Die Tomoffel zu ernten ist ein wahres Kinderspiel. Zwischen Juli und Oktober können die leckeren Früchte abgeerntet und vernascht werden. Doch Vorsicht bei der Kartoffel. Hier gibt es bei der Ernte einiges zu beachten.

Tomoffel ernten
Tomoffel: oben Tomate und unten Kartoffel – © goodmoments / stock.adobe.com

Die Tomoffel wird immer beliebter. Kein Wunder, schließlich kann man an ihr nicht nur Tomaten, sondern auch Kartoffeln ernten. Eine 2in1 Pflanze sozusagen. Aber diese Kombination ist nicht das einzig besondere an der Pflanze. Sehr interessant ist auch der Erntezeitraum. Dieser scheint nämlich kein Ende zu nehmen. Im Sommer werden die süßen Cherrytomaten abgenommen und geht der Ertrag der Tomate zur Neige, fängt die Kartoffelernte gerade erst an. Alles was es zu beachten gilt, wenn die Tomoffel abgeerntet wird, erfahren Sie hier.

Tomoffel – Was ist das?

Keine Angst, Sie werden keine exotischen Früchte ernten müssen, die Ihnen nicht schmecken oder mit denen Sie nicht wirklich etwas anfangen können. Der Ertrag der Tomoffel ist jedem Gemüsegärtner vertraut. Das Besondere daran – Sie ernten Tomaten und Kartoffeln an einer Pflanze. Dabei liegt keine Genveränderung vor. Die ungewöhnliche Neuzüchtung ist allein durch Veredlung entstanden.

Welche Vorteile bringt die Tomoffel-Ernte?

Tomaten und Kartoffeln anbauen? Nicht jeder besitzt die Voraussetzungen dafür. Viele Gärten sind einfach zu klein, um Kartoffelbeete anzulegen. Tomaten auf dem Balkon zu kultivieren ist allerdings uneingeschränkt möglich. Wer Tomoffeln anbaut, kann plötzlich auch mit selbstgeernteten Kartoffeln verblüffen, ohne einen großen Garten vorweisen zu müssen. Der Doppelertrag unterstützt ein platzsparendes und effizientes Gärtnern und sorgt immer wieder für Überraschungen bei Freunden und Nachbarn.

Wann beginnt die Erntezeit?

Die Erntezeit der Tomaten beginnt etwa Mitte Juli. Nehmen die Früchte eine orangerote Färbung an, sollten die Wassergaben etwas reduziert werden, damit es durch den Wasserdruck, der sich bei zu reichlicher Bewässerung im Inneren der Pflanze aufbauen kann, nicht zum Platzen der Tomaten kommt.

» Tipp: Die regelmäßige Ernte der reifen Fürchte unterstützt den Reifeprozess bei den übrigen Früchten.

Im Spätsommer geht die Tomanteernte zurück. Etwa im September kann das Kraut dann zurückgeschnitten werden und Ende September können die Kartoffeln geerntet werden.

Wichtig: Die Tomaten sind recht anfällig für Pilzerkrankungen. Dabei kommt es nicht nur zu Blattverfärbungen, auch die Früchte sind betroffen. Die Tomaten werden braun und bekommen harte Stellen. Die Frucht ist in diesem Falle nicht mehr zu genießen, daher kann das Kraut getrost entfernt werden. Die Kartoffelernte sollte in diesem Fall noch etwas warten. Etwa zwei Wochen nach dem Rückschnitt können die Kartoffeln dann aus dem Boden geholt werden.

» Tipp: Die Erntzeit kann sich auch verschieben und es befinden sich noch Tomaten am Strauch, wenn der erste Frost droht. Die grünen Tomaten werden dann abgeerntet und können im Zimmer nachreifen.

» Tomaten ernten und lagern

Sind die Tomaten ausgereift, werden sie geerntet. Das Aroma ist dann besonders intensiv. Grüne Tomaten, die vor dem drohenden Frost gerettet werden, können in einem dunklen Raum im Haus nachreifen. Tomaten gehören nicht in den Kühlschrank. Die Kälte entzieht den Früchten das Aroma.

» Tipp: Frisch geerntete Tomaten halten sich länger, wenn man sie mit dem Stiel vom Strauch nimmt.

Wohin mit der Tomatenernte?

Bist zu 500 Cherrytomaten können von einer Pflanze geerntet werden. Kreativität ist also gefragt, denn schließlich müssen die Tomaten baldigst verarbeitet werden.

Wie wäre es also mit:

Besonders im Sommer wird es nicht schwerfallen, verschiedene Gerichte mit Tomaten auf den Tisch zu bringen, diese sorgen für mediterranes Flair und machen Appetit.

» Kartoffeln ernten und lagern

Ist die Tomantenernte abgeschlossen, geht es der Knolle an den Kragen. Zunächst wird das Kraut komplett entfernt. Anschließend werden die Kartoffeln aus dem Boden gegraben.

» Tipp: Nur unversehrte Knollen sind auch wirklich lagerfähig und haltbar, daher ist Vorsicht bei der Kartoffelernte geboten.

Bei der Kartoffelernte wird nicht selten die Hacke in den Boden geschlagen. Das Ergebnis ist ein aufgespießter Kartoffel, eine verletzte Knolle, die sich nicht einlagern lässt und baldigst verbraucht werden muss.

Die Kartoffeln sind also schonend zu entfernen. Bei den im Kübel kultivierten Tomoffeln können die Knollen mit den Händen ausgegraben werden, denn die Erde ist meist weich genug und nicht allzu tief. Für die Tomoffel im Freiland bieten sich spezielle Kartoffelhacken an, damit werden die Kartoffeln nicht verletzt, sondern mittels Hebelbewegung aus dem Boden geholt.

Bevor Sie die Kartoffeln lagern können, müssen Sie diese vom Schmutz befreien. Die Lagerung erfolgt trocken, dunkel und frostfrei in Kisten. Hier können Sie Ihre Ernte über den Winter bringen, sofern der Lagerraum einige Ansprüche erfüllt. Kleinere Ernten lassen sich problemlos lagen und innerhalb weniger Wochen verbrauchen.

Welche Bedingungen sollte der Lagerort aufweisen?

  • frostfrei
  • dunkel
  • sauber
  • kühl
  • luftig
  • trocken

Die optimale Lagertemperatur liegt bei etwa fünf Grad. Fällt das Thermometer darunter, schmecken die Knollen süßlich, weil die enthaltene Stärke in Zucker umgewandelt wurde. Ist der Lagerraum zu warm, beginnen die Kartoffeln zu keimen.

» Tipp: Viele Keller sind zu nass, was zum Faulen der Kartoffeln führt.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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