Die Traubenkirsche wächst, je nach Art, als Großstrauch oder Baum und kann auch Früchte tragen. An den Standort stellt Prunus padus keine besonderen Ansprüche.

Die Traubenkirsche (Prunus) gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und umfasst mehrere Arten, die in Europa, Asien und Nordamerika verbreitet sind. Besonders bekannt sind die Gewöhnliche Traubenkirsche (Prunus padus) und die Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina). Charakteristisch für diese Gehölze sind ihre duftenden, traubenförmigen Blütenstände im Frühjahr und die kleinen, schwarzen bis roten Steinfrüchte, die zahlreichen Vögeln als Nahrungsquelle dienen.

Traubenkirsche (Prunus padus)

Traubenkirsche
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Die Traubenkirsche (Prunus padus) ist seit einiger Zeit auch bei uns heimisch und behauptet ihren Platz nicht nur in der freien Natur. Denn auch in Gärten und Parks kann man sie häufig bewundern. Besonders wohl fühlen sich die Rosengewächse in der Nähe von Teichen und Bächen. Traubenkirschen können gut als Hecke angepflanzt werden. Zudem bieten sie einen guten Sichtschutz im Garten und besitzen eine attraktive Herbstfärbung. Die Pflege gestaltet sich recht unkompliziert, allerdings ist zu beachten, dass sich die Wurzeln weitläufig ausbreiten.

Tipp: Die Traubenkirsche wird bevorzugt von Schmetterlingen besucht. Die schwarzen Beeren locken im Spätsommer jedoch auch Vögel an.

Traubenkirsche pflegen

➔ Traubenkirsche gießen

Traubenkirschen sind in freier Natur häufig in der Nähe von Wasser anzutreffen. Dies lässt darauf schließen, dass die Pflanzen viel Feuchtigkeit benötigen. Wer keinen Gartenteich besitzt, kann die Traubenkirsche natürlich trotzdem anpflanzen, muss dann aber entsprechend häufiger bewässern. Besonders in trockenen Sommern sollten Sie täglich reichlich gießen, damit das Wasser auch die Wurzeln erreicht. Allerdings ist darauf zu achten, dass keine Staunässe entsteht. Kann die Feuchtigkeit nicht abfließen, werden die Wurzeln angegriffen. Die Pflanze kann dann nicht mehr atmen und stirbt ab.

Tipp: Da die Pflanzen keinen Kalk vertragen, sollten Sie bevorzugt mit Regenwasser gießen. Leitungswasser sollte immer mindestens einen Tag ruhen, damit sich der Kalk absetzen kann. Dann können Sie wie gewohnt gießen. Den Bodensatz behalten Sie zurück.

Bewässerungstipps im Überblick

  • regelmäßig gießen
  • während trockener Sommer reichlich bewässern
  • möglichst mit Regenwasser gießen
  • Staunässe vermeiden

➔ Traubenkirsche düngen

Der Nährstoffbedarf der Traubenkirsche kann als recht hoch eingeschätzt werden. Daher bietet es sich an, bereits beim Traubenkirsche pflanzen, darauf Rücksicht zu nehmen und den Boden entsprechend aufzuwerten. Wird das Substrat mit reifem Kompost und Hornspänen vermischt, erhält die Pflanze einen organischen Dünger mit Langzeitwirkung. Alternativ kann auch ein handelsüblicher Mehrkomponentendünger verwendet werden. Geben Sie Blaukorn oder ein ähnliches Substrat im Frühling in den Boden, gießen reichlich an und bedecken Sie den Boden mit einer Mulchschicht.

Tipps zum Düngen im Überblick

  • hoher Nährstoffbedarf
  • reifen Kompost im Frühling verabreichen
  • Mehrstoffdünger untermischen
  • regelmäßig mulchen

➔ Pflegehinweise auf einen Blick

PflegemaßnahmeBeschreibung
Gießen• Die Traubenkirsche benötigt reichlich Wasser.
• Während längeren Trockenphasen ist täglich zu gießen.
• Ideal ist ein Standort in der Nähe von Teichen oder Bächen.
• Der Boden darf nicht austrocknen, gleichzeitig darf es nicht zu Staunässe kommen.
Düngen• Der Boden sollte möglichst nährstoffreich beschaffen sein.
• Bei der Pflanzung sollte dem Substrat Kompost zugegeben werden.
• Auch handelsüblicher Mehrstoffdünger ist empfehlenswert.
Pflanzen• Vor der Pflanzung ist die Traubenkirsche zu wässern.
• Das Pflanzloch sollte eine ausreichende Größe aufweisen.
• Eine Drainage muss nicht in den Boden.
• Bei der Pflanzung sollte eine Wurzelsperre eingebaut werden.
• Jungpflanzen sollten eine Stütze gegen Sturmschäden erhalten.

