Rosen in Kartoffeln pflanzen? Klingt komisch, hat aber seine Vorteile. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Rosen mithilfe einer Kartoffel vermehren können.

Rosen in Kartoffeln pflanzen
© monika / stock.adobe.com
Rosen sind ein Attribut der Heiligen, wie beispielsweise der Liebesgöttin Aphrodite. Daher steht die Blume als Symbol für Liebe und wird gerne verschenkt. Nach wenigen Tagen welken die Blüten allerdings dahin. Um diesem Verfall zuvorzukommen, kann man die Rose einpflanzen. Damit dies gelingt, hilft ein Trick: Man pflanzt die Rose in eine Kartoffel.

Kartoffeln beinhalten Nährstoffe und Feuchtigkeit. Daher bieten sie eine gute Grundlage, um Rosen beim Wurzel schlagen zu verhelfen. Dieser kleine Gartentrick ist schnell und einfach umgesetzt. Wie dies geht und was man dazu benötigt, erklärt diese Anleitung.

Wie vermehrt man Rosen?

Baumschulen vermehren Rosen in der Regel durch die Veredelung einer Sorte. Dabei wird eine robuste Wildrose als Unterlage genutzt. Die Vorteile liegen in der schnellen und preiswerten Umsetzung und der Vermehrung großer Mengen.

Im privaten Bereich hingegen ist es einfacher, Rosen durch Stecklinge zu vermehren. Im Vergleich zu veredelten Rosen sind diese Zöglinge zwar zu Beginn etwas kleiner, jedoch ändert sich das häufig nach dem zweiten oder dritten Standjahr im Garten.





Warum sollte ich eine Rose in eine Kartoffel pflanzen?

Ein Trick besteht darin, die Rose in eine Kartoffel zu pflanzen. Durch das vorgebohrte Loch fällt es der Blume leichter, Wurzeln zu schlagen. Zudem versorgt die Knolle die Rose mit einer gleichmäßigen Feuchtigkeit.

Kritiker geben zu bedenken, dass eine Kartoffel nicht besonders Wurzel-freundlich ist und die Rose deren Nährstoffe nicht benötigt. Daher kann man die Blume laut ihnen auch mit handelsüblicher Anzuchterde vermehren. Zudem treibt die Kartoffel häufig ebenfalls.

Der größte Vorteil einer Kartoffel liegt in deren gleichmäßiger Versorgung mit Feuchtigkeit. Gerade für Rosenliebhaber, die das Gießen der Anzuchterde vergessen, ist die Lösung ideal.

Die besten Rosentypen zur Vermehrung

Rosen vermehren - Rosensorten
© Digitalpress / stock.adobe.com
Ob die Anzucht eines Rosenstecklings erfolgreich verläuft, hängt häufig mit dem Rosentyp zusammen. Einige Rosen eignen sich hierbei besonders gut, wie beispielsweise

Edelrosen sowie Beetrosen hingegen haben eine geringere Erfolgsquote. Häufig dauert es eine Weile, bis ein Steckling wurzelt. Zudem gibt es immer wieder Ausfälle.

Tipp: Generell bietet es sich an, mehrere Stecklinge zu ziehen. Auf diese Weise ist die Wahrscheinlichkeit eines Erfolges höher. Hat man zu viele Rosen, kann man diese verschenken.

Steht eine Rose unter Sortenschutz, ist eine Vermehrung verboten. Ebenso untersagt ist das Weitergeben oder Verkaufen dieser Rosen.

Die beste Zeit, um Rosen zu vermehren

Rosen vermehrt man bestenfalls im Juli oder August. Zu diesem Zeitpunkt sind die einjährigen Rosentriebe bereits so weit verholzt, dass sie nicht so schnell faulen. Zugleich sind sie nicht zu stark verholzt, um die Bewurzelung zu behindern.

Rose in Kartoffel pflanzen – so geht man vor

Rosenstecklinge einpflanzen
© Olga / stock.adobe.com
Will man eine Rose in eine Kartoffel einpflanzen, bereitet man bestenfalls zuerst alles notwendige Zubehör vor.

