Wenn Sie ausgefallene Gewächse mögen, ist die Korkenzieherweide genau das richtige für Ihren Garten. Denn die Äste des Kleinbaums sind spiralförmig verdreht.

Die Korkenzieherweide (Salix matsudana ‘Tortuosa‘) ist eine der auffälligsten Zierpflanzen, die in deutschen Gärten kultiviert werden. Denn diese Pflanze besticht mit ihren spiralförmig verdrehten Ästen und Zweigen, die jedem Garten ein künstlerisches Flair verleiht. Besonders in der blattlosen Winterzeit wirken die bizarr geformten Triebe wie ein Kunstwerk. Doch die Korkenzieherweide hat nicht nur eine besondere Optik, sie wird auch gerne angepflanzt, weil sie besonders robust ist und schnell wächst. Dafür müssen Gärtner nur die hier vorgestellten Pflegehinweise beachten.

Herkunft

Ursprünglich stammt die Korkenzieherweide aus den gemäßigten Regionen Ostasiens, insbesondere aus China. Dort ist die ursprüngliche Form, die Matsudana-Weide (Salix matsudana), seit Jahrhunderten bekannt. Die Sorte ‘Tortuosa‘ ist eine Züchtung, deren markante, verdrehte Triebe erstmals in chinesischen Kulturen beobachtet wurden. Über den Handel gelangte die Pflanze zunächst nach Japan und Korea, später nach Europa, wo sie sich seit dem frühen 20. Jahrhundert als Ziergehölz etablierte.

Aussehen und Wuchs

Die Korkenzieherweide ist ein großer Strauch bzw. Kleinbaum, der bis zu 8 Meter hoch und 4 bis 6 Meter breit werden kann. Die auffälligen, korkenzieherartig gewundenen Zweige sind das Besondere an dieser Pflanze. Weniger ins Auge stechen die Blätter, welche schmal, frischgrün und glänzend sind. Erst im Herbst, wenn Sie sich in einen kräftigen Gelbton färben, werden sie zu einem Hingucker. Auch eher unscheinbar sind die Blüten, die von März bis April erscheinen. Sie sehen aus wie gelblich-grüne Kätzchen, die vor allem für Bienen und andere Insekten interessant sind.

Unterschied zur Korkenzieherhasel

Häufig werden Korkenzieherweide (Salix matsudana ‘Tortuosa‘) und Korkenzieherhasel (Corylus avellana ‘Contorta‘) miteinander verwechselt. Schließlich besitzen beide Gewächse gedrehte Zweige. Doch es gibt wesentliche Unterschiede: Die Korkenzieherhasel bleibt mit einer maximalen Höhe von etwa 3 Metern deutlich kleiner. Ihre Äste sind häufig stärker und unregelmäßiger gekrümmt. Zudem trägt die Hasel im Spätsommer essbare Haselnüsse. Die Blätter der Korkenzieherhasel sind außerdem rundlich, gerippt und wirken im Vergleich zur schmalen Blattform der Korkenzieherweide eher grob. Auch in ihrer Wuchsform unterscheiden sich die Pflanzen: Die Korkenzieherhasel bildet oft einen breiten Strauch, während die Weide in die Höhe wächst.

Steckbrief 

Korkenzieherweide (Salix matsudana ‘Tortuosa‘)
Familie:Weidengewächse (Salicaceae)
Wuchshöhe:bis etwa 8 Meter
Wuchsbreite:ca. 4 bis 6 Meter
Blütezeit:März bis April
Standort:sonnig bis halbschattig
Boden:feucht, nährstoffreich, humos, gut durchlässig
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Optimaler Standort

Korkenzieherweide pflanzen, pflegen und vermehren
Die Korkenzieherweide mag sonnige Standorte – © An-T / stock.adobe.com

Die Korkenzieherweide liebt sonnige bis halbschattige Lagen. Je mehr Sonne sie erhält, desto kräftiger und intensiver ist die Ausbildung der verdrehten Zweige. Ideal ist ein Platz mit guter Luftzirkulation, da stehende Luft Pilzbefall begünstigen kann. Zwar ist die Pflanze sehr robust, sollte jedoch nicht an zu trockene oder extrem windige Stellen gepflanzt werden, da diese das Wachstum beeinträchtigen. Besonders schön wirkt die Korkenzieherweide als Solitärpflanze auf Rasenflächen oder in großzügigen Beeten.

