Welche Schnitthöhe ist beim Rasen die beste? Eine Pauschalantwort gibt es nicht, denn das ist von verschiedenen Faktoren abhängig, auf die wir hier eingehen.

✅ Infokasten: Die wichtigsten Regeln auf einen Blick

  • Rasentyp bestimmen: Zier-, Spiel- oder Schattenrasen
  • Schnitthöhe je nach Typ wählen (ca. 2–7 cm)
  • Nie mehr als 1/3 der Grashöhe schneiden
  • Im Sommer eher höher lassen
  • Mit scharfen Messern und regelmäßig mähen
  • Wetter und Boden beachten

Welche Schnitthöhe ist beim Rasen die beste?

Rasen Schnitthöhe
© Wellnhofer Designs – Fotolia.com

Bei kaum einem anderen Thema scheiden sich die Meinungen am Gartenzaun so sehr wie bei der richtigen Schnitthöhe des Rasens. Zusätzlich gibt es noch Tipps, wie der Rasen dicht und grasgrün wird. Doch kaum ein gut gemeinter Ratschlag ist allgemeingültig. Selbst dann nicht, wenn Ihr Nachbar mit dem Lineal bewaffnet den Rasen regelmäßig kontrolliert. Denn Rasen ist nicht gleich Rasen, und vom Boden kaum zu sprechen.

Daher steigen wir hier gemeinsam ins Thema ein, damit Sie vor dem nächsten Mähen die optimale Schnitthöhe für Ihren Rasen kennen. Los geht’s!

✂️ Boden hat Einfluss auf das Wachstum des Rasens

Bevor es an Zahlen und Halmlängen geht, lohnt sich ein Blick nach unten: auf den Boden. Der hat nämlich mehr Einfluss auf den Rasen, als man denkt. Ist er locker, durchlässig und nährstoffreich, bildet das Gras tiefe und kräftige Wurzeln. Er wächst dann schön dicht und steckt das Rasenmähen sowie Trockenzeiten problemlos weg.

Anders sieht es aus, wenn der Boden verdichtet, ständig feucht oder ausgelaugt ist. Dann tut sich das Gras schwer. Wird solch ein Rasen dann immer wieder gestutzt, braucht er Kraftreserven aus dem Boden, um sich zu regenerieren. Fehlen diese Nährstoffe, bringt auch die beste Schnitthöhe keinen Traumrasen hervor. Wer sich also um den Boden kümmert, schafft die beste Voraussetzung für einen schnittverträglichen Rasen.

Rasen ist nicht gleich Rasen

Vielleicht haben Sie sich schon mal gefragt, warum der Rasen des Nachbarn ganz anders aussieht, und das, obwohl ihre Gärten nur durch einen Zaun getrennt sind. Der Grund liegt meist in der Rasensorte.

Wenn Sie im Handel einen Sack Rasensamen kaufen, dann besteht dieser aus einer Mischung verschiedener Gräser. Und die wachsen nicht alle gleich: Manche bleiben eher niedrig, andere treiben schnell in die Höhe. Deshalb braucht auch nicht jeder Rasen die gleiche Pflege, und eben auch nicht die gleiche Schnitthöhe. Ein kurzer Blick auf die Verpackung hilft, denn dort steht meist, welche Wuchshöhe für die Mischung empfohlen wird.

🌱 Schnitthöhe bei Zierrasen

Nur Zierrasen, also feinblättrige Mischungen mit Rotschwingel oder Straußgras vertragen einen kurzen Schnitt von etwa 2 cm. Wichtig: Das Mähgut muss gründlich entfernt werden, da dieser Rasen empfindlich auf Nährstoffüberschüsse reagiert.

⚽ Schnitthöhe bei Spiel- und Sportrasen

Bei Spielrasen, der im Garten üblicherweise als robust und trittfest gilt, sollte die Schnitthöhe in einem Bereich von 3 bis zu 5 Zentimetern liegen.

🌥️ Schnitthöhe bei Schattenrasen

Schattenrasen wächst langsamer und braucht mehr Blattfläche, um genug Licht einzufangen. Eine Höhe von 6 bis 7 cm ist ideal. Zu kurze Schnitte schwächen ihn zusätzlich.

Schon gewusst? Je anspruchsvoller der Standort (z. B. im Schatten) oder je stärker der Rasen beansprucht wird, desto höher darf er wachsen. So bleibt er robuster und schützt den Boden gleichzeitig vor Austrocknung.

