Ihre Nachbarn werden staunen! Wenn Sie die Meerkirsche (Arbutus unedo) anpflanzen, wachsen Erdbeeren von nun an bei Ihnen an den Bäumen. Zugegeben, botanisch haben die Früchte vom westlichen Erdbeerbaum mit der heimischen Frucht wenig gemein, optisch besteht jedoch eine gewisse Ähnlichkeit.
Inhalte
Wissenswertes über den Erdbeerbaum
Der Erdbeerbaum (Arbutus unedo) gehört zur Familie der Heidekrautgewächse und stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum sowie Teilen Mittelamerikas. Wer schon einmal Urlaub in Portugal oder auf Sardinien gemacht hat, ist ihm dort vielleicht begegnet – denn in diesen Regionen wächst er ganz selbstverständlich in Gärten und Landschaften.
Es handelt sich um eine immergrüne Pflanze, die je nach Standort als Strauch oder kleiner Baum heranwächst. Auffällig sind die glänzenden, ledrigen Blätter und die rotbraun bis grau gefleckte Rinde. Die weiß bis rötlich gefärbten Blütenrispen erscheinen meist im Herbst und entwickeln sich zu kleinen, rundlichen Beeren mit warziger Oberfläche. Ihr Geschmack ist süßlich, die Konsistenz jedoch eher mehlig.
In den Herkunftsländern werden aus den Früchten Marmelade, Wein oder – wie in Portugal – der traditionelle Schnaps Medronho hergestellt.
In unseren Breiten sind die Pflanzen wahre Exoten. Damit die Anzucht der bizarren Gewächse auch in Ihrem Garten gelingt, haben wir Ihnen wissenswerte Informationen rund um die Pflanzung des Erdbeerbaums zusammengestellt.
Den passenden Standort finden
- Sonne bis Halbschatten
- hell
- warm
- windgeschützt
In seiner Heimat, etwa im Mittelmeerraum oder in Höhenlagen bis 3.000 Metern, wächst der Erdbeerbaum unter ganz unterschiedlichen Bedingungen. Das zeigt: Die Pflanze ist robuster, als ihr mediterranes Erscheinungsbild vermuten lässt.
Trotzdem ist der Erdbeerbaum in Mitteleuropa nicht winterhart und sollte daher nicht ins Beet, sondern besser in einen Kübel gepflanzt werden. Als Zimmerpflanze eignet er sich jedoch ebenso wenig, da er frische Luft, Licht und einen Wechsel der Jahreszeiten braucht.
Der richtige Standort im Sommer:
Ein geschützter Platz im Freien, etwa auf Balkon, Terrasse oder im Garten ist ideal. Der Erdbeerbaum verträgt sowohl Sonne als auch Halbschatten. Wird die Pflanze im Schatten platziert, wird sie sich vermutlich blühfaul zeigen.
Klimatisch ist er erstaunlich anpassungsfähig:
Kühle Nächte im Herbst oder leichte Spätfröste im Frühjahr steckt der Erdbeerbaum meist problemlos weg. Nur längerer Frost oder Dauerfrost schadet ihm. Daher sollte er im Winter unbedingt frostfrei überwintert werden.
💡 Tipp: Der Erdbeerbaum eignet sich gut für den Balkon in der Stadt, denn sogar Abgase machen ihm wenig aus.
Das ideale Substrat auswählen
- lehmig
- sandig
- locker
- sauer
Bezüglich des Bodens zeigt sich der Erdbeerbaum wenig anspruchsvoll. Die Pflanzen gedeihen auch in nährstoffärmeren Böden. Die ideale Wachstumsgrundlage bietet ein sandiger und nicht allzu schwerer Lehmboden. Das Gießwasser sollte gut abfließen können, damit es nicht zu Staunässe kommt. Auch Böden mit einem eher sauren pH-Wert bekommen dem Erdbeerbaum.
