Wenn Pflanzen unter Eisenmangel leiden, dann müssen Sie schnell handeln. Wir verraten Ihnen hier, wie Sie Eisendünger richtig anwenden.

Eisendünger ist in der Regel extrem giftig
Eisendünger ist in der Regel extrem giftig – © Stefan Körber / stock.adobe.com

Bei Pflanzen macht sich ein Eisenmangel deutlich bemerkbar, wenn sich eigentlich grüne Blätter gelb, teilweise sogar hellgelb verfärben, jedoch die Blattadern selbst weiterhin grün bleiben. Dann wird es höchste Zeit, diesen Mangel durch einen speziellen Eisendünger aus dem Fachhandel auszugleichen.

Wir verraten Ihnen nun hier, was Sie bei der Verwendung von Eisendünger beachten müssen und wie dieser richtig angewendet wird. Eines vorweg: Eisendünger muss aufgrund seiner giftigen Bestandteile vor Kleinkindern stets sicherheitsverwahrt werden!





Eisendünger ist giftig!

Eisendünger ist in der Regel extrem giftig, weshalb Sie einen direkten Kontakt mit dem Düngemittel unbedingt vermeiden sollten und aus diesem Grund bei der Verwendung auch eine ausreichende Schutzbekleidung tragen sollten. Grund hierfür ist das im Eisendünger enthaltene Eisen-II-Sulfat (Schwefel-Eisen-Verbindung).

Tipp: Wer sich das Ausbringen des Eisendüngers nicht selbst zutraut, sollte lieber ein spezialisiertes Fachunternehmen mit dieser Aufgabe betreuen.

Weiterhin sollten Sie Eisendünger nicht auf Terrassen, Pflastersteinen, in Kübeln, etc. verschütten. Dadurch können nämlich hässliche Flecken entstehen, die sich zumeist gar nicht mehr entfernen lassen.

Eisendünger richtig anwenden – So wird’s gemacht

» Verwendung bei einzelnen Pflanzen:

Haben Sie einen Eisenmangel bei einer Pflanze festgestellt (kommt häufig bei Petunien vor), kann der Eisendünger wohl dosiert Abhilfe schaffen. Hierbei müssen Sie aber unbedingt die Herstellerhinweise bezüglich der Anwendung und Dosierung beachten. Ansonsten gibt es beim Pflanzen düngen nichts weiter zu beachten.

» Verwendung auf Rasenflächen:

Sie können aber auch große Rasenflächen, bei denen ein Eisenmangel deutlich erkennbar ist, mit einem Eisendünger bearbeiten. Bester Zeitpunkt hierfür ist das Frühjahr, damit sich der Rasen die komplette Saison hindurch optimal erholen kann.

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Tipp: Eisenmangel im Rasen ist auf die Bodenbeschaffenheit zurückzuführen. Es empfiehlt sich, in solchen Fällen eine Bodenprobe in einem spezialisierten Labor untersuchen zu lassen.

Eingesetzt wird Eisendünger jedoch nicht immer nur bei einem Eisenmangel, sondern auch bei einem starken Vermoosen von Rasenflächen. Hierbei wird die feuchte Moosoberfläche durch den Eisendünger zerstört. d.h. sie stirbt ab (Moos verfärbt sich braun bis schwarz). Im Anschluss daran können Sie das Moos dann problemlos mit einer Harke entfernen.

Und so wenden Sie den Eisendünger auf dem Rasen richtig an:

Idealerweise wird die Anwendung schon im zeitigen Frühjahr durchgeführt, damit die Rasenfläche anschließend wieder begrünt werden kann. Allerdings sollten Sie dafür den Rasen mähen (circa 1 Woche vorher), damit Sie die moosige Fläche mit dem Eisendünger-Gießwasser-Gemisch direkt begießen können. Alternativ dazu können Sie hierfür aber auch ein Eisensulfat-Granulat verwenden, welches Sie lediglich auf die moosige Rasenfläche gleichmäßig verstreuen müssen.

