Die Prachtkerze ist wegen ihrer langen Blütezeit sehr beliebt. Unter den richtigen Anforderungen gepflanzt, blüht sie bis in den Frost hinein. Dazu ist sie auch noch sehr pflegeleicht.

Bei der Prachtkerze (Gaura lindheimerii) handelt es sich um einen schmuckvollen Dauerblüher für den eigenen Garten, der der Gruppe der Nachtkerzengewächse angehört. An einem sonnigen Plätzchen gedeiht diese Pflanze nicht nur im eigenen Hobbygarten, sondern auch auf der Terrasse im Topf oder Kübel besonders gut.





Im Jahr 2007 wurde einer Prachtkerzen-Sorte sogar eine besondere Ehre zu teil. Die Elfenbusserl-Prachtkerze durfte sich über die Auszeichnung zur „Bayerischen Balkonpflanze des Jahres“ freuen, was die Beliebtheit dieser Pflanze eindrucksvoll untermauert.

Nähere Beschreibung der Prachtkerze

Die Heimat der Prachtkerze befindet sich vor allem an der Grenze zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Mexiko. Nicht nur dort, sondern auch hierzulande kann die krautige Pflanze Wuchshöhen von rund 50 bis zu 150 Zentimetern erreichen. Die Stängel der Prachtkerze weisen einen aufrechten Wuchs, eine leichte Biegung, sowie eine schwache Verzweigung auf und sind in der Regel von einer feinen Behaarung gekennzeichnet. Die Laubblätter der Prachtkerze, die eine blau-grüne Färbung vorweisen können, erreichen Längen von gut acht Zentimetern, während die Blüten nur eine Größe von zwei bis drei Zentimetern haben. Es handelt sich allesamt um Einzelblüten, die in den folgenden Farben schillern:

  • Weiß
  • Rosa
  • Fliederfarbig
  • Purpur
  • Karmin

Im Laufe des Tages wechseln die Prachtkerze-Blüten häufig ihre Farbe. Morgens sind sie eher weiß, während sie gegen Abend häufig in einem leuchtenden Rosa erstrahlen. Die Blüte beginnt im Frühjahr und endet erst mit dem ersten Frost im Spätherbst. Während die Prachtkerze in ihrer Heimat vor allem in zahlreichen Prärien sowie in offenen Kiefernwäldern anzutreffen ist, ist sie in Mittel-Europa ebenso weit verbreitet, da es sich bei diesem Gewächs um eine überwinterungsfähige Zierpflanze handelt, die recht robust ist. Noch dazu wird die Zierpflanze in den verschiedensten Sorten, wie zum Beispiel den folgenden, angeboten:

  • Corrie’s Gold
  • Madonna
  • Lime Light
  • Siskiyou Pink
  • Pink Butterfly
  • Whirling Butterflies
  • Shakti

Der botanische Name der Pflanze lautet Gaura lindheimerii. Jede Sorte kann im Übrigen mit einer anderen Blütenfarbe bestechen. Allerdings blühen die Einzelblüten, die an den 30 bis 60 Zentimeter langen Rispen zu finden sind, meist nur einen einzigen Tag lang. Über die gesamte Blütezeit bildet die Prachtkerze allerdings immer wieder neue Blüten aus, um Ihnen somit möglichst lange mit ihrer prachtvollen Schönheit verzaubern zu können.

Anforderungen an den optimalen Standort

Wie bereits angesprochen, bevorzugt die Prachtkerze ein sonniges Fleckchen Erde. Darüber hinaus sollte der Boden um die Pflanze herum möglichst arm an Nährstoffen und nicht zu reich an Humus sein. Ein sehr durchlässiger Boden ist außerdem enorm wichtig, um die Prachtkerze vor der für sie schädlichen Staunässe zu schützen. Würde die Präriekerze, wie die Prachtkerze auch genannt wird, hingegen auf einem sehr schweren Boden mit vielen Nährstoffen und einem hohen Gehalt an Wasser angepflanzt werden, so könnten Sie sich nahezu sicher sein, dass die schöne Zierpflanze recht schnell das Zeitliche segnen würde. Ein maximal mäßiger Nährstoffgehalt, sowie eine exzellente Drainage sind aus genau diesem Grund so wichtig.

