Damit die Königin des Gartens prächtig blüht, brauchen Lilien Pflege. Staunässe schadet der Lilium, ebenso wie das Lilienhähnchen.

Lilien Pflege
© Mazur Travel / stock.adobe.com
Lilien (Lilium) betören mit ihrem intensiven Duft. Dank der auffallenden Blüten sind sie die Königinnen im Staudengarten, von denen es mehr als 100 Arten und etwa 2000 Züchtungen gibt. Wer verschiedene Lilienarten bzw. Hybride pflanzt, kann sich von Mai bis September an der atemberaubenden Blütenpracht erfeuen.

Lilien zählen zu den ältesten Kulturpflanzen überhaupt und waren bereits im Mittelalter ein wichtiges Mariensymbol. Aber auch Macht symbolisiert die Lilie – ein Grund, warum die trompetenartige Blüte auch heute noch auf vielen Wappen zu finden ist. Kirchen werden zu Hochzeiten, aber auch zu Beerdigungen mit weißen Lilien geschmückt – ein Symbol für Reinheit, Liebe und Wiedergeburt. Sie sehen, die Farbe sagt viel über die Bedeutung von Lilien aus. Eins haben alle Lilienarten aber gemeinsam, sie brauchen ein gewisses Maß an Pflege, damit ihre Schönheit nie vergeht.

Lilien Pflege – gießen, düngen und schneiden

Beim Pflanzen von Lilien gilt zu beachten, dass die Blüten gern in der Sonne stehen, der untere Teil der Pflanze es aber eher halbschattig mag. Kann dieser Standort realisiert werden, ist die Lilie eigentlich recht pflegeleicht. Die nachfolgenden Tipps für Freilandlilien, sollten Sie trotzdem beherzigen.

➔ Lilien gießen

Lilien gießen
© PhotoArt Thomas Klee/ stock.adobe.com
Lilien sind in puncto Wasser etwas empfindlich. Gießt man zu viel, entsteht Staunässe und die Zwiebeln und Stängel fangen an zu faulen. Wird zu wenig gegossen, vertrocknet die Blumenzwiebel. Sie sollten also etwas Geschick bei der Wassergabe haben und den Boden ab und an auf Trockenheit konrollieren. Staunässe vermeiden Sie, wenn Sie schon beim Pflanzen eine Drainage aus Kies, Sand und Tonscherben anlegen.

➔ Lilien düngen

Lilien sind Starkzehrer. Das heißt, ihr Nährstoffbedarf ist fast „unersättlich“. Um diesen zu bedienen, brauchen Lilien zusätzlich Dünger. Am besten eignet sich organischer Dünger, wie Kompost oder Hornspäne. Sie können aber auch einen mineralischen Dünger verwenden, dieser sollte allerdings stickstoffarm sein.

Gedüngt wird im zeitigen Frühjahr, vor dem Austrieb – dies fördert die Blüte. Am Ende der Blütezeit kann ein weiteres Mal gedüngt werden. Die Nährstoffgabe wird von den Lilienzwiebeln gesammelt und stärkt sie bis zum nächsten Jahr.

➔ Lilien schneiden

Lilien werden nach der Blüte geschnitten. Entfernen Sie alle verwelkten Blütenknospen samt Stiel. Die Blätter, knapp über dem Boden, bleiben stehen. Lilien reagieren ähnlich wie Tulpen und ziehen das Laub von selbst in den Boden.

Lilien für die Vase schneiden

Lilien Vase
© Route16 / stock.adobe.com
Lilien sind nicht nur eine Augenweide im Garten, sondern auch beliebte Schnittblumen. Schneiden Sie die Blumen kurz bevor sie aufgeblüht sind, lassen Sie dabei etwa ein Drittel des Stängels stehen. Wenn Sie dies beachten und Ihre Lilium am Morgen bzw. ab dem späten Nachmittag schneiden, bleiben sie in der Vase etwa zwei bis drei Wochen frisch.

Lilien vermehren

Lilien vermehren
© Janet Worg / stock.adobe.com
Wer seinen Lilienbestand erhöhen möchte, sei es zur eigenen Bepflanzung oder zum Verschenken, der kann vorhandene Lilien vermehren. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten.

