Wem Himbeeren zu säuerlich sind, der sollte lieber Erdbeer-Himbeeren anpflanzen. Sie sind milder im Geschmack, aber genauso einfach anzubauen.

Die Erdbeer-Himbeere (Rubus illecebrosus) ist eine seltene und wenig bekannte Fruchtpflanze. Dabei ist sie eine echte Erscheinung. Schließlich punktet sie mit ihren auffälligen, leuchtend roten Früchten, welche sowohl an Erdbeeren als auch an Himbeeren erinnern. Eine Tolle Kombination, die nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich einiges hermacht.

Herkunft und Verbreitung

Ursprünglich stammt die Erdbeer-Himbeere aus Ostasien, insbesondere aus Japan, weshalb sie gerne auch Japanische Himbeere genannt wird. Dort wurde sie zunächst als Zierpflanze kultiviert. Wegen ihrer attraktiven Blüten und Früchte wurde sie jedoch immer beliebter. Dass sie nicht nur optisch einiges hermacht, sondern auch geschmacklich, blieb natürlich nicht geheim. Und so verbreitete sich die Pflanze nach und nach auf der ganzen Welt. Mittlerweile hat sie daher auch ihren Weg in europäische Gärten gefunden und wird aufgrund ihrer Robustheit und einfachen Pflege zunehmend angepflanzt.

Aussehen und Wuchs

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Mehr Informationen

Auch wenn der Name es vermuten lässt, so handelt es sich bei der Erdbeer-Himbeere nicht um eine Kreuzung aus Erdbeere und Himbeere. Nein, botanisch gesehen handelt es sich hierbei um eine Himbeere. Diese Pflanze wächst als buschiger Strauch, der eine Höhe von etwa 30 bis 60 Zentimetern und eine Breite von rund 50 bis 100 Zentimeter erreichen kann. Deshalb eignet sich diese Pflanze auch gut als Bodendecker. Schließlich können die kräftigen Triebe, die kleine Dornen besitzen, 20 bis 40 Zentimeter lang werden. An ihnen erscheinen von Juli bis August kleinen, schneeweißen Blüten, die einen Durchmesser von etwa 2 bis 3 cm haben. Sie locken zahlreiche Bienen und Schmetterlinge an, was die Pflanze perfekt für naturnahe Gärten macht.

Im Spätsommer (September) erscheinen die knallroten Früchte, die größer sind als heimische Himbeeren. Sie schmecken süß, jedoch nicht so sauer wie herkömmliche Himbeeren. Wer also nicht so gut Säure verträgt, ist mit der Erdbeer-Himbeere gut beraten. Was die Blätter betrifft, so sind diese gefiedert, mit gezähnten Rändern und erinnern daher stark an die Blätter von Himbeeren.

Steckbrief

Erdbeer-Himbeere (Rubus illecebrosus)
Familie:Rosengewächse (Rosaceae)
Wuchs:buschig, ausladend, 50 – 100 cm breit, 30 – 60 cm hoch
Blütezeit:Juli bis August
Früchte:leuchtend rot, erinnern an Erdbeeren und Himbeeren, Durchmesser 1 – 2 cm
Standort:sonnig bis halbschattig
Boden:durchlässig, humos, nährstoffreich
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Standort und Boden

Die Erdbeer-Himbeere bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Je mehr Sonne die Pflanze jedoch bekommt, desto üppiger fällt die Blüte und damit auch die Fruchtbildung aus. Wählen Sie deshalb lieber einen sonnigen Standort aus. Auf diese Weise werden auch die Früchte viel aromatischer.

Für ein gutes Wachstum und eine reiche Ernte sollte der Boden humos und nährstoffreich sein. Da die Erdbeer-Himbeere keine Staunässe verträgt, ist es zudem wichtig, dass der Boden gut durchlässig ist. Schwere Böden sollten Sie daher auflockern, indem Sie Sand oder Kies untermischen.

