Das Afrikanische Ringkörbchen, eine polsterartige Staude aus der Gattung Bertram (Anacyclus), eignet sich ideal für sonnige, trockene Standorte wie Steingärten oder Trockenmauern.

Das aus den Bergen Nordafrikas stammende Ringkörbchen, auch bekannt als Marokko-Kamille, ist eine anpassungsfähige Polsterstaude, die in heimischen Gärten mühelos gedeiht. Ihre Blütezeit reicht von Mai bis Juli und kann sich bei idealen Bedingungen sogar bis Anfang September erstrecken. Die zweifarbigen Blüten zieren dabei sonnige Beete, Kübel und Trockenmauern.

Besonders bemerkenswert ist das Verhalten des Ringkörbchens bei ungünstigem Wetter. Die Blüten schließen sich bei Regen und in der Nacht, wodurch die empfindlichen Pollen vor Feuchtigkeit geschützt bleiben. Das kommt natürlich den Bienen und Hummeln zugute. Kein Wunder, dass die insektenfreundliche Staude immer häufiger im Gartenfachhandel zu finden ist.

Pflanzenporträt

Ringkörbchen Bertram: Anbau und Pflege der Polsterstaude
Ringkörbchen wird oftmals auch als Marokko-Kamille bezeichnet | © Lichtmalerei / stock.adobe.com

Die flach wachsende Scheinkamille bildet dichte Polster aus fein gefiederten Blättern und erfreut Gärtner im Frühjahr und Sommer mit zarten, margeritenähnlichen Blüten in Weiß mit einem leuchtend gelben Auge.

Afrikanisches RingkörbchenBeschreibung
Wissenschaftlicher NameAnacyclus pyrethrum var. depressus
Weitere NamenMarokko-Kamille, Scheinkamille, Ringblume, Bertram, Zwergmargerite
Wuchsbreite15 – 25 cm
Wuchshöhe5 – 15 cm
BlütezeitMai bis August
WurzelHorstbildend
LaubWintergrün
StandortSonnig
KlimaWindfest und winterhart
VerwendungSteingarten, Trockenmauer, Kübel, Bodendecker
Besonderheiten• Blüten schließen sich schützend in der Nacht und bei Regen
• Zweifarbige Blüten
• Insektenfreundlich
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Ringkörbchen pflanzen

» Standort

Das Ringkörbchen ist optimal an trockene und karge Standorte angepasst. Es liebt volle Sonne und zeigt auch bei schwierigen Bedingungen, wie heißen, trockenen Sommern mit wenig Wasser, eine beeindruckende Widerstandsfähigkeit. Ein Platz mit leichter Hanglage ist optimal, damit Regenwasser gut abfließen kann und sich keine Staunässe rund um die Pflanze bildet.

» Boden

Um optimal zu gedeihen, braucht das Ringkörbchen einen gut durchlässigen und eher trockenen Boden. Ein mineralischer Boden, wie er in Steingärten häufig vorkommt, ist perfekt geeignet. Wenn die Marokko-Kamille in Blumentöpfe gepflanzt wird, empfiehlt sich eine Erde, die mit Schotter oder Splitt durchsetzt ist. So bleibt der Boden locker und überschüssiges Wasser kann abfließen.

» Pflanzung

Im Handel angebotene Topfstauden können während der gesamten Gartensaison gepflanzt werden. Der Standort sollte ausreichend Platz bieten, damit die Staude ihren polsterartigen Wuchs entfalten kann. Das Ringkörbchen benötigt einen Pflanzabstand von etwa 25 cm. Für einen dichten, flächendeckenden Wuchs werden Ringkörbchen in kleinen Tuffs oder Gruppen von 15 Pflanzen pro Quadratmeter gesetzt.

Tipp: Beim Pflanzen in Tuffs setzt man mehrere Exemplare dicht zusammen, sodass sie eine kleine Gruppe bilden. Das Ringkörbchen eignet sich dafür besonders gut, da es mit seinem polsterartigen Wuchs kleine, geschlossene Teppiche bildet.

Ringkörbchen pflegen

Das den Gänseblümchen bzw. Margeriten optisch doch sehr ähnelnde Ringkörbchen zählt zu den absolut pflegeleichten Polsterstauden. Interessant ist ab Frühjahr der noch geschlossene Blütenkelch anzusehen, zumal die Blütenblätter unterseitig mit der dunklen pink-roten Farbe einen tollen Kontrast zur weißen Umrandung bilden.

» Gießen

In der Regel benötigt das Ringkörbchen keine zusätzliche Bewässerung, da es an trockene Bedingungen angepasst ist. Nur in extrem langen Trockenphasen kann es hilfreich sein, die Pflanze sparsam zu gießen.

