Eine eigene bunte Welt lässt sich mit Stauden im Garten schaffen. Doch welche Pflanzen gehören zu den Stauden und welche nicht?

Was sind Stauden
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Der Traum eines jeden ist es wohl, sich eine eigene Welt mit blühenden Landschaften zu schaffen. Diesen Traum haben sich längst die meisten Hobbygärtner realisiert. Dabei sind auf so etlichen Grundstücken traumhafte Gartenräume entstanden.

An Ideen scheint es nicht zu mangeln, denn oftmals werden Hobbygärtner inspiriert von einem Besuch im Staudengarten. Es ist das große Staudensortiment mit seiner bunten Blütenvielfalt und unterschiedlichen Standortansprüchen, das Gartenfreunde vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten bietet.

Schon Hugo von Hoffmannthal, österreichischer Schriftsteller (1874 – 1929), erkannte seinerzeit:

„Ein Garten kann eine Welt für sich werden, dabei ist ganz gleich, ob dieser Garten groß oder klein ist.“

Der Botaniker zieht klare Grenzen!

Aus Sicht des Gärtners werden die Pflanzen als Stauden bezeichnet, die älter als zwei Jahre werden. Sie sind mehrjährig, ausdauernd und krautig. Im Gegensatz zu Sträuchern verholzen die aus dem Boden ragenden Pflanzenteile nicht. Sobald ihr Samen ausgereift ist, sterben diese zum Ende des Gartenjahres ab. Ihre Wurzeln, Knollen (Rhizome) und Zwiebeln überwintern aber im Boden und bilden im nächsten Frühjahr neue Pflanzen.

Auch zweijährige Pflanzen werden oftmals zu den mehrjährigen gezählt. Allerdings sind sie nicht unter Stauden einzustufen. Der Botaniker zieht hier klare Grenzen zwischen den Stauden und den ein- bis zweijährigen Pflanzen.

Merkmale und Lebensdauer der Pflanzen

Merkmale Mehrjährige Pflanze (Staude) Zweijährige Pflanze Einjährige Pflanze
Wurzel: Die Wurzeln, Knollen oder Zwiebeln überwintern im Boden. Nach dem Absterben der aus dem Boden ragenden Pflanzenteile bilden sich unterirdisch Austriebknospen an den Wurzeln, Knollen und Zwiebeln. Wurzelstock stirbt zum Ende des zweiten Gartenjahres ab und verrottet im Boden Wurzelstock stirbt zum Ende des Gartenjahres ab und verrottet im Boden
Blüte: Blühstauden, blühen vom ersten Jahr an. Einige Sommerstauden werden nach der ersten Blüte zurückgeschnitten und bilden einen zweiten Flor. Blüht im zweiten Jahr. Einige Sorten bilden nach dem ersten Flor eine Nachblüte. Dabei sollte die erste Blüte nach dem Abblühen sofort zurück geschnitten werden. Blüht nur im Jahr der Pflanzenaufzucht.
Vermehrung durch: Wurzelausläufer, Absenker, Sprosserweiterung der Knollen oder Zwiebelteilung „Samenembryo“ im zweiten Jahr. Die Pflanze samt sich aus. Ihre Samen keimen noch im gleichen Gartenjahr und bilden winterharte Jungpflanzen. Diese blühen und bilden Samen im darauffolgenden Jahr. Aussamung Nur die frostunempfindliche Samen keimen in nächsten Frühjahr und bilden Jungpflanzen. Alle anderen Sorten müssen im Frühjahr neu ausgesät werden.
Beispiele Blumen: • Storchschnabel
• Tränendes Herz
• Wolfsmich
• Flammendes Herz
• Lilie
• Kaisekrone
• Fingerhut
• Nelken
• Stiefmütterchen
• Königskerze
• Malven
• Aster
• Lobelie
• Zinnie
• Studentenblume
• Ringelblume
• Kapuzinerkresse
Beispiele Gemüsepflanzen: • Rhabarber
• Spargel
• Bärlauch
• Schwarzwurzel
• Möhre
• Petersilie
• Radieschen
• Erbse
• Bohne
• Tomate
• Zucchini

Stauden, die auch über Winter grün bleiben

Eine Ausnahme zum Vegetationsverhalten bekannter Stauden bilden viele „Immergrüne“. Darunter zählt z.B. der Sedum, der vor allen in Steingärten oder aus der Mauerbepflanzung bekannt ist. Die niedrige Fetthennen gehören unter anderem hierzu.

Dachswurz, Andenpolster, Schleifebulmen oder Tymian sind beispielsweise als „Immergrüne“ im Steingarten ansässig.

Selbst auf schattigen bis halbschattigen Rabatten sind immergrüne Stauden kaum wegzudenken. So erfreuen sich Immergrün, Palmenlilien, Bergenien und Lavendel großer Beliebtheit. Die Blätter dieser

Pflanzen lassen im Winter in ihrer Farbintensität nach. Andere, wie die Bergenie nehmen eine leicht bis intensive rote Blattfarbe an.

Staude oder nicht Staude, das ist hier die Frage

Ausdauernd, krautig und mehrjährig sind auch die Dahlie, das Indische Blumenrohr und die Gladiole. Sie bilden Knollen und speichern darin Nährstoffe für das nächste Gartenjahr.

In unseren Breiten blühen sie wie alle anderen Blühstauden auch vom Sommer bis in den Herbst. Allerdings sind diese Pflanzen nicht winterhart. Ihre Knollen werden daher zum Überwintern ins Haus geholt. Obwohl diese Schmuckpflanzen wesentliche Merkmale einer mehrjährigen Staude erfüllen, so werden sie aber nicht unter Stauden geführt. Sie sind allgemein unter staudenartige Zierpflanzen geläufig.

Konrad von Gartentipps.com

Meine große Leidenschaft gilt nicht nur dem Gärtnern, ich bin ein sehr großer Liebhaber der Rose. Mit meinem bereits jahrzehntelangen Wissen unterstütze ich in meiner Heimatstadt die "Rosenfreunde Wittstock" als Gründungsmitglied (Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde e.V.).

2 Kommentare

  1. Wozu gehören dann die großen Gräser, mit den Palmwedel, die im Frühjahr gänzlich abgeschnitten werden und dann wieder neu treiben? Sie werden sehr hoch und stehen oftmals in Ziergärten?

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