Ob nun in Kästen oder Töpfen – Tomaten lassen sich auch ganz leicht auf dem Balkon ziehen. Mit unseren Tipps geht dabei nichts schief.

Tomaten auf dem Balkon ziehen
Eine reiche Tomatenernte ist auch auf dem Balkon möglich – © ChiccoDodiFC / stock.adobe.com

Dass Gemüse aus der eigenen Zucht viel leckerer ist als aus dem Supermarkt, ist längst kein Geheimnis mehr. So schmecken auch Tomaten aus dem eigenen Anbau viel aromatischer und fruchtiger.

Tomaten lassen sich aber nicht nur im Beet anpflanzen, heutzutage können Sie sowohl Cherrytomaten als auch die großen Tomaten problemlos in Kübeln auf dem Balkon anpflanzen. Groß genug sollte er jedoch sein, da Tomatenpflanzen viel Platz benötigen. Das ist aber längst noch nicht alles.

Damit beim Tomatenanbau nichts schief geht, haben wir Ihnen hier einige Tipps zusammengestellt.

Den idealen Standort finden

Bevorzugt Sonne
Es eignet sich nicht jeder Balkon für den Anbau von Tomaten. Tomaten stammen aus sehr sonnenverwöhnten Gegenden, dementsprechend brauchen sie auch viel Sonne zum Gedeihen. Aus diesem Grund muss der Balkon unbedingt nach Süden oder Südwesten gerichtet sein, denn die Tomate benötigt so viele Sonnenstunden wie möglich. Sie müssen auch nicht befürchten, dass große Hitze den Pflanzen zu schaffen macht. Das sind sie von Natur aus gewöhnt.

Windgeschützt anpflanzen
Der Standort auf dem Balkon sollte immer schön windgeschützt sein. Das verhindert ein Umknicken, wenn die Pflanze größer ist. Regen bekommt den Tomaten auch nicht so gut, da dieser die Entstehung von Pilzkrankheiten fördert. Es wäre also ideal, wenn der Balkon überdacht ist. Platzieren Sie die Pflanze am besten direkt vor der Wand, diese speichert auch zusätzlich Wärme und gibt diese dann wiederum ab.

Die besten Sorten für den Balkon

Im Handel finden Sie inzwischen eine riesige Auswahl an verschiedenen Tomatensorten und auch Wuchsformen. Da der Platz auf dem Balkon ja begrenzt ist, entscheiden Sie sich am besten für hochwüchsige Sorten, die so genannten Stabtomaten. Diese können Sie dann wunderbar an Holzstäben festbinden und sie so in die Höhe ziehen. Am besten stecken Sie gleich einen mindestens zwei Meter hohen Stab als Rankhilfe mit in den Kübel.

» Tipp: Wenn Sie nur einen kleinen Balkon haben, sollten Sie sich lieber für die kleinen Cocktailtomaten entscheiden. Diese werden nicht so hoch, überzeugen aber durch eine große Anzahl an Früchten. Sie müssen nicht unbedingt Jungpflanzen kaufen, Sie können die Tomaten natürlich auch aus Samen ziehen. Ab März/April können Sie mit der Anzucht auf der Fensterbank oder im beheizten Gewächshaus beginnen.

Tipps für den Anbau von Tomaten

Tomaten auf dem Balkon anbauen
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Was wird benötigt?

Damit Tomaten auch auf dem Balkon prächtig gedeihen, brauchen sie nicht nur viel Sonne, sondern auch die passenden Pflanzgefäße. Das Material spielt dabei keine Rolle, es kommt in erster Linie auf die Größe an. Für eine Pflanze braucht man schon ein Gefäß mit einem Fassungsvermögen von mindestens 15 Litern. Sie können in einen 40 Liter Kübel auch gut zwei Pflanzen zusammen platzieren. Die Tomaten bilden lange Wurzeln aus, so dass sie ausreichend Platz haben sollten. Sie können sie zwar auch in kleinere Gefäße pflanzen, dann fällt die Ernte jedoch längst nicht so groß aus.

