Neben Krankheiten, die an der Schlehe vorkommen können, sind es oft auch Pflegefehler, die dem Schlehdorn im Wachstum schaden.

Schlehe Krankheiten Schädlinge
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Die Schlehe (Prunus spinosa) ist ein robustes Gewächs, welches selten von Krankheiten und Schädlingen heimgesucht wird und uns auch so manchen Pflegefehler verzeiht. Der größte Feind der Pflanzen ist wohl ein zu schwerer und zu nasser Boden. Auch Streusalz kann dem Schlehdorn gefährlich werden. Im Folgenden erfahren Sie, welche weiteren Krankheiten und Schädlinge auftreten können und wie Sie durch eine artgerechte Pflege Schäden an Ihrem Schlehdorn vermeiden.




❏ Fleckige Blätter – was nun?

Zeigen sich an den Blättern rötliche Flecken, ist die Schlehe vermutlich von der Fleischfleckenkrankheit betroffen. Dieser an sich harmlose Pilzbefall tritt auch an der Zwetschge auf. Erste Anzeichen für die Krankheit entstehen im Sommer. Die Blattflecken sind zunächst eher gelblich und verfärben sich später orangerot. Die Blätter verlieren ihre Form und weisen Dellen auf.

Bei fortgeschrittenem Befall vertrocknen die Blätter und ein vorzeitiger Blattfall ist die Folge. Die Sporen des für die Fleischfleckenkrankheit verantwortlichen Schlauchpilzes überwintern in herab gefallenen Blättern und befallen besonders junge Pflanzen.

Was ist zu tun?

Entfernen Sie alle abgeworfenen Blätter. Diese sollten nicht auf dem Kompost entsorgt werden, da der Pilz dort überleben kann. Weitere Maßnahmen sind nicht notwendig. Die Pflanze wird im Frühling wie gewohnt austreiben.

❏ Grauschimmelfäule – Gefahr für Jungpflanzen

Grauschimmel ist eine der häufigsten Pflanzenkrankheiten im heimischen Garten. An mehr als 200 Pflanzen macht sich der Schimmelpilz Botrytis cinerea zu schaffen. Ist es warm und feucht, findet der Pilz ideale Bedingungen vor und das Risiko eines Befalls steigt.

Grauschimmel ist gut an dem an Samt erinnernden Belag zu erkennen, der die befallenen Pflanzenteile überzieht. Bei fortgeschrittenem Befall werden die Pflanzenzellen zerstört und die Schlehe beginnt zu faulen.

Von Grauschimmel befallen sein können:

  • Triebe
  • Knospen
  • Früchte
  • Blätter

Was ist zu tun?

Alle befallenen Pflanzenteile sind umgehend zu entfernen. Schneiden Sie großzügig und bis in das gesunde Gewebe zurück. Die Abschnitte gehören nicht auf den Kompost. Entsorgen Sie den Rückschnitt besser über den Hausmüll. Die Pilzsporen würden auf dem Kompost überleben.

➔ Tipp: Ein luftiger Standort hilft, Grauschimmel vorzubeugen. Wird Knoblauch in der Nähe der Schlehe in den Boden gesteckt, dürfte die Pflanze ebenfalls vor Grauschimmel geschützt sein.

❏ Besuch von der Gespinstmotte

Dieser ungebetene Gast stellt sich im Frühling ein. Dann verköstigen sich die Raupen an den Knospen und zarten Blättern. Wird dies zu spät bemerkt, kann es zum Kahlfraß kommen. Anhand ihrer großflächigen Gespinste ist die Motte eigentlich nicht zu übersehen.

Was ist zu tun?

Handeln Sie schnell und entfernen Sie die Nester großflächig von der Pflanze. Damit sich die Raupen nicht ungehindert ausbreiten, sollten die Nester am besten verbrannt werden. Im Handel sind Schädlingsbekämpfungsmittel auf biologischer Basis verfügbar. Das Mittel wird entweder ins Gießwasser gegeben oder die Pflanze wird damit besprüht.

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❏ Salzschäden – die Schattenseite des Winters

Der Winter kann der Schlehe wenig anhaben. Selbst strengem Frost trotzen die Gewächse, ohne eines speziellen Winterschutzes zu bedürfen. Streusalz wird jedoch von den Pflanzen nicht vertragen. Dies macht sich nicht sofort bemerkbar, sondern es kann mehrere Jahre dauern, bis erste Symptome auftreten.

