Thripse ist eine Pflanzenkrankheit, die besonders Zimmerpflanzen befällt. Doch es gibt Hausmittel, mit denen sich die Thripse bekämpfen lassen.

Thripse Fransenflügler
Nahaufnahme einer Thripse | © stock.adobe.com

Wenn Zimmerpflanzen einen Schädlingsbefall aufweisen, könnten eventuell Thripse dafür verantwortlich sein. Glücklicherweise gibt es Möglichkeiten, sie ganz einfach zu bekämpfen.

Was genau sind Thripse und wie erkennt man einen Befall?

Thripse, die man auch als Blasenfüße, Fransenflügler oder Gewittertierchen bezeichnet, befallen in der Regel ausschließlich Zimmerpflanzen. Die zur Familie der Thysanoptera gehörenden Insekten sind etwa einen bis drei Millimeter lang und besitzen eine typisch schwarzbraune Färbung.

Daneben sind zusätzlich Varianten mit schwarz-weißem Streifenmuster und Flügeln bekannt. Die Larven hingegen sind grün- bis gelblich.

Die Thripse setzen sich vorzugsweise auf die Blattunterseite. Von hier aus bearbeiten die Schädlinge die Blätter und tragen die Oberfläche mit Hilfe ihrer Kauwerkzeuge ab.

Ein Befall ist durch die geringe Größe nur relativ spät zu erkennen. Ein eindeutiges Merkmal sind jedoch winzig kleine Kotkügelchen, welche die Schädlinge absetzen oder verkrüppelte Triebe, die kurz zuvor noch gesund schienen. Schlimmstenfalls geht die Pflanze dadurch ein. Typische Zeichen für einen Befall sind ebenso silbrig-weiße Stellen an Blättern und Wachstumsverzögerungen der Pflanze.

Besonders tückisch ist ihre Vermehrung, da die Eier innerhalb des Substrats liegen und sich die geschlüpften Larven danach auf die Pflanze begeben. Daher ist sowohl die Vorbeugung als auch die Bekämpfung der Thripse unerlässlich.

Welche Pflanzen sind am meisten betroffen?

Die Schädlinge suchen sich gezielte Pflanzenarten aus, die sie befallen. Zu den am meisten betroffenen Zimmerpflanzen gehören:

In einzelnen Fällen findet man sie auch auf verschiedenen Gartenpflanzen, sofern diese im Gewächshaus stehen. Hierbei sind besonders Gurken betroffen. Außerdem sind sie bekannt dafür, dass sie speziell bei Tomaten die gefürchtete Bronzekrankheit übertragen.

Thripse vorbeugen

Um die Pflanzen generell vor Thripse zu schützen, lassen sich bestimmte Maßnahmen ergreifen. Hierzu geht man am besten wie folgt vor:

MaßnahmeErläuterung
UntersuchungBesonders während der Heizperioden ist es empfehlenswert, die Pflanze genau zu untersuchen. Hierbei sollten vor allem die Blattunterseiten kontrolliert werden.
BesprühenDie Schädlinge werden durch ein feuchtes Milieu bewegungsunfähiger. Kalkfreies Regenwasser ist hierfür ideal.
LuftfeuchtigkeitWird sie erhöht, mögen dies die Schädlinge nicht. Eine Schale mit Wasser nahe dem Heizkörper wirkt wahre Wunder. Als Alternative kommt ein breiter Untersetzer unter dem Blumentopf zum Einsatz.
Staunässe vermeidenSie macht die Pflanzen angreifbarer und somit attraktiver für die Schädlinge.
NeemölSelbst in einem frühen Stadium des Befalls kann das Öl die Schädlinge vertreiben und schützt gleichzeitig vor einem erneuten Befall. Hierzu werden die Triebe der Pflanzen sanft mit dem Öl – mittels eines Wattestäbchens – abgerieben.

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Bei einem Befall – So wird man die Fransenflügler wieder los

Thripse bekämpfen
© Alla / stock.adobe.com

Wenn es erst einmal zu einem Befall gekommen ist, helfen nur noch andere Maßnahmen. Aber auch diese sind relativ einfach zu bewerkstelligen, da die Zutaten in fast jeder Küche oder im Garten zu finden sind. Erste Hilfe bieten diese drei Maßnahmen:

➔ Pflanzen separieren

Um gezielt gegen den Befall vorzugehen, sollten die betroffenen Pflanzen immer isoliert werden. So lässt sich auch eine weitere Verbreitung der Schädlinge vermeiden.

