Möchten Sie den Uferbereich Ihres Gartenteiches verschönern, sind Sie mit dem Schildblatt bestens beraten. Es ist wunderschön, pflegeleicht und dazu noch winterhart.

Schildblatt
Das Schildblatt wird den Teichpflanzen zugeordnet – © Steve / stock.adobe.com

Das Schildblatt (Darmera peltata) ist eine imposante Erscheinung im Beet. Der Namensteil „Darmera“ in der botanischen Bezeichnung ist eine Hommage an Karl Darmer, einem deutschen Gärtner, der sich Ende des 19. Jahrhunderts um die Pflanze verdient gemacht hat. Die gängige Bezeichnung „Regenschirmpflanze“ verweist hingegen auf die rosafarbenen Blütendolden, die zu einem Blickfang im frühlingshaften Garten werden.

Das Schildblatt wird den Teichpflanzen zugeordnet, lässt sich aber auch in Gärten ohne Teichlandschaft ohne Probleme kultivieren. Wie Ihnen das gelingt, möchte ich Ihnen in diesem Beitrag erklären.





Herkunft

Das Schildblatt ist im Westen der USA heimisch und wächst bevorzugt in den Bundesstaaten Kalifornien und Oregon. In der freien Natur lässt sich das Schildblatt in bergigen Gegenden unweit von Flüssen und Bachläufen antreffen. In Großbritannien und Irland ist die Pflanze eingebürgert und wächst ebenfalls in großen Beständen in freier Natur.

Schildblatt (Darmera peltata)
Wuchs: aufrechte, beblätterte Stängel, rhizombildend
Wuchsbreite: bis 20 cm
Wuchshöhe: bis 150 cm
Blütezeit: Mai bis Juni
Blütenfarbe: rosa
Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: feucht, durchlässig, nährstoffreich
Besonderheiten: winterhart, kann auch in Teichnähe gepflanzt werden
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Besonderheiten

Das Schildblatt ist völlig zu Unrecht in unseren Gärten eine Seltenheit. Es bleibt zu hoffen, dass die beeindruckende Pflanzenschönheit, die an Bergenien erinnert, zukünftig vermehrt Liebhaber finden wird.

Zwischen April und Juni lässt das Schildblatt zunächst lediglich einen langen rötlichen Blütenstiel erkennen. Dieser kann bis zu einem halben Meter in die Höhe wachsen. Dort bilden sich die kugeligen Doldenblüten aus, welche mit einem satten Rosa aufwarten und einen Durchmesser von mehr als zehn Zentimeter aufweisen können.

Die dunkelgrünen Laubblätter bilden sich erst nach der Blüte aus. Dabei sind sie umso imposanter und können einen Umfang von bis zu 60 Zentimetern erreichen. Die riesigen Blätter zeigen eine imposante Herbstfärbung, welche von Gelb und Orange bis zu einem satten Rotbraun reicht.

Den passenden Standort finden

Ein sonniger bis halbschattiger Standort bietet den pflegeleichten Pflanzen ideale Möglichkeiten, um sich auszubreiten. Wuchshöhen von bis zu 1,5 Metern und ein großflächiger Blattteppich verlangen nach einer Alleinstellung im Beet. Bereits bei der Pflanzung sollten Sie bedenken, dass sich das Schildblatt stark ausbreitet und relativ schnell wächst.

Das ideale Substrat auswählen

Das Schildblatt zeigt sich relativ anspruchslos gegenüber der Wahl des Bodens. Die Pflanzen gedeihen in normaler Gartenerde und auch ein sumpfiger Untergrund macht dem anspruchslosen Schildblatt keine Probleme. Einen trockenen Boden sollten Sie hingegen mit Torf und Lehm vermischen, um die Feuchtigkeit zu verbessern.

Geringere Kalkvorkommen werden toleriert und haben keinen negativen Einfluss auf das Pflanzenwachstum. Der Boden sollte einen pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5 besitzen. Mit einem Test können Sie z.B. ganz einfach den pH-Wert im Boden messen.

So können Sie das Schildblatt pflanzen

Schildblatt Blüten
Das Schildblatt blüht von Mai bis Juni – © Rasa / stock.adobe.com

Pflanzzeit für das Schildblatt sind der Frühling und der Herbst. Das Schildblatt wird als Solitärpflanze kultiviert und sollte daher eine Alleinstellung im Garten erhalten. Der Abstand zu anderen Pflanzen sollte mindestens zwei Meter betragen. Da sich die Pflanze über ihre unterirdischen Rhizome stark ausbreitet, ist es ratsam eine Rhizomsperre einzusetzen. Damit wird der Standort begrenzt und die Einzelstellung gewahrt.

In der Nähe des Gartenteichs kann das Schildblatt eine Alternative zu Schilfrohr oder Bambus darstellen. Hübsche Kontraste zum imposanten Blattwerk bilden farbenfrohe Schwert- oder Taglilien.

