Das Zyperngras ist zwar nicht anspruchsvoll, benötigt aber gewisse Pflege für ein ordentliches Wachstum. Wer hier nicht richtig aufpasst, riskiert den Befall von Schädlingen.

Zyperngras: Krankheiten und Schädlinge erkennen und bekämpfen
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Zyperngras (Cyperus) ist recht robust und auch in unseren Breiten lässt sich die Tropenpflanze gut kultivieren, allerdings bevorzugt als Zimmerpflanze. Die Pflanzen benötigen viel Feuchtigkeit und einen hellen und warmen Standort. Krankheiten treten bei der Wasserpalme kaum auf.

Allerdings kann das Zyperngras Opfer diverser Schädlinge werden. Nicht selten ist ein Schädlingsbefall auf Pflegefehler zurückzuführen. Gehäuft tritt Schädlingsbefall in den Wintermonaten auf.





Mögliche Schädlinge im Überblick

Von folgenden Schädlingen kann Zyperngras befallen werden:

  • Thripse
  • Spinnmilben
  • Schildläuse
  • Trauermücken

Thripse – der gefräßige Fransenflügler

Diese Insekten werden auch als Fransenflügler bezeichnet, da sich an den Rändern der Flügel längliche Haarfransen befinden. Weltweit besteht diese Insektenordnung aus zirka 5.500 Arten. Allein in Deutschland kommen mehr als 200 Arten vor. Thripse sind auch unter der Bezeichnung Blasenfüße bekannt. Dies ist auf die Endglieder der Füße zurückzuführen, die an Lappen erinnernde Verbreiterungen besitzen, die sich unter Druckeinwirkung ballonartig ausstülpen. Damit verbessert das Insekt seine Hafteigenschaften an glatten Oberflächen. Der Volksmund hat auch die Bezeichnungen Gewitterfliege oder Gewittertierchen hervorgebracht.

Die Thripse ist nur etwa drei Millimeter groß und daher kaum mit dem bloßen Auge auszumachen. Sind die Tiere erwachsen, besitzen sie vier schmale Flügel, die jedoch kaum eingesetzt werden. Einige Arten lassen die Flügel komplett vermissen. Die Larven der Gewitterfliege sind hellgrün und beinahe durchsichtig.

Fransenflügler sind Pflanzensauger. Einzelne Zellen der Epidermis werden angestochen und ausgesaugt. Dabei verliert die Pflanzenzelle ihre Farbe und erscheint silbrig glänzend. Dies bleibt zunächst unerkannt. Ist der Befall durch Thripse weiter fortgeschritten, verliert die Pflanze ihre Wuchsfreudigkeit und die Halme und Triebe verkrüppeln.

Was ist zu tun?

Bei vorangeschrittenem Befall hat es sich bewährt, die Pflanze mit lauwarmem Wasser gründlich abzuduschen. Damit sich die Schädlinge nicht auf der Pflanzerde sammeln, ist das Pflanzgefäß vorab in einen Müllbeutel zu stellen und wasserdicht zu verschließen. Dabei ist die Blattunterseite nicht zu vernachlässigen. Die Behandlung ist mehrmals zu wiederholen, damit auch alle Generationen der Thripse restlos entfernt werden.

» Tipp: Sind nur einzelne Blätter befallen, können diese auch mit Wasser, dem etwas Spülmittel beigegeben wurde, behandelt werden.

❍ Pflanzliche Mittel:

  • Knoblauchsud
  • Zwiebelsud
  • Brennnessellauge
  • Neemöl

Der Sud sollte 24 Stunden ziehen und kann dann zum Besprühen der Pflanze verwendet werden.

❍ Natürliche Fressfeinde einsetzen:

  • Larven der Florfliege
  • Blumenwanzen
  • Raubmilben

Spinnmilben – die agilen Pflanzenschädlinge

Spinnmilben zählen zu den häufigsten Schädlingen, die sich in Haus und Garten breitmachen. Von den winzigen Tieren existieren weltweit über tausend Arten. In unseren Breiten von Belang ist die Gemeine Spinnmilbe.

Aufgrund ihrer Größe von weniger als einem Millimeter sind die Tierchen kaum mit dem bloßen Auge zu erkennen. Spinnmilben sind eiförmig und verfärben sich im Zuge der Jahreszeiten grünlich, bräunlich oder rötlich. Am auffälligsten ist dabei die in den Wintermonaten vorherrschende rote Färbung, die die Insekten den Beinamen Rote Spinnen zu verdanken haben.

Bevorzugt nisten sich die Spinnmilben an den Unterseiten der Blätter ein. Mit ihren spitzen Mundwerkzeugen werden die Blätter angestochen und der Pflanzensaft ausgesaugt. Zunächst wird der Befall kaum auffallen, denn es entstehen lediglich kleine helle Flecken auf den Oberseiten der Blätter. Bei fortschreitendem Befall kann die Spinnmilbe auch an einem netzartigen Gespinst erkannt werden, das die Blätter überzieht. Die Blätter verlieren zusehends ihre Farbe, vertrocknen und fallen schließlich ab.

