Sie wollen im Winter eine Gartenparty veranstalten? Dann darf eine Schneebar natürlich auf keinen Fall fehlen. Hier eine Anleitung dafür.

Die diesjährige Silvesterparty soll etwas ganz Besonderes werden? Wenn ausreichend Schnee gefallen ist und Sie über einen etwas größeren Garten verfügen, gibt es eine wunderbare Möglichkeit für ganz besonderes Winter-Party-Flair zu sorgen: nämlich durch eine waschechte Schneebar. Für den Bau einer solchen Schneebar brauchen Sie noch nicht einmal allzu viel. Wichtig ist erst einmal, dass genug Schnee vorhanden ist. Wenn im Garten allein nicht genug liegt, lohnt es sich vielleicht, sich auf der Straße umzusehen, ob der eine oder andere Nachbar beim Schneeschieben einen etwas größeren Haufen vor seinem Haus aufgetürmt hat. Wenn Sie freundlich fragen, sollte es kein Problem sein, wenn Sie sich den Schnee dort wegholen.

Tipp:
Wenn nicht genug Schnee zur Verfügung steht, können Sie auch einen Tisch oder leere Getränkekisten als Unterlage nehmen und die Bar darauf bauen – so sparen Sie die unterste Schneeschicht und kommen mit deutlich weniger Schnee aus.





Das Wichtigste ist prinzipiell den Schnee so zu verarbeiten, dass er hart genug wird, um nicht durch Flaschen und Gläser, die abgestellt werden, direkt wieder verformt zu werden. Außerdem gilt es zu überlegen, wie Sie die Bar so beständig gestalten, dass sie zumindest den Abend der Feier übersteht – vor allem, wenn Sie die Bar mit Windlichtern und Kerzen dekorieren möchten. Doch dazu gibt es zum Glück ein ganz einfaches Mittel – denn neben genug Schnee brauchen Sie für den Bau einer Schneebar einfach auch ausreichend Wasser.

Das benötigen Sie für den Bau einer guten Schneebar

Wenn feststeht, ob eine zusätzliche Unterlage benötigt wird oder ob ausreichend Schnee vorhanden ist, geht es an die Planung. Die Liste der benötigten Materialien ist verhältnismäßig kurz. Sehen Sie selbst:

  • Schnee
  • bei zu wenig Schnee für das Fundament Tische oder leere Getränkekisten
  • mehrere Mörtelkübel mit Kantenmaßen von mindestens 40 x 20 cm
  • Gartenschlauch mit Spritzdüse, die einen feinen Wassernebel erzeugen kann

Sehr wichtig sind mehrere, am besten drei oder vier, Mörtelkübel mit einer rechteckigen Form. Die Kantenlänge sollte 40 x 20 cm nicht unterschreiten. Eine Tiefe von 20 cm reicht dabei vollkommen aus. Wenn der Mörtelkübel noch etwas breiter ist, ist das kein Problem. Dazu brauchen Sie noch eine Schaufel, Wasser und einen Gartenschlauch mit einer Düse, die im Idealfall Wassernebel erzeugen kann. Auf jeden Fall sollte die Spritzdüse den Wasserstrahl so fein wie möglich gestalten können. Hier einmal das notwendige Material im Überblick:

Schritt-für-Schritt-Anleitung

➡️ Schritt 1:

Wenn Sie loslegen wollen, müssen Sie zuerst die Mörtelkübel mit dem Schnee befüllen. Am besten benetzen Sie die Wände vorher mit einem dünnen Wassernebel. Wenn der Schnee nicht pappig ist, sondern es sich dabei um Pulverschnee handelt, müssen Sie, während Sie die Mörtelkübel befüllen, immer mal wieder ein wenig Wasser untermischen, damit der Schnee schön pappig wird und zusammenklebt. Dann den Schnee in den Mörtelkübeln so plattdrücken wie möglich. Anschließend ist es sinnvoll noch einmal etwas Wasser auf dem Schnee zu verteilen und den Mörtelkübel anschließend etwas in der Kälte stehenzulassen, damit das Wasser rundherum anfrieren kann. Während in dem einen Mörtelkübel der Gefriervorgang vonstattengeht, können Sie bereits den nächsten Kübel befüllen.

