Wer seinen Brautstrauß ganz individuell gestalten möchte, kann diesen auch einfach selber binden. Hier finden Sie eine Anleitung, Inspirationen und Tipps dafür.
Die Hochzeit ist einer der schönsten Tage im Leben einer Frau. Neben dem Traum-Bräutigam bzw. der Traum-Braut stehen das perfekte Brautkleid und der perfekte Brautstrauß definitiv im Mittelpunkt. Meist wird der Brautstrauß von Floristen gebunden. Aber die Braut oder die Brautjungfern können den Brautstrauß auch selber machen. Der folgende Beitrag erklärt, warum das Sinn machen kann. Er erläutert zudem, welche Blumen sich zu einem besonderen und wunderschönen Brautstrauß binden lassen und wie.
Inhalte
Wann macht es Sinn, einen Brautstrauß selber zu binden?
Sinn macht es, wenn zum Beispiel spezielle Wünsche der Braut in den Brautstrauß einfließen sollen. Zwar kann das auch von professionellen Blumenbindern gemacht werden. Persönlicher ist es aber, wenn die Braut oder eine ihr nahestehende Person den Brautstrauß anfertigt. Daneben ist es kostensparender, den Brautstrauß selber zu binden. Geld sollte an sich keine Rolle spielen. Aber Hochzeiten sind klassischerweise nicht die preiswertesten Events im Leben des Brautpaares. Und Floristen und ihre Blumenarrangements können die Kosten weiter erhöhen. Also macht es durchaus Sinn, wenn Sie selbst den Blumenstrauß binden.
Das benötigen Sie für einen Brautstrauß
Um den individuellen Brautstrauß selber zu machen, sind nur wenige Schritte und Materialien notwendig. Mit der folgenden Schritt-für-Schritt-Anleitung schaffen auch Sie es, Ihren Brautstrauß im Nu selbst zusammenzustellen. Zunächst brauchen Sie die folgenden Materialien:
- Blumen
- Bindebast
- Bindegrün
- Floristentape
- Binde-/Blumendraht
- Zierbänder aus Spitze, Seide, Samt
- Dekorationen wie Perlen oder Glitzersteine
Anleitung für das Binden eines Brautstraußes
• Schritt 1:
Zunächst schneiden Sie die Blumen an den Stielen schräg an. Zudem entfernen Sie die unteren Blätter, damit diese später im Wasser nicht faulen. Die vorbereiteten Blumen stellen Sie anschließend ins Wasser. Möchten Sie den Strauß jedoch erst am Folgetag binden, sollten Sie die Blumen bis dahin an einem kühlen und dunklen Ort aufbewahren.
Anschließend sollten Sie noch das Bindegrün auf dieselbe Länge wie die Blumen schneiden.
• Schritt 2:
Nun geht es an das Binden des Brautstraußes. Dafür nehmen Sie eine der Blumen und ordnen das Bindegrün kranzförmig um diese an. So gehen Sie mit den restlichen Blumen und dem Bindegrün weiter vor, bis alle Blumen und das Bindegrün aufgebraucht sind. Einen schönen Strauß-Abschluss ermöglichen dabei große Blätter, die Sie am unteren Teil des Brautstraußes anbringen.
• Schritt 3:
Umwickeln Sie den fertigen Strauß nun unter den abschließenden Blättern mit Bast. Anschließend schneiden Sie die Stiele bündig ab, also auf einer Höhe. Dabei gilt die Faustformel: einen Daumenbreit unter der Hand sollen die Stiele abgeschnitten werden.
• Schritt 4:
Damit der Brautstrauß wirklich fest hält, können Sie ihn in einem weiteren Schritt mit Floristentape fixieren. Dieses bringen Sie über dem Bast an.
Damit weder der Bast noch das Tape sichtbar sind, umwickeln Sie beides mit einem Band Ihrer Wahl. Viele Bräute entscheiden sich für Seiden- oder Spitzenband.