Pflanzanleitung

Erdbeer-Himbeere pflanzen, pflegen und vermehren
Von Juli bis August erscheinen die Blüten – © Perovskia / stock.adobe.com

Die beste Pflanzzeit für die Erdbeer-Himbeere ist der Herbst (September bis Oktober). So hat die Pflanze genügend Zeit, um vor der kalten Winterperiode gut anzuwurzeln. Außerdem: Da die Pflanze wuchert und sich über Ausläufer ausbreitet, sollten Sie die Erdbeer-Himbeere entweder in einen abgegrenzten Bereich im Garten oder aber in einen Pflanzkübel setzen. Gehen Sie bei der Pflanzung einfach folgendermaßen vor:

  1. Lockern Sie den Boden gut auf und mischen Sie verrotteten Kompost oder organischen Dünger unter, um den Boden nährstoffreich zu machen. Sollte der Boden sehr schwer und lehmig sein, sollten Sie zudem eine Drainageschicht aus Kies oder Sand anlegen, um Staunässe zu vermeiden.
  2. Graben Sie nun ein Loch, das etwa doppelt so breit und tief ist wie der Wurzelballen der Pflanze.
  3. Setzen Sie die Erdbeer-Himbeere so in das Loch, dass der Wurzelballen auf Höhe der Bodenoberfläche liegt.
  4. Füllen Sie das Loch anschließend mit Erde auf und drücken Sie diese leicht an, um Hohlräume zu vermeiden.
  5. Nun noch die Pflanze gründlich angießen, damit sich die Erde gut um die Wurzeln legt.
  6. Möchten Sie eine weitere Pflanze ins Beet setzen, sollten Sie einen Pflanzabstand von mindestens 50 cm zu benachbarten Pflanzen einhalten, da die Erdbeer-Himbeere recht ausladend wächst.

Tipps zur Pflege

Die Pflege der Erdbeer-Himbeere ist unkompliziert und erfordert nur wenig Aufwand. Beachten Sie einfach die nachfolgenden Tipps:

Gießen:

Die Erdbeer-Himbeere benötigt einen gleichmäßig feuchten Boden, sollte jedoch nicht zu nass stehen, da sie auf Staunässe empfindlich reagiert. Vor allem während trockener Sommermonate und auch während die Erdbeer-Himbeere Früchte ausbildet, sollten Sie das Gießen nicht vergessen. Um aber auch nicht zu viel zu gießen, sollten Sie schauen, dass der Boden zwischen den Wassergaben leicht abtrocknet. So können Sie Wurzelfäule verhindern.

Düngen:

Im Frühjahr sollten Sie die Erdbeer-Himbeere mit Kompost oder einem organischen Dünger versorgen. Eine weitere Gabe ist zur Blütezeit im Frühsommer sinnvoll.

Rückschnitt:

Grundsätzlich sollte die Erdbeer-Himbeere im Herbst immer knapp über dem Boden abgeschnitten werden. Im Frühjahr treibt sie dann aus den Wurzeln wieder aus. Wichtig: Tragen Sie beim Rückschnitt auf jeden Fall Handschuhe, denn die Triebe sind stachelig.

Überwinterung:

Die Erdbeer-Himbeere ist winterhart und verträgt Temperaturen bis -20 °C. Daher müssen Sie für die Überwinterung nichts unternehmen. Ich empfehle aber junge Pflanzen vor Frost zu schützen, indem Sie eine Mulchschicht oder Reisig rund um die Wurzeln ausbringen.

Krankheiten und Schädlinge:

Die Erdbeer-Himbeere ist relativ resistent gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Gelegentlich können allerdings Blattläuse oder Spinnmilben auftreten. Setzen Sie in diesem Fall am besten auf natürliche Feinde wie Marienkäfer. Ansonsten kann es helfen die Pflanzen mit Wasser abzubrausen.

Ernte und Verwendung

Erdbeer-Himbeere pflanzen, pflegen und vermehren
Erdbeer-Himbeeren sind größer als herkömmliche Himbeeren – © FotoHelin / stock.adobe.com

Die Früchte der Erdbeer-Himbeere reifen ab Juli bis in den Spätsommer hinein. Sind sie leuchtend rot und lösen sie sich leicht vom Stiel, können sie geerntet werden.

Die Früchte der Erdbeer-Himbeere sind zwar aromatisch, aber etwas fester und weniger saftig als Himbeeren, weshalb sie sich gut für Marmeladen und Gelees eignen. Sie können aber auch frisch verzehrt werden oder Gebäcke zieren.

Vermehrung

Die Erdbeer-Himbeere können Sie wie ganz normale Himbeeren vermehren. Nämlich über Ausläufer. Diese können Sie im Herbst vorsichtig mit einer Schaufel von der Pflanze abtrennen, ausgraben und an einem neuen Standort einpflanzen. Legen Sie die Ausläufer dazu waagerecht in ein Erdloch und bedecken Sie dieses mit Erde. Damit die Ausläufer es nun gut über den Winter schaffen, sollten Sie am besten noch eine Schicht Mulch auf dem Boden auftragen.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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