tief ins neue Pflanzloch,  wie sie zuvor im Boden des bisherigen Rosenbeetes stand.

5. Rose richtig ins Pflanzloch setzen

  1. Die Rose wird frei in das Loch gehalten, während Sie die Erde einfüllen. Rütteln Sie die Pflanze dabei etwas. Dadurch verteilt sich Erde bestmöglich. Zudem vermeiden Sie, dass sich Hohlräume in der Erde bilden.
  2. Wenn Sie das Pflanzloch gefüllt haben, müssen Sie die Erde noch verdichten. Dafür wird im Radius des Pflanzlochs ein kleiner Graben ausgehoben und stetig langsam mit Wasser gefüllt. Sobald sich der Boden um die Pflanze durch das Wasser gesetzt hat, füllen Sie den entstandenen freien Raum erneut mit Erde auf. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis sich die Erde um die Pflanze nicht mehr setzt.
  3. Nach dem Umsetzen ist es wichtig, die Rose regelmäßig zu wässern, damit sie gut anwächst. Für alle Fälle sollten Sie die Rose etwa 20 Zentimeter hoch mit Erde anhäufeln, um die Pflanze vor Verdunstung oder Frost zu schützen. Die Triebe können zum Schutz vor klirrendem Frost zusätzlich mit Tannen- oder Fichtenreisig bedeckt werden.
Konrad von Gartentipps.com

Meine große Leidenschaft gilt nicht nur dem Gärtnern, ich bin ein sehr großer Liebhaber der Rose. Mit meinem bereits jahrzehntelangen Wissen unterstütze ich in meiner Heimatstadt die "Rosenfreunde Wittstock" als Gründungsmitglied (Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde e.V.).

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