Der Säulenkaktus ist eine Sukkulente, die sowohl drinnen als auch im Freien gut gedeiht. Was sie so besonders macht und wie sie gepflegt wird, erkläre ich hier.
Der Säulenkaktus (Cereus peruvianus), auch bekannt als Felsenkaktus, ist eine imposante und dennoch pflegeleichte Pflanze, die eine Besonderheit besitzt. Der Säulenkaktus blüht nämlich nur nachts. Das macht dieses Kakteengewächs zu etwas ganz Besonderem. Obendrein ist er auch noch sehr robust und gedeiht sowohl im Zimmer als auch in wärmeren Bereichen im Garten. Somit ist der Säulenkaktus ein absolutes Muss für alle, die Kakteen lieben.
Inhalte
Herkunft
Der Säulenkaktus stammt ursprünglich aus den trockenen Regionen Südamerikas. Dort gedeiht er in kargen, felsigen Landschaften und ist obendrein an extreme Trockenheit angepasst. Durch den globalen Handel gelangte die Pflanze im 18. und 19. Jahrhundert schließlich nach Europa. Heute ist sie weltweit auf Fensterbänken und in botanischen Gärten zu finden.
Aussehen und Wuchs

Der Säulenkaktus besitzt einen aufrechten – und wie der Name es schon vermuten lässt – säulenartigen Wuchs. Er kann in der Natur eine Höhe von bis zu 10 Metern erreichen. Als Zimmerpflanze bleibt er in der Regel kleiner. Hier erreicht er „nur“ eine Höhe von bis zu 3 Meter. Zudem verzweigen sich lediglich ältere Pflanzen.
Dieser Kaktus besitzt tiefe, grüne bis bläulich-grüne Rippen, an denen sich kurze Dornen befinden. In warmen Regionen bilden ältere Exemplare sogar noch weiße, trompetenförmige Blüten aus, die sich nur nachts öffnen und einen angenehmen Duft verströmen. Nachts deshalb, weil sich der Kaktus so vor einem zu hohen Wasserverlust schützen möchte. In Zimmerkultur werden Sie dieses Spektakel jedoch leider nur mit sehr viel Glück zu Gesicht bekommen. Und wenn, dann nur im Zeitraum von Juni bis September.
Früchte bildet der Säulenkaktus zwar auch aus, allerdings sowohl in seiner Heimat als auch in Zimmerkultur nur sehr sporadisch. Wenn sie dann doch mal erscheinen, handelt es sich dabei um kleine Beeren.
Steckbrief
Säulenkaktus (Cereus peruvianus) | |
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Familie: | Kakteengewächse (Cactaceae) |
Wuchshöhe: | bis zu 10 m in der Natur, bis zu 2 m als Zimmerpflanze |
Blüte: | weiß, groß, öffnet sich nachts |
Blütezeit: | Juni – September |
Standort: | sonnig |
Boden: | durchlässig, sandig, mineralstoffreich |
Standort und Boden
Der Säulenkaktus liebt helle Standorte mit direkter Sonneneinstrahlung und sommerliche Temperaturen. Ein Platz am Fenster mit Süd- oder Westausrichtung ist daher ideal für diese Pflanze. Sie können den Säulenkaktus in den Sommermonaten aber auch auf die warme Terrasse oder ins Gewächshaus stellen. Wichtig ist nur, dass Sie darauf achten, dass die Pflanze im Freien keiner dauerhaften Zugluft ausgesetzt und vor Regen geschützt ist. Außerdem sollten Sie den Kaktus langsam an die direkte Sonne gewöhnen, um einen Sonnenbrand an der Pflanze zu vermeiden.
Im Winter darf der Kaktus deutlich kühler stehen. Temperaturen von 10 bis 12 °C sind dann vollkommen in Ordnung für diese Pflanze. Sie sollte aber auf jeden Fall weiterhin hell stehen.
Ein durchlässiges, mineralisches sowie mageres Substrat ist für den Säulenkaktus am optimalsten. Setzen Sie daher am besten auf Kakteenerde, da diese dem Substrat am Heimatort am ähnlichsten ist.
Tipps zur Pflege

