Ursprünglich kommt die Zuckerhutfichte aus Nordamerika, fühlt sich aber auch bei uns wohl. Neben der Kultivierung im Garten ist eine Kübelpflanzung möglich.

Zuckerhutfichte hier in Freilandpflanzung
Zuckerhutfichte hier in Freilandpflanzung © vaivirga / stock.adobe.com

Eine Fichte im Garten – diesen Traum können sich nur wenige erfüllen? Weit gefehlt, denn die Zuckerhutfichte (Picea glauca ‚Conica‘) passt sogar auf Balkon oder Terrasse. Die kleinwüchsigen Bäumchen lassen sich auch im Kübel kultivieren. Mit ihrem pyramidenförmigen Wuchs ist die Konifere ausgesprochen attraktiv und nicht selten putzt sich die Zuckerhutfichte zur Weihnachtszeit festlich heraus. Die Pflege der aus Kanada stammenden Pflanze ist unkompliziert, denn die Mini-Bäume sind sehr gut an unser Klima angepasst.





Herkunft

Die Zuckerhutfichte stammt von der aus Nordamerika stammenden Weiß- oder Schimmelfichte (Picea glauca) ab. Diese Fichte erreicht Wuchshöhen von bis zu 50 Metern und wäre keine Option für den Kleingarten. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden am kanadischen Lake Laggan wesentlich kleinwüchsigere Schimmelfichten gesichtet. Aus dieser natürlichen Mutation der Weißfichte hat man später die Zuckerhutfichte herausgezüchtet.

Kleine Pflanzenbeschreibung

Die Zwergform der kanadischen Picea glauca gehört den Kieferngewächsen an. Die Zuckerhutfichte wächst nur langsam und erst nach circa 30 Jahren hat das Bäumchen mit etwa vier Metern seine finale Größe erreicht. Jährlich wächst die Konifere etwa acht Zentimeter. Damit ist ein ideales Bäumchen für kleinere Gärten, die Terrasse, den Balkon oder den Eingangsbereich des Hauses gefunden.

Der Wuchs gestaltet sich schmal und aufrecht. Es wird ein dichter Kegel, welcher an einen Zuckerhut erinnert ausgebildet. Die Nadeln erscheinen dicht und sind etwa einen Zentimeter lang. Während die jungen Nadeln sich in einem erfrischenden Grünton präsentieren, erfolgt bei älteren Gewächsen eine blaugrüne Verfärbung.

Die Zuckerhutfichte ist zweihäusig. Die weiblichen wie auch die männlichen Blüten bilden Zapfen aus. Im Gegensatz zu den Tannen wachsen Fichtenzapfen streng nach unten. Bei Samenreife fallen die Zapfen ab und beginnen, wenn sie auf ideale Bodenverhältnisse treffen, zu keimen.

Zuckerhutfichte (Picea glauca ‚Conica‘ )
Wuchsgeschwindigkeit:5 – 10 cm im Jahr
Wuchshöhe:300 – 400 cm
Wuchsbreite:180 – 200 cm
Wurzelsystem:Flachwurzler
Standort:Sonne bis Halbschatten
Boden:normaler Gartenboden
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Zuckerhutfichte pflanzen

Passenden Standort finden

Zuckerhutfichten sind recht anspruchsvoll, was den Standort betrifft. Ein sonniger bis halbschattiger Standort in Alleinstellung ist ideal. In direkter Nähe sollten sich keine Pflanznachbarn befinden. Fühlen sich die Minibäume bedrängt oder werden von anderen Gewächsen berührt, reagieren sie mit einer Braunfärbung der Nadeln.

Tipp: Entstehen Schäden an den berührten Stellen, lassen sich diese meist nicht mehr beheben. Auch „Berührungen“ von Zäunen oder Mauern mag die Zuckerhutfichte nicht.

Ein freier und sonniger Standort ist ideal. Zuckerhutfichten wirken in einem Heidegarten oder Steingarten sehr dekorativ und bereichern den sonnigen Vorgarten.

Ideales Substrat auswählen

Die Zuckerhutfichte ist in den Bergregionen Kanadas zuhause. Hier fällt relativ viel Niederschlag. Daher wünscht sich die Pflanze einen leicht feuchten und lockeren Boden. Es ist darauf zu achten, dass die Feuchtigkeit gut abfließen kann. Sie sollten Staunässe vermeiden, denn diese bekommt den Pflanzen nicht.

