Der Japanische Blumenhartriegel ist ein Juwel unter den Ziergehölzen. Seine wunderschönen Blüten und die Herbstfärbung machen ihn zu einem Hingucker im Garten.

Sie suchen nach einem Gehölz, das nicht nur hübsch aussieht, sondern über das ganze Jahr hinweg etwas zu bieten hat? Dann ist der Japanische Blumenhartriegel (Cornus kousa) das Richtige für Sie, denn dieses Ziergehölz ist eine wahre Bereicherung für jeden Garten. Im Frühsommer schmückt er sich mit strahlend weißen Hochblättern, im Spätsommer hängen rote Früchte an den Zweigen und im Herbst färbt er sein Laub in spektakuläre Rottöne. Dazu kommt die natürliche Eleganz, die diesen Strauch oder kleinen Baum zu einem echten Blickfang macht. Kein Wunder, dass er in asiatischen Gärten seit Jahrhunderten geschätzt wird und inzwischen auch hierzulande immer häufiger zu sehen ist.

Herkunft

Der Cornus kousa stammt ursprünglich aus Japan und Korea. In diesen Ländern gehört er seit langem zu den klassischen Ziergehölzen in Tempelgärten, Parkanlagen und privaten Gärten. In Japan hat er seit langem auch eine kulturelle Bedeutung. Hier ist er ein Symbol für Reinheit, Schönheit und Harmonie, weshalb er oft in der Nähe von Tempeln oder traditionellen Häusern gepflanzt wurde. Im 19. Jahrhundert brachten Botaniker das Gehölz schließlich nach Europa, wo es in botanischen Gärten und Adelssitzen kultiviert wurde. Heute ist es in vielen Ländern zu finden, unter anderem auch in Deutschland. Hier erfreut sich der Japanische Blumenhartriegel wachsender Beliebtheit, weil er robust ist, mit spektakulärer Blüte begeistert und dazu noch eine farbenprächtige Herbstfärbung entwickelt. Das macht ihn zu einer außergewöhnlichen Alternative zu heimischen Sträuchern.

Aussehen und Wuchs

Japanischer Blumenhartriegel - Pflanzen, pflegen und überwintern
Die weißen „Blüten“ sind eigentlich Kelchblätter – © Scott Mirror / stock.adobe.com

Der Cornus kousa wächst meist als großer Strauch oder kleiner Baum. Mit drei bis sechs Metern Höhe und einer Breite von bis zu fünf Metern braucht er ein bisschen Platz, aber er belohnt Sie mit einer wunderschönen Krone, die von alleine sehr harmonisch wächst. Die Blätter sind oval, sattgrün und verwandeln sich im Herbst in ein leuchtendes Rot bis Purpur, sprich zu einem echten Hingucker.

Die Blüten, welche im Juni erscheinen, sind aber das eigentliche Highlight am Japanischen Blumenhartriegel: Die eigentlichen Blüten sind klein und unscheinbar, aber die vier weißen Hochblätter, die sternförmig angeordnet sind, lassen den ganzen Strauch wie überzogen mit weißen Sternen wirken. Später im Sommer hängen dann noch kugelige, rote Früchte am Strauch, die an Himbeeren erinnern. Sie sind essbar, schmecken leicht süßlich und können auch zu Marmelade verarbeitet werden.

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Mehr Informationen

Interessante Sorten

Die Vielfalt an Sorten macht den Japanischen Blumenhartriegel noch spannender. Besonders beliebt sind:

  • Cornus kousa Milky Way‘: Eine sehr blühfreudige Sorte mit üppigen, reinweißen Hochblättern und zahlreichen Früchten.
  • Cornus kousa Satomi‘: Eine fast schon „romantische“ Sorte mit zartrosa bis kräftig rosafarbenen Hochblättern.
  • Cornus kousa ‘China Girl‘: Diese Sorte besticht durch einen kompakten Wuchs, reichlich Blüten und besonders intensiv gefärbtes Herbstlaub.
  • Cornus kousa ‘Beni Fuji‘: Diese Sorte besitzt rosa Blüten und eine auffällige rote Laubfärbung im Herbst.
  • Cornus kousa ‘Schmetterling‘: Diese Sorte ist aufgrund der panaschierten Blätter besonders auffallend.

Autoren-Kommentar von M. Liebeskind

💡 Nicht verwechseln:

Der Chinesische Blumenhartriegel (Cornus kousa var. chinensis) wird oft mit der japanischen Variante verwechselt. Er wächst jedoch etwas kräftiger, bildet größere Hochblätter aus und verträgt auch ungünstigere Bedingungen. Während der Japanische Blumenhartriegel kompakter bleibt und sich besser für kleinere Gärten eignet, entfaltet der Chinesische Blumenhartriegel seine volle Schönheit besonders in weitläufigen Parks oder großen Anlagen.