Egal für welche Variante Sie sich entscheiden: im Anschluss dürfen Sie die bearbeitete Fläche circa 1 bis 2 Wochen auf keinen Fall betreten. Sie müssen auch Ihre Haustiere von der Rasenfläche fernhalten, denn es besteht sonst Vergiftungsgefahr!

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Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

5 Kommentare

  1. Hallo,

    Eisendünger ist schädlich. Das habe ich letztlich im NDR gesehen. Wie auch oben beschrieben sollte wohl nur eher ein Fachmann dieses benutzen.
    Was ist mit Quinoclamin?
    Ist Quinoclamin möglicherweise eine gute Alternative zu Eisen-2-Sulfat haltigen Eisendüngern?

    Vielen Dank für die Hilfe
    der Landgraf

  2. Heike Klemme on

    In Deutschland haben die Böden selten einen Eisenmangel. Moos ist normaler Weise zurück zu führen auf Gras, das nicht kräftig genug ist. Schuld daran kann z. B. ein übersäuerter Boden sein, als Folge von überhöhter Eisenzufuhr. Eisendünger ist kein geeignetes Mittel gegen Vermoosung! Das Moos stirbt zwar ab, kommt aber wieder – ihm macht der saure Boden wenig aus. Wer seinen Rasen auf Vordermann bringen will, sollte zuerst eine Bodenprobe nehmen und den PH-Wert ermitteln, Testsets hierfür gibt es in Baumärkten und im Fachhandel. Bei übersäuertem Boden wird Kalk ausgebracht, dann entsprechend gedüngt. Geeignet sind Komposterde und organische Dünger.
    Wenn Sie ernsthaft darüber nachdenken, Eisendünger zu verwenden, denken Sie bitte auch an die Tiere, die Ihren Rasen überqueren müssen (Eichhörnchen, Igel, Katzen,…) und dem Gift Eisen II-Sulfat schutzlos ausgeliefert sind. Blutende Pfoten, Vergiftungserscheinungen bis hin zum Tod können hier die Folgen sein.

  3. Heike, vielen Dank für deine sehr guten Hinweise. Werde daher keinen Eisendünger verwenden. Den Tieren will ich nicht schaden und gegen Moos hilft es auch nur kurzfristig.

  4. Joe Fertig on

    Bitte einen Nachweis über die Giftigkeit von Eisen-II-Sulfat. „Extrem giftig“ halte ich für extrem übertrieben. Es ist gesundheitsschädlich wenn man sich unnötig großen Mengen aussetzt. Eisencitrat ist dagegen kaum schädlich, allerdings nur schwer in Wasser löslich.

  5. Richtig angewendet erhält man ein sehr gutes Ergebnis. Die Beschreibung der Anwendung auf dem Eisendünger selbst ist aber irreführend. Ich selbst kann nur davon abraten den Eisendünger wie angegeben mit der Gießkanne aufzubringen. „Wesentlich“ ergiebiger ist das Ausbringen mit der Hand (Handschuhe und Maske bitte benutzen). Es reicht eine sehr sehr dünne Schicht von dem Feingranulat. Der Boden muss dabei „nicht“ vollständig bedeckt sein. Im Anschluss einmal den Rasen befeuchten, nicht wässern! Es dauert ungefähr eine Woche, oder auch einige Tage länger, und dass Moos und der Rasenboden wird schwarz. Im Anschluss ist dann die Rasenfläche zu Kalken und gegebenenfalls zu düngen.

    Ich lebe ländlich, Tiere auf meinem Rasen (Igel, Vögel, Katzen, Mäuse usw.) sind hier normal. Bis heute hat noch kein Tier einen Schaden davon getragen. Man sollte jedoch darauf achten, dass Tiere nicht unbedingt nach den aufbringen und befeuchten sich auf der behandelten Fläche wälzen oder spielen.

    Am besten hat sich ein sparsames ausbringen mit der Hand in hockender, kniender Position erwiesen.

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