➔ Gründlich abspülen

Da Wasser die Schädlinge ohnehin bewegungsunfähiger macht, empfiehlt es sich, die Pflanze mit einer Seifenlauge abzuspülen. Für eine geeignete Lauge eignet sich Schmierseife. Acht Gramm davon vermischt mit 500 Milliliter Wasser sind ideal. Dieser Vorgang wird auch bei der folgenden Behandlung regelmäßig wiederholt.

➔ Alternative zum Besprühen

Statt der Schmierseifen-Mischung gibt es eine Olivenöl-Spülmittel-Lösung. Hierzu werden vier Esslöffel Olivenöl mit ein paar Spritzern Spülmittel vermischt und auf zwei Liter warmes Wasser gegeben. Mit dieser Mischung wird die Pflanze einfach alle drei bis vier Tage besprüht. Sie sollte allerdings ausschließlich für größere Gewächse in Frage kommen und nicht bei empfindlichen Pflanzen eingesetzt werden.

Daneben sind noch weitere Maßnahmen möglich, die dann auch für eine langfristige Behandlung in Erwägung gezogen werden können.

Knoblauch-Brennnessel-Sud zubereiten

Knoblauch und Brennnesseln sind zwei Dinge, die gut gegen Thripse eingesetzt werden können. Aus ihnen wird ein Sud bereitet, der anschließend über die Pflanze gegossen wird. Im Detail benötigt man Folgendes:

  • 500 Gramm frische Brennnesseln
  • 150 Gramm gepresster Knoblauch
  • 2 Liter warmes Wasser

Sämtliche Zutaten werden miteinander vermischt und für zwölf Stunden ziehen gelassen. Danach füllt man den Sud einfach in eine Gießkanne und kann ihn sofort anwenden. Beim Gießen ist es allerdings wichtig, ein wenig Abstand zwischen den einzelnen Behandlungen zu lassen.

Blautafeln verwenden

Sogenannte Blautafeln sind mit Leim versehen und machen die Schädlinge bewegungsunfähig. Wichtig hierbei ist, nicht die auf dem Markt ebenfalls erhältlichen Gelbfallen zu verwenden. Diese sind gegen Thripse nicht so wirksam. Regulär sind aber beide Ausführungen sehr leicht über einen Gartenmarkt oder online erhältlich, zum Beispiel bei Amazon.

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Idealerweise werden die Blautafeln in der Nähe des Substrats positioniert. So werden nicht nur die Schädlinge auf der Pflanze eingefangen, sondern auch jene, die sich auf dem Boden befinden.

Blaufallen helfen bei der Bekämpfung immens, sollten jedoch nicht als alleinige Maßnahme eingesetzt werden.

Einsatz von Nützlingen gegen Thripse

Wer nichts dagegen hat, ein anderes Insekt gegen die Thripse einzusetzen, kann sich die natürlichen Eigenschaften von Raubmilben zunutze machen. Sie sind der natürliche Feind der Thripse und fressen diese nach und nach ab.

Zu den Nützlingen werden, in Bezug auf die Bekämpfung der Thripse, die folgenden Arten gezählt:

  • Florfliegenlarven
  • Steinernema feltiae (Nematoden)
  • Amblyseius cucumeris (Cucumeris-Milbe)
  • Amblyseius californicus (Raubmilbe)

Im Zuge ihrer Benutzung ergibt sich allerdings das Problem, dass die jeweiligen Nützlinge die richtigen Bedingungen brauchen, um zu überleben. So bevorzugen Fadenwürmer zum Beispiel eine Temperatur von mindestens zwölf Grad und eine feuchte Erde. Der Vorteil: Für die Pflanzen sind sie gänzlich ungefährlich.

Das Substrat wechseln

Eine ergänzende Maßnahme, die bei jeder Bekämpfung erfolgen sollte, ist der Austausch des verwendeten Substrats. Dank des Austauschs werden bereits darin abgelegte Eier vernichtet. Allerdings ist es nicht erforderlich, sämtliches Substrat zu erneuern. Ausschlaggebend ist die oberste Schicht.

» Achtung: Hierbei sollten keinerlei Wurzeln beschädigt werden. Das entfernte Substrat wird am besten über den Hausmüll entsorgt und eine neue Schicht in den Topf eingebracht.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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