• Schritt 5:
Die Perlen- und Glitzerstein-Dekoration können Sie im letzten Schritt um den äußeren Rand des Brautstraußes legen. Ebenfalls können Sie diese Dekorationen im ersten Schritt einfügen und direkt mit den Blumen verflechten. Ihrer Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.
Diese Blumen und Bindegrüne sind besonders beliebt
Nicht jede Blume eignet sich traditionell für einen Brautstrauß. Schließlich ist jede Blume mit einer bestimmten Symbolik behaftet. Damit der Brautstrauß dem Ehepaar Glück und Gesundheit beschert, werden meist ganz bestimmte Blumen gebunden. Welche das sind und welche Bedeutung hinter diesen steckt, veranschaulicht die folgende Tabelle:
Blume | Bedeutung | Farben |
Chrysanthemen | Wahrheit, Schicksal | Rosa, Lila, Weiß, Lachs, Orange |
Pfingstrosen | Wohlstand, Schönheit, Gesundheit | Weiß, Gelb, Rosa |
Hortensien | Anmut, Schönheit, Dankbarkeit | Rosa, Blau, Weiß |
Orchideen | Schönheit, Bewunderung | Weiß, Rosa, Violett, Dunkelrot |
Kamelien | Ewige Treue, Hingabe | Weiß, Pastelltöne |
Freesien | Zärtlichkeit | Weiß, Rosa, Violett, Gelb |
Dahlien | Dankbarkeit, Reinheit, Glück, Liebe | Weiß, Rosa, Violett, Rot |
Disteln | Schutz | Lavendelfarben |
Protea (Zuckerbusch) | Mut | Rot, Orange, Gelb |
Rosen | Liebe, Reinheit, Zärtlichkeit | Rot, Weiß, Rosa |
Callas | Bewunderung, Schönheit | Violett, Creme, Rosa, Weiß |
Lilien | Wahrheit | Orange, Rosa, Lachs, Weiß |
Selbstverständlich sind die genannten Blumen nicht die einzigen, die sich für einen Brautstrauß eignen. Letztlich entscheiden Sie als Braut, welche Ihrer Lieblingsblumen gebunden werden. Das kann ebenso bedeuten, dass Sie mit klassischen Traditionen (bewusst) brechen. Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag Blumenfarben und deren Bedeutung – Wir klären Sie auf.
Beachten Sie:
Nicht alle der genannten Blumen blühen ganzjährig. Deshalb sollten Sie sich rechtzeitig informieren, welche für Ihren Hochzeitstag tatsächlich zur Verfügung stehen.
Für grüne Akzente eignen sich die folgenden Pflanzen, die auch Bindegrün genannt werden:
- Efeu
- Moos
- Ruscus (Mäusedorn)
- Flexigras
- Schusterpalme
- Lilly Gras
- Steineiche
- Bärengras
- Eukalyptus
- Korallenfarn
Verschiedene Straußformen im Überblick
Brautstrauß ist nicht gleich Brautstrauß. Es gibt die unterschiedlichsten Straußformen für den schönsten Tag des Lebens. Diese werde ich Ihnen nun genauer vorstellen. Gebunden werden können sie mit den Lieblingsblumen der Braut.
• Biedermeier-Strauß:
Der Biedermeier-Strauß ist die klassische Brautstraußform. Die Blumen und das Bindegrün werden dabei in Form einer Halbkugel gebunden. Verwendet werden hier meist Rosen, Hortensien und Chrysanthemen. Die zugrundeliegende Bindetechnik ist die sogenannte Spiraltechnik. Biedermeier-Sträuße werden bis heute mit Prinzessinnen-Kleidern verbunden. Zu diesen passen die Sträuße demnach auch am besten.