Die richtige Erde

In den Kübel geben Sie am besten eine nährstoffreiche Erde. Diese können Sie zum Beispiel mit Kompost oder einem speziellen Tomatendünger anreichern. Um die Erde etwas aufzulockern, können Sie sie mit etwas feinem Kies oder Blähton versetzen. Da die Pflanzen extrem frostempfindlich sind, dürfen Sie erst ab Mitte Mai auf den Balkon.

Staunässe vermeiden

Ein weiteres wichtiges Kriterium ist der Wasserablauf. Wenn dieser nicht vorhanden ist, kommt es schnell zu Staunässe, die für Tomatenpflanzen tödlich ist. Das Loch im Boden des Kübels decken Sie am besten mit ein paar Tonscherben ab, so ist der Ablauf von überschüssigem Wasser gewährleistet.

Die Pflege der Tomaten auf dem Balkon

Tipp 1: Ausgeizen

Während der Wachstumsphase sollten Sie die Tomatenpflanze regelmäßig ausdünnen, was auch als Ausgeizen bezeichnet wird. Dabei entfernen Sie etwa wöchentlich die Seitentriebe. So wächst die Pflanze eher in die Höhe statt in die Breite und steckt die ganze Kraft in die Ausbildung der Tomaten. Bei Cocktailtomaten entfällt diese Pflegemaßnahme, da die Früchte ja ohnehin sehr klein bleiben. Auch Strauchtomaten sollten Sie nicht ausgeizen, denn deren Wuchs ist buschig.

Die unteren Blätter werden auch regelmäßig entfernt, denn sie haben meistens Kontakt zum Boden.

Tipp 2: Regelmäßig gießen

Tomaten brauchen im Sommer recht viel Wasser, die Erde sollte also immer schön feucht gehalten werden. Staunässe ist jedoch unbedingt zu vermeiden! An sehr heißen Tagen müssen Sie durchaus auch zweimal täglich gießen. Dabei immer Nässe auf den Blättern vermeiden um Pilzkrankheiten vorzubeugen.

Tipp 3: Tomaten düngen

Die Tomaten gehören zu den so genannten Starkzehrern, das heißt, dass sie sehr viele Nährstoffe benötigen. Während die Pflanzen wachsen, sollten Sie sie übers Gießwasser täglich auch mit einem Tomatendünger versorgen. Bei der Dosierung immer die Angaben des Herstellers auf der Verpackung beachten. Durch eine Überdüngung kann man den Pflanzen erheblichen Schaden zufügen. (Lesetipp: Tomaten düngen – So wird’s gemacht)

Eigentlich sind Tomatenpflanzen zweijährig, Sie könnten sie also durchaus an einem wärmeren Ort überwintern lassen. Das lohnt sich jedoch nicht wirklich, denn im zweiten Jahr fällt die Ernte doch sehr gering aus.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

2 Kommentare

  1. Ich ziehe seit Jahren Tomaten und Gurken auf dem
    Balkon. Es ist herrlich zuzusehen wie sie wachsen

  2. Das ist mir neu, dass Tomatenpflanzen zusammen in einem Topf gepflanzt werden können. Ist es nicht eher so, dass bereits 1 ne Pflanze sehr viel Platz benötigt? Dieses Jahr habe ich 30 l-Pflanzsäcke gekauft und es macht sich besser als in den Jahren zuvor in den Töpfen, weil das Vlies atmungsaktiv ist. Also fast Bedingungen wie im Garten. Meine Erde habe ich mit Kuhdung gemischt und bekam sehr schöne und kräftige Pflanzen.
    Ich stimme auch nicht zu, was den Sonnenbedarf betrifft. Mein Balkon geht nach Osten und von Sonnenaufgang bis maximal 13.30 Uhr scheint die Sonne auf meinen Balkon. Einigen Pflanzen ist das nicht so gut bekommen. Sie haben Striemen und sind stellenweise aufgeplatzt. Also nehme ich mal an, dass die Sonnenbestrahlung doch zu viel war.

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