❍ Pflanzung am Gartenteich

Das Schildblatt ist bestens geeignet, um den Uferbereich optisch abzugrenzen. Die Pflanzen sind für dauerhafte Wassertiefen von bis zu fünf Zentimetern optimal.

Tipp:
Das Schildblatt sollte nicht im handelsüblichen Pflanztopf in den Gartenteich gesetzt werden. Die Pflanzen finden in für Wasserpflanzen geeigneten Körben aus Kunststoff besseren Halt und können sich nicht ungestört ausbreiten. Dies ist für eine gezielte Kultivierung an der Uferzone vorteilhaft. Das Schildblatt kann sich dann nicht ungehindert ausbreiten und andere Pflanzen in Ufernähe überwuchern.

Die Pflanzung Schritt für Schritt:

  1. Pflanze austopfen
  2. Kunststoffkorb in doppelter bis dreifacher Größe des Wurzelballens wählen
  3. Schildblatt in den Pflanzkorb setzen
  4. Zwischenräume mit Pflanzerde auffüllen
  5. Pflanzkorb in die Uferzone einsetzen
  6. Pflanzkorb mit Kieselsteinen beschweren

Befinden sich Fische im Teich, ist eine Lage aus Kieselsteinen oder Blähton besonders wichtig, denn Fische, insbesondere Kois, graben gern frische Teichpflanzen aus ihren Körben.

❍ Pflanzung im Beet

Ohne Probleme kann das Schildblatt auch in Blumenrabatten für einen Blickfang sorgen. Der ideale Zeitpunkt für die Pflanzung liegt zwischen Mai und August. Die Pflanzung im Sommer verschafft der Pflanze ausreichend Gelegenheit, um gut anzuwachsen und bis zum Winter ein stabiles Wurzelsystem auszubilden.

Die Pflanzung Schritt für Schritt:

  1. Standort wählen
  2. Pflanzabstand beachten (Alleinstellung) und Pflanzloch ausheben
  3. Boden auflockern und mit Kompost aufbereiten
  4. Trockene Böden mit Lehm mischen
  5. Schildblatt einpflanzen
  6. Substrat auffüllen
  7. Substrat gut andrücken
  8. Schildblatt kräftig wässern

Das Schildblatt richtig gießen und düngen

Gießen Sie das Schildblatt mit abgestandenem Regenwasser und achten Sie darauf, dass der Boden niemals komplett austrocknet. Greifen Sie an heißen Sommertagen deshalb am besten mehrfach zur Gießkanne. Die Pflanze zeigt durch das Hängen der Blätter schnell an, wenn es ihr an Feuchtigkeit fehlt. Bei kompletter Austrocknung des Wurzelballens ist die Pflanze jedoch nicht mehr zu retten.

Tipp:
Damit der Boden nicht so schnell austrocknet, bietet sich die Bepflanzung des Wurzelbereiches mit Bodendecker-Pflanzen an. Außerdem: Tragen Sie eine dicke Schicht Rindenmulch auf, verdunstet das Wasser weniger schnell und die Feuchtigkeit hält sich länger im Boden.

Das Schildblatt schneiden

Im Herbst können die Blätter abgeschnitten und kompostiert werden. Die Entfernung der Blätter fördert den Austrieb im nächsten Frühling. Wer die Blätter an der Pflanze belässt, muss damit rechnen, dass der Austrieb verzögert und spärlicher erfolgt.

Das Schildblatt vermehren

Schildblatt (Darmera peltata)
Das Schildblatt lässt sich durch Teilung und Aussaat vermehren – © Lois GoBe / stock.adobe.com

Das Schildblatt lässt sich einfach durch Teilung vermehren. Der richtige Zeitpunkt hierfür ist das Frühjahr. Hierfür werden die unterirdischen Rhizome ausgegraben und mit einem scharfen Spaten oder Messer geteilt. Die Wurzelstücke werden separat eingepflanzt und wie gewohnt kultiviert. Dies bedeutet in erster Linie, dass Sie das Gießen nicht vernachlässigen dürfen.

Das Schildblatt kann auch durch Aussaat vermehrt werden. Die Samen werden auf die Aussaaterde gestreut und lediglich leicht angedrückt. Da es sich um Lichtkeimer handelt, werden die Samen nicht mit Erde bedeckt.

Das Schildblatt überwintern

Die attraktive Herbstfärbung beendet stimmungsvoll das Gartenjahr. Das Schildblatt ist winterhart und haben sich die Pflanzen gut eingewurzelt, werden Temperaturen bis minus 20 Grad problemlos überstanden.

Krankheiten und Schädlinge beim Schildblatt erkennen

Der größte Feind für das Schildblatt ist Wassermangel. Wird zu wenig gegossen, verfärben sich die Blätter schnell und die Pflanze stirbt bei andauerndem Feuchtigkeitsmangel ab. Gegenüber einem Befall mit Schädlingen oder Pflanzenkrankheiten zeigt sich das Schildblatt hingegen kaum anfällig.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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