Mit dem Wald-Geißbart holen Sie sich eine sehr dankbare Pflanze in den Garten, die am passenden Standort Wuchshöhen von bis zu 2 Metern erreichen kann.

Wie die Bezeichnung uns bereits verrät, handelt es sich bei diesem Geißbart um einen ehemaligen Waldbewohner. Die buschige Staude mit ihren auffälligen Blütenrispen ist heute in Europa weit verbreitet und ziert auch viele Staudengärten. Der Wald-Geißbart (bot. Aruncus dioicus) ist ein unkompliziertes Gewächs, welches am passenden Standort Wuchshöhen von bis zu zwei Metern erreichen kann. Möchten Sie Ihren Garten mit dieser stattlichen Pflanze aufwerten, erhalten Sie nun interessante Pflanztipps.

Kleine Pflanzenbeschreibung

Beim Wald-Geißbart handelt es sich um eine mehrjährige Pflanze, deren ganzer Stolz die bis zu einem halben Meter langen Blütenrispen darstellen. Die aufrechten Pflanzenstängel wachsen aus einem unterirdischen Rhizom. Im unteren Bereich sind die Stängel oftmals leicht verholzt. Die Laubblätter können bis zu einen Meter lang wachsen.

Optisch besitzt der Wald-Geißbart Ähnlichkeit mit den wesentlich kleineren, aber ähnlich blühenden Astilben. Die Prachtspiere ist jedoch mit dem Geißbart nicht verwandt und gehört der Familie der Steinbrechgewächse an. Der Wald-Geißbart selbst ist ein Rosengewächs und in der gleichen Pflanzenfamilie wohl dem Echten Mädesüß am ähnlichsten.

Waldgeißbart (Aruncus dioicus)
Wuchshöhe:180 – 200 cm im Jahr
Wuchsform:horstig
Blüte:Juni bis Juli, cremeweiß
Laub:grün, große gezackte Blätter
Standort:Halbschatten bis Sonne
Boden:durchlässiger Boden
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Blüte des Wald-Geißbartes

Die Blüten des Wald-Geißbartes sind wahre Hingucker und eine Zierde für jeden Garten. Die Blütezeit beginnt im Frühsommer. Meist zeigen sich Anfang Juni die ersten Blütentrauben. Bis Ende Juli werden Sie sich an den Blüten erfreuen und dabei gleichzeitig feststellen können, ob Sie es mit einer weiblichen oder mit einer männlichen Pflanze zu tun haben. Die männlichen Pflanzen besitzen die schönere und auffälligere Blüte. Die Blütenstände zeichnen sich locker ab. Weibliche Pflanzen dagegen besitzen dichtere Blüten, welche gelblich und oft auch grünlich erscheinen. Männliche Blütenstände bewahren ihre Schönheit zudem auch nach der Blütezeit und können gut als Schnittblume dienen.

Wald-Geißbart
© kazakovmaksim / stock.adobe.com

Die Blüten sind relativ klein und stehen in engen Blütenrispen zusammen. Eine Blüte wird nicht größer als drei Millimeter. Ein Blütenstand kann bis zu 10.000 einzelne Blüten aufweisen. Aus den Blüten entwickeln sich gedrehte Balgfrüchte, welche bis zu fünf geflügelte Samen enthalten können. Diese sind sehr leicht und nur zirka zwei Millimeter groß und fallen zu Boden, wenn die Früchte ausgetrocknet sind. Der Wind oder auch das Wasser, sofern ein Fließgewässer in der Nähe ist, sorgen für die Verbreitung der Samen.

Tipp: Besitzen Sie nur eine Pflanze, wird die Samenbildung ausbleiben. Befindet sich auf dem Grundstück jedoch noch ein weiteres Exemplar, steht Nachwuchs in Form zahlreicher Keimlinge ins Haus.

Heimat des Wald-Geißbartes

Auf der Nordhalbkugel hat sich der Wald-Geißbart großflächig ausgebreitet. Vorkommen lassen sich in beinahe ganz Europa, im Süden Russlands oder im Norden Amerikas finden. Dort findet man die Pflanze bevorzugt an schattigen Ufern oder in feuchten Bergwäldern.

Tipp: In den Allgäuer Alpen sind die Pflanzen bis in Wuchshöhen von 1.500 Metern anzutreffen.

Im Norden Deutschlands fanden sich noch vor wenigen Jahrzehnten keine natürlichen Vorkommen des Wald-Geißbartes. Heute sind auch in der freien Natur zahlreiche “Gartenflüchtlinge” heimisch. Die Pflanzen bevorzugen feuchte und eher schattige Standorte in Ahorn-, Buchen- oder Tannenwäldern.

