Schlehenmarmelade hat einen einzigartigen, leicht herben Geschmack und ist vor allem bei Feinschmeckern sehr beliebt. Zudem lässt sie sich ganz einfach selber herstellen.

Selbstgemachte Schlehenmarmelade schmeckt immer noch am besten.
Selbstgemachte Schlehenmarmelade schmeckt immer noch am besten. © Halit / stock.adobe.com

Schlehen sind Wildfrüchte, die in unseren Breitengraden längst in Vergessenheit geraten sind. Dabei sind die kleinen, lilafarbenen Beeren, die sich oft an Wegesrändern finden, ausgesprochen gesund und können dazu noch vielfältig verarbeitet werden. Sie liefern wichtige Vitamine und sind reich an Ballaststoffen. Zudem lindern sie Erkältungsbeschwerden und helfen bei Magen-Darm-Leiden.

Wichtig ist, dass Schlehen erst verarbeitet werden können, wenn sie vom ersten Frost betroffen waren. Durch den Frost werden sie genießbar. Er zersetzt die enthaltenen Gerbstoffe und macht die Beeren dadurch milder und süßer. Wer sie eher ernten möchte, muss sie einfrieren.

Wie können Schlehen verarbeitet werden?

Schlehen sind sehr nützliche Sträucher und lassen sich zudem vielfältig verarbeiten. Durch ihre frühe Blütezeit bereits im März dienen sie vielen Insekten als Nahrungsquelle. Über die Früchte freuen sich ab dem Herbst die Vögel, die die dornigen Sträucher auch als Nistplatz nutzen. Für uns Menschen kommt ferner folgende Nutzung infrage:

Blüten

  • Aufgüsse
  • Herstellung von Naturkosmetik
  • Tees

Früchte

  • Sirup
  • Saft
  • Likör

Die Marmelade begeistert als süßer und ebenso fruchtiger Aufstrich, der für Brot und Brötchen geeignet ist. Er kann aber auch zur Verfeinerung von Gebäck verwendet werden. So bekommen Weihnachtsplätzchen mit der Schlehenmarmelade einen ganz besonderen Geschmack.

Rezept für Schlehenmarmelade

Die Zubereitung von Schlehenmarmelade ist leicht und bedarf nur weniger Zutaten. Benötigt werden:

  • 1 Kilogramm Gelierzucker 1:1
  • 1 Kilogramm Schlehen
  • Wasser
  • Einweckgläser oder Marmeladengläser mit Deckel
  • großer Kochtopf
  • Kartoffelstampfer
  • feines Sieb

Schlehenmarmelade wird wie andere Marmelade hergestellt und geht mit einem überschaubaren Aufwand einher. Wichtig ist die richtige Vorbereitung. Die Marmeladengläser müssen vor der Verwendung unbedingt gründlich gereinigt und heiß ausgewaschen werden. Möchten Sie die Schlehenmarmelade besonders lange aufbewahren, sollten Sie Gläser und auch Deckel unbedingt sterilisieren. Das geht beispielsweise im Backofen oder in kochendem Wasser.

Die Früchte nach dem ersten Frost am besten mit Handschuhen ernten.
Die Früchte nach dem ersten Frost am besten mit Handschuhen ernten. © Guntar Feldmann / stock.adobe.com

Für die Marmelade gehen Sie wie folgt vor:

  1. Waschen Sie die Schlehen nach der Ernte gründlich. Geben Sie diese gemeinsam mit genügend Wasser in einen möglichst großen Topf. Achten Sie unbedingt darauf, dass die Früchte komplett vom Wasser bedeckt werden.
  2. Schalten Sie den Herd ein und erhöhen Sie langsam die Hitzezufuhr. Sie müssen die Hitze so stark erhöhen, dass die Schlehen im Wasser aufplatzen. Meistens sind hier nur wenige Minuten erforderlich.
  3. Sind alle Schlehen aufgeplatzt, greifen Sie auf den Kartoffelstampfer zurück. Mit diesem können Sie die aufgeplatzten Schlehen direkt im Topf ausdrücken.
  4. Legen Sie das Sieb auf eine große Schüssel oder einen weiteren Topf und streichen Sie das Gemisch aus Schlehen und Wasser durch das feine Sieb. Dadurch können Sie die Kerne zuverlässig aus dem Mus lösen.
  5. Nun muss das hergestellte Schlehenmus gewogen werden. Geben Sie genauso viel Gelierzucker zum Mus und bringen Sie beides in einem großen Topf zum Kochen.
  6. Lassen Sie die Marmelade wenigstens fünf Minuten sprudelnd kochen. Währenddessen müssen Sie die Marmelade immer wieder umrühren, sodass diese nicht anbrennt.
  7. Im nächsten Schritt machen Sie eine Gelierprobe. Geben Sie hierfür etwa einen Löffel der Marmelade auf den Teller. Nun müssen Sie etwa zwei Minuten warten. Schauen Sie im Anschluss, ob die Marmelade fester geworden ist.
  8. Die heiße Schlehenmarmelade wird jetzt direkt in Gläser gefüllt. Verschließen Sie diese unmittelbar nach dem Einfüllen und stellen Sie die Gläser auf den Kopf. Nach rund zehn Minuten können Sie die Gläser wieder umdrehen.

Damit Sie in den kommenden zwölf Monaten immer wieder selbstgemachte Schlehenmarmelade genießen können, lagern Sie die Gläser unbedingt kühl und dunkel.

Die durch die Schlehenmarmelade übrigen Kerne müssen Sie übrigens nicht wegwerfen. Wenn Sie diese in klarem Wasser reinigen, können Sie die Kerne für ein Wärmekissen verwenden. Lassen Sie die Kerne hierfür nach der Reinigung gründlich trocknen.

Schlehenmarmelade verfeinern

Sie können, wie oben beschrieben, die Schlehenmarmelade ganz klassisch nur aus Schlehen und Gelierzucker zubereiten. Sie können sich aber auch für die Verfeinerung der Marmelade entscheiden, indem Sie beispielsweise zu den Schlehen eine Vanilleschote oder Zimtstange geben.

Fruchtig lecker schmeckt zudem die Kombination mit Apfel. Hier können Sie den Anteil von Schlehen und Äpfeln beliebig variieren. Soll die Marmelade eher winterlich und weihnachtlich schmecken, geben Sie ein wenig Zimt und Nelken dazu. Clementinenschalen sorgen für eine besonders fruchtige Note. Hier ist wichtig, dass die Schalen von Bio-Clementinen stammen, sodass Sie keine Schadstoffe fürchten müssen. Auch Walnüsse kommen zur Verfeinerung der Marmelade infrage und sorgen für ein besonderes Aroma.

Ebenso können Sie bei der Zubereitung von Schlehenmarmelade immer ein wenig Zitronensaft zum Mus geben. Der Zitronensaft sorgt dafür, dass sich die Marmelade ihre Farbe bewahrt und keinen Grauschleier bekommt.

Als zweifache Mutter lebe ich mit meiner Familie, Hund und Pferden auf dem Land. Nachhaltigkeit und ein angenehmes Miteinander sind mir besonders wichtig und werden in unserem Haushalt täglich vorgelebt. Genau wie meine Leidenschaft fürs Gärtnern und Schreiben.

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