Erfahren Sie hier alles zum Pflanzen und Pflegen von Winterheckenzwiebeln. Außerdem geben wir Tipps zur Verwendung und Kultivierung auf dem Balkon.

Winterheckenzwiebel
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Die Winterheckenzwiebel (Allium fistulosum) gehört zu den ersten Pflanzen, die nach dem Winter austreiben. Damit erhalten nicht nur die Frühblüher Gesellschaft im Beet, sondern der Hobbygärtner kann sich bereits im Frühling mit vitaminreichem Grün versorgen. Noch dazu ist die Winterheckenzwiebel ein recht anspruchsloses Gewächs. Im Sommer schmückt sich die Pflanze mit hübschen Kugelblüten, die zahlreiche Insekten in den Garten locken.




Winterheckenzwiebel – Herkunft

Der Geruch verrät, bei der Winterheckenzwiebel handelt es sich unverkennbar um ein Zwiebelgewächs. Die Bauerngartenpflanzen waren bereits in den mittelalterlichen Klostergärten heimisch.

Es wird vermutet, dass die Winterzwiebeln im 17. Jahrhundert ihren Weg von Sibirien und Russland nach Europa fanden. Aus einer Überlieferung alter Schriften wissen wir, dass es im ausgehenden 18. Jahrhundert besonders im Münchner Raum umfangreiche Vorkommen gab und ein gezielter Anbau der Winterknollenzwiebel verfolgt wurde.

In deutschen Gärten überwiegen Lauch und Speisezwiebeln. Die Winterheckenzwiebel ist aktuell weniger verbreitet. Einen festen Platz im Gemüsegarten hat sich die alte Pflanze in Schwaben zurückerobert. Dort werden Winterheckenzwiebeln regelmäßig geerntet und finden Verwendung in Grünen Krapfen und anderen regionalen Gerichten.

In Japan und China werden Speisezwiebeln erst seit einigen Jahrzehnten angebaut. Die Winterheckenzwiebel besitzt dort eine lange Tradition und ist nach wie vor im asiatischen Raum weit verbreitet.

Winterheckenzwiebel – Besonderheiten

Im Unterschied zur Speisezwiebel handelt es sich bei der Winterheckenzwiebel um eine mehrjährige Pflanze. Es werden dicht stehende Stöcke ausgebildet. Die auch Schlotten genannten Röhrenblätter können bis zu 80 Zentimeter in die Höhe wachsen.

Die Winterheckenzwiebel kann beinahe ganzjährig geerntet werden. Junge Blätter gelten als besonders zart und bekömmlich. Der Geschmack ist weniger intensiv, als wir es von Speisezwiebel gewohnt sind.

Im Hochsommer bildet die Winterheckenzwiebel weiße Blüten. Diese sind nicht weniger attraktiv als die Blüte des Zierlauchs. Die Blüte wird bevorzugt von Hummeln angeflogen.

Winterheckenzwiebeln pflanzen – den passenden Standort finden

Winterheckenzwiebel pflanzen
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Wer sich eine üppige Ernte erhofft, pflanzt die Winterheckenzwiebel an einen sonnigen und warmen Standort. Halbschatten wird toleriert, geht aber häufig zulasten von Geschmack und Ertrag.

» Tipp: Am Pflanzstandort darf keine Staunässe herrschen, denn die Winterheckenzwiebel beginnt schnell zu faulen.

Die idealen Pflanznachbarn für die Winterheckenzwiebel sind Möhren. Die Pflanzen bewahren sich gegenseitig vor Schädlingen. Für einen Wachstumsschub im Beet können auch Dill oder Kamille sorgen.

Im Zuge der Fruchtfolge können Winterheckenzwiebeln vorteilhaft dort angebaut werden, wo vorab Kartoffeln kultiviert wurden. Weniger ideal ist die Kombination mit Kohl, Erbsen oder Bohnen. Wachstumsstörungen könnten hier die Folge sein.

Die Pflanzen können über Jahre am selben Standort verbleiben. Es bilden sich dichte Horste, die Sie aber hin und wieder teilen sollten.

» Tipp: Wer der Bezeichnung der Pflanzen Folge leisten möchte, gestaltet niedrige Hecken, die als Begrenzung des Gemüsebeetes dienen können.

Winterheckenzwiebeln pflanzen – das ideale Substrat auswählen

Die Winterheckenzwiebel gedeiht bevorzugt in einem gut durchlässigen Boden. Schwere Lehmböden sind weniger geeignet. Dort staut sich die Feuchtigkeit, was die Pflanzen zum Faulen bringt. Ein stark verdichteter Boden lässt sich durch die Zugabe von Sand auflockern. Wichtig für hohe Ernteerträge ist auch ein humusreiches Substrat.

Winterheckenzwiebeln pflanzen – Möglichkeiten und Anleitung

Für die Pflanzung der Winterheckenzwiebel bieten sich Ihnen verschiedene Möglichkeiten, die wir nachfolgend kurz erläutern möchten.

  1. Winterheckenzwiebeln ins Freiland pflanzen
  2. Winterheckenzwiebeln auf dem Balkon kultivieren
  3. Winterheckenzwiebeln aussäen

Winterheckenzwiebeln ins Freiland pflanzen

Steckzwiebeln können zwischen Frühling und Herbst ins Gemüsebeet gesetzt werden. Beachten Sie dabei einen Pflanzabstand von fünf bis acht Zentimetern.