Der ideale Boden

Weidengewächse lieben feuchte, nährstoffreiche Böden. Und auch die Korkenzieherweide bevorzugt einen humosen sowie gut durchlässigen Untergrund. Wichtig zu beachten ist, dass keine Staunässe entstehen darf. Ideal für die Korkenzieherweide sind lehmige bis sandige Böden mit ausreichender Feuchtigkeit. Außerdem darf der pH-Wert schwach sauer bis neutral sein. Möchten Sie den Boden zusätzlich etwas verbessern, arbeiten Sie Kompost ein. Verwenden Sie zudem Mulch, um die Feuchtigkeit im Boden zu halten.

Pflanzanleitung

Die ideale Pflanzzeit ist im zeitigen Frühjahr oder im Herbst, wenn der Boden frostfrei ist. Gehen Sie beim Pflanzen einfach folgendermaßen vor:

  1. Heben Sie ein Pflanzloch aus, das mindestens doppelt so breit und tief ist wie der Wurzelballen.
  2. Lockern Sie die Erde auf und mischen Sie etwas Kompost oder gut verrotteten Mist unter.
  3. Setzen Sie die Pflanze auf gleicher Höhe wie zuvor in das Loch, füllen Sie es mit Erde auf und treten Sie diese leicht an.
  4. Danach ausgiebig wässern.

Tipps zur Pflege

Korkenzieherweide pflanzen, pflegen und vermehren
Die Korkenzieherweide wird gerne mal von Blattläusen befallen – © Thijs de Graaf / stock.adobe.com

Die Korkenzieherweide gehört zu den pflegeleichtesten Gartenpflanzen überhaupt und ist daher besonders bei Hobbygärtnerinnen und -gärtnern beliebt, die auf der Suche nach einem attraktiven, aber unkomplizierten Ziergehölz sind. Damit die Pflanze jedoch dauerhaft gesund und vital bleibt, lohnt sich ein genauer Blick auf einige grundlegende Pflegeaspekte.

💧 Gießen:

Während der warmen Monate – insbesondere bei längeren Trockenperioden im Sommer – ist regelmäßiges Gießen wichtig. Achten Sie darauf, dass der Boden gleichmäßig feucht bleibt, ohne dass es zu Staunässe kommt. Einmal gut durchdringend zu gießen ist in der Regel besser als häufiges oberflächliches Wässern. Eine Mulchschicht rund um den Stamm hilft zusätzlich, die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten.

🌱 Düngen:

Für eine optimale Nährstoffversorgung sollten Sie im Frühjahr organischen Dünger wie Hornspäne, Kompost oder einen speziellen Baum- und Strauchdünger verabreichen. Das Düngen fördert das gesunde Wachstum neuer Triebe und stärkt auch die Widerstandskraft der Pflanze. Eine zweite Düngung im Spätsommer kann hilfreich sein, um den Austrieb für das kommende Frühjahr vorzubereiten.

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✂️ Schnitt:

Ein Rückschnitt ist bei der Korkenzieherweide nicht zwingend notwendig. Sie können jedoch zur Schere greifen, um die außergewöhnliche Wuchsform gezielt zu betonen oder zu erhalten. Der ideale Zeitpunkt hierfür liegt im Spätwinter oder frühen Frühjahr, bevor der Austrieb beginnt. Dabei können Sie auch ältere oder abgestorbene Triebe entfernen. Wenn Sie Ihre Korkenzieherweide regelmäßig schneiden, können Sie sie außerdem problemlos kleiner halten und so auch in kleineren Gärten oder in Kübeln kultivieren.

❄️ Überwinterung:

Die Pflanze ist winterhart und übersteht selbst strenge Fröste problemlos, sofern sie im Gartenboden ausgepflanzt ist. Halten Sie die Korkenzieherweide im Kübel, sollten Sie hingegen für einen gewissen Winterschutz sorgen. Wickeln Sie den Topf einfach in ein isolierendes Material wie Jute, Vlies, Noppenfolie oder einem Thermo-Topfschutz ein und stellen Sie ihn an eine geschützte Hauswand.

