Blattläuse können Rosen übel zusetzen und die gesamte Pflanze stark schwächen. Hat man einen Blattlausbefall erkannt, sollte man schnell Abhilfe schaffen.

Rosen werden hauptsächlich von der Grünen Blattlaus befallen.
Rosen werden hauptsächlich von der Grünen Blattlaus befallen. © OLAYOLA / stock.adobe.com

Mit Anstieg der Temperaturen und Ausbleiben regelmäßiger Regenfälle vermehren sich Blattläuse rasant. Wir sagen Ihnen, wie Sie Ihre Rosen von den Schädlingen befreien und künftig vor ihnen schützen können.

So bemerken Sie einen Blattlausbefall

Gärtner bezeichnen den Juni auch als Rosenmonat, denn mit Einzug des Sommers erreicht die Blüte der „Königin der Blumen“ ihren Höhepunkt. Allerdings nur bei gesunden Pflanzen – haben sich einmal ein paar Blattläuse auf Ihren Rosen festgesetzt, werden es in der Regel schnell mehr. Denn die grundsätzlich warmen und trockenen Witterungsverhältnisse zwischen April und Mai bieten ideale Bedingungen für die Vermehrung der kleinen Tierchen. Untersuchen Sie Ihre duftenden Zierpflanzen daher in regelmäßigen Abständen auf einen Blattlausbefall, den Sie anhand folgender Anzeichen eindeutig feststellen können:

  • Nur wenige Millimeter groß werden die Schädlinge – doch haben sie sich bereits ausgebreitet, erkennen Sie sie mit bloßem Auge. Bevorzugt sitzen sie eng nebeneinander an den Blütenknospen oder Triebspitzen Ihrer Pflanzen. Obwohl es auch weiße, schwarze und rote Exemplare der Insekten gibt, werden Rosen zumeist von der grünen Großen Rosenblattlaus befallen.
  • Statt nach den Blattläusen selbst zu suchen, können Sie auch Ihre Rosen einer genaueren Betrachtung unterziehen. Denn die Schädlinge entziehen den Pflanzen das lebensnotwendige Wasser – in der Folge hängen ihre Blütenansätze nach unten. Auch die äußeren Blattspitzen können sich einrollen und die Knospen in ihrer Entwicklung gehemmt werden.
  • Den eingesaugten Pflanzensaft scheiden die kleinen Tiere schließlich in Form eines klebrigen, glänzenden Honigtaus wieder aus. Diese zuckerhaltige Masse führt zu Folgekrankheiten wie beispielsweise Befall durch Rußtaupilze, die ihrerseits wiederum die Fotosynthese der Rosen verlangsamen.

Mit diesen Methoden können Sie Blattläuse bekämpfen

Blattläuse vermehren sich rasant – bis zu fünf Eier können die Weibchen täglich legen, daneben pflanzen sich viele Arten auch mittels Jungfernzeugung fort. Auf Dauer wird daher selbst die vormals kräftigste Rose der wachsenden Anzahl an Blattläusen nichts mehr entgegensetzen können.

Doch es gibt Wege, wie Sie Ihren Pflanzen zu Hilfe kommen können. Sinnvoll sind die Maßnahmen vor allem zu Beginn des Gartenjahrs und während der Sommerzeit. Denn steht der Winter vor der Tür, übernehmen Kälte und Nässe diese Aufgabe für Sie, und im darauffolgenden Frühjahr werden Ihre Rosen wieder in neuer Frische erstrahlen.

➡ Synthetische Pflanzenschutzmittel

Gezielt auf einen Blattlausbefall ausgerichtete chemische Pflanzenschutzmittel erhalten Sie im Fachhandel. Ihre Wirkung allerdings beschränkt sich nicht auf die Beseitigung der Schädlinge, sondern trifft auch Nützlinge. Darüber hinaus gelangen Bestandteile der giftigen Inhaltsstoffe später ins Grundwasser – der Einsatz von Chemie in Haus oder Garten ist daher nicht empfehlenswert.

Wir haben aus diesem Grund auch Tipps für Sie, wie Sie auf sanfte Weise dem Schädlingsbefall Herr werden können.

➡ Natürliche Hausmittel

Ein Blattlausbefall führt in der Regel nicht zum kompletten Absterben der Pflanze. Deshalb können Sie auch mit natürlichen Methoden das gewünschte Ziel erreichen und die Gesundheit Ihrer Pflanzen wiederherstellen.

▪ Wasser:

Zeitlich aufwendig, doch wirksam ist das vorsichtige Abspritzen der betroffenen Stellen mit einem leichten Wasserstrahl jeden Morgen und Abend.

