Das Echte Mädesüß ist eine ausdauernde, hoch wachsende Staude, die besonders gut am Gartenteich gedeiht. Neben dem Blütenschmuck ist Filipendula ulmaria auch als Heilpflanze beliebt.

Das Echte Mädesüß (Filipendula ulmaria) bezaubert nicht nur mit seinen hübschen Duftblüten, sondern kann auch bei Verdauungsbeschwerden und anderen gesundheitlichen Problemen Linderung verschaffen. Die Heilpflanze wächst im Garten zu üppigen Stauden heran und kann recht einfach kultiviert werden. Der nach Honig und Mandeln duftende Strauch lockt Bienen und Insekten an.
Inhalte
» Echtes Mädesüß – Herkunft
Mädesüß wird zu den Rosengewächsen gezählt und ist auch unter der Bezeichnung Sumpf-Mädesüß bekannt. Weltweit existieren lediglich 15 verschiedene Arten. Das Kleine Mädesüß ist seit dem Mittelalter bekannt und in Europa sowie dem Norden Afrikas heimisch. Es wird vermutet, dass die botanische Bezeichnung „Filipendula“ dort ihren Ursprung hat. Denn die Wurzelknollen der Pflanzen gleichen einem „hängenden Faden“.
Die deutsche Bezeichnung lässt darauf schließen, dass Blätter und Triebe des Echten Mädesüß einst für die Aromatisierung des Met genannten Honigweins verwendet wurden. Die Vorkommen von Mädesüß beschränken sich auf die gemäßigten Klimazonen der Nordhalbkugel. Dort wächst die Pflanze in Wäldern, auf Wiesen oder an Bachläufen. Im Nordosten Asiens gedeiht das Kamtschatka Mädesüß. Im Norden Amerikas ist das Prärie Mädesüß heimisch.
Echtes Mädesüß | (Filipendula ulmaria) |
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Wuchs: | aufrechter, starker Wuchs, ausläuferbildend |
Wuchshöhe: | 60 – 150 cm |
Blütezeit: | Anfang Juni – Ende August |
Pflanzenbedarf: | 5 Pflanzen pro m² |
Standort: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | feucht, nährstoffreich, schwach bis mäßig sauer, sandig, lehmig |
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» Echtes Mädesüß – Verwendung als Heilpflanze

Die Heilwirkung von Filipendula ulmaria beruht auf den enthaltenen Salicylglykosiden. Diesen Stoffen werden fiebersenkende und schmerzlindernde Eigenschaften – in etwa mit der Wirkung des Aspirins vergleichbar – zugeschrieben. Dies wurde früh erkannt, denn eine ältere Bezeichnung von Mädesüß lautet „Spiraea ulmaria“. Die ersten Aspirin-Tabletten, die Ende des 19. Jahrhunderts auf den Markt kamen, wurden „Spiraea“ genannt.
Die meisten heilenden Wirkstoffe lassen sich in den Blütenknospen finden. Ein Teeaufguss kann bei Erkältungen, Verdauungsbeschwerden, Gicht oder Rheuma helfen. Durch die Einnahme können Kopf- und Gliederschmerzen in Verbindung mit Erkältungskrankheiten gelindert werden. Etwaige Nebenwirkungen bleiben aus. Ein Auszug aus der Pflanze kann äußerlich bei Akne oder Schuppenflechte Linderung versprechen.
» Echtes Mädesüß pflanzen
Die Pflanzen können als Containerware erworben werden. Eine Pflanzung ist prinzipiell ganzjährig an frostfreien Tagen möglich. Kommt das Echte Mädesüß im Frühling in den Boden, können die Pflanzen gut anwachsen und erscheinen bis zum nächsten Winter kräftig und robust genug, um Fröste zu überstehen.