  1. ➔ Lilien durch Samen vermehren
  2. Nach der Blüte bilden sich an den Lilien sogenannte Kapselfrüchte aus. Das ist auch der Zeitpunkt, an dem die Samen reif sind. Sammeln Sie die Samen ab und säen Sie diese direkt ins Freiland. Doch Achtung: Handelt es sich nicht um frostsichere Sorten, warten Sie ab, bis die Temperatur auf mindestens 15 Grad steigt.

    » Hinweis: Die Keimlinge sind ein beliebtes Fressen für Schnecken. Schützen Sie die Jungpflanzen am besten mit einem Schneckenzaun.

    Diese Methode der Vermehrung ist allerdings nur etwas für Geduldige. Hybride brauchen mindestens zwei Jahre bis sie das erste Mal blühen, bei Wildsorten kann es sogar bis zu fünf Jahre dauern.

  3. ➔ Lilien vermehren durch Teilung
  4. Die Vermehrung durch Teilung dient nicht nur dazu, noch mehr schöne Lilien im Garten zu haben, es fördert auch die Verjüngung der Pflanze und somit die Blühfreudigkeit. Graben Sie die Blumenzwiebeln nach der Blüte aus, alternativ geht dies auch im Frühjahr. Jetzt werden die kleineren Zwiebeln von den Großen geteilt und direkt in ein, mit Kompost und Sand, vorbereitetes Pflanzloch gesetzt. Die Spitze zeigt dabei nach oben, die Tiefe beträgt etwa 25 cm. Alles mit Erde bedecken und leicht angießen.

Krankheiten und Schädlinge an Lilien

Die Schönheit und Lebensdauer der Lilien kann getrübt werden, wenn diese von Krankheiten und Schädlingen befallen werden.

❶ Grauschimmel (Botrytis cinerea)

Grauschimmel erkennen Sie an rotbraunen Flecken, die sich vor allem auf den Blütenblättern bilden. Feuchtwarmes Klima begünstigt die Bildung von Grauschimmel, bei dem auch der Stängel befallen sein kann – im schlimmsten Fall bricht dieser an der betroffenen Stelle ab.

Was hilft gegen Grauschimmel?

Grauschimmel beugen Sie vor, indem Sie die Lilien nicht von oben gießen, so dass die Bläter und Blüten nicht unnötig nass werden. Achten Sie schon beim Pflanzen auf ausreichend Abstand (mindestens 20 cm), auch das hält Nässe fern. Eine weitere vorbeugende Maßnahme ist das Besprühen mit Ackerschachtelhalm-Extrakt.

Sind die Lilien bereits von Grauschimmel betroffen, müssen die betroffenen Pflanzenteile komplett zurückgeschnitten und im Hausmüll entsorgt werden. Bitte nicht auf den Kompost werfen, hier kann sich der Pilz weiterentwickeln.

❷ Lilienhähnchen

Lilienhähnchen
© Stefan / stock.adobe.com
Lilienhähnchen (Lilioceris lilii) ist der größte Feind aller Lilium. Dabei handelt es sich um einen etwa 8 mm kleinen, roten Käfer, der sich über die Blätter der Lilien hermacht. Genauer gesagt legt der Schädling seine Eier unter den Blättern ab. Die sich daraus bildenden Larven fressen sich buchstäblich durch die Blätter und hinterlassen große Löcher.

Was hilft gegen Lilienhähnchen?

Als erste Maßnahme gilt: Behalten Sie Ihre Lilien ab Mitte April im Blick und sammeln Sie vorhandene Exemplare des Lilienhähnchens ab. Larven, die sich an den Blattunterseiten befinden, können Sie mit einem starken Wasserstrahl abspritzen.

Vorbeugend hilft auch das Besprühen mit einem Sud aus Salbei und Eichenrinde. Dafür benötigen Sie etwa 100 Gramm Salbeiblätter und drei kleine Eichenzweige. Die Salbeiblätter klein hacken und zusammen mit Wasser und den Eichenzweigen in einen Topf geben. Alles aufkochen und 30 Minuten köcheln lassen. Den fertigen Sud abkühlen lassen, in eine Sprühflasche geben und die Lilien damit besprühen.

» Lesetipp: Lilienhähnchen bekämpfen – So funktioniert’s!

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

Antwort hinterlassen