Der Rapsglanzkäfer kann nicht nur der Rapsernte schaden. Auch im heimischen Garten kann er an diversen Nutz- und Zierpflanzen erheblichen Schaden anrichten

Rapsglanzkäfer
© Aleksa / stock.adobe.com

Sind Sie schon einmal an einem Rapsfeld vorbei gefahren und wurden von einem Schwarm kleiner schwarzer Käfer belästigt? Mit ziemlicher Sicherheit hat es sich dabei um den Rapsglanzkäfer gehandelt. Dieser kann einen erheblichen Schaden an den Rapspflanzen verursachen und macht auch vor Gemüsepflanzen, Ziersträuchern und Rosen nicht Halt. Es ist also nicht ungewöhnlich, wenn Sie die kleinen Käfer im eigenen Garten entdecken. Wir zeigen Ihnen einige Möglichkeiten auf, wie Sie die Schädlinge wieder loswerden können.

Rapsglanzkäfer erkennen

Rapsglanzkäfer gehören zu den 140 bis 150 Arten von Glanzkäfern. Sie erreichen eine Größe von 1,5 bis 2,5 Millimetern. Der länglich-ovale Körper wird von einem glänzenden Chitinpanzer geschützt, der schwarz, blau, grün oder violett schimmern kann. Sowohl die Beine als auch die keulenförmigen Fühler sind braun gefärbt.

Aus länglichen und milchig weißen Eiern schlüpfen Larven, die eine Länge von bis zu vier Millimetern erreichen können. Die gelblichen bis weißen Larven besitzen drei kurze, dunkel gefärbte Beinpaare und einen schwarzbraunen Kopf. Zudem sind auf dem Körper mehrere kleine dunkle Punkte zu erkennen.





Schadbild des Rapsglanzkäfers

Rapsglanzkäfer überwintern in der Laubschicht oder der Grasnarbe in etwa zwei bis fünf Zentimetern Tiefe. Sobald die Bodentemperaturen über 10 Grad erreichen, verlassen sie ihr Winterquartier. Ab einer Lufttemperatur von 15 Grad begeben sich die Käfer auf Nahrungssuche und besiedeln vor allem Rapsfelder. Hier haben sie es auf den Blütenstaub abgesehen, der sich im Innern der Blütenknospen befindet. Um an den begehren Pollen zu gelangen, muss der Rapsglanzkäfer die noch geschlossenen Blütenknospen zerbeißen. Dabei verletzen sie häufig auch den Fruchtknoten und zerstören damit die gesamte Knospe. Die vertrocknen in der Folge und fallen ab. Übrig bleiben nur die leeren Blütenstiele.

Tipp: Sobald der Raps in Blüte steht, entstehen keinen nennenswerten Schäden mehr durch die Käfer.

Rapsglanzkäfer befallen neben Raps auch andere Kreuzblütler und Rosen. Und auch vor Ziersträuchern machen Sie nicht Halt. Besonders im Gemüsebeet können Sie einen erheblichen Schaden anrichten.

Rapsglanzkäfer bekämpfen

Rapsglanzkäfer an einer Rose
Rapsglanzkäfer können auch im Gemüsebeet oder im Ziergarten Schaden anrichten – © ChrWeiss / stock.adobe.com

Die gängige Methode in der Bekämpfung des Rapsglanzkäfers ist der Einsatz von chemischen Insektiziden. Diese bringen nicht nur einen Nachteil mit sich. Denn zum einen entwickeln die Käfer Resistenzen gegen die eingesetzten Mittel, sodass diese völlig nutzlos werden. Zum anderen wirken die Insektizide nicht speziell gegen den Rapsglanzkäfer, sondern gegen alle Insekten.

Möchten Sie den Käfer im eigenen Garten bekämpfen sollten Sie daher lieber auf umweltfreundlichere Methoden zurückgreifen.

Rapsglanzkäfer absammeln

Eine erste effektive Maßnahme im Kampf gegen die gefräßigen Käfer kann es sein, diese im zeitigen Frühjahr von Ihren pflanzen abzusammeln. Zwar werden Sie nur einen Bruchteil der Käfer erwischen. Aber Sie können damit den Befall soweit reduzieren, dass die Käfer keinen großen Schaden mehr anrichten können.

