Damit Ihre Staruchveronika bei einem Schädlingsbefall nicht komplett eingeht, müssen Sie sofort handeln. Was genau zu tun ist, verraten wir in unserem kleinen Ratgeber.

Strauchveronika Krankheiten Schädlinge
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Bei der Strauchveronika (Hebe) handelt es sich um eine recht robuste Pflanze, welche vergleichsweise selten von Krankheiten heimgesucht oder von Schädlingen befallen wird. Eine häufige Ursache für Schadbilder sind Pflegefehler, welche die Pflanzen zwar bis zu einem gewissen Level tolerieren, über einen längeren Zeitraum jedoch nicht vertragen können. Wer die Standortbedingungen und die Ansprüche an Wasser und Nährstoffe beachtet, wird sich meist an gesunden und kräftigen Pflanzen erfreuen können.

Strauchveronika: diese Krankheiten können auftreten

Hier wären vorrangig Schimmel und Fäulnis zu nennen. Ein besonders hartnäckiger Schimmelpilz ist der Grauschimmel. Ein Befall ist an einem grauen, pelzigen Überzug auf Blättern oder Ästen zu erkennen. Steigt ein muffiger Geruch aus der Pflanze auf, deutet dies ebenfalls auf einen Schimmelpilz und dem damit einhergehenden Fäulnisprozess hin.





Was ist zu tun?

Alle von Schimmel befallenen Pflanzenteile sind zu entfernen. Da meist auch die Wurzeln bereits in Mitleidenschaft gezogen worden sind, sollte die betroffene Pflanze in neues Substrat gesetzt werden. Das alte Substrat ist dabei gründlich zu entfernen. Der Wurzelballen kann vor dem Einpflanzen abgespült werden. Als Vorbeugungsmaßnahme gegen Schimmel und Pilzbefall hat sich ein Auszug aus Ackerschachtelhalm bewährt. Die Pflanze kann damit gegossen oder auch besprüht werden.

Strauchveronika: Welche Schädlinge sind möglich?

Spinnmilben

Spinnmilben sind nicht auf den ersten Blick zu erkennen, denn sie halten sich vermehrt auf der Blattunterseite auf. Es bietet sich also an, die Pflanzen regelmäßig und gründlich zu kontrollieren. Die Spinnmilben beginnen an den Unterseiten der Blätter zu saugen und ernähren sich vom Pflanzensaft. Dies wird nach und nach auch bei oberflächlicher Betrachtung der Strauchveronika sichtbar. Auf der Blattoberseite erscheinen kleine, gelbe bis silbrige Punkte. Ebenfalls auf einen Befall mit Spinnmilben weisen zarte Gespinste hin, die sich über die gesamte Pflanze verteilen können und mit Hilfe eines Pflanzensprühers sichtbar gemacht werden. Im weiteren Verlauf verfärben sich die Blätter komplett gelb und fallen schließlich ab.

→ Tipp: Der Befall mit Spinnmilben wird durch einen zu warmen Standort und eine zu geringe Luftfeuchtigkeit begünstigt.

Was ist zu tun?
Ein Befall lässt sich mit einfachen Mitteln um bis zu 95% reduzieren. Hierfür wird der Wurzelballen gut verpackt, damit sich die Schädlinge nicht wieder auf dem Erdboden ansiedeln. Nun wird die Strauchveronika mit einem harten Wasserstrahl behandelt. Dabei sind besonders die Blattunterseiten abzusprühen. Haben sich die Spinnmilben noch nicht auf die komplette Pflanze verteilt, kann zielgerichteter vorgegangen werden und es genügt meist, wenn betroffene Blätter mit einer Spülmittellösung abgerieben werden.

→ Tipp: Abduschen bzw. Abwischen der Blätter ist mehrmals zu wiederholen, damit der komplette Spinnmilben-Bestand vernichtet werden kann.

Bewährt haben sich auch Insektenvernichtungsmittel auf Rapsölbasis oder natürliche Fressfeinde wie Marienkäfer oder Florfliegen.

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Blattläuse

Auch Blattläuse sind recht häufig an der Strauchveronika zu finden. Die kleinen Schädlinge sind recht gut mit dem bloßen Auge zu erkennen. Bevorzugt halten sie sich an frischen Trieben oder Blattknospen auf. Da Blattläuse sich rasant vermehren, ist schnelles Handeln erforderlich.

