Egal ob Tomaten, Salat oder Bohnen – wer Gemüse selber in seinem Garten anbauen möchte, sollte rechtzeitig einen Anbauplan erstellen.

Anbauplan für Gemüse
Erstellen Sie eine Skizze – © krappweis / stock.adobe.com

Ist es draußen noch knackig kalt, dann ist dies die richtige Zeit, um sich Gedanken über den Gemüseanbau in der nächsten Gartensaison zu machen. Das ist wichtig, denn nur, wenn Sie einen sorgfältig durchdachten Anbauplan erstellen, können Sie Ihren Garten optimal nutzen und so einen guten Ernteerfolg erzielen.

Das Ganze hat aber auch noch einen anderen Vorteil: Fangen Sie rechtzeitig mit der Planung der Gemüsebeete an, sehen Sie so auch schon, welches Saatgut Sie benötigen und können es rechtzeitig kaufen. Geht die Gartensaison nämlich erst einmal los, könnte die eine oder andere Gemüsesorte schon knapp werden.

In diesem Beitrag möchten wir Ihnen nun einmal genau erklären, wie Sie solch einen Anbauplan für Gemüse erstellen und worauf Sie dabei alles achten müssen. Das gilt sowohl für das Gemüsebeet auf der Terrasse/dem Balkon als auch für das Gemüsebeet im Garten.





Anleitung zur Erstellung eines Anbauplans

Schritt 1 – Gemüsebeete einteilen:

Bevor es an die Auswahl der Gemüsesorten geht, sollten Sie zuerst einmal die Größe und Lage der einzelnen Beete bestimmen. Am einfachsten geht das mit einer groben Skizze, auf der Sie einen Grundriss des Gartens einzeichnen und dann die Fläche einteilen. Wichtig bei der Einteilung der Beete ist, dass Sie daran denken, diese nicht zu breit anzulegen, denn sonst können Sie sie nicht mehr bequem von allen Seiten bearbeiten. Eine Breite von 130 Zentimetern hat sich als optimal erwiesen.

Die einzelnen Gemüsebeete sollten Sie zudem auch durch Gartenwege mit einer Breite zwischen 30 und 50 Zentimeter unterteilen. Sehr schön bzw. hilfreich sind auch niedrige Beeteinfassungen. Sie werten das Gemüsebeet optisch auf und halten sogar einige Schädlinge von den Beeten fern. Bei größeren Populationen von Schnecken wäre eventuell sogar ein stabiler Schneckenzaun empfehlenswert.

Schritt 2 – Gemüsesorten auswählen:

Gemüsesorten auchwählen
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Nachdem Sie also eine Einteilung des Gartens vorgenommen haben, geht es an die Auswahl der Gemüsesorten. Überlegen Sie sich nun also zunächst einmal, welche Gemüsesorten Sie gerne anbauen möchten und notieren Sie diese. Dabei müssen Sie beachten, dass Gemüse grundsätzlich immer in zwei Gruppen eingeteilt wird: nämlich in Hauptkulturen und Vor- und Nachkulturen.

Bei den Hauptkulturen handelt es sich um Gemüsesorten, die eine lange Wachstumsphase haben. Bei den Nach- und Vorkulturen um Gemüsesorten, die sehr früh oder sehr spät erntereif sind und nur kurze Zeit zum Wachsen brauchen. Kombinieren Sie nun jede Hauptkultur mit einer Vor- oder Nachkultur zu einer Fruchtfolge, die Sie dann zeitlich versetzt im selben Beet anbauen können.

→ Hauptkulturen sind z.B.:

Gurken, Mais, Karotten, Kartoffeln

→ Nach- bzw. Vorkulturen sind z.B.:

Feldsalat, Radieschen, Buschbohnen, Kohlrabi, Winterlauch, Winterporree, Spinat

Schritt 3 – Gemüsesorten richtig kombinieren:

Gemüsesorten kombinieren
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Haben Sie nun festgelegt, welche Gemüsesorten Sie anbauen möchten, müssen Sie noch einen weiteren Punkt beachten. Gemüsesorten werden nämlich auch in Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer eingeteilt. Diese drei Gruppen haben alle einen unterschiedlich hohen Nährstoffbedarf. Es ist zudem also auch wichtig, dass Sie Stark- mit Schwachzehrer kombinieren oder Mittelzehrer mit Stark- bzw. Schwachzehrer. Sie dürfen jedoch niemals Starkzehrer mit anderen Starkzehrern kombinieren.

Wenn Sie nun also die Haupt- und Vor- bzw. Nachkulturen festgelegt haben, müssen Sie jetzt noch überprüfen, ob diese auch wirklich in einem Beet angepflanzt werden können. Zu den Stark-, Mittel- und Schwachzehrer gehören z.B.:

→ Starkzehrer:

Kartoffeln, Kürbis, Zuckermais, Kohl, Zucchini

→ Mittelzehrer:

Paprika, Tomaten, Stangenbohnen, Lauch, Gurken, Endivien, Mangold, Rettich, Auberginen

→ Schwachzehrer:

Kräuter, Erbsen, Feldsalat, Zwiebeln, Radieschen, Buschbohnen

Für alle diejenigen, denen das Kombinieren der Gemüsesorten etwas schwer fällt, hier noch zwei Lesetipps:
Welches Gemüse harmoniert gut miteinander?
Welches Gemüse harmoniert nicht miteinander?

Schritt 4 – Aussaattermine notieren & Saatgut kaufen:

Saatgut für Gemüse
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Stehen nun sämtliche Gemüsesorten und auch die Einteilung der Gemüsebeete fest, müssen Sie sich notieren, wann die einzelnen Gemüsesorten ausgesät bzw. eingepflanzt werden müssen. Notieren Sie sich diese Termine am besten auch noch auf Ihrer Skizze. So haben Sie alle wichtigen Informationen beisammen.

Danach müssen Sie sich nur noch um den Einkauf der einzelnen Gemüsesamen kümmern. Setzen Sie dabei aber bitte immer nur auf Saatgut von Qualitätsmarken, denn ansonsten könnten Sie böse Überraschungen erleben. Beispielsweise etwa, dass die Samen gar nicht erst aufgehen. Natürlich können Sie aber auch selbst gezogene Samen verwenden. Dann sollten Sie vorher aber lieber einen Keimtest machen, um zu schauen, ob das Saatgut noch keimfähig ist.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

2 Kommentare

  1. Huelsmann Karl-Heinz on

    Gute Erklärung zum einteilen des gemüsegartens. Auch die Erklärung von Stark, Mittel und Schwachzehrer ist gut. Werde versuchen es dieses Jahr so zu machen.

  2. Marianne Oehler on

    Danke für die Info. Übernahm letztes Jahr einen „vergammelten“ Garten mit ausgezehrtem und sandigem Boden. Da muß erst der Boden verbessert werden, aber die Vorfreude mit der frühzeitigen
    Aussaat der Gemüse im Haus steigert auch die Vorfreude auf den Garten. Vielen Dank dafür.

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