Pflanzenöl-Seifen-Lösung hält Käfer fern

Stellen Sie eine Lösung aus Pflanzenöl, einer neutralen Seife und Wasser her. Besprühen Sie damit die Randbereiche von Beeten, können Sie die Zahl der einwandernden Schädlinge verringern. Achten Sie aber darauf, dass Sie eine reine Kern- oder Schmierseife verwenden.

Gesteinsmehl stoppt Fraß

Vielen Hobbygärtnern sind Gesteinsmehle als natürliche Düngemittel bekannt. Darüber hinaus finden Sie Anwendung in der Schädlingsbekämpfung – so auch beim Rapsglanzkäfer. Das Gesteinsmehl zeigt sofort Wirkung und hemmt den Fraß der Käfer und der Larven.

Das Gesteinsmehl sollten Sie erstmals mit dem Beginn der Knospenbildung ausbringen und ein weiteres Mal kurz vor der Blüte. Dies ist wahlweise im trockenen Zustand über eine Puderspritze oder in Wasser gelöst mit einer Sprühflasche möglich.

Tipp: Je nach Witterung können weitere Behandlungen erforderlich werden. Denn sowohl Regen als auch starker Wind beeinträchtigen die Wirkung des Gesteinsmehls.

Schlupfwespen als natürliche Fressfeinde

Schlupfwespe
Schlupfwespe bei der Eiablage – © Tanya / stock.adobe.com

Wirklich empfehlenswert ist die Schädlingsbekämpfung mit Schlupfwespen. Sie sind natürliche Fressfeinde des Rapsglanzkäfers, welche die Larvenbestände um mehr als 50 Prozent reduzieren können. Sie legen ihre Eier in die Larven der Käfer ab. Später schlüpft eine neue Schlupfwespengeneration aus den Larven.

Sie erhalten zwar Schlupfwespen im Handel, aber diese sind nicht für den Einsatz im Garten geeignet. Sie können die Nützlinge aber in den Garten locken, indem Sie geeignete Rückzugsorte schaffen:

  • artenreich bepflanzte Mauern in sonniger Lage
  • morsche und hohle Baumstämme
  • Wildblumenstreifen auf der Wiese
  • blütenreiche Hecken

Neem als natürlicher Pflanzenschutz

Im Handel finden Sie diverse Neem-haltige Mittel, die Sie gegen saugende und beißende Schädlinge wie den Rapsglanzkäfer einsetzen können:

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Schäden durch den Rapsglanzkäfer vorbeugen

Sie haben einige Möglichkeiten, um einem Befall durch den Rapsglanzkäfer weitestgehend vorzubeugen. Als wichtigste Maßnahme sollten Sie für Ihre Pflanzen optimale Wachstumsbedingungen schaffen. Meiden Sie verdichtete Böden oder Standorte, die zu Staunässe neigen. Zudem können Sie mit einer guten Düngung das Wachstum der Pflanzen anregen und so auch eine schnelle Abblüte fördern. Sollte es doch zu einem Befall kommen, fällt der Schaden dann nicht so groß aus.

Als zweite Maßnahme können sie im zeitigen Frühjahr Gesteinsmehl oder unbelastete Gülle auf den Pflanzen ausbringen. Auf diese Weise lassen Sie Ihren Pflanzen nicht nur eine sehr gute Düngung zukommen. Gleichzeitig vertreiben Sie damit herannahende Rapsglanzkäfer.

Darüber hinaus sollten Sie darauf achten, dass Sie Ihre Nutzpflanzen nicht auf kleinen schmalen Beeten pflanzen. Denn, wie bereits erwähnt, arbeiten sich die gefräßigen Käfer vom Rand ins Innere vor. Bepflanzen Sie daher möglichst große Beeten mit einer größeren Menge an Pflanzen. So kann sich der Schaden durch einen Befall in Grenzen halten.

Auch bei der Bearbeitung des Bodens sollten Sie Acht geben. Denn im Boden überwintern nicht nur die Rapsglanzkäfer, sondern auch eine Vielzahl an nützlichen Insekten – darunter auch Marienkäfer und Schlupfwespen, welche die Larven des Rapsglanzkäfers fressen. Bearbeiten Sie den Boden daher besser mit der Hand oder zumindest mit kleinem Gerät.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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