Für Echtes Mädesüß bietet sich die Gruppenpflanzung an. Dabei ist ein Pflanzabstand von etwa 50 Zentimetern einzuhalten. Zu berücksichtigen gilt auch die Höhe der Pflanzen. Einige Arten werden zwei Meter und höher.
Den passenden Standort finden
Für das Echte Mädesüß ist ein sonniger bis halbschattiger Standort zu wählen. Von Vorteil ist ein feuchter Standplatz. Daher gedeihen die Pflanzen bevorzugt an Teichrändern und können zur Ausgestaltung natürlicher Teichlandschaften eingesetzt werden.
Auch im Staudenbeet kann das Echte Mädesüß für hübsche Kontraste sorgen. Im Naturgarten lässt sich das Echte Mädesüß gut zur Verwilderung bestimmter Areale einsetzen.
Das ideale Substrat auswählen
Das Echte Mädesüß benötigt ein nährstoffreiches Substrat. Dem natürlichen Verbreitungsgebiet angepasst, sollte ein feuchter Standplatz mit einem gesättigten Boden bevorzugt werden.
Tipp: Das Echte Mädesüß gedeiht in Wassertiefen von bis zu drei Zentimetern.
» Echtes Mädesüß pflegen
Echtes Mädesüß richtig gießen
Die Pflanzen benötigen viel Feuchtigkeit. Wer nicht regelmäßig gießen möchte, setzt die Pflanze in die Uferzone des Gartenteiches. Im Beet darf das Substrat nicht austrocknen. Besonders an heißen Sommertagen ist regelmäßig zu gießen.
Echtes Mädesüß düngen
Werden die Hinweise bezüglich der Standortwahl bedacht, muss das Echte Mädesüß keinen zusätzlichen Dünger erhalten. Um den Boden bereits bei der Pflanzung nährstoffreicher zu gestalten, können Kompost oder Hornspäne eingearbeitet werden.
Das Echte Mädesüß schneiden
Das Echte Mädesüß wird frühestens im Herbst geschnitten. Wer sich die Samenstände als Dekoration des winterlichen Gartens erhalten möchte, kann die Pflanze auch erst im darauffolgenden Frühling schneiden. Hier ist darauf zu achten, dass die frischen Triebe nicht beschädigt werden.
Das Echte Mädesüß vermehren
Eine einfache Möglichkeit Echtes Mädesüß zu vermehren ist die Teilung der Pflanze. Diese kann im Frühling oder im Herbst vorgenommen werden. Bevorzugt werden sollte die Teilung im Frühling, welche zugleich mit dem Stutzen der Triebe verbunden werden kann.
Einen Wachstumsvorsprung verschafft der Hobbygärtner seiner Pflanze, wenn die Teilung im Herbst erfolgt. In der Regel hat das Erdreich noch genügend Wärme gespeichert, damit die Wurzeln beim ersten Frost keinen Schaden nehmen.
Echtes Mädesüß vermehren durch Teilung:
- Wurzelballen mit der Grabegabel lockern
- Wurzelballen mit dem Spaten ausgraben
- Wurzeln kontrollieren
- Mutterpflanze in mehrere Segmente teilen
- an jedem Ballenstück mindestens eine Triebknospe belassen
- einzelne Segmente sofort neu verpflanzen und gut angießen
Echtes Mädesüß ernten

Wer die Heilwirkung der Pflanze nutzen möchte, sollte Echtes Mädesüß ernten, während die Halme in voller Blüte stehen. Der Schnitt der Stängel erfolgt bodennah. Die Stängel werden mit einer Schnur zusammengebunden und kopfüber warm und luftig zum Trocknen aufgehängt.
Tipp: Knistert die Pflanze bei Berührung, ist die Trocknung abgeschlossen.
Das Kraut ist in dunklen Schraubgefäßen aufbewahrt, über einen längeren Zeitraum haltbar. Blätter und Blüten können auch eingefroren werden. Eine einfache Entnahme ist sichergestellt, wenn Sie dafür einen Eiswürfelbereiter verwenden.
Krankheiten und Schädlinge erkennen
Unter Beachtung der Standortansprüche und Pflegehinweise kann sich das Echte Mädesüß zu einer stabilen und widerstandsfähigen Pflanze entwickeln und ist damit vor Krankheiten und Schädlingen gut geschützt.
Ist der Boden zu trocken, kann Echter Mehltau auftreten. Die betroffenen Pflanzenteile sind abzuschneiden und zu entsorgen. Dies sollte über den Hausmüll und niemals auf dem Kompost geschehen, denn dort vermehrt sich der Pilz ungestört weiter.
Die Larven des Perlmuttfalters haben es manchmal auf die Pflanze abgesehen. Die Raupen befallen ab Ende Mai die Blüten und Blätter. Erkennen können Sie die Schädlinge an ihren grauen, weißen und braunen Längsstreifen. Die Raupen sind nachts aktiv und können am Morgen einfach abgesammelt werden.
Die Pflanzen sind häufiger auch mit Blattläusen befallen. Der Befall fällt weniger schnell ins Auge. Eine gute Vorbeugung liefert Kaffeesatz, welcher ringförmig um die Pflanze ausgebracht wird.
Echtes Mädesüß überwintern
Im Beet benötigt Echtes Mädesüß keinen speziellen Winterschutz. Sie sollten lediglich darauf achten, dass der Boden nicht austrocknet und an frostfreien Tagen gelegentlich bewässern.
Kübelpflanzen sind im Winter gefährdet. Das Gefäß droht durchzufrieren und damit würden die Wurzeln absterben, da die Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme unterbunden wird. Der Kübel sollte möglichst in einem frostfreien Raum im Haus überwintert werden.
Im geschützten Außenbereich können Sie den Wurzelbereich mit Laub oder Reisig bedecken. Das Aufstellen auf einen Holz- oder Styroporblock kann das Durchfrieren des Pflanzgefäßes verhindern.
» Hübsche Sorten vorgestellt
Nachfolgend einige der häufigsten Mädesüß-Sorten im Kurzporträt:
Kleines Mädesüß