Traubenkirsche vermehren

➔ Traubenkirsche durch Stecklinge vermehren

Für den Hobbygärtner wird es kein Problem darstellen, die wuchsfreudige Pflanze zu vermehren. Dies geschieht am einfachsten, indem Sie Stecklinge schneiden und vermehren. Diese können im Frühling geschnitten werden. Nutzen Sie hierfür bereits verholzte Triebe und schneiden Sie den Steckling in etwa auf einer Länge von 20 Zentimetern ab. Die Stecklinge werden anschließend im unteren Bereich von Blättern und Knospen befreit und in einen Topf mit Pflanzerde gesteckt. Das Pflanzgefäß wird hell und warm aufgestellt und nach einigen Wochen werden sich erste Triebe zeigen. Wenn die Pflanze austreibt, ist dies zugleich ein Hinweis auf die Ausbildung von Wurzeln und damit auf eine erfolgreiche Vermehrung.

Die Stecklingsvermehrung Schritt für Schritt

1. Steckling schneiden
2. Steckling vorbereiten
3. Steckling in Pflanzgefäß setzen
4. Steckling hell und warm aufstellen
5. Steckling bewässern
6. Keimung abwarten

Hat der Steckling nach einigen Monaten ausreichend Wurzeln ausgebildet, kann die Pflanze im Freiland ausgepflanzt und wie eine erwachsene Pflanze kultiviert werden.

➔ Traubenkirsche durch Steckhhölzer vermehren

Eine unkomplizierte Variante ist auch die Vermehrung durch Steckhölzer. Diese werden zwischen Spätherbst und Spätwinter geschnitten. Ein Steckholz sollte etwa 40 Zentimeter lang sein. Schneiden Sie das Steckholz oben und unten ab. An jedem Steckholz sollten mindestens drei Blattknoten vorhanden sein.

Tipp: Während Sie die Steckhölzer schneiden, sollten kein Frost, kein Regen und kein Sonnenschein herrschen.

Die Steckhölzer können in Pflanztöpfe gesetzt werden. Dann wartet man die Bewurzelung ab und pflanzt die Jungpflanzen im Frühling direkt ins Freiland.

Verschiedene Arten der Traubenkirsche

Es kann zwischen der Frühen Traubenkirsche, der Spätblühenden Traubenkirsche und der Virginischen Traubenkirsche unterschieden werden.

Weiterhin kommen einige Zierformen in Gärten und Parks vor:

  • Plena – lang anhaltende Blüte, hübsche, gefüllte Blüten
  • Waterie – häufige Form, längliche Blütenstände

➔ Frühe Traubenkirsche

Frühe Traubenkirsche
Die Frühe Traubenkirsche kann bis zu 10 Meter in die Höhe wachsen – © Michal / stock.adobe.com

Die Frühe Traubenkirsche (Prunus padus) ist ein schnell wachsender, mehrstämmiger Großstrauch, der mit seiner üppigen Blüte und robusten Natur begeistert. Im April und Mai schmückt sie sich mit zahlreichen weißen, duftenden Blütentrauben, die Bienen und Schmetterlinge anlocken. Mit einer Wuchshöhe von bis zu zehn Metern entwickelt sich die Frühe Traubenkirsche zu einem eindrucksvollen Gehölz, das sowohl in sonnigen als auch halbschattigen Lagen gedeiht.

Die Frühe Traubenkirsche ist vollkommen winterhart und äußerst anspruchslos, was sie zu einer pflegeleichten Bereicherung für Gärten und Parks macht. Im Sommer folgen auf die Blüte kleine, schwarz glänzende Früchte, die zwar herb schmecken, aber sich hervorragend für Saft oder Marmelade eignen.

