Vanille gehört zu den schmackhaftesten Gewürzen der Erde, weshalb sie in keiner Küche fehlen darf. Lesen Sie hier, wie Sie Ihre Vanillepflanzen am besten pflegen sollten.

Vanillepflanze
Vanillepflanzen gehören zu den Rankpflanzen – © Unclesam / stock.adobe.com

Diese exotische, nach einigen Jahren auch wunderschön in Gelb blühende Pflanze, eignet sich hervorragend für einen Wintergarten oder ein Gewächshaus, in dem sie ausreichend Sonnenlicht – möglichst halbschattig – genießen kann. Eine variable Beschattungsanlage wäre deshalb von Vorteil! Vanillepflanzen gehören zu den Rankpflanzen und benötigen deshalb viel Platz in der Höhe und in der Breite. Das wiederum spricht auch wieder für eine Haltung im Wintergarten. Damit Ihre Vanillepflanzen schön gedeihen, hier ein paar Pflegetipps, die Sie unbedingt beherzigen sollten.

So werden Vanillepflanzen richtig gepflegt

❍ Tipp 1 – Erde und Dünger:

Vanillepflanzen (Topfpflanzen) gehören weitläufig zu den Orchideen, weshalb Sie sie in spezielle Orchideenerde einsetzen und mit Orchideendünger (mäßiges Düngen ca. 1 mal monatlich) versorgen sollten. Sie sind jedoch im Allgemeinen weitaus einfacher zu halten und zu pflegen.





❍ Tipp 2 – Rankhilfen:

Prinzipiell sollten Sie ihr üppiges Wachstum – jährlich bis zu 1 Meter – durch Rankhilfen ein wenig stützen. Sie können auch kleine Pflanzenableger (Stecklinge) in Blumenampeln einpflanzen, wo sie von dort aus dann nach unten wachsen.

❍ Tipp 3 – Standort und Temperatur:

Für die Freilandhaltung ist die Vanille nur in den warmen Sommermonaten bedingt geeignet – deshalb sollten Sie die Vanille nicht in die direkte Sonne stellen. Ansonsten sollte eine Raumtemperatur von ca. 20 Grad (in den Wintermonaten) bis 25 Grad ganzjährig nicht unterschritten werden.

❍ Tipp 4 – Luftfeuchtigkeit:

Vanillepflanzen lieben zudem eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit (ca. 70 Prozent). Diese hohe Luftfeuchtigkeit können Sie mit Hilfe von einem Wasserzerstäuber erzielen – Einfach mehrmals täglich die Pflanzen damit besprühen.

❍ Tipp 5 – Gießen:

Beim Gießen mit warmem, möglichst entkalktem Wasser (z.B. Regenwasser) ist darauf zu achten, dass Vanillepflanzen zwar reichlich Wasser erhalten, sich jedoch keinerlei Staunässe in den Töpfen bilden darf. Ansonsten besteht die Gefahr der Wurzelfäulnis, wie sie auch bei Orchideen bekannt ist.

❍ Tipp 6 – Bestäuben:

Auch kann eine Vanille-Zimmerpflanze problemlos Früchte (Vanilleschoten) tragen, wenn Sie diese mit einem Pinsel von Hand bestäuben. Und die echte Vanille (Vanilla fragans) verströmt dabei sogar ihren angenehmen Duft im ganzen Raum.

❍ Tipp 7 – Ernte:

Ernten können Sie die eigentlich grünen Vanilleschoten spätestens dann, wenn sie sich langsam gelblich verfärben. Eine Überreife führt allerdings zum Spalten der Schoten, was Sie unbedingt vermeiden sollten.

Nach der Ernte muss die Vanilleschote über mehrere Wochen (bis zu 4 Monate) feuchtwarm getrocknet werden, wobei sie ihre schwärzliche Verfärbung erhält, bevor sie als Gewürz verwendet werden kann.

Zusatztipp:
Besitzen Sie eine gesunde Mutterpflanze, können Sie aus dieser Samen gewinnen und so Ihre Vanillepflanze vermehren.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

3 Kommentare

  1. alfred sauerer on

    (1) Vanille (vanilla planifolia) wird nicht in Orchideenerde gezogen, sondern in lockerer, humusreicher Erde, gut ist auch mit Torf aufgelockerte Komposterde. Vanille ist eine Erdorchidee und benötigt wesentlich mehr Nährstoffe als die epiphytischen Orchideen und wird deshalb mit normalem Dünger in halber Dosierung gedüngt. Halbierte Düngestäbchen gehen auch gut.
    (3) Freilandhaltung im Sommer einer mehrere Jahre alten Vanille dürfte schwierig sein, da die Pflanze dann mehrere Meter lang ist und sich mit der Rankunterlage fest verbunden hat.
    (4) Hohe Luftfeuchtigkeit ist entgegen weitläufiger Meinung nicht nötig, sie wächst in normalem „Wohnzimmerklima“.
    (6) Die relativ selten erscheinenden Blüten werden keinesfalls mit einem Pinsel bestäubt, dies funktioniert bei der Vanilleblüte nicht, da die Pollen in einem Art Sack eingeschlossen sind. Zur Bestäubung eignet sich z.B. ein Zahnstocher ganz gut. Die Vanille hat auch nach der Bestäubung keinerlei Duft, dieser entwickelt sich erst, nachdem die Vanillefrucht zum richtigen Zeitpunkt geerntet und fermentiert wird.

    • Eine Frage zum Düngen. Ich habe auch gelesen, dass die Vanille den Dünger nicht über die Erde, da sie wenig Wurzeln hat nehme ich an, sondern über die Luftwurzeln aufnimmt. Man soll sie daher damit bestäuben. Was meinst du?

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