Auch wenn sich die krautartige Pflanze einen vollsonnigen Standort wünscht, sollte dieser auf jeden Fall windgeschützt sein. Immerhin sind die Stängel der Prachtkerze so dünn, dass diese bei starken Winden einfach abbrechen könnten. Trockenheit und auch recht extreme Hitze machen der Pflanze nichts aus. Immerhin fühlt sie sich in einer Prärie-Umgebung durchaus heimisch. Noch dazu blüht die Zierpflanze umso mehr und üppiger, je mehr sie der prallen Sonne ausgesetzt ist.

Die Präriekerze mit anderen Pflanzen anpflanzen

Im eigenen Hobbygarten lässt sich die Prachtkerze auf ganz wunderbare Art und Weise mit einer großen Vielfalt an anderen Pflanzen kombinieren. Auch in einem Rosenbeet macht das Gewächs eine sehr gute Figur. Im Blumenbeet darf die Präriekerze zudem gerne neben den folgenden Zierpflanzen angepflanzt werden:

Beim Anpflanzen gilt es, die verschiedenen Wuchshöhen dieser Pflanzen unbedingt zu bedenken. Dabei ist es wichtig, dass die Pflanzen, die den höchsten Wuchs vorweisen können, immer einen der hinteren Plätze im Beet zugeordnet bekommen.

Prachtkerze anpflanzen

Prachtkerze: Pflanzen, pflegen und vermehren
© etfoto – Fotolia.com

Bevor die Eisheiligen nicht vorbei sind, hat die Prachtkerze im eigenen Garten nichts verloren. Das Apfelblütengras, eine weitere Bezeichnung, unter der die Prachtkerze ebenso bekannt ist, verträgt schließlich keinen Frost. Beim Anpflanzen ist darüber hinaus ein Pflanzabstand von rund 40 bis gut 60 Zentimetern zwischen den einzelnen Pflanzen unbedingt einzuhalten. Sofern ein möglichst dichter Blumenteppich gewünscht wird, werden die Prachtkerzen-Pflanzen am besten im Verbund bestehend aus drei bis acht solcher Zierpflanzen angepflanzt.

Im Vergleich zu dem Wurzelballen der jungen Prachtkerze-Pflanzen sollte das Pflanzloch sowohl hinsichtlich seiner Tiefe als auch hinsichtlich der Breite die doppelte Größe vorweisen können. Eine Drainageschicht ist zudem unerlässlich. Diese sollte angelegt werden, bevor die Prachtkerze in ihrem Pflanzloch an einem sonnigen, windgeschützten Standort platziert wird. Dann das restliche Loch mit Gartenerde auffüllen und diese nur leicht andrücken. Auch wenn die Zierpflanze nur recht wenig Wasser braucht, sollte sie dennoch unbedingt angegossen werden, damit die Prachtkerze gut anwachsen kann.

Prachtkerze richtig gießen

Wie bereits angesprochen, benötigt die Prachtkerze nicht allzu viel Wasser. Daher sollte die Pflanze zwar durchaus regelmäßig, aber nur in kleinen Mengen gegossen werden, damit erst gar keine schädliche Staunässe aufkommen kann. Selbst bei längeren Hitzeperioden gibt die obere Bodenschicht Auskunft darüber, wann die Präriekerze erneut gegossen werden sollte.

Dies ist nämlich erst dann der Fall, wenn diese Schicht nahezu komplett ausgetrocknet ist. Lediglich als Kübelpflanze sollte die Prachtkerze im Sommer häufiger gegossen werden. Sie sollten allerdings sicherstellen, dass sie das Wasser, das sich im Pflanzuntersetzer im Anschluss an das Gießen sammelt, sofort auskippen. Schließlich ist zu viel Wasser für die Zierpflanze viel schädlicher als zu viel Trockenheit.

Wie sollte die Prachtkerze gedüngt werden?

Prachtkerze Präriekerze Blüte
© Müllergraphik – Fotolia.com

Da die Präriekerze selbst mit einem recht nährstoffarmen Boden sehr gut zurechtkommt, ist ein Düngen der Zierpflanze im eigenen Garten meist nicht erforderlich. Sofern die Pflanze dennoch ein paar zusätzliche Nährstoffe benötigt, was sich an ihrem Aussehen bemerkbar macht, ist Kompost völlig ausreichend als Dünger. Für Kübelpflanzen gilt hingegen eine andere Regel.