» Düngen

Da das Ringkörbchen an karge, nährstoffarme Böden angepasst ist, kommt es in der Regel ohne zusätzliche Düngung aus.

» Vermehrung

Wenn die Samenstände nach der Blüte nicht entfernt werden, vermehrt sich das Ringkörbchen durch Selbstaussaat. Die Samen fallen auf den Boden und keimen dort bei günstigen Bedingungen.

Wer das Afrikanische Ringkörbchen jedoch gezielt vermehren möchte, kann die Samen nach der Blüte ernten. Sobald die Samenstände braun und trocken sind, werden sie vorsichtig abgeschnitten und die feinen Samen herausgelöst. Diese sollten direkt auf die Erde gedrückt werden, ohne sie mit Erde oder Sand zu bedecken. Das Afrikanische Ringkörbchen ist nämlich ein Lichtkeimer. Bei Temperaturen von etwa 20 Grad Celsius keimen die Samen innerhalb weniger Tage. Sobald die Keimlinge erscheinen, werden sie an einen kühleren Standort gestellt, damit sie kräftig weiterwachsen.

» Schutz im Winter / Schutz bei starkem Regen

Das Afrikanische Ringkörbchen reagiert im Winter weniger empfindlich auf niedrige Temperaturen als auf übermäßige Feuchtigkeit. Um die Pflanze zu schützen, sind folgende Maßnahmen hilfreich:

  • Ein gut durchlässiger Boden verhindert Staunässe. Eine Schicht aus Kies oder Sand im Wurzelbereich sorgt für besseren Wasserabfluss und schützt die Pflanze vor Winternässe.
  • Bei lang anhaltendem Regen oder Schneeschmelze kann eine Abdeckung mit Gartenvlies oder einem Plexiglasdach helfen, die Pflanze trocken zu halten. Wichtig ist eine gute Belüftung, um Schimmelbildung zu vermeiden.
  • Blumentöpfe sollten an einem geschützten, hellen und frostfreien Ort überwintern, z. B. unter einem Vordach oder in einem ungeheizten Wintergarten. Da die Wurzeln im Topf schneller durchfrieren, empfiehlt sich eine Isolierung mit Jute, Luftpolsterfolie oder Vlies. Eine Schicht Reisig auf der Erde bietet zusätzlichen Schutz.

» Rückschnitt

Zum Herbst hin können vertrocknete Blütenstände des Afrikanischen Ringkörbchens entfernt werden, um die Pflanze auszuputzen. In milden Wintern bleibt sie oft grün und kann stehen bleiben. Sollte sie sich durch starke Fröste doch zurückziehen, empfiehlt sich ein Rückschnitt der abgestorbenen Pflanzenteile erst im Frühjahr, idealerweise im März oder April. Dadurch wird der Neuaustrieb unterstützt, und die Pflanze kann wieder kräftig wachsen.

» Schädlingsbefall

In der Regel bleibt das Ringkörbchen gesund und zeigt kaum Anfälligkeiten für Krankheiten oder Schädlinge. Seine Schwachstelle liegt jedoch in übermäßiger Feuchtigkeit. Staunässe, insbesondere im Wurzelbereich, kann zu Fäulnis führen und das Wachstum der trockenliebenden Pflanze erheblich beeinträchtigen.

Ist das Afrikanische Ringkörbchen giftig? Das Afrikanische Ringkörbchen (Anacyclus depressus) gilt allgemein als ungiftig und sicher für den Garten. In der wissenschaftlichen Literatur gibt es jedoch Hinweise darauf, dass bestimmte Pflanzenteile, wie die Wurzeln, giftige Substanzen in sehr geringen Konzentrationen enthalten können.

Fazit: Robust und Pflegeleicht

Das Ringkörbchen ist robust und kaum anfällig für Krankheiten oder Schädlinge. Es gedeiht selbst an trockenen, sonnigen Standorten, wo andere Pflanzen oft Schwierigkeiten haben. Wer eine langlebige und nahezu anspruchslose Pflanze sucht, wird mit dem Afrikanischen Ringkörbchen lange Freude haben.

Es verschönert Beete, Steingärten und sogar Trockenmauern. Auch auf Balkon und Terrasse macht die kleine Zwergmargerite eine gute Figur. Durch die Kombination mit anderen trockenheitsverträglichen Pflanzen wie Weißen Silberwurz oder Mauerpfeffer lassen sich pflegeleichte Beete umsetzen, die sogar längere Trockenperioden problemlos überstehen.

Ringo von Gartentipps.com

Ringo ist Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

Ein Kommentar

  1. Jarisch Wolfgang on

    Sehr gute Informationen,allerding wüsste ich oft gerne ,wo die Pflanzen zu bestellen sind

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