Damit Lauchgemüse wie Porree gut wachsen kann, muss man ihn vor der Lauchminierfliege und der Lauchmotte schützen. Durch die Larven der Insekten wird das Gemüse geschädigt.
Schädlinge wie die Lauchminierfliege und die Lauchmotte können im Gemüsegarten erhebliche Schäden anrichten und selbst robustem Porree zusetzen. Diese ungebetenen Gäste mindern nicht nur den Ertrag, sondern trüben auch die Freude am Gärtnern. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie einen Befall frühzeitig erkennen und mit wirksamen Maßnahmen Lauchminierfliege und Lauchmotte bekämpfen.
Inhalte
Lauchminierfliege und Lauchmotte bekämpfen: Effektive Tipps und vorbeugende Maßnahmen
Kurzgefasst für Schnellleser:
- Kulturschutznetze verwenden: Schützen Sie Ihre Pflanzen vor Schädlingen.
- Fruchtfolge beachten: Verhindern Sie die Vermehrung von Schädlingen durch regelmäßigen Standortwechsel.
- Mischkultur nutzen: Pflanzen wie Möhren oder Sellerie schrecken Schädlinge ab.
- Natürliche Fressfeinde fördern: Bieten Sie Lebensräume für Vögel und nützliche Insekten.
Lauchminierfliege erkennen und bekämpfen

➡️ Was sind Lauchminierfliegen?
Lauchminierfliege (Agromyzidae) gehört zur Familie der Zweiflügler und ist eine winzige Fliege mit einer Körperlänge von etwa 1–3 mm. Meist ist sie dunkel gefärbt und häufig gelb gezeichnet. Die Larven der Minierfliege sind die eigentlichen Schädlinge, da sie sich in langen Gängen, sogenannten Minen, durch das Blattgewebe fressen.
➡️ Anzeichen für einen Befall durch die Lauchminierfliege
Erste Anzeichen für einen Schädlingsbefall beim Porree sind gelbe Blätter, welke Pflanzenteile oder auffällige Miniergänge im Blattgewebe.
Der Schädling bevorzugt vor allem Porree, Zwiebeln und Knoblauch als Wirtspflanzen. Nach der Eiablage in die Blätter schlüpfen die Larven und bohren sich durch das Pflanzengewebe. Bei starkem Befall kann die Pflanze sogar absterben.
Tipp: Porree, der von der Minierfliege befallen ist, sollte in der Regel nicht mehr gegessen werden.
➡️ Lebensweise und Lebenszyklus der Lauchminierfliege
Lauchminierfliegen durchlaufen jährlich 2–3 Generationen. Sobald die Temperaturen im Frühling auf etwa 10–15 °C steigen, erscheinen die ersten adulten Fliegen. Weibchen legen ihre Eier in die Blätter der Wirtspflanzen. Ein Weibchen kann zwischen 200 und 400 Eier ablegen. Nach wenigen Tagen schlüpfen die Larven und fressen sich durch das Blattinnere. Die Puppen überwintern im Boden oder in Pflanzenresten und entwickeln sich im nächsten Frühjahr weiter.
Hauptbefallszeiten sind Frühling und Herbst, da die milden Temperaturen den Entwicklungszyklus der Fliegen begünstigen. Im Sommer tritt dagegen oft eine Ruhephase ein, weil hohe Temperaturen das Wachstum der Larven hemmen.
Lauchmotte erkennen und bekämpfen

➡️ Was sind Lauchmotten?
Die Lauchmotte (Acrolepiopsis assectella) gehört zur Familie der Schmetterlinge und ist eine kleine, unscheinbare Motte, die häufig im Lauchanbau vorkommt. Sie hat eine Flügelspannweite von etwa 12-15 mm und eine braungraue Färbung, die ihr eine gute Tarnung verleiht. Die Flügel sind schmal und mit feinen Mustern versehen, was die Motte nur schwer erkennbar macht. Oft sitzt die Motte tagsüber an den Blättern der Lauchpflanzen und wird erst aktiv, wenn es dunkler wird.
➡️ Anzeichen für einen Befall durch die Lauchmotte
Wird der Porree von der Lauchmotte befallen, zeigen sich schnell sichtbare Schäden: Die Blätter wirken angefressen, die Pflanze verliert an Kraft und einzelne Pflanzenteile trocknen ein.
Die Fraßgänge der Larven beeinträchtigen die Optik der Pflanzen und die Qualität der Ernte. Bei starkem Befall kann die gesamte Pflanze absterben.
Tipp: Porree, der von der Lauchmotte befallen ist, kann bei schwachem Befall noch gegessen werden, sollte aber bei starkem Befall oder Anzeichen von Fäulnis entsorgt werden.
➡️ Lebenszyklus der Lauchmotte
In der Regel bildet die Lauchmotte zwei Generationen pro Jahr aus. Die erste Generation schlüpft im Frühjahr, und die erwachsenen Motten legen ihre Eier auf die Lauchblätter. Nach etwa 3-4 Wochen entwickeln sich die Raupen weiter und verpuppen sich an den Blättern oder im Boden.
Hauptbefallszeiten der Lauchmotte sind April bis Juni sowie August bis Oktober.