In diesem Fall sollte die Prachtkerze regelmäßig mit einer kleinen Menge an Flüssigdünger aus dem Fachhandel versorgt werden. Eine monatliche Düngergabe ist völlig ausreichend, da eine Überdüngung der Pflanze auf jeden Fall zu vermeiden ist. Von August bis zum nächsten Frühjahr sollte die Prachtkerze allerdings auf keinen Fall gedüngt werden.

Rückschnitt der Prachtkerze

Die Prachtkerze sollte erst dann zurückgeschnitten werden, wenn sie komplett verblüht ist. Dies ist meist im Herbst der Fall. Der Rückschnitt kann bis in den Spätherbst hinein erfolgen, wobei die Pflanze auf eine Höhe von nur acht bis zehn Zentimetern über dem Boden eingekürzt werden sollte. Dieser Schritt regt die Pflanze dazu an, sogenannte Überwinterungsknospen zu bilden. Dank dieser Knospen kann die Prachtkerze im kommenden Frühjahr dann wieder sehr gut austreiben.

Prachtkerze überwintern

Vor dem Überwintern der Zierpflanze sollte zunächst der korrekte Rückschnitt erfolgen. Auch wenn die Pflanze im Freien überwintern kann, ist dies nicht ohne die aktive Mithilfe der Hobbygärtner möglich. Dazu gilt es die Pflanze mit einer Schicht aus Reisig oder Laub abzudecken. Kübelpflanzen gilt es hingegen im Innenbereich zu überwintern. Auch sie sollten zunächst einen Rückschnitt erhalten.

Selbst wenn die Prachtkerze korrekt mit Reisig oder Laub bedeckt wurde, heißt dies nicht automatisch, dass die Pflanze auf jeden Fall bis zum nächsten Frühjahr überleben wird. Gerade in sehr extremen Wintern oder bei äußerst ungünstigen Standortbedingungen kann die Prachtkerze in der kalten Jahreszeit durchaus erfrieren. Alle, die aus genau diesem Grund lieber auf Nummer sicher gehen möchten, sollten die Pflanzen daher ausgraben, um sie in einem Topf in ihrem Haus zu überwintern.

Ein kühler Keller oder ein kühles Treppenhaus bieten sich dazu an. Temperaturen von fünf bis sieben Grad Celsius sind ideal, um der Prachtkerze das Überwintern merklich zu erleichtern. Während der Überwinterung muss die Pflanze gegossen werden – allerdings nur sehr selten und recht wenig. Um keine Staunässe zu riskieren, sollte die Erde im Prachtkerzen-Topf immer nahezu trocken sein.

Falls die Präriekerze nur an einem sehr warmen, hellen Ort überwintert werden kann, ist dies durchaus im Rahmen des Möglichen. In dieser Art von Winterquartier wird die Pflanze allerdings dazu neigen, sogenannte „Geiltriebe“ auszubilden. Dabei handelt es sich um sehr dünne und recht kraftlose Triebe, die nicht einmal im Ansatz über Blüten verfügen. Im Frühjahr gilt es die Geiltriebe dann abzuschneiden, bevor die Prachtkerze wieder in den Garten verpflanzt wird.

» Tipp: Vor dem erneuten Auspflanzen im Garten sollte die Prachtkerze zunächst an einem sonnengeschützten Platz aufgestellt werden, um sich im Anschluss an ihr recht dunkles Winterquartier erneut an das Licht der Sonne gewöhnen zu können.

Wie lässt sich die Prachtkerze vermehren?

Die Prachtkerze kann nicht nur per Aussaat, sondern auch mit der Hilfe von Stecklingen vermehrt werden.

Vermehrung per Stecklinge

Bei der Vermehrung mittels Stecklingen gehen die Hobbygärtner am besten wie folgt vor:

  1. Im Frühjahr Triebe von einer Länge von fünf bis zehn Zentimetern von der Prachtkerze-Mutterpflanze abtrennen
  2. Die Stecklinge in Töpfe oder Frühbeetkästen einsetzen
  3. Dabei ein durchlässiges Pflanzsubstrat verwenden
  4. Folientüten über die Anpflanztöpfe stülpen
  5. Die Töpfe an einem sonnigen Ort aufstellen – zum Beispiel auf der Fensterbank, in einem Gewächshaus oder im heimischen Wintergarten
  6. Die Prachtkerze hin und wieder belüften
  7. Anpflanzen der gut ausgetriebenen Stecklinge an einem sonnigen Ort (im Garten, Kübel oder Topf), sobald es keinen Nachtfrost mehr gibt