Benötigte Utensilien

Um eine Rose in Kartoffeln zu pflanzen, benötigt man einige Dinge. Jene sind:

  • nährstoffarme Anzuchterde
  • Flasche aus Plastik
  • scharfe Schere oder wahlweise ein Teppichmesser
  • Korkenzieher oder Bohraufsatz
  • eine Kartoffel
  • eine Rose
  • ggf. ein Blumentopf

Rose vorbereiten und einpflanzen

Hat man alle nötigen Werkzeuge zur Hand, kann es losgehen:

Schritt 1: Blätter ohne Stiele entfernen

Zuerst entfernt man die Blätter, lässt die Stiele aber zur Orientierung stehen. Diese werden zu Schnittstellen. Dabei kann das oberste Blatt auch stehen gelassen werden. Auf diese Weise wird ein schneller Wachstum angeregt.

Schritt 2: Stecklinge schneiden

Je nach Länge des Rosentriebes können mehrere Stecklinge geschnitten werden. Sie werden als Treiberstecklinge bezeichnet. Hierzu wird die dünne Triebspitze oberhalb eines Blattes entfernt. Sie wird nicht benötigt.

Jeder Steckling sollte etwa zehn Zentimeter lang sein und mindestens zwei Augenpaare haben. Ideal sind drei oder vier Augenpaare. Ein Augenpaar wird in die Kartoffel gesteckt. Aus diesem sprießen die Wurzeln. Das oberste Augenpaar an der Luft treibt aus.

Nun wird die Rose etwa einen Zentimeter unterhalb einer Blattknospe in einem Winkel von 45 Grad mit einer scharfen Schere oder einem Teppichmesser abgeschnitten. Somit erhöht man den Querschnitt und damit den Kontakt zur Kartoffel.

Schritt 3: Blattstiele entfernen

Danach kann man die Stile der Blätter entfernen. Auf diese Weise bereitet man seinen Steckling vor, der Wurzeln schlagen soll.

Schritt 4: Kartoffel vorbereiten

Kartoffel vorbereiten
© fredredhat / stock.adobe.com
Nun widmet man sich der Kartoffel. In diese bohrt man mit dem Korkenzieher oder Bohraufsatz längsseits ein Loch hinein. Es kann etwa zur Hälfte der Knolle reichen. Der Durchmesser sollte dabei etwas kleiner als der des Stecklings gewählt werden. Auf diese Weise kann der Stil hineingesteckt werden, ohne zu wackeln.

Schritt 5: Rose mit Kartoffel in Topf pflanzen

Anschließend füllt man den Blumentopf etwa fünf Zentimeter hoch mit Blumenerde. In diese wird die Kartoffel samt Rosenstil gesteckt.

Danach füllt man den Topf mit Erde auf, bis etwa drei Viertel des Topfes voll sind. Der Steckling sollte zu einem Drittel aus der Erde ragen. Natürlich lässt sich die Rose auch direkt im Garten eingraben.

Schritt 6: Rosensteckling feucht halten

Nach dem Einpflanzen wird die Erde angegossen. Die Kartoffel entfaltet nun ihr Potenzial und spendet der Rose Stück für Stück Feuchtigkeit und Nährstoffe.

Mittels einer Flasche kann man ein Gewächshaus im Miniaturformat improvisieren. Hierzu schneidet man deren Boden ab und entfernt den Deckel. Anschließend stülpt man die Flasche über die Rose. Jene dient als Verdunstungsschutz und bietet sich vor allem an, wenn man das oberste Blatt nicht entfernt hat.

Der ideale Standort für den Steckling

Rosen sollten bestenfalls an einem warmen und hellen Ort gedeihen, der wenig direktem Sonnenlicht ausgesetzt ist. Alternativ bietet sich ein halbschattiger bis schattiger Standort im Freien an, der windgeschützt ist.

Nach etwa zehn Tagen kann man vorsichtig an der Rose ziehen. Spürt man einen Widerstand, haben sich bereits Wurzeln gebildet. Dann ist die Zeit gekommen, um die Plastikflasche zu entfernen. Der Standort sollte weiterhin warm sein und über viel Sonnenlicht verfügen. Ist eine Verpflanzung ins Freie geplant, kann man die Rose abhärten. Dazu stellt man den Blumentopf ab und zu für einige Stunden ins Freie.

Der erste Winter sollte für die selbst vermehrten Rosen idealerweise frostfrei bleiben. Auf diese Weise verholzen die Rosen und können ausreifen. Ab Mai im folgenden Jahr kann man die Blumen dann in den Garten pflanzen.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

Antwort hinterlassen