Vorbeugende Maßnahmen gegen Lauchminierfliege und Lauchmotte
Um einen Befall durch die Lauchminierfliege und die Lauchmotte zu verhindern, können folgende vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden:
Kulturschutznetze verwenden
Engmaschige Netze verhindern die Eiablage der Schädlinge. Die Maschen dürfen nicht allzu groß sein, da sonst die Elterntiere durchschlüpfen und die Larven ablegen. Die Insektenschutznetze bleiben bestmöglich bis zu den ersten Frösten auf den Pflanzen, da die Schädlinge bei milden Temperaturen noch aktiv werden können.
Fruchtfolge einhalten
Eine regelmäßige Fruchtfolge bedeutet, dass jedes Jahr verschiedene Pflanzen an derselben Stelle angebaut werden. Dadurch wird verhindert, dass sich Schädlinge, die im Boden überwintern, vermehren können. Wenn der Anbauort jedes Jahr wechselt, finden die Schädlinge im folgenden Jahr nicht mehr die gleiche Nahrung, was die Population auf natürliche Weise reduziert.
Mischkultur fördern
Mischkulturen mit Pflanzen wie Möhren, Sellerie oder Tagetes helfen dabei, Schädlinge fernzuhalten. Der Duft von Tagetes wirkt etwa wie eine natürliche Barriere, die sogar viele Schädlinge abschreckt. Neben Lauch gepflanzt, hält sie auch die Lauchminierfliege und die Lauchmotte fern.
Bodenbearbeitung im Herbst
Durch das sorgfältige Umgraben des Bodens im Herbst werden überwinternde Puppen zerstört, wodurch der Befallsdruck im nächsten Jahr verringert wird. Zum Beispiel kann das Umgraben dazu führen, dass Puppen an die Oberfläche gelangen, wo sie der Kälte und Fressfeinden ausgesetzt sind. Zusätzlich hilft das Einarbeiten von Kalkstickstoff, die Puppen abzutöten und den Boden für den Anbau vorzubereiten.
Bekämpfung bei Befall
Falls es dennoch zu einem Befall kommt, gibt es verschiedene Maßnahmen, um die Schädlinge zu bekämpfen.
- Natürliche Fressfeinde einsetzen: Schlupfwespen sind besonders effektiv gegen die Lauchmotte, da sie deren Eier parasitieren. Für die Bekämpfung der Minierfliege sind Raubwanzen und Laufkäfer hilfreich, da sie die Larven fressen.
- Raupen absammeln: Bei leichtem Befall durch die Lauchmotte können die Raupen per Hand abgesammelt werden, was besonders bei kleinen Gärten sinnvoll ist.
- Pflanzreste entfernen: Entferne im Frühjahr und Herbst sorgfältig Pflanzreste, damit die Schädlinge keine Möglichkeit zur Überwinterung haben. Dies hilft sowohl gegen die Lauchminierfliege als auch gegen die Lauchmotte.
- Biologische Spritzmittel verwenden: Spritzmittel auf Basis von Bacillus thuringiensis bekämpfen gezielt die Raupen der Lauchmotte, ohne andere nützliche Insekten zu schädigen (hier erhältlich).
- Fermentierte Jauche verwenden: Brennnesseljauche wirkt abschreckend auf die Lauchminierfliege und stärkt die Pflanzen allgemein.
- Lockfallen und Gelbtafeln einsetzen: Lockfallen mit speziellen Pheromonen ziehen erwachsene Lauchmotten an und verhindern deren Eiablage. Gelbtafeln sind hingegen besonders hilfreich bei der Bekämpfung der Lauchminierfliege.
Ihre Erfahrungen sind gefragt! Haben Sie bereits Maßnahmen gegen die Lauchminierfliege oder Lauchmotte ausprobiert? Teilen Sie Ihre Tipps und Erfahrungen in den Kommentaren unten!
Häufig gestellte Fragen
Wie kann ich die Lauchminierfliege effektiv bekämpfen?
Fruchtfolge, Mischkultur und das Verwenden von Kulturschutznetzen helfen, einen Befall zu verhindern.
Wann tritt die Lauchmotte am häufigsten auf?
Die Hauptbefallszeiten der Lauchmotte sind zwischen April und Juni sowie August bis Oktober.
Wie erkenne ich einen Befall durch die Lauchminierfliege?
Gelbe Verfärbungen der Blätter, welkende Pflanzenteile und sichtbare Miniergänge im Blattgewebe sind typische Anzeichen.
Was kann ich gegen die Raupen der Lauchmotte tun?
Raupen können per Hand abgesammelt oder mit biologischen Spritzmitteln bekämpft werden.
3 Kommentare
Mich würde interessieren, ob ich im Oktober die Schutznetze wegnehmen kann. Oder fliegt die Lauchminierfliege dann noch? Hängt es von der Witterung ab, oder kann man allgemein einen Termin nennen, ab dem der Schutz nicht mehr nötig ist?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Flugzeit der Lauchminierfliege (Napomyza gymnostoma) im April beginnt und normalerweise im Herbst endet. Die zweite Generation schlüpft oft im August oder September. Bei mildem Wetter können die Fliegen jedoch bis in den Oktober aktiv bleiben, und manchmal gibt es sogar noch eine dritte Generation. Deshalb lasse ich die Schutznetze vorsichtshalber bis zu den ersten Frostperioden auf den Pflanzen. Liebe Grüße Kathrin vom Gartentipps-Team
Danke sehr! Dann bin ich lieber vorsichtig. Wir haben aktuell 18°C, von Frost ist weit und breit nichts zu sehen.
Herzliche Grüße aus dem schönen (warmen) Rheinland
Jule