Lilienhähnchen sehen interessant aus, können im Garten aber großen Schaden anrichten, Bei einem Befall ist daher schnelles Handeln gefragt!

Lilienhähnchen bekämpfen
Lilienhähnchen lieben Zwiebelpflanzen – © Michael Rogner / stock.adobe.com
Ist Ihnen in Ihrem Garten auch schon einmal ein leuchtend roter Käfer an Ihren Pflanzen aufgefallen? Dabei könnte es sich um das Lilienhähnchen gehandelt haben. So hübsch der Käfer auch aussieht und so harmlos der Name klingt, so groß ist der Schaden, den er in Ihrem Garten anrichten kann. Anders als es der Name vermuten lässt, beschränkt sich der Schaden nicht nur auf Liliengewächse. Sie haben es auch auf Kaiserkronen und andere Zwiebelgewächse wie Maiglöckchen und verschiedene Gemüsesorten wie zum Beispiel Knoblauch oder Schnittlauch abgesehen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie sofort Maßnahmen ergreifen, um ihn zu bekämpfen.

Wir zeigen Ihnen, wie Sie einen Befall durch das Lilienhähnchen erkennen und wie Sie ihn bekämpfen können.

Lilienhähnchen erkennen

Lilienhähnchen lassen sich im Garten ganz einfach an ihrem leuchtend rot gefärbten Schild erkennen, wodurch es sich sehr gut vom Blattgrün abhebt. Der Kopf und die Beide des etwa acht Millimeter großen Käfers sind hingegen schwarz. Das gleiche gilt für die Unterseite des Käfers.

Die Larven des Lilienhähnchens sind dagegen nicht ganz so einfach zu erkennen. Auch sie werden etwa acht Millimeter groß, sind jedoch mit einer graugelben Färbung unauffälliger. Zudem sind sie mit schleimigem Kot bedeckt, der der Tarnung dienst und Fressfeinde abschrecken soll. Gleiches gilt auch für die Eier des Lilienhähnchens.

» Übrigens:
Seinen Namen verdankt das Lilienhähnchen dem Umstand, dass es in bestimmten Situationen ein Geräusch von sich gibt, das an das Krähen eines Hahnes erinnert. Nehmen Sie den Käfer als ruhig einmal in die geschlossene Hand und drücken Sie leicht. „Kräht“ der Käfer, haben Sie ein weiteres Indiz dafür, dass es sich um ein Lilienhähnchen handelt.

Schadbild des Lilienhähnchens

Lilienhähnchen überwintern als Puppen und als Käfer im Boden. Bereits im zeitigen Frühjahr kommen die Käfer aus ihren verstecken und nagen an den Blättern, Blüten und Trieben von Lilien und Co. Etwa ab Anfang Mai beginnen die Käfer damit, die orangegelben Eier an den Blattunterseiten abzulegen. Aus diesen entwickeln sich die Larven, die einen deutlich größeren Schaden an den Pflanzen anrichten als die ausgewachsenen Käfer.

Ein Befall durch das Lilienhähnchen äußert sich anfangs durch kreisrunde Fraßspuren an der Pflanze. Im späteren Verlauf bleiben meist nur die Mittelrippen und die abgenagten Stängel der befallenen Pflanzen übrig. Zudem kann das Lilienhähnchen auch Schuld sein, dass beispielsweise Lilien und Kaiserkronen nicht blühen.

Wir haben für Sie noch ein Video, in dem Sie ein Bild von dem Schaden erhalten, den das Lilienhähnchen anrichten kann:

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Mehr Informationen

Lilienhähnchen bekämpfen

Haben sich Lilienhähnchen über Ihre Pflanzen hergemacht, müssen Sie nicht gleich zur Chemiekeule greifen. Wir haben für Sie einige wirksame Alternativen.

Lilienhähnchen absammeln

Eine erste und effektive Methode, um das Lilienhähnchen loszuwerden, ist das Absammeln der Käfer. Dabei müssen Sie aber beachten, dass sich die Käfer zu Boden fallen lassen. Dort liegen Sie dann mit der dunklen Unterseite nach oben, sodass Sie nur schwer auf dem Boden erkennen können. Deshalb ist es ratsam, ein helles Vlies unter der Pflanze auszulegen oder ein Gefäß unter die Pflanze zu halten, damit Sie die Käfer auffangen können. Zudem sollten Sie die Pflanzen auch nach Larven und Eiern absuchen und gegebenenfalls auch diese entfernen.

Tipp: Idealerweise führen Sie diese Aktion in den Morgenstunden durch, wenn die Käfer noch nicht so beweglich sind.

Lilienhähnchen mit Hausmitteln bekämpfen

Es macht nur Sinn, die Käfer und die Larven von den befallenen Pflanzen abzusammeln, wenn es sich um einen geringen Befall handelt. Mit verschiedenen Hausmittel können Sie auch einem großflächigen Befall Herr werden.

