Wer nach einem dekorativen Ziergehölz für seinen Garten sucht, kann mit der Mehlbeere viel Freude haben. Diese ist nämlich sehr pflegeleicht und winterhart.

Auf der Suche nach einem dekorativen Gehölz für den Hausgarten, welches zudem anspruchslos erscheint und wenig Pflegeaufwand erfordert, kommt niemand an der Mehlbeere (Sorbus) vorbei. Für den kleineren Garten bietet sich ein eher strauchartiger Wuchs an. Größere Gärten vertragen auch üppig wachsende Exemplare. Vor dem Kauf sollte man sich über die einzelnen Sorten und deren Eigenschafen informieren. Sattgrünes Laub, eine hübsche Blüte im Frühling und rötliche Apfelfrüchte, gepaart mit einer ansprechenden Herbstfärbung, haben alle Mehlbeeren gemein. Was es bei der Pflege der Gewächse zu bedenken gibt, erfahren Sie nun.

Die schönsten Mehlbeeren-Arten kurz vorgestellt

Mehlbeere pflegen
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Wird von der Mehlbeere gesprochen, fallen zunächst Vogelbeeren oder Ebereschen ins Gewicht. Diese werden in separaten Artikeln behandelt. Es gibt jedoch zirka 100 weitere Arten. Einige Sorten sollen nun näher vorgestellt werden.

» Zwerg-Mehlbeere

Die Zwerg-Mehlbeere (Sorbus chamaemespilus) ist die kleinste in Mitteleuropa vorkommende Art der Mehlbeere. Der kleine Strauch wird etwa 1,5 Meter hoch. Der Wuchs ist buschig und mäßig verzweigt. Es werden bis zu einem Zentimeter lange Winterknospen ausgebildet. Diese sind grün-braun und behaart. Die Blütezeit erstreckt sich auf die Monate Juni und Juli. Die braun-roten Früchte werden etwa 1,5 Zentimeter groß. Erntezeit ist im September. Die Früchte sind essbar. Das natürliche Verbreitungsgebiet der Zwerg-Mehlbeere reicht von den Vogesen bis in den Schwarzwald und die Nordalpen.

» Ades Mehlbeere

Bei der Ades Mehlbeere (Sorbus adeana) handelt es sich um eine Kreuzung der Echten Mehlbeere (Sorbus aria) mit der Elsbeere. Der sommergrüne Baum kommt allein im oberfränkischen Bärental und dem angrenzenden Kleinziegenfelder Tal vor. Die seltene Pflanze gilt als potentiell gefährdet. Im Herbst trägt die Ades Mehlbeere gelbliche Apfelfrüchte mit rötlichen Backen.

» Kordigast Mehlbeere

Dieser Hybrid kann etwa fünf Meter hoch wachsen. Die Kordigast Mehlbeere (Sorbus cordigastensis) besitzt auffallend große, rundliche Blätter, welche sich dünn und papierartig anfühlen. Diese Mehlbeere kommt lediglich am Kordigast in der Fränkischen Alb vor. Dort wächst sie auf kalkreichen Böden in Buchen- oder Kieferwäldern.

» Breitblättige Mehlbeere

Dieser Mehlbeere mit botanischem Namen Sorbus latifolia gaben die bis zu 7,5 Zentimeter breiten Blätter ihren Namen. Die Gewächse können bis zu 15 Meter hoch wachsen. Im Mai zeigen sich die weißen Traubenblüten. Im Herbst reifen die runden braun-orangen und essbaren Früchte. Ihren Ursprung hat die Breitblättrige Mehlbeere im Pariser Becken. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts erfolgt die gezielte Kultivierung als Zierpflanze in Gärten und Parks.

Weitere bekannte Arten:

  • Filzige Zwerg-Mehlbeere (Sorbus chamaemespilus)
  • Österreichische Mehlbeere (Sorbus austriaca)
  • Badische Mehlbeere (Sorbus badensis)
  • Ries-Mehlbeere (Sorbus fischeri)
  • Meyers Mehlbeere (Sorbus meyeri)
  • Hersbrucker Mehlbeere (Sorbus pseudothuringiaca)

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Mehlbeere gießen

Der Wasserbedarf ist eher als gering einzuschätzen. Die Pflanzen kommen folglich mit längerer Trockenheit besser zurecht, als mit einem zu nassen Stand. Die Mehlbeeren müssen nicht täglich gegossen werden. Stattdessen bietet es sich an, die Gewächse einmal pro Woche für etwa eine halbe Stunde mit dem Gartenschlauch zu versorgen. So kann das Wasser bis zu den Wurzeln vordringen und die Pflanzen erlangen mehr Stabilität.

» Tipp: Stehen die Pflanzen nicht windgeschützt, trocknen sie schneller aus. In diesem Fall muss häufiger bewässert werden. Alternativ schützt eine Mulchschicht den Boden vor Austrocknung.

Während längerer Hitzeperioden sollte regelmäßig gegossen werden. Staunässe gilt es in jedem Fall zu vermeiden. Zu viel Feuchtigkeit im Boden greift die Wurzeln an und die Pflanzen beginnen zu faulen.