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🪴 Umtopfen:

Halten Sie die Korkenzieherweide im Kübel, sollten Sie sie am besten alle 2 bis 3 Jahre umtopfen. Verwenden Sie dabei hochwertige Pflanzerde und kontrollieren Sie die Wurzeln auf Schäden oder Verdichtungen. Gegebenenfalls können Sie überlange Wurzeln vorsichtig einkürzen, bevor Sie die Pflanze in ihr neues Gefäß setzen. Achten Sie darauf, dass der neue Topf ausreichend groß ist. Außerdem sollten Sie eine Drainage im Blumentopf anlegen, um Staunässe zu vermeiden.

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🪲 Krankheiten und Schädlinge:

Bei hoher Luftfeuchtigkeit in Verbindung mit stehender Luft können sich Pilze wie Mehltau oder Rost entwickeln. Blattläuse treten bevorzugt in warmen, trockenen Perioden auf. Sie saugen den Pflanzensaft aus der Korkenzieherweide und hemmen so das Wachstum der Pflanze. Außerdem sorgen sie für eine Verkrüppelung der Blätter. Auch Spinnmilben treten bei trockenem Klima auf. Sie fallen durch feine Gespinste auf, die sich auf der Blattunterseite bilden. 

Gegen Blattläuse und Spinnmilben helfen natürliche Mittel wie Brennnesseljauche, Neemöl oder ein selbst hergestellter Knoblauchsud. Auch Seifenlösungen auf Basis von Kaliseife haben sich als sehr wirksam erwiesen. Bei einem Pilzbefall kann wiederum ein Sud aus Ackerschachtelhalm helfen.

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Vermehrung

Korkenzieherweide pflanzen, pflegen und vermehren
Die Korkenzieherweide lässt sich unter anderem über Stecklinge vermehren – © kamaz007 / stock.adobe.com

Die Vermehrung gelingt am einfachsten durch Stecklinge und Absenker. Gehen Sie bei diesen Methoden einfach folgendermaßen vor:

Vermehrung durch Stecklinge:

  1. Schneiden Sie im Frühjahr oder Herbst etwa 20 bis 30 cm lange, unverzweigte Triebe von der Korkenzieherweide ab. 
  2. Entfernen Sie die unteren Blätter.
  3. Geben Sie den Steckling in ein Gemisch aus Anzuchterde und Sand. Alternativ dazu können Sie den Steckling auch direkt ins Freiland setzen, sofern der Standort geschützt und feucht genug ist. 
  4. Innerhalb weniger Wochen bilden sich Wurzeln. Während dieser Zeit sollten Sie den Boden gleichmäßig feucht halten. 
  5. Nach erfolgreicher Bewurzelung können die Jungpflanze an ihren endgültigen Standort umziehen. 

Vermehrung durch Absenker:

Die beste Zeit für die Vermehrung über Absenker ist das Frühjahr oder der frühe Sommer, wenn die Pflanze aktiv wächst und der Boden warm und feucht ist. Und so funktioniert die Methode:

  1. Wählen Sie einen langen, biegsamen Trieb der Korkenzieherweide aus, der nahe am Boden wächst. Ideal sind jüngere Triebe, die sich leicht formen lassen.
  2. Entfernen Sie die Blätter am mittleren Abschnitt des Triebs – dort, wo später die Wurzeln entstehen sollen.
  3. Lockern Sie den Boden an der Stelle, an der der Trieb den Boden berühren soll, gründlich auf. Arbeiten Sie eventuell etwas Sand oder Kompost ein, um die Bodenstruktur zu verbessern.
  4. Legen Sie den Trieb auf den Boden und bedecken Sie die mittlere Stelle mit Erde. Diese Stelle können Sie zusätzlich mit einem Drahtbügel oder einem kleinen Stein fixieren, damit der Trieb kontinuierlich mit dem Boden verbunden ist. Beachten Sie: Das Triebende sollte aus der Erde herausschauen und weiterhin normal weiterwachsen können.
  5. Halten Sie den Boden in den folgenden Wochen gleichmäßig feucht.
  6. Nach sechs bis acht Wochen hat der Trieb meist genügend Wurzeln gebildet. Dann können Sie ihn abtrennen und am neuen Standort einpflanzen.

Weitere Methode:

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Mehr Informationen

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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