Apfeldorn lässt sich mittel Stecklingen oder auch durch Samen vermehren. Wie Sie dabei vorgehen, zeigt unsere genaue Schritt für Schritt Anleitung.

Apfeldorn vermehren
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Wer mehrere Apfeldorn-Bäume in seinem Garten stehen haben möchte, kann Pflänzlein bestellen oder den Kleinbaum einfach selbst vermehren. Was es Wissenswertes zu beachten gilt und wie man am besten vorgeht, verraten wir in diesem Ratgeber über die Vermehrung des Crataegus lavallei.

Beim Vermehren des Apfeldorns hat man die Wahl zwischen zwei Grundformen:
» Strauch bzw. Busch
In diesem Fall können die Samen vergraben oder der Setzling ohne weiteres Zutun eingepflanzt werden und er wird automatisch die ausladende Buschform annehmen.
» Kleinbaum
Wer sich hingegen einen Apfeldorn in Baumform wünscht, muss aus dem Busch den stärksten Trieb aussuchen und aus diesem ein Stämmchen ziehen. Alternativ kann auch mit Aussaat vermehrt werden. Ergänzende Informationen dazu folgen in den nächsten Kapiteln dieses Ratgebers.

Apfeldorn vermehren – das gilt es zu beachten

  • Bei der Wahl des Standortes sollte die zu erwartende Größe beachtet werden: Der Baum kann zwischen fünf bis zehn Meter hoch werden und ca. drei bis fünf Meter breit – daher sollte ausreichend Platz eingeplant werden.
  • Da der Apfeldorn pro Jahr 20 bis maximal 40 cm wächst, kann ihm beim Gedeihen quasi zugesehen werden. Wer sich zunächst für eine Kübelhaltung entscheidet sollte dabei aber auch immer im Blick behalten, dass der Zierstrauch eventuell bald zu groß für den Topf wird.
  • Der Ort sollte sonnig sein, doch der Schmuckbaum verzeiht auch einen halbschattigen Standort.
  • Ebenso anspruchslos ist der Apfeldorn beim Boden. Optimal ist ein lehmiger, sandiger und kalkhaltiger Boden – aber auch ein klassischer Gartenboden stellt kein Problem dar.
  • Für das Vermehren des Crataegus lavallei werden die Früchte des Zierbaums oder geeignetes Saatgut benötigt. Da es sich hierbei um einen sogenannten Kaltkeimer handelt, der starke Kälte benötigt, sollte die Aussaat unbedingt im Januar vorgenommen werden.
  • Das Umpflanzen hingegen sollte im Herbst erfolgen.

Apfeldorn vermehren durch Aussaat – Schritt für Schritt Anleitung

Liegen Früchte oder Saatgut, Pflanzgefäße und Anzuchterde bereit? Dann kann es losgehen:

  1. Zunächst werden die kleinen Samen aus den Früchten entfernt. Alternativ kann natürlich auch im Fachhandel erworbenes Saatgut genutzt werden.
  2. Nun werden die Samen in geeignete Pflanzgefäße gesteckt, in der sich bereits angefeuchtete Anzuchterde befindet. Optimal ist es, dies im Januar zu machen, da die Kaltkeimer aufgrund ihrer harten, dicken Schale starke Kälte benötigen, um auskeimen können.
  3. Die Pflanzgefäße werden anschließend in Beete eingegraben. Alternativ können die Pflanzgefäße zunächst auch so bleiben oder in Kübel eingegraben werden. In dem Fall empfehlen wir eine Folie darüber zu legen und die Töpfe an einen möglichst schattigen und kühlen Platz zu stellen, um so niedrige Temperaturen wie möglich zu schaffen. Ideal ist ein Temperaturbereich von – 4° bis + 4 °C. Damit das Ganze nicht schimmelt, sollte die Folie regelmäßig gelüftet werden.
  4. Um optimale Bedingungen für die Keimung zu schaffen, raten wir zudem das Substrat gleichmäßig feucht zu halten. Staunässe gilt es allerdings unbedingt zu vermeiden.

Nun heißt es warten. Wenn sich nach fünf bis sechs Wochen die ersten Keimblätter zeigen, scheint das Vermehren geklappt zu haben. Wer sich für einen Verbleib in den Pflanzgefäßen oder Kübeln entschieden hat, sollte die Töpfe anschließend an einem hellen, frostfreien Platz aufstellen. Bestens geeignet ist hierfür ein Wintergarten, Gewächshaus, Kellerfenster oder Frühbeet. Wenn die kleinen Pflänzlein eine Größe von etwa zehn Zentimeter erreicht haben, können sie an ihren endgültigen Standort umgesiedelt werden.