✅ Tabelle: Schnitthöhen im Überblick

RasentypEmpfohlene SchnitthöheTypische Verwendung
Zierrasen2–4 cmFür repräsentative Flächen, kaum Belastung
Spiel- und Gebrauchsrasen3–5 cmFür Familiengärten, Haustiere, viel Bewegung
Schattenrasen6–7 cmFür halbschattige bis schattige Lagen
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Rasen „zu kurz“ schneiden: Weniger mähen?

Ein häufiger Fehler beim Mähen: Der Rasen wird zu tief geschnitten. Vor allem in der Hoffnung, dass er länger ordentlich aussieht und selten gemäht werden muss. In der Praxis bedeutet das für den Rasen aber Stress. Denn durch einen zu kurzen Schnitt verliert das Gras viel Blattfläche, mit der es Sonnenlicht aufnehmen und Energie erzeugen kann.

Die Folge: Der Rasen wird geschwächt, wächst lückenhaft nach und bietet Moos und Unkraut beste Bedingungen. In Trockenphasen trocknet er zudem schneller aus, da der Boden weniger geschützt ist. Daher gilt, lieber etwas länger lassen, als den Rasen zu kurz mähen.

📏 Die Ein-Drittel-Regel
Eine einfache Faustregel hilft dabei, die richtige Schnitthöhe einzuhalten:
👉 Nie mehr als ein Drittel der aktuellen Grashöhe auf einmal abschneiden.

Ein Beispiel: Ist Ihr Rasen etwa 6 cm hoch, schneiden Sie maximal auf 4 cm zurück. Wird mehr abgeschnitten, kann das Gras seine Energieversorgung nicht aufrechterhalten und braucht länger zur Regeneration. Dann lieber öfter Rasen mähen, als regelmäßig zu kurz.

Richtige Schnitthöhe hängt auch von Jahreszeit und Wetter ab

Nicht nur der Rasentyp entscheidet über die ideale Schnitthöhe, sondern auch die Wetterlage. Vor allem im Sommer lohnt es sich, den Rasen ein paar Zentimeter länger stehenzulassen.

🪻 Frühjahr

Im Frühjahr lohnt es sich, langsam zu starten, sobald das Gras bei etwa 8 bis 10 Grad Bodentemperatur wieder zu wachsen beginnt. Schneiden Sie anfangs etwas höher und tasten Sie sich dann Schritt für Schritt an die gewünschte Schnitthöhe heran.

☀️ Sommer

Bei Hitzeperioden hilft eine Schnitthöhe von 5 bis 6 cm, damit die Halme den Boden beschatten und das Gras nicht so schnell austrocknet. Auch das Mähen selbst sollte bei starker Sonne besser auf den frühen Morgen oder Abend verschoben werden. So erholt sich der Rasen schneller.

🍂 Herbst

Im Herbst wird der Rasen seltener gemäht. Der letzte Schnitt sollte bei etwa 4 bis 5 cm liegen. Nicht kürzer, damit die Halme vor Frost geschützt sind.

🏖️ Rasen mähen vor und nach dem Urlaub

Der Rasen wächst auch weiter, wenn Sie im Urlaub sind. Deshalb gilt bei der Schnitthöhe vor und nach dem Urlaub: Vor der Reise nicht zu kurz mähen! Und nach dem Urlaub bitte nicht gleich wieder radikal kürzen. Besser in zwei bis drei Etappen auf die gewünschte Höhe bringen. Das schont den Rasen und fördert ein gleichmäßiges Wachstum.

Lesetipp: Rasensprenger: Ratgeber & Tipps für Bewässerungssysteme

Praktische Tipps fürs Mähen

Zum Schluss noch ein paar einfache, aber wirkungsvolle Tipps aus der Praxis:

  • Regelmäßig mähen: Alle 7 bis 10 Tage reicht meist aus
  • Scharfe Messer verwenden: Für saubere Schnittkanten, das schützt vor Krankheiten.
  • Nicht bei Regen oder nassem Gras mähen: Der Schnitt wird ungleichmäßig, und das Gras verklumpt
  • Schnittgut nicht immer entfernen: Feines Schnittgut kann als Mulchschicht auf dem Rasen bleiben, bei starkem Wachstum besser abtragen

Fazit: Jeder Rasen braucht seine eigene Schnitthöhe

Es gibt nicht die eine perfekte Zahl für alle. Aber wenn Sie wissen, welchen Rasentyp Sie haben, wie der Boden beschaffen ist und wie das Wetter gerade mitspielt, lässt sich die optimale Schnitthöhe gut einschätzen. Beobachten Sie Ihren Rasen, passen Sie die Höhe bei Bedarf etwas an und schon wächst er dicht, gesund und schön sattgrün. 🙂

Ringo von Gartentipps.com

Ringo ist Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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