Wasserstrahl

Lilienhähnchen: Larven
Die Larven des Liliehähnchens können Sie mit einem Wasserstrahl abspülen – © Martina / stock.adobe.com
Die Larven der Lilienhähnchen sind nicht ganz so einfach auszumachen wie die ausgewachsenen Käfer. Mit einem Wasserstrahl lassen sich aber auch versteckte Larven ganz einfach von der Pflanze entfernen. Da sie sehr unbeweglich sind, werden sie es nicht schaffen, die Pflanze wieder zu erklimmen und sterben ab.

Seife und Spiritus

Ein Hausmittel, das sich im Kampf gegen das Lilienhähnchen bewährt hat, ist eine Mischung aus Seife, Spiritus und Wasser, mit der Sie die Pflanze von oben und unter den Blättern einsprühen. Damit vertreiben Sie die Käfer und töten die Larven effektiv ab.

Um diese Mischung herzustellen, benötigen Sie

  • einen Teelöffel Seife
  • 200 Milliliter Spiritus
  • einen Liter Wasser

Tipp: Auch eine Mischung aus Schmierseife, Ethanol und Wasser hat diese Wirkung.

Algenkalk und Gesteinsmehl

Eine weitere Möglichkeit, dem Lilienhähnchen den Kampf anzusagen, bietet die Bestäubung der befallenen Pflanze mit Algenkalk oder Gesteinsmehl. Bedecken Sie frühzeitig die komplette Pflanze – auch an den Blattunterseiten – mit einer hauchdünnen Schicht Algenkalk oder Gesteinsmehl, können Sie eine Eiablage verhindern. Zudem können Sie den Larven damit den Appetit verderben. Dazu ist es aber notwendig, dass Sie das feine Pulver wirklich bis in jede Blattachsel verteilen.

Sowohl den Algenkalk als auch das Gesteinsmehl erhalten Sie im Fachhandel, aber auch bei Amazon:

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Tipp: Am einfachsten lässt sich das Pulver auf den Pflanzen verteilen, wenn Sie es in einen Nylonstrumpf füllen und dann damit auf das Pflanzengewebe klopfen.

Brennnesseljauche

Lilienhähnchen bekämpfen mit Brennnesseljauche
© fotoliaanjak / stock.adobe.com
Setzen Sie eine Brennnesseljauche an und besprühen Sie Ihre Pflanzen damit. Auf diese Weise können Sie das Lilienhähnchen vertreiben und gleichzeitig stärken Sie die Pflanzen.

Im Internet finden Sie diverse Angaben für die Zubereitung der Brennnesseljauche. Wir empfehlen Ihnen, etwa 20 bis 30 frische Brennnesseln mit einem Liter kochend heißem Wasser zu übergießen und dieses Gemisch in ein Gefäß mit etwa vier Litern Wasser zu vermischen. Bis die Jauche vollständig gereift ist, kann es einige Tage dauern. Sobald die Jauche eine braune Farbe angenommen hat, ist sie reif und kann gegen das Lilienhähnchen eingesetzt werden. Dazu seien Sie die Brennnesseljauche ab und sprühen sie unverdünnt auf die Pflanzen und auch auf die Blattunterseiten.

Tipp: Gegen den Gestank, der bei der Gärung der Brennnesseljauche entsteht, können Sie etwas Gesteinsmehl hinzufügen.

Damit die Brennnesseljauche ihre Wirkung entfalten kann, sind mehrere Anwendungen notwendig. Hierbei ist darauf zu achten, dass Sie Ihre Pflanzen nicht bei Regen behandeln. Denn dann wäre die Anwendung nutzlos.

Rainfarn-Brühe

Rainfarn-Brühe wirkt ähnlich wie die Brennnesseljauche. Jedoch benötigt diese deutlich weniger Zeit in der Zubereitung. Hierfür kochen Sie einfach 100 Gramm getrocknete Blüten und drei Liter Wasser auf. Sobald die Brühe abgekühlt ist, können Sie diese durchseihen und schon können Sie Ihre Pflanzen damit besprühen. Auch hier gilt, dass mehrer Anwendungen an regenfreien Tagen notwendig sind, damit die Brühe ihre Wirkung entfalten kann.

Kaffeesatz

Angeblich soll Kaffeesatz die gefräßigen Käfer vertreiben. Streuen Sie diesen dünn um die einzelnen Pflanzen. Die Schädlinge mögen dies garnicht und suchen das Weite.

Tipp: Sollte diese Maßnahme nutzlos sein, haben Sie Ihren Pflanzen aber zumindest einen guten Dünger verpasst.

Natürliche Fressfeinde des Lilienhähnchens

Liliennhähnchen haben diverse Fressfeinde. Zu ihnen gehören Igel, Vögel, Spitzmäuse und Raumkäfer. Gestalten Sie Ihren Garten als so, dass sich diese Tiere darin wohlfühlen.

Lesetipp: Vögel anlocken – So holen Sie sich stimmungsvolles Gezwitscher in den Garten

Tipp: Wespen sind zwar im Garten nicht gern gesehen, aber auch sie dezimieren die Population des Lilienhähnchens – zum Beispiel die Schlupfwespen.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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