Schwerer Boden neigt zu Staunässe und sollte durch die Beigabe von Humus durchlässiger gestaltet werden. Kies oder Sand eignen sich weniger, da sich dadurch der pH-Wert des Substrats erhöht.
Tipp: Für die Kultivierung im Kübel ist Rhododendronerde geeignet.
Erdbeerbaum pflanzen
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Standort auswählen
- Substrat vorbereiten
- Pflanzloch ausheben
- Drainage legen
- Pflanze einsetzen
- Substrat auffüllen
- Pflanzloch schließen
- Pflanze gut angießen
Die beschriebene Pflanzung ins Freiland ist in unseren Breiten nur eingeschränkt empfehlenswert. Erdbeerbäume sind nicht winterhart und müssten in ungünstigen Lagen im Herbst ausgepflanzt und in den Kübel gesetzt werden. Dies bekommt dem Erdbeerbaum nicht, denn die Pflanzen besitzen die Eigenart, an ihrem Standort zu verbleiben und nicht umgesetzt werden zu wollen.
Lediglich in klimatisch günstigen Regionen, wie den Flusstälern des Rheins und Weinbaugebieten an Mosel, Nahe oder Saale, macht die Kultivierung im Freien Sinn.
Erdbeerbäume pflanzen: Wissenswertes im Überblick
Anforderung | Beschreibung |
---|---|
Standort auswählen | • Den Sommer verbringt der Erdbeerbaum auf Balkon oder Terrasse. • Der Standort sollte in der Sonne oder im Halbschatten liegen. • Als Schattenpflanze kultiviert, zeigt sich der Erdbeerbaum blühfaul. • Von Vorteil ist ein windgeschützter Standort. |
Substrat vorbereiten | • Der Boden sollte locker und durchlässig beschaffen sein. • Staunässe verträgt die Pflanze nicht. • Ein leicht saurer Lehmboden ist besonders gut geeignet. • Kalkreiche Böden bieten sich weniger an. |
Pflanzvorgang | • In den ersten Jahren wird der Erdbeerbaum im Kübel gehalten. • Das Pflanzgefäß sollte eine ausreichende Größe besitzen und über genügend Abzugslöcher für das Gießwasser verfügen. • Eine Drainage im Gefäßboden schützt vor Staunässe. |
Erdbeerbäume im Kübel halten
Jungpflanzen sollten generell im Kübel kultiviert werden. Wer in milden Regionen, wie Rheintal oder Bodenseeraum lebt, kann etwa ab dem fünften Standjahr über eine Umsetzung ins Freiland nachdenken. In raueren Lagen verbleibt die Pflanze im Kübel und wird im Haus überwintert.
Erbeerbaum im Kübel pflanzen – Schritt für Schritt
- Pflanzkübel auswählen
- Substrat vorbereiten
- Drainage in den Gefäßboden einbringen
- Substrat auffüllen
- Pflanze einsetzen
- übriges Substrat auffüllen
- Pflanze gut andrücken
- Pflanze angießen
Der Pflanzkübel sollte nicht zu klein gewählt werden. Da der Erdbeerbaum nicht umgepflanzt werden möchte, sollte ihm das Pflanzgefäß die ersten Jahre ausreichend Platz bieten. Neben einer ausreichenden Größe ist auch auf genügend Abflusslöcher für das Gießwasser zu achten.
Hinweis: Kübelpflanzen sind besonders anfällig für Staunässe.
Staunässe wird von den Pflanzen nicht vertragen und es kommt zum Faulen der Wurzeln. Der Abfluss des Gießwassers wird durch das Einbringen einer Drainage verbessert. Tonscherben oder Kies werden auf dem Topfboden platziert, bevor das Substrat aufgefüllt wird. Für die Kübelhaltung ist ein leicht sauerer Boden mit geringem Kalkanteil ideal. Rhododendronerde bietet dabei die ideale Zusammensetzung.