Nach und nach dringen die Salze in tiefere Bodenschichten vor und schädigen die Pflanze nachhaltig. Dies macht sich durch eine Braunfärbung der Blätter bemerkbar. Es entstehen mehr und mehr braune Flecken auf den Blättern. Der Hobbygärtner wird dabei vielleicht an die Anzeichen eines zu trockenen Standortes denken. Dies kommt jedoch selten vor, da die Pflanze Trockenheit in der Regel sehr gut vertragen kann. Die Blätter werden braun, rollen sich ein und fallen schließlich ab.

Was ist zu tun?

Treten Salzschäden auf, ist definitiv nicht der richtige Standort für die Pflanze gefunden. Bis sich Krankheitsanzeichen zeigen, vergeht eine ganze Weile. Sie können also davon ausgehen, dass der Boden bereits nachhaltig geschädigt ist und einen kompletten Austausch braucht. Die Pflanze sollte vorsichtig ausgegraben und an einem Standort neu verpflanzt werden, wo Salzschäden weniger eine Gefahr für die Pflanze darstellen.

❏ Kranke Pflanzen durch Pflegefehler

Falscher Standort

Zeigt sich die Schlehe wuchs- und blühfaul, fühlt sie sich vermutlich an ihrem Standort nicht wohl.

➔ Hinweis: Schlehen wachsen von Natur aus sehr langsam. Etwa 20 Zentimeter jährlich sind vollkommen normal und kein Anzeichen von unsachgemäßer Behandlung.

Ganz wichtig für die Pflanzen ist viel Sonne, dementsprechend sollte der Standort gewählt werden. Auch die pralle Mittagssonne kann der Schlehe nichts anhaben. Es kann lediglich vorkommen, dass Sie an heißen Sommertagen die Pflanzen bewässern müssen. Dies zeigt die Pflanze durch eingerollte und vertrocknete Blätter.

Steht die Schlehe zu nass, wird sie nicht wachsen und vermutlich zu faulen beginnen. Ein schweres Substrat, welches das Wasser nicht ausreichend abfließen lässt, ist Gift für den Schlehdorn. Die Pflanzen lieben einen trockenen Standort und können gern auf felsigen Hängen angepflanzt werden.

Falsches Substrat

Die Pflanzen sind das Substrat betreffend wenig anspruchsvoll. Wer keinen allzu schweren und feuchten Boden anbietet, wird diesbezüglich keine Probleme bekommen. Die Böden können steinig sein und auch Kalk macht den Pflanzen nichts aus.

Fehler beim Pflanzen

Mit der Pflanzung wird die Wachstumsgrundlage für die Schlehe geschaffen. Fehler sollten hierbei vermieden werden. In erster Linie braucht Ihre Schlehe Platz. Kleine und mickrige Pflanzen können die Folge sein, wenn sich der Schlehdorn nicht ausbreiten kann. Dies bezieht sich in erster Linie auf die Wurzeln. Den Flachwurzler hier in die Schranken zu weisen, ist jedoch kein Fehler. Bauen Sie eine Wurzelsperre ein. Hierfür genügt ein Betonring, den Sie etwa einen halber Meter tief rund um die Pflanze in die Erde bringen.

Durch ein ausreichend großes Pflanzloch bieten Sie dem Schlehdorn ideale Möglichkeiten, sich auszubreiten. Wenn Sie eine Hecke anpflanzen möchten, setzen Sie nicht mehr als zwei Pflanzen auf einen Meter. Ansonsten behindern und hemmen sich die Schlehen gegenseitig in ihrem Wachstum.

❏ Tipps für eine gesunde Schlehe im Überblick

Tätigkeit Erläuterung
Standort auswählen • Schlehen brauchen einen sonnigen Standort.
• Weiterhin benötigen die Pflanzen viel Platz, um sich ausbreiten zu können.
Substrat vorbereiten • Normale Gartenerde ist ausreichend.
• Bei der Pflanzung kann Kompost untergemischt werden.
• Der Boden sollte in jedem Fall durchlässig sein und nicht zu nass.
• Kalkhaltiges Substrat wird vertragen.
Pflanzung vornehmen • Vor der Pflanzung ist die Schlehe einige Zeit zu wässern, damit sich der Wurzelballen mit Wasser vollsaugen kann.
• Das Pflanzloch sollten Sie mindestens in doppelter Größe des Wurzelballens ausheben.
• Die Schlehe wird vorsichtig eingesetzt, damit die Wurzeln nicht verletzt werden.
• In den ersten Wochen nach der Pflanzung ist die Bewässerung sehr wichtig.
• Ältere Pflanzen müssen nicht mehr gegossen werden, sofern heiße Sommer nicht zu längeren Trockenabschnitten führen.
Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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