Ein Schwimmteich ist nicht mal eben schnell gebaut. Ohne die richtige Planung kann das Projekt schnell scheitern und im schlimmsten Fall sogar hohe Bußgelder nach sich ziehen.

Schwimmteich planen
Teich und Pool in einem: der Schwimmteich! © La Vas – Fotolia.com

Schwimmteiche verbinden die Schönheit und Ambiente eines Teichs oder Biotops mit den Vorzügen eines Swimmingpools. Die natürliche Alternative zum Schwimmbecken reinigt sich selbst und ist nicht auf Chlor und andere chemische Mittel angewiesen.

Gleichzeitig hat man natürlich auch einige Dinge beim Anlegen des Teiches zu beachten, die für einen langfristig intakten Teich essentiell sind. Wer schon vor dem Bau auf einige wichtigen Dinge achtet, der spart viel Zeit und unnötige Arbeit.

Ist eine Genehmigung notwendig?

Dass Teiche oftmals eine Genehmigung benötigen, ist vielen Menschen nicht bekannt. Weil nicht gemeldete Teiche allerdings zu Verwarnungen und Geldbußen führen können, sollte Sie Ihren Teich schon im Vorfeld unbedingt genehmigen lassen. Das ist in den meisten Bundesländern schon ab einer Wassertiefe von 1,5 Metern und einem gesamten Volumen von 100 Kubikmetern notwendig. Hier kommt es stark auf das Bundesland an. Die Experten von MCM Systeme haben hierzu eine Tabelle erstellt welche Gesetzesgrundlagen in den einzelnen Bundesländern vorliegen und was es zusätzlich gesetzlich beim Bau zu beachten gibt.

In vielen Gebieten, zum Beispiel im Nachbarland Österreich, müssen sogar Kleinstteiche angemeldet werden. Baut man dort in einem Ortsgebiets einen Teich, muss dieser sofort angemeldet werden. Besonders bei Schwimmteichen sollte man also auf Nummer sicher gehen und sich im Vorfeld genau informieren.

Aufbau des Teichs

Schwimmteich planen - Aufbau
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Der Teich sollte über mehrere Stufen aufgebaut sein, sodass dieser bei unterschiedlichen Temperaturen und Witterungen in einem ökologischen Gleichgewicht steht. Das ist besonders bei wärmeren Temperaturen wichtig, wenn die unteren Stufen den Teich vor Algenblüte, Sauerstoffmangel, Stickstoff- und Phosphoranstieg schützen. Es macht also besonders in wärmeren Gegenden, zum Beispiel Süddeutschland, Sinn, eine Teichtiefe von 2 Metern oder mehr auszuheben.

Bei größeren Teichen kann es leicht passieren, dass die ausgelegte Teichfolie am Grund Risse oder Löcher durch spitze Steine erhält. Um das zu vermeiden heben Sie den Teich am besten 10 Zentimeter tiefer aus als ursprünglich geplant und schütten dann eine circa 10 Zentimeter hohe Schicht mit kleinen Kieselsteinen auf. Das schützt die Teichfolie und sieht außerdem natürlicher aus. Solche Arbeiten können sehr zeitintensiv und kräftezehrend sein. Möchten Sie sich die Arbeit ersparen, können Sie diese auch auslagern. Auf Portalen wie Renovero finden Sie ohne langes Suchen qualifizierte Handwerker mit Teichbauerfahrung. In der Zwischenzeit können Sie sich dann schon wieder mit anderen Dingen auseinander setzen, wie zum Beispiel mit der Teichtechnik.

Technik im Gartenteich: Ist ein Wasserfilter notwendig?

Prinzipiell benötigen Gartenteiche keine Technik, solange die Nährstoffkonzentration in einem moderaten Maße bleibt. Je größer der Teich, desto leichter bleibt das Gewässer in Balance. Hat man einen kleinen Teich, kann es helfen eine Filteranlage zu installieren, die im Bedarfsfall aktiviert wird. Gerade bei heißen Temperaturen kann das die Algen reduzieren. Außerdem werden Giftstoffe, Schwebstoffe und überschüssige Fischnahrung aus dem Wasser gefiltert.

Fische im Schwimmteich

Schwimmteich planen - Fische
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Fische und Wasserbewohner sind oftmals besonders deshalb eine Herausforderung, weil sie ein ausbalanciertes Gewässer leicht durch Kot und Futterreste zum Kippen bringen können. Insbesondere dann, wenn das Wasser schon durch warme Temperaturen zu schnellem Algenwachstum und Sauerstoffmangel tendiert.