So gehen Sie vor:

  1. Standort auswählen
  2. Boden lockern und von Unkraut, Wurzeln und Steinen befreien
  3. Pflanzloch graben
  4. Winterheckenzwiebeln in das Pflanzloch einsetzen
  5. Winterheckenzwiebeln leicht in die Erde drücken
  6. obere Erdschicht leicht andrücken
  7. Winterheckenzwiebeln gut angießen

Winterheckenzwiebeln als Balkonpflanze

Winterheckenzwiebeln Balkon
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Die Pflanzung der Winterheckenzwiebel ist auch problemlos im Kübel möglich. Damit können Sie sich den Gemüsegarten auf Balkon oder Terrasse holen.

So gehen Sie vor:

  1. Pflanzgefäß auswählen
  2. Substrat vorbereiten
  3. Boden mit einer Drainage aus Steinen oder Tonscherben versorgen
  4. Substrat einfüllen
  5. Winterheckenzwiebeln einsetzen
  6. Substrat gut andrücken
  7. Winterheckenzwiebeln angießen

» Tipp: Entscheiden Sie sich für ein tiefes Pflanzgefäß von mindestens zehn Litern Fassungsvermögen.

Winterheckenzwiebeln aussäen

Die Aussaat der Winterheckenzwiebel kann zwischen März und Mitte August direkt ins Freiland erfolgen. Orientieren Sie sich an einem Pflanzabstand von 25 x 10 Zentimetern. Eine Saattiefe von zwei Zentimetern ist einzuhalten.

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So gehen Sie vor:

  1. Standort auswählen
  2. Boden von Unkraut, Wurzeln und Steinen befreien
  3. Pflanzabstand beachten
  4. Samen einbringen und leicht andrücken
  5. Samen mit etwas Substrat bedecken
  6. Samen leicht feucht halten

Nach zwei bis drei Wochen setzt die Keimung ein. Bei warmen Temperaturen erscheint das erste Grün schon nach wenigen Tagen.

Winterheckenzwiebeln richtig gießen

Der Wasserbedarf der Winterheckenzwiebel kann als hoch eingeschätzt werden. Daher dürfen Sie das Gießen keinesfalls vergessen. Gegossen wird regelmäßig, denn die Pflanzen dürfen nicht austrocknen. Dabei lautet die Devise: mäßig aber regelmäßig.

Wer es mit der Bewässerung übertreibt, riskiert das Auftreten von Staunässe. Das Wasser kann nicht mehr abfließen, staut sich im Boden und greift die Wurzeln an. Die Zwiebel beginnt zu faulen.

Winterheckenzwiebeln richtig düngen

Eine zusätzliche Nährstoffgabe ist im Frühling und im Spätherbst ratsam. Verabreicht werden können organischer Dünger oder Kompost.

» Tipp: Während der Wachstumsphase der Winterheckenzwiebel sollte keine zusätzliche Düngung erfolgen.

Die Winterheckenzwiebel benötigt größere Mengen an Kalium. Daher sollten nährstoffarme Böden mit Urgesteinsmehl aufgewertet werden.

Sonstige Pflegemaßnahmen
Die Winterheckenzwiebel ist pflegeleicht und erfordert nur wenig Aufwand. Stehen die Sämlinge zu dicht, sollten diese auf einen Abstand von mindestens fünf Zentimetern ausgedünnt werden. Nach vier bis fünf Jahren ist es an der Zeit, den Wurzelstock der Zwiebeln zu teilen. Dies sorgt für einen Wachstumsschub und versorgt Sie zugleich mit neuen Winterheckenzwiebeln, die separat verpflanzt werden können.

Winterheckenzwiebeln ernten

Geerntet werden die möglichst noch jungen und entsprechend zarten Blätter. Diese können Sie unmittelbar über dem Boden abschneiden und anschließend kleinschneiden und wie Schnittlauch verwenden.

Es kann auch die komplette Pflanze geerntet werden. Die Zwiebeln sollten dabei mindestens zwei Zentimeter groß sein. Je nach Bedarf kann die Winterheckenzwiebel immer wieder neu ausgesät werden.

Verwendung der Winterheckenzwiebel

Winterheckenzwiebel Verwendung
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Bei der Verwendung kann sich am Schnittlauch orientiert werden. Die Winterzwiebel schmeckt als herzhafter Brotbelag über Butter, Quark oder Käse. Die kleingeschnittenen Blätter lassen sich auch als Topping auf Salate, Soßen oder Suppen streuen.

Ältere Blätter sind roh weniger lecker und ziemlich hart. Daher sollten Sie die Blätter kurz dünsten oder anbraten. Rohe Winterheckenzwiebel-Würfel sind mehrere Tage im Kühlschrank haltbar und können auch ohne Probleme eingefroren werden.

Krankheiten und Schädlinge an der Winterheckenzwiebel erkennen

Die Winterheckenzwiebel ist robust und kaum von Schädlingen oder Krankheiten befallen. Mit der Zwiebelfliege besitzt die Pflanze jedoch einen Feind. Dem kann der Hobbygärtner am besten begegnen, indem die Pflanzen mit engmaschigen Netzen abgedeckt werden.

Winterheckenzwiebeln überwintern

Mit den ersten Frösten zieht sich die Winterheckenzwiebel in den Boden zurück, um ab März wieder auszutreiben. Sollen die Pflanzen bereits im zeitigen Frühjahr zartes Grün liefern, bietet es sich an, die Stöcke über den Winter mit Laub oder Reisig abzudecken.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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