Passender Standort für den Wald-Geißbart

Wald-Geißbart Standort
Der Wald-Geißbart kommt in Alleinstellung besonders gut zur Geltung – © Fotostudio Gerth / stock.adobe.com

Bei der Standortwahl ist der Wald-Geißbart nicht sonderlich anspruchsvoll. An einem schattigen bis halbschattigen Standort fühlen sich die Pflanzen am wohlsten. Während der Pflanzung ist auch darauf zu achten, dass der üppig wachsenden Staude der nötige Raum eingeräumt wird. Eine Alleinstellung wird die Pflanze am ausdrucksvollsten zur Geltung bringen. Im Staudenbeet sollte ausreichend Abstand zu den Nachbarpflanzen eingehalten werden. Die Stauden können schnell einen Meter und mehr in die Breite gehen.

Tipp: Astilben, Glockenblumen oder Gräser sind willkommen Pflanznachbarn des Wald-Geißbartes.

In Kürze:

  • schattig bis halbschattig
  • freistehend
  • feucht

Idealer Boden für den Wald-Geißbart

Den Wald-Geißbart können Sie in jeden herkömmlichen Gartenboden pflanzen. Jedoch wird die Pflanze nur in einem nährstoffreichen, lehmigen und eher feuchten Boden stattliche Wuchshöhen von mehr als zwei Metern erreichen.

Tipp: Nährstoffarme und trockene Böden haben einen eher mickrigen Wuchs zur Folge.

Sorgen Sie für einen feuchten und humosen Boden, fühlt sich der Wald-Geißbart auch an einem sonnigen Standort wohl. Durch die Beigabe von reifem Kompost können Sie den Nährstoffgehalt des Bodens verbessern. Da die Pflanzen keine Staunässe vertragen, sollten Sie zudem vor der Pflanzung den Boden gut auflockern, damit er durchlässiger bleibt. Die Bodendurchlässigkeit lässt sich auch mit Hilfe von Sand oder Tonscherben verbessern.

In Kürze:

  • nährstoffreich
  • feucht
  • humos
  • lehmig

Wald-Geißbart pflanzen – Schritt für Schritt

1. Pflanzzeitpunkt bestimmen
2. Standort auswählen
3. Boden vorbereiten
4. Pflanzloch ausheben
5. Pflanze wässern
6. Pflanze einsetzen
7. Substrat auffüllen
8. Erde gut andrücken
9. Pflanze wässern

Der ideale Zeitpunkt, um den Wald-Geißbart zu pflanzen, ist der Herbst. Bei der Standortwahl kommt es vor allem darauf an, die späteren Ausmaße der Pflanze im Auge zu behalten. Gehen Sie von einer Wuchshöhe von zwei Metern und einem Umfang von etwa einem Meter aus, bevor Sie sich für einen Standplatz entscheiden.

Besonders wichtig ist auch die Vorbereitung des Bodens. Es gilt zunächst, das Substrat von Steinen, Wurzeln und Unkraut zu befreien. Vor der Pflanzung können Sie das Substrat mit reifem Kompost vermischen. Dies sorgt für einen Langzeitdünger, welcher die Pflanze gut durch die Wintermonate bringt. Wenn im Frühling die Wachstumsphase beginnt, kann eine weitere Düngergabe folgen.

Der Wald-Geißbart verfügt über ein eher flaches Wurzelsystem. Heben Sie ein ausreichend breites Pflanzloch in doppeltem Umfang des Wurzelballens aus und lockern Sie den Boden des Pflanzloches gut auf, damit das Gießwasser gut ablaufen kann und sich nicht staut. Während der Bodenvorbereitung darf der Wald-Geißbart ein Bad in einem Wassereimer nehmen. Haben sich die Wurzeln ausreichend mit Feuchtigkeit vollgesaugt, wachsen sie besser an.

Tipp: Der Wurzelballen ist ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt, wenn keine Luftblasen mehr aus dem Gefäß aufsteigen.

Wenn Sie die Pflanze in den Boden setzen, müssen Sie darauf achten, den Wurzelballen nicht zu verletzen. Die aufgefüllte Erde treten Sie gut fest. Anschließend gießen Sie den Wald-Geißbart gut an.

Hinweis: Auf einen Quadratmeter sollten Sie nicht mehr als zwei Pflanzen setzen und dabei auf einen Pflanzabstand von mindestens einem Meter achten.

Die wichtigsten Pflanztipps für Schnellleser

TätigkeitErläuterung
Standort bestimmen• Der Wald-Geißbart wächst an jedem Standort.
• Besonders üppig wächst die Pflanze an schattigen bis halbschattigen Standplätzen.
• Die Pflanze benötigt ausreichend Raum.
• Mindestens ein Meter Pflanzabstand ist einzuhalten.
Boden vorbereiten• Das Substrat sollte nährstoffreich und humos beschaffen sein.
• Von Vorteil ist auch ein feuchter Boden.
Wald-Geißbart pflanzen• Die beste Pflanzzeit ist der Herbst.
• Sorgen Sie für ausreichend Pflanzabstand.
• Das Pflanzloch ist in doppelter Größe des Wurzelballens auszuheben.
• Nach der Pflanzung ist der Wald-Geißbart ausreichend anzugießen.
Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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