Mit den Chinakohl holen Sie sich ein nährstoffreiches Gemüse in den Garten. Wir zeigen Ihnen, was von der Anzucht bis zur Lagerung zu beachten ist.

Chinakohl
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Chinakohl hat viele Namen: Japankohl, Pekingkohl oder Selleriekohl. Beinahe ebenso vielschichtig erscheint die Verwendung der an Wirsing erinnernden Pflanze. Chinakohl wird bevorzugt im Herbst geerntet und kann gut eingelagert werden. Damit ist Chinakohl eine Bereicherung im Gemüsegarten und ein gesundes und knackiges Gemüse, das als Salat wie auch als Gemüse gekocht verzehrt werden kann.

Herkunft des Chinakohls

Der Name der Pflanze lässt keinen Zweifel über ihre Herkunft offen. Die Kreuzblütengewächse werden in Asien bereits seit dem 5. Jahrhundert gezielt angebaut. In Europa dagegen wussten die Menschen bis zum ausgehenden 19. Jahrhundert nichts vom „weißen Gemüse“ wie die Koreaner den Chinakohl nennen.

Vermutlich ist Chinakohl einst durch die Kreuzung vom asiatischen Pak Choi und der heimischen Speiserübe entstanden. Der Anbau gestaltet sich unkompliziert und kann sogar ganzjährig erfolgen.

Standort und Boden für den Chinakohl

Chinakohl gedeiht an einem sonnigen wie halbschattigen Standplatz. Wichtig ist ein windgeschützter Standort. Die Erde sollte locker, tiefgründig und gehaltvoll beschaffen sein.

Ob es sich um ideale Bodenverhältnisse handelt, lässt sich leicht durch die Bestimmung des pH-Wertes herausfinden. Entsprechende Test-Kits sind in jedem Bau- und Gartenmarkt erhältlich. Werte zwischen sechs und sieben entsprechen den Ansprüchen der Pflanze.

Chinakohl pflanzen und säen

Chinakohl kann im Hochsommer ausgesät werden. Aufgrund seiner Neigung zum Schießen sollte nicht früher mit der Aussaat begonnen werden. Die Saatiefe beträgt ein bis zwei Zentimeter.

Bei der Kultivierung kann in gute und schlecht Pflanznachbarn unterschieden werden

ideale Pflanznachbarn ungeeignete Pflanznachbarn
Salat
Spinat
Karotten
Erbsen
Tomaten
Sellerie
Rettich
Radieschen
Raps
Senf

Die Keimdauer beträgt sechs bis acht Tage.

Tipp: Der Boden darf nicht austrocknen. Die Keimlinge müssen regelmäßig bewässert werden.

Bei der Pflanzung ins Beet sind Abstände zwischen 30 und 40 Zentimetern einzuhalten. Bis der Chinakohl geerntet werden kann, vergehen 80 bis 90 Tage.

Tipp: Die Kultivierung am selben Standort sollte mit Abständen von drei Jahren erfolgen.

Chinakohl pflegen

Die Anzucht sollte in einem lockeren und nährstoffreichen Boden erfolgen. Daher ist das Erdreich mit Kompost oder Hornspänen anzureichern.

Bildet der Chinakohl seinen Kopf aus, ist der Feuchtigkeitsbedarf am höchsten und es sollte regelmäßig gegossen werden.

Beliebte Sorten kurz vorgestellt

  • Bilko: Diese Sorte ist weit verbreitet und liefert hohe Erträge. Kennzeichnend sind feste und kurze Köpfe. Dieser Chinakohl wird nur selten von der Wurzelkrankheit Kohlhernie befallen. Sie können Ihre Ernte lange lagern.
  • Harmony: Diese Sorte ist ebenfalls gut lagerfähig und hält sich an einem kühlen und luftfeuchten Standort mehrere Wochen.
  • Autumn Fun: Auch dieser Kohlsorte kann die Wurzelkrankheit Kohlhernie wenig anhaben. Die Außenblätter sind sattgrün. Die inneren Blätter sind gelblich und besonders zart.
  • Richi: Diese Sorte kann bereits ab April angebaut werden. Die frühe Kultivierung geht jedoch zulasten der Lagerfähigkeit.

Krankheiten und Schädlinge am Chinakohl erkennen

Chinakohl Schädlinge
Schädlinge wie die Weiße Fliege mach dem Chinakohl zu schaffen | © Tomasz / stock.adobe.com
Auf die Kohlhernie haben wir bereits hingewiesen. Gefährdet sind Pflanzen, welche nicht unter Beachtung der Fruchtfolge angebaut wurden und in Beeten gezogen werden, wo bereits in der letzten Saison Kohl kultiviert wurde.

Tipp: Lockern Sie den Boden regelmäßig, kann der Kohlhernie vorgebeugt werden.

Folgende Schädlinge können am Chinakohl auftreten und dessen Wachstum gefährden:

Chinakohl ernten

Chinakohl mit meist im Oktober geerntet. Der ideale Erntezeitpunkt ist dann, wenn die Kohlköpfe komplett geschlossen sind. Der vollständige Kohlkopf wird bodennah abgeschnitten. Die äußeren, harten Blätter können ggf. entfernt werden.

Tipp: Frühere Ernten sind möglich, denn Chinakohl treibt wieder nach.

Wenn Sie die Pflanzen einlagern möchten, ist die Ernte mitsamt dem Wurzelballen ratsam.

Chinakohl und seine Bedeutung als Lebensmittel

Chinakohl wird aufgrund seines milden Geschmacks geschätzt. Das Gemüse ist leicht verdaulich und reich an wertvollen Inhaltsstoffen.

  • B-Vitamine
  • Vitamin C (die Hälfte von Zitronen)
  • Vitamin E (Zellschutz)
  • Niacin
  • Biotin
  • Pantothensäure
  • Folsäure
  • Senföle (natürliches Antibiotikum)

Die rohe Zubereitung in Salaten sollte favorisiert werden, da alle Nährstoffe erhalten bleiben. Chinakohl eignet sich auch für Gemüsegerichte. Eine kurze Garzeit erhält die Knackigkeit der Blätter.

Tipp: Das Kochwasser des Chinakohls kann zur Verfeinerung von Suppen und Soßen verwendet werden.

Chinakohl lagern

Chinakohl lagern Sie am besten in einem kühlen Raum mit hoher Luftfeuchte. Bewurzelte Pflanzen lassen sich mehrere Monate lagern, wenn sie in Kisten mit feuchtem Sand aufbewahrt werden. Die Kohlköpfe lassen sich auch einzeln in Zeitungspapier eingeschlagen und aufrecht in eine Holzkiste gereiht aufbewahren. Geputzte Kohlköpfe können im Kühlschrank bis zu einem Monat aufbewahrt werden. Das Einschlagen in feuchte Tücher verhindert die Blattwelke.

Tipp: Kontrollieren Sie das eingelagerte Gemüse regelmäßig und entfernen Sie fleckige oder verfärbte Blätter.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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