▪ Seifenlauge:

Auch verflüssigte Kali- oder Kernseife zeigt in der Regel das gewünschte Ergebnis. Mehrfach täglich durch eine feine Düse aufgesprüht, bildet sich mit der Weile ein feiner Film auf der Pflanze, unter dem die Blattläuse ersticken, der Ihre Rosenblätter jedoch nicht am Atmen hindert. Geben Sie zur Schmierseife noch einige Spitzer Spiritus, tritt die Wirkung im Normalfall noch schneller ein.

Achtung: Zwar erreichen Sie auch mit handelsüblichen Spülmitteln den erhofften Effekt. Diese allerdings greifen zugleich ihre Rosen an und erhöhen so ihre Anfälligkeit für Pilzkulturen und Bakterien.

▪ Brennnesselsud:

Entscheiden Sie sich für Brennnesseln statt Seife, wählen Sie eine besonders umweltgerechte Schädlingsbekämpfung. Allerdings müssen Sie hier den Sud aus rund einem Kilogramm frischer Brennnesselblätter und zehn Litern Wasser vor dem Aufsprühen über 24 Stunden ziehen lassen.

Schneller geht es, wenn Sie einige Tropfen reines Lavendelöl in klares Wasser geben. Während die meisten Menschen den Geruch der Heilpflanze schätzen, empfinden Blattläusen ihren Geruch als höchst unangenehm. Alternativ können Sie Lavendel auch unterpflanzen.

▪ Niembaumöl:

Die öligen Samen des ursprünglich asiatischen Niembaums wirken gleich in zweifacher Hinsicht bei der Bekämpfung von Blattläusen: Sie hemmen sowohl den Appetit als auch das Wachstum der Schädlinge. So stellen diese nicht nur das Saugen ein, sondern können sich nicht mehr wie gewohnt vermehren. Ein weiterer Vorteil des rein pflanzlichen Wirkstoffes: Er erreicht auch abseits von der Masse sitzende Insekten.

▪ Natürliche Fressfeinde:

Sie können den unerwünschten Schädlingen auch mit nützlichen Insekten zu Leibe rücken. Kaufen Sie Larven von Marienkäfern, Flor- oder Hainschwebefliegen oder locken Sie diese durch Scharfgarbe, Insektenhotels oder Totholzecken an, gehen die natürlichen Fressfeinde binnen kurzem auf die Jagd nach ihrer Lieblingsspeise, und die Blattlauspopulation wird merklich reduziert.

Prävention als sinnvolle Maßnahme

Am besten ist es aber natürlich, einen Blattlausbefall von vornherein zu verhindern. Gibt es auch keine Garantie, haben sich die folgenden Maßnahmen dennoch vielfach als höchst wirkungsvoll erwiesen:

  • Robuste Rosensorten:
    Besonders widerstandsfähige Rosensorten erkennen Sie im Handel an einer Zertifizierung der unabhängigen Allgemeinen Deutschen Rosenneuheitenprüfung. Mit ausreichender Erfahrung erkennen Sie kräftige Pflanzen auch an starken Wurzelballen, saftig grünen Blättern und einem Minimum von drei Veredelungstrieben.
  • Optimaler Standort:
    Wählen Sie einen windgeschützten Standort mit direkter Sonneneinstrahlung für die Anpflanzung Ihrer Rosen. Der Boden sollte locker und luftig sein und eine ausreichende Anzahl unterschiedlicher Nährstoffe aufweisen.
  • Korrekte Pflege:
    Reichern Sie während des Übergangs vom Winter in das Frühjahr die Gartenerde mit ein wenig organischem Stickstoff an und lockern den Boden in regelmäßigen zeitlichen Abständen etwas auf. Halten Sie Ihre Blumenbeete zudem frei von Unkraut und verhindern Sie Staunässe und Trockenheit, werden Blattläuse für Ihre Rosen mit größter Wahrscheinlichkeit zu keiner Bedrohung.
  • Richtige Pflanzenauswahl:
    Es gibt eine Menge Rosenbegleiter, die sich positiv auf die Gesundheit der Pflanzen auswirken. Neben Lavendel sorgen auch Zwiebeln und Knoblauch für einen Rückzug der Blattläuse. Ebenso wirken Baldrian, Salbei oder Thymian abschreckend auf die Schädlinge, punkten bei uns jedoch mit angenehmen Düften und einer schönen Optik.

Als zweifache Mutter lebe ich mit meiner Familie, Hund und Pferden auf dem Land. Nachhaltigkeit und ein angenehmes Miteinander sind mir besonders wichtig und werden in unserem Haushalt täglich vorgelebt. Genau wie meine Leidenschaft fürs Gärtnern und Schreiben.

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