Besitzt der Gartenboden die genannten Eigenschaften, wird sich die Zuckerhutfichte in normalem Substrat wohlfühlen. Der Nährstoffbedarf ist eher gering. Ein neutraler bis saurer Boden wird akzeptiert. Sie sollten einen zu schweren Gartenboden auflockern. Dazu mischen Sie ihn mit Sand oder Kies. Dies erhöht die Durchlässigkeit.

Pflanzung – Schritt für Schritt

Zuckerhutfichte pflanzen

Zuckerhutfichte pflanzen © bildlove / stock.adobe.com
  1. Standort auswählen
  2. Boden vorbereiten
  3. Pflanze wässern
  4. Pflanzloch großzügig ausheben
  5. Boden aufwerten
  1. Drainage anlegen
  2. Pflanze einsetzen
  3. Substrat auffüllen
  4. Erde festtreten
  5. Pflanze reichlich angießen

Koniferen pflanzen Sie am besten im Herbst. Die Zuckerhutfichten sind als Containerware im Handel erhältlich und können theoretisch an jedem frostfreien Tag im Jahr gepflanzt werden. Das Gehölz sollte dafür zunächst in einen Eimer mit Wasser gestellt werden. So kann sich der Wurzelballen vor der Pflanzung ausreichend mit Flüssigkeit vollsaugen.

Das Pflanzloch ist großzügig anzulegen. Es wird etwa vom doppelten Umfang des Wurzelballens ausgegangen. Vor der Pflanzung besteht Gelegenheit, den Aushub entsprechend aufzuwerten. Wird die Erde in eine Schubkarre gegeben, lässt sie sich dort bequem mit Kompost vermischen.

Sie sollten einen schweren Lehmboden verbessern, indem Sie ihn mit Sand vermischen. Um einen besseren Abfluss der Flüssigkeit sicherzustellen, kann im Pflanzloch zusätzlich eine Drainage aus Sand oder Kies angelegt werden.

Die Bepflanzung lässt sich vielseitig gestalten. Gärten, in denen geometrische Formen überwiegen, profitieren von der Zuckerhutfichte ebenso wie Steingärten und Heidegärten. Auch bei der Gestaltung von Vorgärten oder der Grabgestaltung werden diese Koniferen eingesetzt.

Achtung: Das Stadtklima bekommt der Zuckerhutfichte häufig weniger.

Besonderheiten bei der Kübelpflanzung

Möchten Sie das kleine und langsam wachsende Bäumchen auf der Terrasse oder dem Balkon kultivieren, können Sie die Konifere im Kübel pflanzen. Auch hier ist auf die Alleinstellung zu achten. Das Pflanzgefäß sollte der Zuckerhutfichte vorbehalten bleiben. Zudem sollte der Kübel einen sonnigen und freien Standort erhalten.

Achten Sie darauf, dass das Pflanzgefäß eine ausreichende Größe besitzt und über genügend Abflusslöcher im Gefäßboden verfügt. Da Kübelpflanzen häufig unter Staunässe leiden, ist es dennoch notwendig, den Wasserstand im Pflanzgefäß häufiger zu kontrollieren. Achten Sie aber auch darauf, dass der Boden nicht austrocknet.

Achtung: Führt eine zu große Nässe zum Absterben der Wurzeln, ist die Pflanze nicht mehr zu retten.

Zuckerhutfichte pflegen

Richtig gießen

Das Gießen sollte nicht vernachlässigt werden, aber dennoch mit Bedacht erfolgen. Die Pflanzen mögen keinen trockenen Boden. Staunässe wird aber ebenso wenig vertragen. Daraus ergibt sich ein mäßiges, aber regelmäßiges Gießen. Besonders an heißen Sommertagen ist die Bewässerung notwendig. Auch im Winter sollte die Pflanze nicht austrocknen und an frostfreien Tagen Wassergaben erhalten.

Richtig düngen

Bei der Pflanzung bietet es sich an, das Substrat mit Kompost anzureichern. Damit ist die Pflanze über die ersten Monate mit ausreichend Nährstoffen versorgt. Mithilfe einer Mulchschicht lässt sich das Austrocknen des Substrates an heißen Sommertagen verhindern. Besonders Jungpflanzen sollten entsprechend versorgt werden.

Tipp: Während der Wachstumsperiode kann mit einem handelsüblichen Flüssigdünger für Nadelgehölze gedüngt werden.

Zuckerhutfichte schneiden?