➡️ Schritt 2:

Wenn der Schnee in den Mörtelkübeln durch das Wasser etwas angefroren ist, können Sie den Kübel umstürzen. Jetzt haben Sie einen fertigen Schneebaustein. Die Bausteine aus den Mörtelkübeln ordnen Sie nun in einer L- oder U-Form an, je nachdem wie die Bar eben gestaltet werden soll. Die Nähte zwischen den Schneesteinen sollten Sie nun noch mit frischem Schnee abklopfen, um so die Lücken zu stopfen.

➡️ Schritt 3:

Wenn die erste Schicht Schneesteine steht, kommt mindestens noch eine zweite Reihe Schneesteine oben drauf. Die Schneebar sollte eine Höhe von rund 1,10 erreichen. Ganz wichtig ist es dabei, dass Sie darauf achten, dass keine Kreuzfugen entstehen. Das heißt, dass Sie die Schneesteine versetzt übereinander setzen müssen. In der zweiten Reihe werden die Steine dann rechts und links am jeweiligen Ende etwas überstehen. Das ist aber kein Problem, denn überstehenden Schnee können Sie problemlos mit einer guten Schaufel abtrennen.

➡️ Schritt 4:

Wenn die Barfläche soweit steht und noch genug Schnee übrig ist, macht es Sinn vor der Bar in Richtung Gästeplätze noch einmal mindestens eine Reihe mit Schneesteinen zu setzen. Diese Reihe ist dann dafür vorgesehen, dass die Gäste hier ihre Gläser und Flaschen abstellen können, während die eigentliche Bar dann wirklich als Arbeitsplatz für den Barkeeper verbleibt.

➡️ Schritt 5:

Auf der Arbeitsfläche können Sie nun noch mit Flaschen oder großen Bechern leichte Vertiefungen in den Schnee formen. Das sind dann die Stellen, an denen Gläser oder Becher am besten stehen bleiben.

➡️ Schritt 6:

Ist nun auch dieser zweite Teil der Schneebar gestaltet, sollten Sie das ganze Konstrukt noch einmal mit Wasser übergießen. Dabei müssen Sie auf zwei Dinge achten. Erstens sollte das Wasser nicht zu warm sein, da der Schnee sonst schmilzt, bevor er irgendwann wieder anfängt zu frieren. Und das kann zu einem erheblichen Verlust an Höhe bei der Schneebar führen. Außerdem sollten Sie nicht einfach Wasser aus einem Eimer auf die Bar gießen. Denn wenn Sie Wasser in Schnee gießen, erzeugt das in aller Regel an der Stelle, an der das Wasser auf dem Schnee aufschlägt, ein Loch. Um hier unschöne Verformungen in der Schneebar zu vermeiden, ist die Düse mit Nebelfunktion notwendig.

Haben Sie die Schneebar kräftig mit eiskaltem Wasser eingenebelt, heißt es nur noch einmal ein wenig Geduld haben. Wenn das Wasser gefroren ist, haben Sie ein massives und stabiles Schneekunstwerk im Garten stehen, dass die Gäste einer jeden Winter-Gartenparty begeistern wird. Hier übrigens noch ein paar Tipps für eine Gartenparty im Winter.

Übrigens:
Sie müssen auf jeden Fall darauf achten, dass die Bar keine großen Unebenheiten aufweist, andernfalls droht am Abend mancher Barunfall. Das können Sie verhindern, indem Sie die fertige Bar mit einem Eiskratzer noch einmal komplett gerade ziehen. Sie können aber auch auf die Vertiefungen für Gläser und Flaschen verzichten und ein Brett auf die Bar legen.

