Die Blüten der Duftnesseln sind eine wahre Augenweise. Zudem verströmen Sie einen aromatischen Duft und locken Bienen und Schmetterlinge in Ihren Garten.

Mit ihren attraktiven Blütenkerzen erfreuen die Duftnesseln (Agastache) das Auge. Die blühfreudigen Lippenblütler begeistern den ganzen Sommer mit einer farbenfrohen Blüte und einem intensiven Duft. Die Pflanzen sind auch bei Insekten beliebt und werten das Bild im Staudengarten auf.
Inhalte
Besonderheiten der Duftnessel
Zunächst sorgt die Namensgebung dieser Staudengattung für Verwirrung. Während einige Vertreter als Duftnessel bezeichnet werden und wieder andere den Namen Bergminze tragen, ist auch die Bezeichnung Blaunessel, angelehnt an die blauen Blütenkerzen geläufig. Einige Vertreter werden gar als Ysop bezeichnet, obwohl zum Echten Ysop lediglich eine entfernte Verwandtschaft besteht.
Grob einteilen lassen sich die verschiedenen Arten der Duftnesseln in zwei Gruppen:
Pflanzgruppe | Kennzeichen |
---|---|
Gruppe 1 | • stammen aus Nordamerika, China und Korea • buschiger Wuchs • hoher Wuchs (bis 2,5 Meter) |
Gruppe 2 | • lockerer, verzweigter Wuchs • niedriger Wuchs (bis 1 Meter) |
Duftnessel als Heilpflanze
Die Ureinwohner Amerikas nutzten die verschiedenen Arten der Duftnessel als Futterpflanze und als Heilpflanze. Bei uns im europäischen Kulturkreis fand die Duftnessel vorrangig als Futterpflanze und in der Bienenwirtschaft Verwendung. Und auch heute gibt es keine wissenschaftlichen Belege für eine heilende Wirkung.
Der Duftnessel werden jedoch verschiedenen Heilwirkungen nachgesagt:
- Beruhigung für den Magen
Ein Aufguss ihrer Blätter soll appetitanregend und zugleich stimmungsaufhellend wirken. Zudem soll er den Magen beruhigen und so bei Übelkeit und Erbrechen helfen. - Linderung von Erkälungsbeschwerden
Teeaufgüsse sollen bei Erkältungsbeschwerden helfen. Die enthaltenen ätherischen Öle sollen zu einer Erhöhung der Körpertemperatur führen, sodass die Erreger abgetötet werden. - Durchblutungsfördernde und krampflösende Wirkung
Zudem enthält die Duftnessel auch Kampfer, welchem eine herzstärkende und hustenstillende Wirkung nachgesagt wird. Darüber hinaus fördert Kampfer die Durchblutung und kann so bei niedrigem Blutdruck und Kreislaufschwäche eingesetzt werden. Da er antiseptisch und krampflösend wirkt, kann er Verstimmungen im Magen-Darmbereich sowie Menstruationsbeschwerden lindern.
Duftnessel pflanzen und pflegen
Passender Standort für die Duftnessel
Am besten gedeihen Duftnesseln an einem vollsonnigen Standort. Auch im Halbschatten werden die robusten Stauden nicht eingehen, aber eventuell weniger üppig blühen. Duftnesseln vertragen keine Staunässe und bevorzugen einen trockenen Standort. Die Trockenheit schadet den Pflanzen nicht im Geringsten, macht sie sogar robuster und winterhärter.
Mit folgenden Pflanzen kann sich die Duftnessel im Beet gut arrangieren:
- Sonnenhut
- Phlox
- Goldrute
- Kugeldistel
- Prachtkerze
Ideales Substrat für die Duftnessel
Ein schwerer Boden bekommt lediglich Agastache rugosa und den daraus gezüchteten Hybriden. Für alle übrigen Pflanzenvertreter sollte ein durchlässiger und nährstoffreicher Boden bereitstehen.
Tipp: Schwerer Lehmboden wird durch die Zugabe von Sand oder Kies durchlässiger.
Duftnesseln pflanzen – Schritt für Schritt

1. Standort auswählen
2. Boden vorbereiten
3. Pflanzloch ausheben
4. Pflanzen einsetzen
5. Substrat auffüllen
6. Erde gut andrücken
7. Pflanze gut angießen
Nach der Wahl des Standortes ist der Boden entsprechend vorzubereiten. Das Substrat sollte von Steinen, Unkraut und Wurzelresten befreit werden. Ein nährstoffarmer Boden kann durch das Untermischen von reifem Kompost aufgewertet werden.