Vermehrung per Aussaat

Auch bei der Vermehrung per Aussaat sollten die Prachtkerzen-Samen erst nach den Eisheiligen im eigenen Garten ausgesät werden. Im Übrigen handelt es sich um eine sich selbst aussäende Pflanze. Wer die Prachtkerze-Samen in einem Topf aussäen möchte, tut dies bereits im Herbst. Dazu sollte Anzuchterde in kleinen Töpfen oder Schalen verwendet werden. Eine dünne Schicht des Saatguts, die mit wenig Anzuchterde gerade so bedeckt wird, ist völlig ausreichend. Zu viel sollten die Samen zudem nicht gewässert werden. Es reicht, sie nur leicht mit ein wenig Wasser zu besprühen.

Damit die Erde nicht austrocknen kann und für ein ideales Klima zum Keimen der Prachtkerze-Samen gesorgt ist, sollten die Schalen oder Töpfe zudem mit einer Folie bedeckt werden, die für den sogenannten Treibhauseffekt bei der Aufzucht der Prachtkerze aus Samen sorgt. Auch hierbei gilt, dass die Töpfe an den bereits genannten, möglichst sonnigen Orten aufgestellt werden sollten, damit die Samen dort unter praller Sonneneinwirkung bestmöglich keimen können.

Sobald die einzelnen Keimlinge eine Größe von drei bis vier Zentimetern erreicht haben, können sie in einen eigenen Topf gepflanzt werden. Damit sich kein Grauschimmel bilden kann, ist ein ausreichendes Lüften der Folien auch bei dieser Vermehrungsmethode ausgesprochen wichtig.

Mögliche Schädlinge und Krankheiten an der Prachtkerze

Sofern die Prachtkerze an einem für die Zierpflanze idealen Standort positioniert wurde, ist sie nicht sonderlich anfällig für die verschiedenen Schädlinge und Krankheiten. Sind die Standortbedingungen hingegen nicht ideal, so sieht dies ganz anders aus. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn die Präriekerze unter Sträuchern oder Bäumen an einem sehr dunklen Standort, der außerdem zu Staunässe neigt, angepflanzt wurde. Immerhin trocknen schattige Gartenböden nicht so schnell wie Sonnenböden.

Somit kann es durchaus passieren, dass die Wurzeln der Prachtkerze einfach abfaulen. An solch einem wenig geeigneten Standort ist ein Befall mit Blattläusen bei dieser Zierpflanze zudem leider recht häufig zu beobachten. In zu feuchten Regionen können Schnecken ebenso zu einer Plage werden, während dies in trockenen Hobbygärten eher selten ein Problem ist. Sofern ein Blattlaus-Befall bei der Prachtkerze vorliegt, bieten sich die folgenden Gegenmaßnahmen an:

  • Küchenkräuter direkt neben der Prachtkerze anpflanzen – insbesondere Salbei, Lavendel, Bohnenkraut, Thymian oder Borretsch
  • Alternativ Kräutertöpfe der genannten Sorten unmittelbar neben der Präriekerze aufstellen
  • Florfliegen oder Marienkäfer als natürliche Schädlingsbekämpfer im eigenen Garten aussetzen oder diese Nützlinge gezielt anlocken (dazu zum Beispiel ein Insektenhotel oder kleine Reisig- und Holzhaufen aufstellen)
  • Brennnesseltee oder Tee vom Schachtelhalm im Kampf gegen die Läuse nutzen (die Prachtkerze entweder damit gießen oder besprühen)

Sofern sich Schnecken über die eigenen Prachtkerzen-Pflanzen hermachen sollten, ist es sinnvoll, diese abzusammeln. Dies ist jedoch sehr aufwendig, wenngleich es sich dabei um eine überaus wirkungsvolle Methode der Schneckenbekämpfung handelt. Am leichtesten lassen sich die Schnecken in den frühen Morgenstunden einsammeln. Auch Igel haben sich im Kampf gegen Schnecken im eigenen Garten bewährt. Darüber hinaus bietet sich Kaffeesatz an, der um die Prachtkerze als eine dicke Schicht verteilt wird. Das mögen Schnecken gar nicht. Gleiches gilt für das sogenannte Schneckenkorn, wobei alle Hobbygärtner nach Möglichkeit darauf achten sollten, dass sie sich für eine biologisch abbaubare Variante dieses Mittels zur Schädlingsbekämpfung entscheiden.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

Antwort hinterlassen