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💧 Gießen:
Der Cereus peruvianus benötigt von Mai bis September regelmäßig, aber nur wenig Wasser. Gießen Sie die Pflanze erst, wenn das Substrat völlig ausgetrocknet ist. Verwenden Sie dazu am besten kalkfreies, sprich enthärtetes, Wasser. Im Winter sollten Sie die Wassergaben stark reduzieren. Als Faustregel gilt: Im Sommer etwa alle zwei Wochen gießen, im Winter nur einmal pro Monat. Achten Sie auf jeden Fall darauf, dass keine Staunässe entsteht.
🌱 Düngen:
Zwischen Frühling und Herbst, sprich von Mai bis September, sollten Sie den Säulenkaktus einmal im Monat mit Kakteendünger versorgen. Im Winter ist keine Düngung erforderlich.
✂️ Schnitt:
Ein Schnitt ist nicht notwendig. Falls der Kaktus aber zu groß für das Zimmer werden sollte, können Sie ihn von Frühjahr bis Sommer etwas kürzen. Verwenden Sie dabei unbedingt ein sauberes Messer, damit keine Keime in die Schnittstelle gelangen.
💡 Tipp:
Werfen Sie das abgeschnittene Stück auf keinen Fall weg, denn Sie können es noch als Stecklinge zur Vermehrung verwenden.
🪴 Umtopfen:
Etwa alle drei bis vier Jahre sollten Sie den Säulenkaktus im Winter bzw. zeitigem Frühjahr in frische Erde und einen größeren Topf umsetzen. Gehen Sie dabei einfach folgendermaßen vor:
- Ziehen Sie dicke Handschuhe an, um sich vor den Dornen zu schützen.
- Wählen Sie einen ausreichend großen Topf mit Abflussloch aus.
- Füllen Sie zunächst eine Schicht Blähton oder Kies als Drainage in den Topf. Anschließend etwas Kakteenerde.
- Setzen Sie den Kaktus in die vorbereitete Erde und drücken Sie ihn leicht an.
- Gießen Sie sparsam an und stellen Sie die Pflanze an einen hellen Ort.
- Warten Sie einige Tage mit dem nächsten Gießen, damit sich die Wurzeln anpassen können.
❄️Überwinterung:
Im Winter sollte der Säulenkaktus kühler stehen, sprich bei einer Temperatur von 10 bis 12 °C. Außerdem bevorzugt der Säulenkaktus auch im Winter einen hellen Standort. Reduzieren Sie das Gießen in dieser Zeit auf ein Minimum. Einmal pro Monat reicht vollkommen aus.
🕷️ Krankheiten und Schädlinge:
Der Säulenkaktus ist robust, kann aber gelegentlich von Spinnmilben oder Wollläusen befallen werden. Ebenso kann Wurzelfäule dem Säulenkaktus schaden.
• Spinnmilben:
Das sind winzige, saugende Schädlinge, die an den Unterseiten der Blätter sitzen und feine Gespinste hinterlassen. Sie können Spinnmilben an Zimmerpflanzen bekämpfen, indem Sie sie mit Neemöl behandeln. Sie können aber auch Seifenlauge (Wasser und Schmierseife) zur Bekämpfung verwenden. Da Spinnmilben trockene Luft bevorzugen, kann es auch hilfreich sein, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
• Wollläuse:
Das sind kleine, weiße, watteartige Insekten, die ebenfalls den Pflanzensaft aussaugen und dabei klebrigen Honigtau hinterlassen. Wollläuse an Kakteen können Sie zum Beispiel mit einem in Alkohol getränkten Wattestäbchen entfernen. Aber auch Neemöl und Seifenlauge helfen.
• Staunässe:
Gießen Sie zu viel, kann Wurzelfäule entstehen. Erkennbar ist sie an einem fauligen Geruch, weichen Wurzeln und einer gelb sowie weich werdenden Pflanze. In diesem Fall sollten Sie den Säulenkaktus in frische Erde umtopfen und die matschigen Wurzeln entfernen. Lesetipp: Wurzelfäule erkennen, behandeln & vorbeugen
Vermehrung

Der Säulenkaktus lässt sich auf zwei Arten vermehren: durch Stecklinge und über Samen. Beide Varianten nachfolgend genauer erklärt:
➩ Vermehrung durch Stecklinge:
- Schneiden Sie im Frühjahr einen gesunden Trieb mit einem scharfen Messer von der Pflanze ab.
- Lassen Sie ihn mehrere Tage an der Luft trocknen, damit die Schnittstelle verheilt.
- Setzen Sie den Steckling in trockene Kakteenerde.
- Warten Sie einige Wochen, bevor Sie mit dem Gießen beginnen.
- Nach etwa einem Monat bilden sich erste Wurzeln.
➩ Vermehrung durch Samen:
- Streuen Sie die Samen auf feuchtes, sandiges Substrat.
- Decken Sie das Anzuchtgefäß bzw. Zimmergewächshaus ab und stellen Sie es an einen warmen, hellen Ort.
- Halten Sie das Substrat leicht feucht und lüften Sie die Abdeckung täglich.
- Keimen die Samen, können Sie die jungen Pflänzchen vereinzeln.
- Die Jungpflanzen wachsen langsam und sollten in den ersten Jahren nur sparsam gegossen werden.