Steckbrief

Japanischer Blumenhartriegel (Cornus kousa)
Wuchsgeschwindigkeit:Hartriegelgewächse (Cornaceae)
Wuchs:3 – 6 m Höhe (selten bis 7 m), 2,5 – 5 m Breite
Blätter:kräftig grün, im Herbst rot bis purpur
Blüten:weiße oder rosafarbene Hochblätter, erscheinen im Juni
Standort:sonnig bis halbschattig, windgeschützt
Boden:humos, durchlässig, leicht sauer (pH-Wert von 5,5 – 6,5)
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Der optimale Standort

Japanischer Blumenhartriegel - Pflanzen, pflegen und überwintern
Der Japanische Blumenhartriegel liebt die Sonne und benötigt Platz – © icarmen13 / stock.adobe.com

Der Blumenhartriegel liebt die Sonne, verträgt aber auch Halbschatten. Wichtig ist, dass er windgeschützt steht, sonst leiden die hübschen Hochblätter. Ideal ist ein Platz, an dem Sie ihn sehen können. Besonders zur Geltung kommt er als Solitärgehölz, also freistehend auf dem Rasen, im Vorgarten oder am Terrassenrand, wo seine Blüten und Früchte ungestört bewundert werden können.

Der perfekte Boden

Der Cornus kousa fühlt sich in lockerem, humosem und leicht saurem Boden am wohlsten. Staunässe mag er gar nicht, sorgen Sie daher dafür, dass Wasser gut abfließen kann. Ist der Boden zu schwer, können Sie einfach Sand und Kompost untermischen. Eine Mulchschicht hält die Erde zudem frisch und verbessert die Struktur.

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Pflanzanleitung

Am besten pflanzen Sie den Japanischen Blumenhartriegel im Frühjahr (April bis Mai), wenn keine starken Fröste mehr zu erwarten sind und der Boden sich bereits etwas erwärmt hat. Auch der frühe Herbst (September bis Oktober) eignet sich hervorragend, weil der Boden dann noch warm ist und die Pflanze genügend Zeit hat, vor dem Winter neue Wurzeln zu bilden. Gehen Sie beim Pflanzen folgendermaßen vor:

  1. Boden vorbereiten: Den Boden tiefgründig lockern und mit Sand, Humus oder Kompost verbessern. Bei sehr schweren Böden empfiehlt sich zusätzlich eine Drainageschicht aus Kies oder Splitt anzulegen, um Staunässe zu vermeiden.
  2. Pflanzloch ausheben: Das Pflanzloch sollte mindestens doppelt so groß wie der Wurzelballen sein, gerne auch etwas breiter. So haben die Wurzeln genug Platz, um sich schnell im Boden zu verankern.
  3. Einsetzen: Setzen Sie die Pflanze vorsichtig ein. Dabei sollten Sie darauf achten, dass der Wurzelballen auf Höhe der Erdoberfläche sitzt. Bei Containerpflanzen ist es ratsam, die Wurzeln leicht aufzulockern, damit sie sich besser im Boden verzweigen können.
  4. Auffüllen: Nun die vorbereitete Erde in Schichten einfüllen und sanft antreten, um Hohlräume zu vermeiden. So wird der Kontakt zwischen Erde und Wurzeln verbessert.
  5. Angießen: Nun reichlich gießen, am besten mit weichem Regenwasser. Ein Gießrand aus Erde um den Stamm herum sorgt dafür, dass das Wasser direkt zu den Wurzeln gelangt.
  6. Mulchen: Abschließend sollten Sie den Wurzelbereich noch großzügig mit Rindenhumus oder Laub mulchen, um die Feuchtigkeit zu bewahren.
  7. Stabilisieren: Bei größeren Exemplaren empfiehlt es sich, einen Pflanzpfahl zu setzen, um den jungen Strauch in den ersten Jahren vor dem Umkippen zu schützen.

Tipps zur Pflege

Japanischer Blumenhartriegel - Pflanzen, pflegen und überwintern
Schneiden Sie nur abgestorbene oder störende Zweige heraus – © Anna / stock.adobe.com

💧 Gießen:

In den ersten Jahren sollten Sie den Japanischen Blumenhartriegel regelmäßig gießen, besonders bei Trockenheit. Später ist der Strauch relativ pflegeleicht, freut sich aber in heißen Sommern über zusätzliches Wasser.

