Ananassalbei lässt sich durch Stecklinge vermehren. Wann der beste Zeitpunkt ist, was Sie dafür brauchen und wie Sie vorgehen, erfahren Sie hier.

Ananassalbei pflegen
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Die Vorzüge von Ananassalbei (Salvia rutilans) liegen auf der Hand. Die Gewürzpflanze ist pflegeleicht, attraktiv, robust und wuchsfreudig. Es liegt also nahe, sich an der Vermehrung des Ananassalbei zu versuchen. Der Hobbygärtner wird dabei gute Erfolge erzielen und kann seinen Kräutergarten mit jungen Pflänzchen bereichern oder die aromatische Gewürzpflanze einfach weiter verschenken. Wie die Anzucht garantiert gelingt, verraten wir Ihnen nun.

Ananassalbei durch Stecklinge vermehren

Die Pflanzen lassen sich mit Hilfe von Stecklingen vermehren. Das ist die gängigste Methode der Pflanzenvermehrung beim Ananassalbei. Auch Laien können sich daran versuchen und ziehen sich in wenigen einfachen Schritten neue Pflanzen heran.





Wann ist der richtige Zeitpunkt

Etwas Geduld sollte man mitbringen. Die Stecklinge werden im Spätsommer geschnitten. Anschließend überwintert der Steckling im Haus und hat dort genügend Zeit, gut zu bewurzeln. Im nächsten Frühling wird die Jungpflanze dann soweit entwickelt sein, dass Sie im Kübel ins Freie darf oder auch ins Freiland gesetzt werden kann.

Was wird benötigt?

■ Ananassalbeipflanze
■ scharfes Messer
■ Gläser
■ Folie
■ Pflanzgefäße
■ Substrat

Wie wird der Steckling geschnitten?

Zunächst wird eine gut entwickelte Pflanze benötigt. Sind mehrere gut entwickelte Triebe vorhanden, lassen sich auch problemlos mehrere Stecklinge schneiden. So steigern Sie die Erfolgsgarantie und können zudem kräftige Pflanzen heranziehen, indem mehrere bewurzelte Stecklinge in ein Pflanzgefäß gesetzt werden.

Stecklinge werden von noch unverholzten Trieben geschnitten. Dabei wird etwas mehr als einen Zentimeter unterhalb eines Knotens das Messer schräg angesetzt.

➔ Tipp: Damit eine glatte Schnittkante entsteht, sollte mit einem scharfen Messer gearbeitet werden. Weiterhin sind die Schneidwerkzeuge mit Alkohol keimfrei zu machen.

Der Steckling sollte eine Länge zwischen acht und zehn Zentimetern aufweisen. Im unteren Bereich, der sich später unter der Erde befinden wird, sind alle Blätter und eventuellen Knospen zu entfernen, damit diese Pflanzenteile später im Erdboden nicht faulen. Die im oberen Drittel noch vorhandenen Blätter werden halbiert, so kann die Pflanze Energie sparen und sich ganz auf die Bewurzelung konzentrieren.

Wie wird mit dem Steckling weiter verfahren?

Um die Stecklinge möglichst schnell zu bewurzeln, werden diese zunächst in ein Glas mit Wasser gestellt. Der Wasserstand sollte etwa fünf Zentimeter betragen.

➔ Tipp: Die Stecklinge bewurzeln schneller, wenn statt Leitungswasser Weidenwasser benutzt wird.

Achtung:
Das Wasser in den Gläsern sollte täglich gewechselt werden.

An einem hellen und warmen Fensterplatz kann die Ausbildung der Wurzeln gut beobachtet werden. Die Gläser sind mit Folie oder einer Abdeckung aus Glas zu versehen.

Nach etwa zwei Wochen zeigen sich erste Wurzeln. Die Stecklinge verbleiben im Wasserglas, bis die Wurzeln eine Länge von etwa zwei Zentimetern erreicht haben.