➔ Spätblühende Traubenkirsche

spätblühende Traubenkirsche
Die spätblühende Traubenkirsche bringt schwarze Steinfrüchte hervor – © beres / stock.adobe.com

Die Späte Traubenkirsche (Prunus serotina) stammt aus Nordamerika und wächst als Kleinbaum, der unter idealen Bedingungen Höhen von bis zu 30 Metern erreichen kann. Ihre dicht belaubte, längliche Krone verleiht ihr eine elegante Erscheinung, während die dunkelgrünen, glänzenden Blätter im Herbst in leuchtenden Gelb- und Orangetönen erstrahlen.

Im Spätsommer reifen die zunächst hellroten Früchte zu schwarzen Steinfrüchten heran. Sie haben einen süßen Geschmack, der jedoch oft von einer herben, leicht bitteren Note begleitet wird. Während die Früchte der Späten Traubenkirsche den Geschmack vieler Menschen verfehlen, sind sie für viele Vögel eine wertvolle Nahrungsquelle.

➔ Virginische Traubenkirsche

virginische Traubenkirsche
Die virginische Traubenkirsche bildet cremeweiße Blüten aus – © Rob Mutch Photo / stock.adobe.com

Die Virginische Traubenkirsche (Prunus virginiana) erinnert mit ihrem dichten Wuchs und den immergrünen Blättern optisch an den Kirschlorbeer. Sie wächst als kompakter, dicht verzweigter Strauch, der in der Regel mannshoch wird. Je nach Standort erscheinen im Frühling cremeweiße, duftende Blüten, die zahlreiche Insekten anlocken.

Die Früchte reifen im Spätsommer heran und enthalten nur wenig Fruchtfleisch, sind aber eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel. Während die Samen Blausäure enthalten, ist das Fruchtfleisch selbst ungiftig und essbar. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet reicht von Kanada bis in den Süden der USA, wo sie in unterschiedlichsten Klimazonen gedeiht. Von den Wäldern Alaskas bis in die heißen Regionen von Texas, Kalifornien und New Mexico.

Traubenkirsche überwintern

Ausgewachsene Pflanzen überstehen den Winter in unseren Breiten ohne Schutz. Jungpflanzen sollten in ihrem ersten Winter vor strengem Frost geschützt werden. Umwickeln Sie den Wurzelballen mit Laub oder Reisig und schützen Sie die Krone mit einer Haube aus Gartenvlies.

Krankheiten an der Traubenkirsche erkennen

Traubenkirschen sind zwar robuste Gehölze, können aber gelegentlich von Schädlingen oder Krankheiten befallen werden. Am häufigsten tritt die Traubenkirschen-Gespinstmotte auf, deren Raupen die Blätter fressen und den Baum in dichte, weiße Gespinste hüllen. Dieser Anblick wirkt oft besorgniserregend, doch ein Eingreifen ist meist nicht nötig. Viele Vögel nutzen die Raupen als Nahrungsquelle und regulieren den Befall auf natürliche Weise.

Ein weit verbreiteter Irrtum unter Gärtnern ist die Annahme, dass sich die Gespinstmotte auf Obstbäume ausbreitet, dies ist jedoch nicht der Fall. Neben der Gespinstmotte kann auch der Wickler Acleris umbrana Schäden verursachen, indem er sich ebenfalls von den Blättern ernährt. Solange die Pflanze vital bleibt, ist eine Bekämpfung in der Regel nicht erforderlich.

Weitere Krankheiten und Schädlinge, die auftreten können:

  • Braunfäule
  • Schorf
  • Fruchtfliegen
  • Blattläuse
  • Blattfleckenkrankheit

Werden folgende Pflegefehler vermieden, sind die Pflanzen kräftiger und besser vor Schädlingen und Krankheiten geschützt.

  • zu dunkler Standort
  • zu wenig Wasser
  • zu kalkreicher Boden
  • zu schwerer Boden
  • Staunässe

Fazit

Die Traubenkirsche ist nicht nur robust und pflegeleicht, sondern auch ökologisch wertvoll. Ihre Blüten locken im Frühjahr zahlreiche Insekten an, während die dunklen Früchte im Spätsommer eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel sind. Auch als Gehölz für Hecken oder als Schattenspender im Garten hat sie sich bewährt. Zwar kann es gelegentlich zu Schädlingsbefall kommen, doch die Pflanze regeneriert sich in der Regel gut.

Ringo von Gartentipps.com

Ringo ist Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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