Weniger ist mehr sollte beim Ankauf der Fische das Motto sein, um die Gesundheit des Teichs garantieren zu können. Besonders weil Jungfische ihre Größe oft in den kommenden Jahren vervielfachen, sollte man großzügig kalkulieren. Die Experten von Gartenteich-Ratgeber empfehlen für einen Fisch mit einer ausgewachsenen Länge von 25 Zentimetern rund 600 Liter Wasser einzuplanen, um auf der sicheren Seite zu sein.

Grundsätzlich gilt: Fische sind kein Bestandsteil des Ökokreislaufs eines Teichs, der notwendig für eine langfristige Balance ist. Vielmehr sind Fische ein Risikofaktor, der leicht zum Verhängnis werden kann. Besonders ist das bei kleineren Teichen der Fall.

Zusammengefasst:
Je mehr Fische im Teich, desto mehr Technik wird benötigt, um das Gewässer in Balance zu halten. Aufpassen sollte man auch auf den Speiseplan der Teichbewohner. Kois oder Goldfische zum Beispiel fressen die Unterwasserpflanzen gerne, die als Resultat dadurch aufgehende Algen nicht verdrängen können. Andere Arten, zum Beispiel Karpfen oder bestimmte Koirassen, fressen auch die Algen auf und erzeugen so ein undurchsichtiges Grün im Wasser, dass Fische von außen beobachten schwer möglich macht.

Gefahr der Überdüngung

Die wohl größte Gefahr bei Teichen ist die Überdüngung. Sie erhöht sich wesentlich, wenn Fische gehalten werden. Durch Fische, Algenwuchs und Fischfutter wird das Wasser zu nährstoffreich und droht zu kippen. Hält man viele Fische in einem begrenzt großen Teich, ist das besonders gefährlich. Dann sollte pro Woche etwa 10-20 Prozent des Wassers ausgetauscht werden, um nicht zu viele Nährstoffe im Wasser zu halten.

Richtige Lage des Teichs

Schwimmteich planen - Lage und Standort
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Wo möchten Sie Ihren Gartenteich ausheben? Das Gewässer stellt oft das Prunkstück des Gartens da und wird deshalb oftmals an besonders lichten Stellen ausgehoben. Wichtig ist aber, nicht zu wenig und nicht zu viel Sonne auf den Teich scheinen zu lassen. Fünf Sonnenstunden sind für das Pflanzenwachstum optimal, viel mehr sollte es allerdings nicht sein. Ein Sonnenschutz für den Teich kann deshalb unter Umständen Sinn machen.

Wichtig: Flachwurzler mit harten Wurzeln sollte man allerdings nicht in der Nähe des Teichs gedeihen lassen, denn sie können zur Gefahr für die Teichfolie werden.

Teichpflege: Der perfekte Teich läuft selten auf Autopilot

Einen Teich zu haben bedeutet Verantwortung zu übernehmen und entsprechende Pflege zu leisten. Besonders dann, wenn Fische mit im Spiel sind. Dazu gehört etwa das regelmäßige Überprüfen von Wasserwerten: Wie hoch ist der pH-Wert des Wassers? Wie viel Phosphor und Stickstofftrioxid findet man im Gewässer? Wie hoch ist die Gesamthärte? Auf welche einzelnen Wasserwerte es ankommt und wie diese ausfallen sollten, erläutert der Gartenteichprofi Tetra in seinem Ratgeber.

Selbst beim völligen Verzicht auf Technik fallen immer wieder Arbeiten an – so kann zum Beispiel eine wuchernde Wasserpflanze schnell große Teile des Teichs ausfüllen. In diesem Fall müssen Sie schnell eingreifen und sie entfernen.

Auch im Winter ist man oftmals mit Herausforderungen konfrontiert. So müssen Sie dafür sorgen, dass der Schwimmteich eisfrei bleibt, sodass genügend Sauerstoff für die Teichbewohner bleibt. Dafür eignen sich bspw. Eisfreihalter:

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Auch eine Luftpumpe oder einen Oxidator für die Sauerstoffversorgung können sich positiv auswirken.

Fazit

Ein Schwimmteich im eigenen Garten kann sehr viel Freude bereiten und ist grundsätzlich wartungsarm. Das Zusammenspiel von Wasser und den richtigen Pflanzen drumherum ist besonders schön anzusehen. Dennoch sollte man den Aufwand nicht unterschätzen. Besonders bei extremen Temperaturen muss der Teich im Auge behalten werden. Hält man im Schwimmteich zusätzlich Fische, ist das Ökosystem des Teichs wesentlich sensibler, der Einsatz von Technik wie Luftpumpen und Wasserfiltern ist dann besonders empfehlenswert. Insgesamt ist der Bau eines Schwimmteichs kein Hexenwerk, bedarf jedoch Zeit und Arbeit, damit Sie viel Freude an Ihrem Schwimmteich haben.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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