Schneebar bauen
© GioRez – Fotolia.com

Und hier die Arbeitsschritte einmal in der Kurzzusammenfassung:

  1. Die Wände der Mörtelkübel mit Wasser leicht befeuchten.
  2. Schnee in die Mörtelkübel einfüllen.
  3. Bei Pulverschnee immer wieder Wasser beimischen.
  4. Den Schnee im Kübel ausreichend festklopfen.
  5. Den Schnee noch einmal mit Wasser übergießen.
  6. Kübel umstürzen und die Schneesteine positionieren.
  7. Fugen mit frischem Schnee verdecken.
  8. Die Bar auf eine Höhe von rund 1,10 m bauen.
  9. Vor die Bar eine weitere Reihe Schnee-Ziegel als Gästetisch setzen.
  10. Mit Flaschen oder Bechern Vertiefungen im Schnee der Gästetische erzeugen.
  11. Die ganze Konstruktion mit Wasser besprühen.
  12. Wenn alles angefroren ist mit einem Eiskratzer letzte Unebenheiten entfernen.

Tipps zur Dekoration einer Schneebar

❍ Windlichter:

Windlichter erzeugen ein romantisches Kerzenlicht und sind in Kombination mit einer Schneebar ein echter Hingucker. Dabei sollten Sie unbedingt darauf achten, dass sich das Windlicht selbst nicht aufheizt, da sonst an der Stelle ein schnelles Schmelzen der Schneebar droht.

❍ Lichterketten:

Tolles Winterfeeling entsteht auch, wenn Sie Lichterketten, am besten LED-Lichterschläuche, an der Bar befestigen bzw. einfach auf die Bar legen. Diese haben auch den Vorteil, dass sie sich nicht erhitzen und somit keine Gefahr für das gefrorene Kunstwerk darstellen.

❍ Fackeln:

In ausreichendem Abstand an den Ecken und Enden der Bar aufgestellt, kann Fackellicht eine solche Schneebar in ein wunderbar romantisches Licht tauchen. Der Schein, der sich im Eis der Schneebar spiegelnden Flammen, macht einen solchen Abend mit Sicherheit zu einem unvergesslichen Erlebnis.

❍ LED-Kerzen:

Eine weitere Möglichkeit, eine solche Schneebar zu schmücken, sind LED-Kerzen. Ob LED-Teelichter oder richtige Kerzen – am besten kommen diese an, wenn Sie in die Bar an den Stellen, an denen die Kerzen stehen sollen, eine kleine Vertiefung gestaltet und die Kerzen dann in der Bar einfrieren lassen – dann wirken die Kerzen als wären sie in die Bar eingelassen. Vor allem solche Kerzen mit Farbwechsel erzeugen dabei eine ganz besondere Stimmung. Hier noch ein paar Beispiele für eine Gartenbeleuchtung ohne Strom.

Kleiner Extratipp: Zum Zubereiten der Getränke etc. reicht das Dekolicht oft nicht aus, ein LED-Baustrahler macht hier richtig Wums, kostet Sie aber nur wenig Strom. Auch ein LED-Akku-Strahler erfüllt diesen Zweck.

Fazit:

Eine Schneebar ist auf jeden Fall auf jeder Winter-Gartenparty ein absolutes Highlight. Wie genau Sie Ihre Bar von der Optik her gestalten möchten, bleibt letztlich ganz Ihnen überlassen. Wichtig ist dabei jedoch, dass Sie den Bau mit Schnee-Ziegeln vornehmen. Häufen Sie einfach nur Schnee auf und klopfen diesen fest, erreicht er niemals die Härte, die Sie brauchen, um den Anforderungen an eine solche Bar an einem Partyabend gerecht werden zu können. Ein solches Konstrukt wäre nicht stabil und würde schnell anfangen wegzuschmelzen. Wer aber die notwendige Zeit und die Lust an der Arbeit mit dem Schnee mitbringt, kann innerhalb einiger Stunden eine tolle Schnee-Bar zaubern. Ihre Gäste werden begeistert sein.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

Antwort hinterlassen