Hier hat die junge Zuckerhutfichte noch viel Platz zum Wachsen.
Hier hat die junge Zuckerhutfichte noch viel Platz zum Wachsen. © helga_sm / stock.adobe.com

Ein Schnitt ist nicht notwendig. Die Zuckerhutfichte bildet ihren pyramidenähnlichen Wuchs ganz von selbst aus. Unerfahrene Hobbygärtner können der Zuckerhutfichte sogar mehr schaden als nützen. Es bilden sich Löcher oder kahle Stellen, die nur schwer wieder zu beheben sind. Lediglich Wildtriebe sollten entfernt werden.

Kam es zu einer Braunfärbung aufgrund von Kontakt mit Pflanzen und Mauern, Trockenheit oder Staunässe sollten die betroffenen Nadeln entfernt werden.

Zuckerhutfichte umpflanzen

Oftmals macht sich das Umpflanzen des Gewächses nötig, da der Standort nicht mit Bedacht gewählt wurde. Reagiert die Zuckerhutfichte mit einer Braunfärbung der Nadeln, obwohl keine Gießfehler vorliegen, sollte über einen Standortwechsel nachgedacht werden.

Es kann zum Beispiel vorkommen, dass die Pflanzen in der näheren Umgebung zu schnell gewachsen sind und mit dem Bäumchen in Kontakt kommen oder die Zuckerhutfichte selbst größer geworden ist und nun an Mauern, Zäune oder andere Pflanzen stößt.

Es sollte ein geeigneter freier Standort gefunden werden. Ist dieser im Garten nicht gegeben, kann die Pflanze auch in einen Kübel umgesetzt werden. Das Umpflanzen erfolgt wie bei der Pflanzung beschrieben und ist jederzeit möglich.

Wichtige Pflanz- und Pflegetipps im Überblick

TätigkeitErläuterung
Standort auswählen• sonnig bis halbschattig
• hell
• keine direkten Pflanznachbarn
• freistehend
Substrat vorbereiten• durchlässig
• neutral bis sauer
• leicht feucht
• keine Staunässe
Pflanzung vornehmen• Pflanze wässern
• Drainage anlegen
• Pflanzloch großflächig ausheben
Gießen• regelmäßig gießen
• Boden sollte nicht austrocknen
• Staunässe wird nicht vertragen
Düngen• Kompostgabe im Frühling
• Flüssigdünger für Nadelgehölze
Schneiden• natürliche Wuchsform
• Schnitt nicht notwendig
• Wildtriebe an der Basis entfernen

Zuckerhutfichte vermehren

Die Vermehrung kann durch Stecklinge erfolgen. Die Stecklinge werden von ausgereiften Trieben geschnitten und bewurzelt.

So gehen sie vor:

1. Steckling schneiden
2. Nadeln im unteren Bereich entfernen
3. Steckling in die Erde setzen
4. Bewurzelung abwarten

Die Stecklinge können nach dem Schnitt direkt in den Boden gesteckt werden oder auch in Töpfen bewurzeln.

Krankheiten und Schädlinge erkennen

Die Zuckerhutfichte wird häufiger von der Roten Spinne befallen. Meist tritt der Befall bei großer Hitze auf und wenn die Pflanze über einen längeren Zeitraum zu trocken stand. Auch Nadelholzspinnmilben können Schäden an den Koniferen verursachen. Der Hobbygärtner erkennt ein weißes Gespinst, welches die Triebe umgibt. Seltener ist ein Befall mit Gespinstmotten oder Fichtengallenläusen möglich.

Kommt es zu einer Braunfärbung der Nadeln, könnte die Fichtenröhrenlaus die Ursache sein. Die Nadeln bräunen dabei von innen nach außen. Ein starker Befall wird sich meist auch nicht durch chemische Schädlingsbekämpfungsmittel beheben lassen.

Zuckerhutfichte überwintern

Die Zuckerhutfichte ist im rauen Kanada heimisch. Daher sind unsere Winter für die Konifere kein großes Problem. Wichtig ist, die Pflanze auch im Winter nicht austrocknen zu lassen. An frostfreien Tagen wird mäßig bewässert.

Kübelpflanzen erhalten einen Winterschutz, da der Kübel schnell durchfriert und der Wurzelballen dann keine Feuchtigkeit und Nahrung mehr aufnehmen kann. Die Pflanzen werden den ganzen Winter über wie gewohnt gegossen.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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