Die Mehlbeere richtig gießen in Stichworten:

  • eher geringer Wasserbedarf
  • längere Trockenheit wird vertragen
  • wöchentliche Bewässerung mit dem Gartenschlauch
  • Staunässe vermeiden

Mehlbeere düngen

Eine regelmäßige Düngung ist nicht notwendig. Junge Bäume sollten im Frühling mit Kompost oder Humus versorgt werden. Die meisten Mehlbeeren lieben Kalk. Kalkarme Böden sollten daher im Frühling entsprechend aufgewertet werden. Es können Gartenkalk, Gesteinsmehl oder Algenkalk verwendet werden. Werden die Gewächse im Herbst mit Beinwelljauche versorgt, erhöht dies die Frosthärte. Regelmäßiges Mulchen hält Wärme und Feuchtigkeit im Boden.

» Tipp: Ab einem Alter von zehn Jahren müssen Mehlbeeren nicht mehr zwingend mit Dünger versorgt werden.

Die Mehlbeere richtig düngen in Stichworten:

  • junge Bäume erhalten Kompost oder Humus
  • kalkarme Böden im Frühjahr aufwerten
  • Beinwelljauche macht frosthart
  • Mulchen hält Wärme und Feuchtigkeit im Boden

Mehlbeere schneiden?

Zwingend muss die Mehlbeere nicht geschnitten werden. Es bietet sich jedoch an, um eine hübsche Wuchsform herauszuarbeiten und die Größe unter Kontrolle zu halten. Der Formschnitt wird am besten im Juni erledigt. Dabei wird die Krone ausgedünnt. Es sollten jedoch ausreichend Äste übrig bleiben, damit eine üppige Krone ausgebildet werden kann.

Größere Schnittmaßnahmen können durchgeführt werden, wenn die Pflanze ihr Laub abgeworfen hat. Dabei wird das tote Holz aus der Krone komplett entfernt. Damit sich der Stamm ausbilden kann, entfernen Sie die unteren Seitentriebe. Bei größeren Ästen sollte der Ast zunächst an seiner Unterseite angesägt werden. Dabei halten Sie einen Abstand von etwa zehn Zentimetern zum Stamm. Der Ast wird an der Unterseite angesägt und anschließend setzen Sie die Säge auf der Oberseite an und entfernen den Ast komplett.

» Tipp: Achten Sie auf glatte Schnittkanten und versorgen Sie die Schnitte mit einem Wundverschlussmittel.

Die wichtigsten Pflegehinweise im Überblick

TätigkeitErläuterung
Gießen• eher geringer Wasserbedarf
• lieber wöchentlich mit dem Gartenschlauch bewässern als häufig gießen
• bei längerer Trockenheit regelmäßig gießen
• Staunässe vermeiden
Düngen• Jüngere Bäume jährlich im Frühjahr mit Kompost oder Humus versorgen
• bei kalkarmen Böden mit Gartenkalk oder Gesteinsmehl nachhelfen
• ab einem Alter von zehn Jahren keine Düngung mehr notwendig
Schneiden• gut schnittverträglich
• größere Rückschnitte zwischen Oktober und Februar vornehmen
• Formschnitt bevorzugt im Juni

Krankheiten und Schädlinge erkennen und bekämpfen

Die Pflanzen gelten allgemein als robust und widerstandsfähig. Dennoch kann es zum Befall mit Krankheiten und Schädlingen kommen.

Hierbei sind besonders hervorzuheben:

❏ Feuerbrand

Feuerbrand ist eine bakterielle Erkrankung, welche in Deutschland als meldepflichtig gilt. Die Krankheit wird von Bakterien verursacht, die sich über die Blüten Zugang zur Pflanze verschaffen. Dies geschieht besonders an warmen und trockenen Sommertagen.

» Hinweis: Ist die Pflanze zusätzlich von Blattläusen befallen, breitet sich Feuerbrand zügig aus.

Feuerbrand ist an verfärbten Blüten, Blättern und Früchten zu erkennen. Diese wirken braunschwarz und wie verbrannt. Die Triebspitzen verformen sich zu einem Haken. Das Laub und die Früchte trocknen ein. Gegen Feuerbrand hilft nur ein radikaler Rückschnitt bis ins gesunde Holz.

» Achtung: Schnittabfälle gehören nicht auf den Kompost. Entsorgen Sie diese über den Hausmüll.

❏ Rost

Rost ist eine Pilzerkrankung, die sich durch orange Blattflecken äußert. Nach einiger Zeit sind auch die Sporenlager auf den Blattunterseiten zu erkennen. Der Hobbygärtner muss bei einem Rostbefall in der Regel nicht einschreiten. Der Pilz wechselt seinen Wirt und sucht nach einiger Zeit bevorzugt Wacholder Arten auf.

❏ Dickmaulrüsslerlarven

Der Befall mit Dickmaulrüsslerlarven bleibt über einen längeren Zeitraum unbemerkt, denn die Larven verursachen große Schäden an den Wurzeln. Dies wird oft erst bemerkt, wenn das Gewächs bereits derart geschwächt ist, dass es abstirbt.

» Tipp: Besitzt der Boden einen hohen Humusgehalt, erhöht sich das Risiko eines Befalls.

Die Bekämpfung der Larven erfolgt mit speziellen Spritzmitteln, welche auch dem Gießwasser beigegeben werden können.

Mehlbeere überwintern

Die meisten Mehlbeere-Arten sind in unseren Breiten gut winterhart und bedürfen keines zusätzlichen Schutzes. Es bietet sich vor dem Kauf an, sich über die Winterhärte der Pflanze zu informieren.

» Tipp: Im Herbst kann eine Mulchschicht auf dem Boden vor Austrocknung schützen und den Boden warm halten.

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Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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