Wer der Natur seinen Lauf lassen möchte oder einfach keine Lust auf diesen Aufwand hat, kann die Früchte des Apfeldorns auch in einem Beet vergraben. Mit etwas Glück werden sie auskeimen und sich die Jungpflanzen im Frühsommer ihren Weg ans Tageslicht bahnen. Diese können dann problemlos ausgegraben und umgepflanzt werden. Dazu später noch mehr.

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Apfeldorn vermehren mit Stecklingen – Schritt für Schritt Anleitung

Alternativ können auch Stecklinge von einjährigen Trieben des Apfeldorns zum Vermehren genutzt werden. Bestens sind hierfür Steckhölzer, die bereits etwa 20 cm lang sind und über einige Blätter sowie eine Knospe verfügen. Einige Gärtner nutzen aber auch bereits fünf bis 10 cm lange Stecklinge. Nachdem diese abgeschnitten wurden, wird wie folgt vorgegangen:

  1. Im ersten Schritt wird das Pflanzgefäß mit durlässigem Substrat vorbereitet. Ideal ist Torf mit ca. 20 Prozent Blähton oder Kies.
  2. Anschließend wird der Steckling bzw. das Steckholz zu etwa einem Dritten hineingesteckt.
  3. Für ein optimales Klima empfehlen wir den Stecklingen eine Folientüte überzustülpen. Diese sollte aber regelmäßig gelüftet werden – um Grauschimmel zu vermeiden.
  4. Der Pflanztopf wird idealerweise an einem frostfreien, hellen Platz stehen.
  5. Auch bei dieser Variante heißt es regelmäßig gießen. Staunässe sollte aber ebenfalls unbedingt vermieden werden.
  6. Sobald sich neue Blätter bilden, scheint die Bewurzelung geklappt zu haben. Dann kann der Apfeldorn an seinem neuen Standort oder in einen größeren Kübel eingepflanzt werden.

» Hinweis: Beim Abschneiden der Steckhölzer sind sehr weiche Triebe weniger geeignet. Auch Steckhölzer aus dem Zentrum des Zierbaums sind ungeeignet.

Apfeldorn umpflanzen

Wenn die Jungpflanze ca. 10 cm groß ist, kann sie bedenkenlos an ihren späteren Standort umgesiedelt werden:

  1. Zunächst werden die Jungpflanzen vorsichtig ausgegraben. Da die Wurzeln des Apfeldorns eher in die Länge als in die Breite gehen, sollte das Loch ausreichend tief sein.
  2. Nun wird an dem neuen Standort ein ausreichend großes Pflanzloch gegraben. Die Erde darin sollte aufgelockert werden, damit sich die Wurzeln leichter festsetzen können. Statt einem Beet geht auch das Umpflanzen in einen Kübel. Dessen Fassungsvermögen sollte mindestens 10 Liter und mehr betragen, damit der Apfeldorn mit seinen tiefen Wurzeln genug Platz hat.
  3. In beiden Fällen sollte der Freiraum rund um die Jungpflanze mit einem Gemisch aus Erde und Kompost bzw. Humus aufgefüllt werden. Bei einem Kübel ist zudem darauf zu achten, dass Löcher im Boden sind, damit sich keine Staunässe bildet. Andernfalls kann es zur Schimmelbildung kommen.
  4. Optional: Soll der Apfeldorn kultiviert werden, empfehlen wir zwei Pfähle neben ihm im Boden zu positionieren. Wenn der Stamm an ihnen festgebunden wird, ist die Wuchsrichtung gerade empor. Wer darauf keinen Wert legt, wird sich mit der Zeit über einen großen Strauch bzw. Busch freuen können.
  5. Damit das Pflänzlein gut gedeiht, empfehlen wir regelmäßig zu gießen. Sollte der Boden hingegen zu feucht sein, ist das Verlegen einer Drainage sinnvoll.
    Im Falle der Kübelhaltung sollte zusätzlich gedüngt werden.

Für Experten: Apfeldorn veredeln

Generell geht die Veredelung eines Apfeldorns genauso wie die aller Obstbäume von statten. Bei der Methode besteht die Wahl zwischen Rindenpfropfen, Reiserveredelung und Okulation. Während bei Letzterer nur Knospen bzw. Augen verwendet werden, nutzt man bei der Rindenpfropfen-Methode Triebe mit drei bis vier Augen, die seitlich hinter die Ringe gepfropft werden. Alternativ können auch Reiser mit drei bis vier Knospen auf den Kopf einer apfelblättrigen Weißdornpflanze gesetzt werden. Diese sollte allerdings gesund und kräftig sein, damit der Veredelung nichts im Wege steht.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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