Ananassalbei Stecklinge eintopfen – Schritt für Schritt

  1. Pflanzgefäße bereitstellen
  2. Substrat bereithalten
  3. Stecklinge aus dem Wasserglas entnehmen
  4. Anzuchterde in das Pflanzgefäß füllen
  1. Steckling mittig eintopfen
  2. auf die zarten Wurzeln achten
  3. Anzuchterde auffüllen
  4. Boden leicht andrücken

Sie können für jeden Steckling ein separates Pflanzgefäß nutzen oder auch mehrere Stecklinge in einen größeren Pflanztopf setzen. Ein ausreichender Pflanzabstand sollte dabei eingehalten werden, ansonsten behindern sich die Pflanzen gegenseitig und bleiben im Wachstum zurück. Als Substrat eignet sich herkömmliche Anzuchterde. Diese kann mit Kompost vermischt werden oder auch durch die Beigabe von grobem Sand durchlässiger erscheinen und damit dafür sorgen, dass das Gießwasser gut abfließen kann.

Ananassalbei – Stecklingsvermehrung im Überblick

Maßnahme Erläuterung
Steckling schneiden ➔ Die Stecklinge werden im Spätsommer geschnitten.

➔ Geschnitten wird von einem noch nicht verholzten Trieb.

➔ Ein Steckling sollte zwischen acht und zehn Zentimeter lang sein.

➔ Der Schnitt ist schräg, knapp unterhalb eines Knotens anzusetzen.

Steckling vorbereiten ➔ Im unteren Drittel des Stecklings werden alle Blätter und eventuellen Knospen entfernt.

➔ Im oberen Bereich noch vorhandene Blätter werden halbiert.

➔ Zunächst wird der Steckling nicht eingepflanzt, sondern in einem Wasserglas bewurzelt.

➔ Das Wasser ist dabei täglich auszuwechseln.

➔ Die Bewurzelung dauert etwa zwei Wochen und beschleunigt sich durch die Verwendung von Weidenwasser.

Steckling einpflanzen ➔ Hat die Wurzel eine Länge von etwa zwei Zentimetern erreicht, werden die Stecklinge in Pflanzgefäße gesetzt.

➔ Als Substrat kann Anzuchterde verwendet werden.

➔ Der Steckling wird hell und warm überwintert und ist im Frühling zu einer kräftigen Pflanze herangewachsen.

Was ist bei der Pflege der Stecklinge zu beachten?

Die Stecklinge werden nun im Pflanzgefäß überwintert. Dies geschieht an einem hellen und warmen Standort, ohne direkte Sonneneinstrahlung. Das Substrat ist gleichmäßig leicht feucht zu halten. Weniger ist hierbei mehr, denn die Erde darf keinesfalls durchnässen. Dies würde die Wurzeln angreifen und zum Absterben der Pflanze führen.

Tipp:
Ananassalbei wächst recht schnell. Daher sollten die Pflanztöpfe während des Winters kontrolliert werden, ragen die Wurzeln aus dem Pflanzgefäß, muss erneut umgetopft werden und das Pflanzgefäß war vermutlich zu klein gewählt.

Was passiert nach dem Winter mit der Jungpflanze?

Über den Winter dürfte eine gut entwickelte Jungpflanze entstanden sein. Ob die Pflanzen ein kräftiges Wurzelsystem ausgebildet haben, lässt sich leicht nachprüfen, indem an der Pflanze gezogen wird. Ist hier ein deutlicher Widerstand spürbar, kann von einem stabilen Wurzelballen ausgegangen werden.

Nach den Eisheiligen, ab Mitte Mai, können die Jungpflanzen ins Freie umziehen. Hierbei bestehen die Möglichkeiten der Kübelpflanzung oder dem Auspflanzen direkt ins Freiland.

➔ Tipp: Ananassalbei ist nicht winterhart und sollte im Herbst im Haus ein helles und kühles Winterquartier erhalten.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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