Aus einer nur 15 Zentimeter hohen Rosette schieben sich im Frühsommer etwa 50 Zentimeter hohe Blütenstiele. Während die Blüten ihren süßlichen Duft verbreiten, lassen die Blätter beim Zerreiben an Orange denken.
Echtes Mädesüß

Die hier beschriebene Pflanze kann sich zu üppigen Horsten entwickeln und dabei bis zu 60 Zentimeter breit wachsen. Höhen von zwei Metern sind keine Seltenheit. Ein typisches Erkennungszeichen dieser Sorte ist der Wechsel von kleineren und größeren Blattpaaren. Die Blüten erscheinen ab Juni und verbreiten ein intensives Honig-Mandel-Aroma.
Amerikanisches Mädesüß

Das Amerikanische Mädesüß oder auch Prärie Mädesüß wird knapp zwei Meter in die Höhe wachsen. Ab Juli öffnen sich die rosa Blüten, welche zum Abend hin ihren süßen Duft verbreiten. Die Samenstände sind eine hübsche Zierde im Wintergarten.
Rosa Mädesüß

Die Pflanzen wachsen eher kompakt und lieben es feucht und sonnig. Die Sorte blüht bereits im Juni und besitzt luftige, rosa Doldenblüten.
» Pflanznachbarn für das Echte Mädesüß
Das Echte Mädesüß ist nicht nur eine Zierde als Solitärpflanze, sondern lässt sich auch wunderbar in ein abwechslungsreiches Staudenbeet integrieren. Seine hohen, cremeweißen Blütenstände bringen Leichtigkeit und Eleganz, während die Pflanze mit anderen feuchtigkeitsliebenden Stauden harmoniert. Mit passenden Begleitern entsteht ein lebendiges, gut abgestimmtes Beet, das nicht nur optisch beeindruckt, sondern auch zahlreichen Insekten einen wertvollen Lebensraum bietet.
Blutweiderich (Lythrum salicaria): Mit seinen bis zu 150 cm hohen, schlanken, pink-violetten Blütenkerzen ergänzt er die filigranen Blüten des Mädesüß perfekt. Blutweiderich blüht von Juli bis September und gedeiht ebenfalls in feuchten Böden. Eine Gruppierung von 3 bis 5 Pflanzen schafft einen natürlichen Übergang zu anderen Beetbereichen.
Wasserdost (Eupatorium cannabinum): Der robuste Wasserdost erreicht eine Höhe von 100 bis 160 cm und bringt ab Juli bis September pastellrosa Dolden hervor. Seine buschige Wuchsform sorgt für Volumen im Beet, während die Blüten zahlreiche Schmetterlinge und Bienen anlocken. Wasserdost mag Standorte mit leichtem Halbschatten und feuchten, nährstoffreichen Böden.
Tafelblatt (Astilboides tabularis): Diese beeindruckende Staude fällt durch ihre riesigen, schildförmigen Blätter auf, die bis zu 90 cm hoch wachsen. Ihre cremefarbenen Blüten erscheinen im Juni und setzen elegante Akzente. Das Tafelblatt liebt humusreichen Boden und kann gut am Rand von Teichen oder feuchten Beeten gepflanzt werden.
Schildblatt (Darmera peltata): Mit einer Höhe von 50 bis 120 cm und seinen runden, schildförmigen Blättern bringt das Schildblatt Struktur ins Beet. Es blüht bereits im Frühjahr (April bis Mai) in zartem Rosa, bevor die Blätter austreiben. Diese Pflanze eignet sich hervorragend als bodendeckender Kontrast zum mächtigen Mädesüß.
Iris (Iris sibirica): Die Sibirische Schwertlilie punktet mit ihren grazilen Blüten in Blau-, Weiß- oder Lilatönen, die zwischen Mai und Juli erscheinen. Mit einer Wuchshöhe vonvon 80 bis 120 bietet sie einen eleganten Farbkontrast zu den eher zurückhaltenden Blütenfarben des Mädesüß. Sie bevorzugt durchlässige, aber feuchte Böden.
» Fazit: Das Echte Mädesüß ist eine Freude im Garten
Für Hobbygärtner ist das Echte Mädesüß eine Freude. Die robuste Staude ist nicht nur pflegeleicht, sondern belohnt selbst kleine Mühen mit einem beeindruckenden Wachstum und herrlichen Blüten. An einem feuchten, sonnigen bis halbschattigen Standort gedeiht es prächtig und breitet sich mit der Zeit sanft aus. Es eignet sich wunderbar als natürlicher Sichtschutz entlang von Teichrändern oder Gartenwegen und fügt sich harmonisch in naturnahe Bepflanzungen ein. Besonders faszinierend sind die zarten, cremeweißen Blüten, die sich leicht sammeln und trocknen lassen. Zudem ist das Mädesüß eine sichere Wahl für Familiengärten. Es ist ungiftig und bereitet keine Sorgen, selbst wenn Kinder oder Haustiere im Garten spielen.