• Handtied Bouquet:
Beim Handtied Bouquet handelt es sich um eine Neu-Interpretation des Biedermeier-Straußes. Es werden Blumen mit unterschiedlichen Stiellängen und Blüten miteinander kombiniert, zum Beispiel Hortensien mit Rosen und Schleierkraut. Gebunden wird das Handtied Bouquet ebenfalls in Form einer Halbkugel. Durch die unterschiedlichen Stile sieht er aber individueller aus als der Biedermeier-Strauß. Als Bruch mit der Tradition findet er sich häufig bei den beliebten Vintage-Hochzeiten.
• Armstrauß:
Der Armstrauß wird von der Braut in der Armbeuge getragen, daher der Name. Er setzt einen floralen Akzent bei schlichten und fließenden Brautkleidern. Gebunden wird er aus langstieligen Blumen wie beispielsweise Lilien und Rosen.
• Pageant Bouquet/Zepterform:
Der Pageant Bouquet erinnert in der Form an den Biedermeier-Strauß. Allerdings kommen hier vor allem langstielige Blumen wie Rosen und Lilien sowie Blattgrüne zur Verwendung. Pageant Bouquets sind perfekte Brautsträuße für sehr große Frauen.
• Asymmetrischer Strauß:
Wie der Name vermuten lässt, gibt es beim asymmetrischen Strauß keine feste Anordnung der Blumen. Tatsächlich besticht dieser Strauß durch eine etwas unordentliche Anordnung von beispielsweise Rosen, Tulpen, Lilien und Orchideen. Das macht ihn für viele Bräute aber sehr interessant und auch individuell. Der asymmetrische Strauß soll perfekt zu ausgefallenen Hochzeitskleidern passen, die weder den klassischen Schnitt noch die klassische Farbe haben.
• Wilder Brautstrauß:
Der wilde Strauß wird aus unterschiedlichen Blumen und Blattgrünen locker zusammengebunden. Hier kommen auch wilde Blumen wie Mohn, Gänseblümchen oder Lavendel zum Einsatz. Eine spezielle Technik wird hier nicht angewandt. Aktuell liegt der wilde Strauß bei vielen Bräuten im Trend. Bevorzugt wird er als Begleitung kurzer und schlichter Hochzeitskleider.
• Wasserfall-Bouquet/Kaskaden-Strauß:
Die Blumen fallen bei diesem Strauß wie ein Wasserfall. Dabei hängen nur die vorderen Blumen wie Pfingstrosen und Rosen nach unten ab, die hinteren dagegen nicht. Für diese Art des Brautstraußes ist einiges an Finesse und Expertenwissen gefragt. Er harmoniert mit langen Schleppen und Schleiern.
• Tropfenstrauß:
Beim Tropfenstrauß werden Blumen und Bindegrüne in Tropfenform angeordnet und gebunden. Dabei hängen sämtliche Blumen wie Rosen, Kamelien und Mohn nach unten. Der Tropfenstrauß soll besonders elegant mit langen Schleppen harmonieren.
• Herzstrauß:
Wie der Name vermuten lässt, ist dieser Brautstrauß in Form eines Herzen gebunden. Verwendet werden dabei meist Rosen und Chrysanthemen. Er passt besonders schön zu kurzen Kleidern. Zudem setzt er einen romantisch-verspielten Akzent, wenn die Braut sich für einen edlen Hosenanzug entschieden hat.
Fazit:
Einen Brautstrauß selber zu binden, hat viele Vorteile. Es spart Kosten und der Strauß erhält eine besonders persönliche Note. Mit ein wenig Geduld und Fingerspitzengefühl ist es gar nicht so schwer, den Brautstrauß selber zu binden. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt – ebenso wenig, wie bei der Wahl der Lieblingsblumen. Je nach Brautkleid und Hochzeit, können Sie sich zudem für unterschiedliche Straußarten entscheiden. Viel Spaß beim Binden und natürlich alles Gute für den nächsten spannenden Lebensabschnitt!