Duftnesseln lassen sich bevorzugt in der Gruppe pflanzen. Beim Ausheben der Pflanzlöcher sollte der gewünschte Abstand beachtet werden. Sollen mehrere Pflanzen zu einer dichten Gruppe zusammenwachsen, sind 30 Zentimeter ausreichend. Soll für mehr Abstand im Staudenbeet gesorgt werden, bieten sich Pflanzabstände von etwa 50 Zentimeter an.
Tipp: Duftnesseln können zwischen Frühjahr und Herbst gepflanzt werden.
Duftnesseln richtig gießen
Die regelmäßige Bewässerung von Duftnesseln spielt lediglich in den ersten Wochen nach der Pflanzung eine Rolle. Jungpflanzen werden regelmäßig gegossen, bis sie gut angewachsen sind.
Für das Wachsen und Gedeihen der Pflanzen ist ein trockener Standort wichtig. Es darf also keinesfalls Staunässe entstehen. Denn dadurch können die Wurzeln keine Nährstoffe mehr aufnehmen und die Pflanze stirbt ab. Lediglich bei anhaltender Trockenheit ist regelmäßig zu bewässern. Ansonsten werden Duftnesseln nur mäßig gegossen.
Duftnesseln richtig düngen
Duftnesseln müssen nicht regelmäßig gedüngt werden. Wird der Boden während der Pflanzung entsprechend aufgewertet, ist die Pflanze in ihrem ersten Standjahr gut versorgt. In der Folgezeit sind Düngergaben im Frühling ausreichend. Der Dünger wird auf dem Boden rund um die Staude ausgebracht und leicht eingearbeitet.
Für eine biologische Langzeitdüngung kann mit folgenden Substanzen gesorgt werden:
- Kompost
- Stallmist
- Hornspäne
- Hornmehl
- Pflanzenjauche, zum Beispiel Brennnesseljauche
- Kräuterdünger
- Langzeit-Staudendünger
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Duftnessel schneiden
Es empfiehlt sich, die Duftnessel zweimal im Jahr zurück zu schneiden.Das erste Mal sollten Sie im Juli zur Schere greifen, wenn die Blüten vertrocknet sind. Schneiden Sie die aufrecht stehenden Blütenstände etwa zehn Zentimeter über dem Boden ab.
Tipp:Ein Rückschnitt im Juli kann mit etwas Glück und der passenden Pflege eine neue Blüte anregen.
Der zweite Schnitt erfolgt im Herbst, wenn die Blüten und Blätter Duftnessel nicht mehr sehr ansehnlich sind. Schneiden Sie die Pflanzen auf etwa fünf bis zehn Zentimeter über dem Boden zurück.
Tipp: Möchten Sie die Samen der Duftnessel ernsten, sollten Sie mit den Schnittmaßnahmen der Samenstände im Herbst warten, bis sich Samen ausgebildet haben.
Duftnesseln und ihre Arten
Wie bereits erwähnt, lassen sich Duftnesseln in zwei unterschiedliche Gruppen einteilen. Dort sind etwas mehr als 20 Arten gelistet.
Duftnessel (Agastache) | |
---|---|
Wuchshöhe: | 40 – 160 cm |
Besonderheit: | essbare Blätter und Blüten mit anis- und minzartigem Duft |
Verwendung: | Freifläche, Beet, Kübel, Kräutergarten |
Standort: | Sonne |
Boden: | trocken, durchlässig, normaler Gartenboden |
Einige hübsche Sorten im Überblick
Alabaster
Die weiße Koreaminze kann bis zu 80 Zentimeter an Wuchshöhe erreichen. Ins Auge fallen die grünlich-weißen Blütenähren. Von den zwischen Juli und Oktober erscheinenden Blüten geht ein minzähnlicher Duft aus. Alabaster wirkt sehr dekorativ in Gruppenpflanzungen und ist gut winterhart.