🌱 Düngen:

Im Frühjahr sollten Sie die Pflanze einmal mit Kompost oder mit einem organischen Dünger versorgen. Zusätzlich können Sie im Frühsommer ein zweites Mal düngen. Dieses Mal aber mit Hornspänen oder einem speziellen Langzeitdünger, um die Blütenbildung zu unterstützen.

❄️ Überwinterung:

Cornus kousa ist zwar winterhart, ich empfehle jedoch junge Pflanzen in den ersten Wintern mit Vlies oder Reisig zu schützen. Halten Sie die Pflanze im Kübel, sollten Sie diesen auf Holzleisten stellen, um Frostschäden im Wurzelballen zu vermeiden. Es ist zudem ratsam, Mulch oder Laub im Wurzelbereich zu verteilen, denn das hält den Boden frostfrei und schützt die feinen Wurzeln.

✂️ Schnitt:

Der Blumenhartriegel braucht keinen Formschnitt. Er entwickelt von alleine eine schöne Krone. Schneiden Sie nur abgestorbene oder störende Zweige heraus. Größere Schnittmaßnahmen können die Blüte beeinträchtigen. Wenn nötig, können Sie im Spätwinter oder im zeitigen Frühjahr leichte Korrekturen vornehmen.

🪴 Umtopfen:

Sollten Sie den Japanischen Blumenhartriegel im Kübel halten, sollten Sie ihn etwa alle drei bis fünf Jahre in ein größeres Gefäß umtopfen. Dabei die Erde erneuern und alte Wurzeln leicht einkürzen. Es empfiehlt sich zudem, eine hochwertige Rhododendronerde zu verwenden, um den leicht sauren Bodencharakter zu bewahren. Nach dem Umtopfen gründlich angießen und für die ersten Wochen einen halbschattigen Standort auswählen.

🐛 Krankheiten und Schädlinge:

Der Strauch ist prinzipiell sehr robust, aber auch mal anfällig für Mehltau. Befallene Blätter sollten Sie frühzeitig entfernen und bei einem stärkeren Befall ein biologisches Fungizid einsetzen. Lesetipp: Mehltau erkennen, bekämpfen und vorbeugen

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Auch Blattläuse können hin und wieder auftreten. Sie lassen sich aber leicht mit Nützlingen oder einem Wasserstrahl bekämpfen. Zum Beispiel helfen Gallmücken gegen Blattläuse und auch Florfliegen.

Auch Spinnmilben können bei sehr trockener Luft auftreten. Hier hilft regelmäßiges Besprühen mit Wasser oder der Einsatz von Raubmilben.

Vermehrung

Japanischer Blumenhartriegel - Pflanzen, pflegen und überwintern
Geben Sie die Stecklinge in Töpfe mit Anzuchterde – © sablinstanislav / stock.adobe.com

Ihren Cornus kousa können Sie gleich auf mehrere Arten vermehren. Sowohl über Samen als auch über Stecklinge und Absenker. Hier jeweils eine Anleitung dafür:

Stecklinge:

  1. Schneiden Sie im Sommer halbverholzte Stecklinge von 10 bis 15 cm Länge.
  2. Entfernen Sie die unteren Blätter.
  3. Die Schnittstelle mit Bewurzelungspulver behandeln, um die Wurzelbildung zu fördern.
  4. Stecken Sie die Stecklinge in lockere Anzuchterde.
  5. Decken Sie die Stecklinge mit einer Folienhaube ab oder halten Sie sie im Minigewächshaus.
  6. Die Haube nun regelmäßig lüften, damit kein Schimmel entsteht.

An einem hellen, aber nicht vollsonnigen Standort bei Temperaturen zwischen 18 und 22 °C bilden sich nach einigen Wochen die ersten Wurzeln.

Samen:

  1. Entnehmen Sie die Samen aus reifen Früchten.
  2. Reinigen Sie die Samen gründlich.
  3. Im Herbst können Sie die Samen aussäen. Da sie eine Kälteperiode benötigen, empfiehlt sich die Aussaat im Freien oder eine Kältestratifikation im Kühlschrank.

Die Keimung kann bis zum nächsten Frühjahr dauern.

Absenker:

  1. Ritzen Sie im Frühjahr einen bodennahen Trieb an.
  2. Führen Sie den Trieb zum Boden, bedecken Sie ihn mit Erde und fixieren Sie ihn im Boden. Zum Beispiel mit einem Stein oder einem Haken.
  3. Bis zum Herbst haben sich Wurzeln gebildet. Dann können Sie den neuen Strauch von der Mutterpflanze trennen und separat einpflanzen.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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