Der hierzulande noch eher etwas unbekannte Stängelkohl lässt sich problemlos in unseren Breiten anbauen. Was es dabei zu beachten gibt, lesen Sie in diesem Artikel. 

Stängelkohl erinnert an Brokkoli.
Stängelkohl erinnert an Brokkoli. © peuceta / stock.adobe.com

Wer Freude an Brokkoli hat, der wird auch mit dem Stängelkohl in der Küche glücklich werden. Das auch als Cime di Rapa bezeichnete Gemüse wird in immer mehr heimischen Gärten angepflanzt und ist vor allem in Ländern wie Portugal und Italien bekannt als Beilage zu vielen Gerichten.

Im Lateinischen wird der Stängelkohl auch als „Brassica rapa“ bezeichnet. Seine Wurzeln hat die Kohlsorte in Apulien und Kampanien. Er ist einjährig und wird oftmals eher als Beikraut gepflanzt, statt als Hauptpflanze. Was sein Aussehen angeht, erinnert er an Brokkoli, besitzt jedoch einen etwas anderen Geschmack. Im Gegensatz zu diesem wächst er sehr viel schneller und ist schon ein paar Wochen nach dem Anpflanzen erntereif.

Er erreicht eine Gesamthöhe von bis zu 100 Zentimetern. Was sein Aussehen angeht, so bildet er gezackte Blätter aus, die eine hellgrüne Farbe aufweisen und weich in ihrer Beschaffenheit sind. Geerntet wird meist vor der Blüte, um den vollen Geschmack zu erhalten.

Kurzer Steckbrief zum Stängelkohl

Stängelkohl (Brassica rapa)
andere Namen: Spargelbrokkoli, Grelo, Broccoletto, Rappa, Rapini, Raab
Familie: Kreuzblütler (Brassica)
Wuchshöhe: zwischen 40 und 100 cm
Wuchsform: lange Stängel mit weichen und hellgrünen, gezackten Blättern, leicht angewinkelt, goldgelbe Blütentrauben, ähnlich wie Raps
Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: nährstoffreich
Besonderes: sehr kurze Kulturdauer, benötigt nach der Keimung lediglich zwei bis drei Wochen zur Ernte

Welche Sorten an Stängelkohl gibt es?

Stängelkohl gibt es in unterschiedlichen Sorten, die alle ein anderes Aroma aufweisen. Hier einmal die geläufigsten Sorten im Überblick:

  • Cinquantina: Sie kann nach etwa 50 Tagen geerntet werden. Die Pflanze besitzt große Blätter und Blütenstände und ist somit auch optisch eine Augenweide.
  • Grande Fasano: Sie wird etwa 50 Zentimeter hoch und bildet den Kohl nach 40 Tagen aus.
  • Massafrese: Diese Sorte stammt aus Italien und besticht vor allem mit dicken Stängeln und weist viele Blätter auf. Die Ernte erfolgt etwa 50 Tage nach der Aussaat.
  • Novantina: Die ebenfalls aus Italien stammende Sorte hat eine mittelfrühe Reifezeit und kann nach 45 bis 50 Tagen geerntet werden. Sie besitzt einen sehr intensiven Geschmack und ist daher etwas für Feinschmecker.
  • Quarantina: Große Blätter und eine leichte Pflege zeichnen diese Sorte aus. Sie ist schon nach 35 bis 40 Tagen fertig gereift und ist sehr ertragreich.
  • Riccia San Marzano: Dieser Stängelkohl ist nach 45 fertig gereift und besitzt gekräuselte Blätter, die sich von den Blättern anderer Sorten stark unterscheiden. Sie wird daher auch häufig als Zierpflanze gesät.
  • Sessantina: Der dicke Stamm dieser Sorte ist bezeichnend, so wie ihr leicht bitterer Geschmack. Bei dieser Sorte werden die Früchte erst nach etwa 60 Tagen geerntet.

Standort und Boden

Der Stängelkohl gedeiht am besten in einem Boden, der mit Gemüse- und Tomatenerde angereichert ist. Dieser ist nährstoffreich und versorgt die Pflanze optimal. Dazu sollte er in der Sonne oder im Halbschatten stehen. Die Aussaat erfolgt zwischen April und Mai oder wahlweise zwischen August und September.

Pflegehinweise

Prinzipiell ist es nicht notwendig, eine aufwändige Pflege zu betreiben. Wichtig ist es jedoch, eventuelle Beikräuter regelmäßig abzusammeln, damit der Stängelkohl ungehindert austreiben kann.

Wird der Boden zwischenzeitlich aufgelockert, sind alle guten Bedingungen geschaffen. Gegossen wird in regelmäßigen Abständen, die Pflanze sollte jedoch nicht zu nass werden. Eine hohe Bodenfeuchte beeinflusst jedoch nicht nur das Wachstum, sondern lässt ihn auch holzig werden.

Stängelkohl übersteht leichte Nachtfröste problemlos und kann daher lange auf dem Beet verbleiben.

Ist Stängelkohl anfällig für Schädlinge oder Krankheiten?

Zu den typischen Krankheiten beim Stängelkohl wie auch bei unserem heimischen Kohl gehört vor allem die Kohlhernie. Ein Pilz, der den Boden belastet und die Wurzeln abtötet. Eine Pflanzung am selben Standort sollte daher nur alle vier bis fünf Jahre erfolgen.

Als weitere Schädlinge können Kohlweißlinge, Erdflöhe und Kohlfliegen die Pflanze besiedeln. Wird der Stängelkohl in Mischkultur gepflanzt, lässt sich ein Befall weitgehend eingdämmen.

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Als zweifache Mutter lebe ich mit meiner Familie, Hund und Pferden auf dem Land. Nachhaltigkeit und ein angenehmes Miteinander sind mir besonders wichtig und werden in unserem Haushalt täglich vorgelebt. Genau wie meine Leidenschaft fürs Gärtnern und Schreiben.

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