→ Tipp: Ist die Strauchveronika im Freiland ein erklärtes Ziel von Ameisen, könnte ein Befall mit Blattläusen dahinterstecken, denn Ameisen werden vom Honigtau, den Ausscheidungen der Blattläuse angezogen.

Fühlen sich die Blätter klebrig an und wirken gekräuselt, ist dies ein sicheres Zeichen für den Blattlausbefall.

Was ist zu tun?
Blattläuse lassen sich recht einfach und ohne den Einsatz chemischer Insektizide bekämpfen. Das Besprühen mit einer Spülmittellösung zeigt gute Wirkung, sollte aber mehrmals hintereinander durchgeführt werden. Betroffene Pflanzenteile sollten entfernt und entsorgt werden. Gegen Blattläuse helfen auch Auszüge aus Brennnesseln, Zwiebeln oder Knoblauch. Der Sud kann wahlweise ins Gießwasser gegeben oder direkt auf die Blätter gesprüht werden. Im Freiland können natürliche Fressfeinde wie Marienkäfer oder Ameisen die Arbeit übernehmen.

Schildläuse

Erscheint die Pflanze in ihrem Wachstum gehemmt und die Blätter wirken verformt und weisen klebrige Flecken auf, liegt der Verdacht auf einen Schildlausbefall nahe. Schildläuse finden sich an der Ober- und Unterseite der Blätter oder an den Knospen und am Stamm.

Was ist zu tun?
Schildläuse sind recht schwierig zu bekämpfen. Wer sich den Einsatz chemischer Insektenvernichtungsmittel ersparen möchte, kann sich durch Abschaben der Schädlinge behelfen. Dies sollte mit einem scharfen Messer und niemals mit den Fingern geschehen. Auch mit einem mit Alkohol getränkten Wattebausch kann gezielt gegen Schildläuse vorgegangen werden. Dabei ist jede Schildlaus einzeln zu behandeln.

→ Tipp: Die Weibchen lagern die Eier unter ihrem Panzer. Werden die Schädlinge zum Beispiel mit dem Finger entfernt, können sich die Eier über die gesamte Pflanze verteilen und die Bekämpfung weiter erschweren.

Alternativ kommt bei starkem Befall der Einsatz chemischer Mittel in Betracht.

Strauchveronika: Schädlingsbefall Überblick

Schädling Schadbild Erste Hilfe
Spinnmilben » feine Gespinste auf den Blättern
» gelbe Flecken auf den Blättern
» Blattfall
» Abduschen mit hartem Wasserstrahl
» Abreiben mit Seifenlauge
» natürliche Fressfeinde
Blattläuse » klebrige Flecken auf den Blättern
» verkrüppelte Blätter
» Abduschen mit Seifenlauge
» Brennnesselsud
» Knoblauchsud
» natürliche Fressfeinde
Schildläuse » verfärbte Blätter
» klebrige Flecken auf den Blättern
» Absammeln mit scharfem Messer
» Bekämpfung mit in Alkohol getränktem Wattebausch
» chemische Bekämpfung

Pflegefehler vermeiden

Wer sich an die Pflegehinweise hält, wird selten mit Problemen zu kämpfen haben, welche aus einem zu trockenen oder zu nassen Stand entstehen können. Die Pflanze darf niemals austrocknen, sollte eigentlich immer leicht feucht gehalten werden. Trocknet der Wurzelballen aus, beginnt die Pflanze zu vertrocknen und kann oft nicht mehr gerettet werden.

Im Gegenzug darf auch keine Staunässe entstehen. Staunässe führt zum Absterben der Wurzeln und ist das Todesurteil für die Strauchveronika. Die Wurzeln bieten Pilzen und Bakterien Einlass, welche die Pflanze weiter schädigen. Nur wer schnell reagiert, die Pflanze komplett zurückschneidet und umtopft, wird die Strauchveronika vielleicht noch retten können.

Folgende Pflegefehler sind zu vermeiden:

  • ein zu dunkler Standort
  • zu geringe Luftfeuchtigkeit
  • Staunässe
  • Austrocknung
  • ein zu warmes oder zu dunkles Winterquartier
  • Nährstoffmangel oder Überversorgung
Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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