Sangria
Der Limonenysop ist eine empfindlichere Pflanze. Da Sangria nur in milden Regionen winterhart ist, bietet sich die Kübelhaltung mit Überwinterung im Haus an. Die Pflanzen können bis zu 1,2 Meter in die Höhe wachsen und blühen bis in den Herbst hinein in einem ansprechenden Violettton.
Summer Glow
Mit einer Wuchshöhe von maximal 60 Zentimetern zählt Summer Glow zu den kleineren Pflanzenvertretern. Zwischen Juli und September erscheinen die zartgelben Blüten mit ihren violetten Kelchen. Vom Laub geht ein aromatischer Duft aus. Die Pflanzen behalten im Winter ihr Laub und benötigen bei strengen Frösten eine Abdeckung aus Laub oder Reisig.
Astello Indigo
Diese blühfreudige Kleinstaude wird bis zu 60 Zentimeter hoch. Ab Juni erscheinen die tiefblauen Blütenähren, die für ein kontrastreiches Bild im Staudenbeet sorgen können. Astello Indigo gedeiht in Beet oder Kübel. Erhält die Staude einen Winterschutz, lässt sie sich mehrjährig kultivieren.
Duftnesseln vermehren …
Für die Vermehrung sorgen die Duftnesseln selbst, sofern Sie die Blütenkerzen vor der Samenreife nicht entfernen.
Der Hobbygärtner kann Duftnesseln mit folgenden Methoden zielgerichtet vermehren:
- Aussaat
- Teilung
- Stecklinge
… durch Aussaat

Wer die Samen einsammelt, kann sie im nächsten Gartenjahr aussäen. Im März kann damit begonnen werden, die Pflänzchen unter Glas im Haus vorzuziehen. Als Substrat kann handelsübliche Pflanzerde, die mit Sand gemischt wurde, verwendet werden.
Tipp: Um die Keimung zu beschleunigen, ist eine Abdeckung aus Folie sinnvoll.
Bei einer Keimtemperatur von circa 20 Grad werden sich nach drei bis vier Wochen die ersten Blättchen zeigen. Mitte Mai, nach den Eisheiligen, können die jungen Pflanzen ins Freie gesetzt werden.
Tipp: Auf einen Quadratmeter können zwischen fünf und sieben Pflanzen gesetzt werden.
… durch Teilung
Im Frühling können ausreichend herangewachsene Pflanzen geteilt werden. Die Teilung der Pflanzen dient gleichzeitig der Verjüngung, ist aber kein Muss, da die Stauden mit den Jahren nur an Ausstrahlung gewinnen.
Für die Teilung werden die Duftnesseln komplett ausgegraben. Anschließend können Sie die Wurzeln auf eventuelle Schwachstellen überprüfen und kranke oder abgestorbene Teile entfernen. Der Wurzelballen wird mit einem scharfen Spaten geteilt und Sie erhalten zwei gleichwertige Pflanzen, die sofort wieder verpflanzt werden sollten.
… durch Stecklinge
Ebenfalls im Frühling können Sie Stecklinge schneiden und vermehren. Unterhalb eines Blattknotens können die Stecklinge in einer Länge von fünf bis zehn Zentimetern geschnitten werden. Die unteren Blattpaare werden entfernt, damit der Steckling seine Kraft in die Ausbildung der Wurzeln stecken kann.
Die Stecklinge werden in Anzuchterde gepflanzt und mit einer Folienhaube abgedeckt. Ob die Vermehrung erfolgreich war, lässt sich erkennen, wenn sich die ersten neuen Blätter zeigen. Die jungen Pflanzen können in separate Pflanztöpfe vereinzelt und ab Mitte Mai ins Beet umgesetzt werden.
Krankheiten und Schädlinge erkennen
Duftnesseln sind robuste Pflanzen ohne spezifische Krankheiten. Feuchte Witterung wird weniger gut vertragen. Dann kann es zum Auftreten von Mehltau kommen. Auch Nacktschnecken machen sich gern über die Duftnesseln her.
Duftnesseln überwintern
Einige wenige Arten gelten als sehr gut winterhart und trotzen Temperaturen von bis zu -23 Grad. Meist gelten Duftnesseln als frostfest und können bei bis zu minus zehn Grad im Freien überdauern.
Vor strengen Frösten schützt eine Abdeckung aus Reisig oder ein Gartenvlies. Kübelpflanzen werden im Herbst ins Haus geholt und erhalten eine helles und frostfreies Winterquartier.