Sie ernähren sich vegan und sind auf der Suche nach einem guten Käseersatz? Dann ist das Käsekraut (Paederia lanuginosa) genau das richtige für Sie.

Das Käsekraut ist eine ganz besondere Pflanze. Schließlich kommt der Name nicht von ungefähr. Das Käsekraut schmeckt nämlich wirklich nach Käse und ist somit eine tolle Alternative für alle, die sich vegan ernähren. In Asien wird das Käsekraut sogar als Heilpflanze verwendet. Die Blätter sind nämlich sehr gesund. Es lohnt sich also, das Käsekraut selbst anzubauen. Es ist auch keine große Kunst und sollte sogar Anfängern gelingen.

Herkunft und Verbreitung

Das Käsekraut gehört zur Familie der Rötegewächse (Rubiceae), stammt ursprünglich aus Vietnam und wird dort „La Mo Long“ genannt. Dort ist es eines der wichtigsten Küchenkräuter. Es gedeiht in seiner Heimat vor allem in feuchten, warmen Klimazonen und ist häufig in Wäldern, entlang von Flussufern und Buschlandschaften zu finden. Mittlerweile wird die Pflanze weltweit kultiviert und nicht nur als Würz-, sondern auch als Zierpflanze angebaut.

Aussehen und Wuchs

Beim Käsekraut handelt es sich um eine rankende Pflanze, die bei optimalen Bedingungen eine Höhe von bis zu 1 m erreichen kann. Denn das Käsekraut bildet oft lange, schlanke Triebe aus, die sich an Stützen empor ranken. Daher eignet sich das Kraut nicht nur als Ampelpflanze, dank des dichten Wuchses eignet es sich in passenden Gebieten auch gut als Sichtschutz oder für die Begrünung von Wänden und Zäunen.

Die Blätter, welche eiförmig und dunkelgrün sind, sind dabei das Markante an dieser Pflanze, denn sie haben der Pflanze ihren Namen gegeben. Sie schmecken nämlich nach Käse. Aber nicht nur die Blätter sind besonders, sondern auch die kleinen, glockenförmigen Blüten, die eine blassrosa bis violette Färbung mit weißem Rand haben und in lockeren Dolden wachsen. Sie sorgen ab Juni dafür, dass das Würzkraut nicht nur gut schmeckt, sondern auch optisch einiges hermacht.

Geschmack, Verwendung und Wirkung

Käsekraut pflanzen, pflegen und ernten
Käsekraut ist ein guter Käseersatz – © Danny / stock.adobe.com

Das Käsekraut hat einen intensiven Geschmack, der an Camembert erinnert. Zudem sind die Blätter leicht scharf und haben eine Rettichnote. Je jünger diese sind, desto intensiver schmecken sie. Junge Blätter sind grünlich und bei älteren Blättern ist die Blattunterseite rötlich-braun. Geerntet werden können die Blätter das ganze Jahr über.

Bei uns kommt das Käsekraut vor allem als kalorienarmer und veganer „Käseersatz“ zum Einsatz. In der traditionellen asiatischen Medizin wird es auch als Heilpflanze geschätzt, insbesondere wegen seiner verdauungsfördernden und entzündungshemmenden Eigenschaften. So soll es zum Beispiel bei Arthritis und Rheuma helfen. Aber auch bei Magen-Darm-Beschwerden und Nierensteinen.

Steckbrief

Käsekraut (Paederia lanuginosa)
Familie:Rötegewächse (Rubiaceae)
Wuchs:bis zu 1 m hoch, rankend
Blüte:rosa bis violett, mit weißem Rand, Blüten erscheinen von Spätfrühling bis Sommer
Besonderheit:schmeckt nach Camembert, veganer Käseersatz
Standort:sonnig bis halbschattig
Boden:feucht, durchlässig, humusreich
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Käsekraut ist ein erstaunliches Kraut, denn es schmeckt tatsächlich nach Käse!; Mehrjährig im Haus – Sonniger Standort im Sommer auch gerne im Freien

Standort und Boden

Das Käsekraut ist mehrjährig und bevorzugt einen warmen, geschützten Standort mit viel Sonnenlicht. Deshalb ist es ratsam, das Kraut im Topf anzupflanzen. Sie können es so als Zimmerpflanze kultivieren und im Frühjahr sowie Sommer auf dem Balkon oder der Terrasse platzieren. Sofern die Temperaturen unter 15 °C fallen, sollte die Pflanze aber wieder ins Haus geholt werden.

Der Boden sollte feucht, gut durchlässig und nährstoffreich sein. Eine Mischung aus Gartenerde, Kompost und Sand eignet sich hervorragend. Bei der Kultivierung im Topf sollten Sie zudem eine Drainage im Blumentopf anlegen, um Staunässe zu vermeiden.

Tipps zur Pflege

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Gießen:

Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, vermeiden Sie jedoch, dass Staunässe entsteht. Steht die Pflanze zu lange trocken, reagiert sie in der Regel etwas empfindlich. Greifen Sie deshalb regelmäßig zur Gießkanne – vor allem im Sommer.

Düngen:

Da das Käsekraut schnell wächst, benötigt es Dünger. Wählen Sie am besten einen organischen Dünger und verabreichen Sie diesen alle vier bis sechs Wochen. Flüssigdünger können Sie von April bis September verabreichen. Granulat oder Pellets nur einmal im Frühjahr und einmal im Sommer.

Überwinterung:

Käsekraut ist zwar mehrjährig, jedoch nicht winterhart. Deshalb sollten Sie es im frühen Herbst, bevor die Temperaturen unter 15 °C fallen, ins Haus holen und an einen hellen Ort stellen. Temperaturen um die 18 °C sind zudem optimal für die Überwinterung.

Schnitt:

Schneiden Sie abgestorbene oder zu lange Triebe zurück, um den Wuchs zu kontrollieren. Etwas mehr schneiden können Sie zudem im Frühjahr, bevor die Pflanze austreibt. Das regt das Wachstum an und sorgt für viele junge und somit aromatische Blätter.

Umtopfen:

Ist das Substrat komplett durchwurzelt, wird es Zeit für einen neuen Topf. Wählen Sie dazu im Frühling einen etwas größeren aus und befüllen Sie diesen mit Universalerde. Anschließend den Wurzelballen etwas auflockern, in den Topf setzen und gut angießen.

Krankheiten und Schädlinge:

Gelegentlich kann das Käsekraut von Thripsen befallen werden. Sie sind nur etwa einen bis drei Millimeter lang, besitzen eine schwarzbraune Färbung und sind auf der Blattunterseite zu finden. Sie können die Thripse bekämpfen, indem Sie das Käsekraut mit einem Knoblauch-Brennnessel-Sud gießen. Dazu einfach 250 Gramm frische Brennnesseln, 75 Gramm gepressten Knoblauch und 1 Liter warmes Wasser vermischen und 12 Stunden ziehen lassen.

Gelegentlich können auch Blattläuse auftreten. Um diese zu bekämpfen, setzen Sie am besten auf Neemöl.

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Vermehrung

Das Käsekraut lässt sich am einfachsten über Stecklinge vermehren. Gehen Sie dabei folgendermaßen vor:

  1. Schneiden Sie im Frühjahr etwa 10 bis 15 cm lange Triebe ab und setzen Sie diese in feuchte Anzuchterde.
  2. Versehen Sie die Töpfe nun noch mit einer Haube, um ein ideales Klima zu schaffen.
  3. Innerhalb weniger Wochen bilden sich dann neue Wurzeln und die jungen Pflanzen können umgepflanzt werden.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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