» Tipp: Hohe Temperaturen und eine geringe Luftfeuchtigkeit begünstigen den Befall mit Spinnmilben.

Was ist zu tun?

Da sich der Befall zunächst nicht erkennen lässt, ist die regelmäßige Kontrolle der Pflanzen, besonders am Winterstandort empfehlenswert. Kontrollieren Sie mit Hilfe einer Lupe die Blattunterseiten, werden die rot gefärbten Spinnmilben im Winter besonders gut ins Auge fallen. Im Anfangsstadium des Befalls kann es bereits ausreichen, die Wasserpalme mit einem scharfen Wasserstrahl zu behandeln. Die Prozedur sollte mehrmals täglich wiederholt werden.

Stärker befallene Triebe sind zu entfernen. Die Abfälle dürfen dabei nicht auf den Kompost entsorgt werden. Vom Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel ist nach Möglichkeit abzusehen. Der Handel bietet alternativ Produkte auf der Basis von Rapsöl oder Kaliseife an.

» Tipp: Besonders praktisch sind Pflanzstäbchen gegen Schädlingsbefall, die einfach in die Erde gesteckt werden und dort ihre Wirkstoffe direkt an die Pflanze abgeben.

Schildläuse – der gepanzerte Pflanzenschreck

Schildläuse umfassen eine Gruppe von Insekten, die häufig Pflanzen befallen, die einen zu trockenen Winterstand besitzen. Erkennbar sind die etwa zwei Millimeter großen Larven an ihrem panzerartigen Schild. Darunter verbergen sich Saugwerkzeuge, die in der Pflanze verankert werden.

» Tipp: Schildläuse sind aufgrund ihrer Färbung gut an die Blätter angepasst und daher nur schwer zu erkennen.

Der Befall lässt sich an einigen typischen Merkmalen erkennen:

✔ Blattverfärbungen
✔ verkrüppelte Blätter und Blüten
✔ Knospen schrumpfen und öffnen sich nicht
✔ wollartige Gespinste, ähnlich der Spinnmilben

Was ist zu tun?

Wird der Befall erkannt, ist die Pflanze sofort von anderen Grünpflanzen zu trennen. Schildläuse können sich schnell auf Nachbarpflanzen ausbreiten. Wer die Schädlinge mit der Hand absammeln möchte, sollte beachten, dass die Schildläuse nicht abgekratzt werden dürfen, dies würde unter Umständen bewirken, dass sich die Larven gleichmäßig über die Pflanze verteilen. Nehmen Sie hier besser eine Pinzette zu Hilfe. Mit einem Wattestäbchen, die man in Spiritus tränkt, können die Schildläuse einzeln behandelt werden. Anschließend sollten die Pflanzen gründlich abgespült werden.

❍ Hausmittel gegen Schildläuse:

❍ Natürliche Fressfeinde einsetzen:

  • Marienkäfer
  • Florfliegenlarven
  • Gallmücken

Trauermücken – die feuchtigkeitsliebenden Insekten

Trauermücken sind Mückenarten, die in Europa in mehr als 600 Arten anzutreffen sind. Die Mücken besitzen dunkel gefärbte Körper. Besonders während des Larvenstadiums wird der Befall deutlich, denn die Larven ernähren sich vorwiegend von den Wurzeln. Vornehmlich junge Zyperngräser sind gefährdet, da diese noch ein sehr feines Wurzelwerk besitzen. Trauermücken vermehren sich bevorzugt in feuchter Umgebung, daher ist die Wasserpalme eine bevorzugte Wirtspflanze.

Einen Befall erkennen Sie an einem mangelnden und verkümmerten Wuchs. Beim Gießen kann das Auffliegen der Mücken beobachtet werden. Die Pflanzerde ist von kleinen schwarz-weißen Larven durchsetzt.

Was ist zu tun?

Wird die Pflanzerde mit Kies oder Quarzsand bedeckt, finden die Trauermücken trotz nassem Stand der Wasserpalme nicht das bevorzugte Klima vor. Mit dem Kopf in die Erde versenkte Streichhölzer geben den Schwefel mit dem Gießwasser in die Erde ab und dies führt zum Absterben der Larven.

❍ Hausmittel gegen Trauermücken

Bewährt haben sich auch Gelbsticker. Die Mücken werden durch die gelbe Färbung der Tafeln angezogen und bleiben am speziell behandelten Material haften.

Wie lassen sich Pflegefehler vermeiden?

  • ständige Flüssigkeitszufuhr
  • häufiges Besprühen
  • warmer Standort
  • Pflanze nicht zu tief ins Wasser stellen
  • geschützter Standort
  • im Winter trockene Heizungsluft vermeiden
Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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