Kartoffeln kochen kann doch jeder! Vielleicht. Aber dennoch gibt es immer wieder neue Tipps und Tricks, die einem nicht vorenthalten bleiben sollten.

Kartoffeln schälen, halbieren und rein in den Topf – ja, so ungefähr kocht jeder seine Kartoffeln. Aber haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, welche Kartoffeln sich speziell für welche Gerichte eignen und wie lange Kartoffeln kochen müssen?

Grundsätzlich unterscheidet man bei gekochten Kartoffeln zwischen Salzkartoffeln und Pellkartoffeln, je nach Art der Zubereitung. Die Zubereitung entscheidet letztendlich auch darüber, wie viele Vitamine noch in den Kartoffeln erhalten bleiben (siehe Nährwerte). Die Zubereitung von Pellkartoffeln ist am vitaminschonendsten, das Vitamin C bleibt fast komplett enthalten. Bei Salzkartoffeln liegt der Verlust schon bei bis zu 30 Prozent.

Welche Kartoffelsorte für welches Gericht?

Kartoffeln kochen
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Kartoffeln lassen sich in drei verschiedene Kochtypen einteilen: festkochend, vorwiegend festkochend und mehligkochend. Diese Unterscheidung hängt vom Stärkegehalt der Knollen ab und bestimmt, wie sie sich beim Kochen verhalten. Die Kartoffelgerichte gelingen grundsätzlich besser, wenn Sie gleich solche Kartoffeln auswählen, die für die Zubereitung am besten geeignet sind.

Festkochende Kartoffeln enthalten wenig Stärke und bleiben beim Kochen fest, ohne zu zerfallen. Sie sind perfekt für Pellkartoffeln, Kartoffelsalat oder Bratkartoffeln, bei denen die Stücke ihre Form behalten sollen.

Vorwiegend festkochende Kartoffeln sind vielseitig einsetzbar und eignen sich für Salzkartoffeln, Gratins und Eintöpfe, da sie leicht zerfallen, aber nicht matschig werden.

Mehligkochende Kartoffeln haben einen besonders hohen Stärkegehalt, wodurch sie beim Kochen locker und weich werden. Das ist ideal für Kartoffelpüree, Suppen oder Klöße.

Salzkartoffeln kochen

Salzkartoffeln kochen
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Im Unterschied zu Pellkartoffeln, werden Salzkartoffeln vor dem Kochen geschält. Vor allem die Keimansätze, die sogenannten Augen und grünen Stellen, müssen gründlich entfernt werden, denn sie enthalten den giftigen Stoff Solanin. Das Schälen sollten Sie immer ganz kurz vor der Zubereitung vornehmen, damit wertvolle Inhaltsstoffe nicht unnötig verloren gehen. Die geschälten Kartoffeln schneiden Sie dann in zwei Hälften. Sind die Kartoffeln sehr groß, dann können Sie sie auch vierteln.

Das richtige Kochen

» Tipp 1: Die richtige Wassermenge
Die meisten füllen so viel Wasser in den Topf, dass alle Kartoffeln komplett bedeckt sind. Das müssen Sie aber gar nicht. Sofern Sie beim Kochen den Deckel geschlossen halten, garen die Knollen auch durch den entstehenden Wasserdampf. Es reicht, wenn im leeren Kochtopf das Wasser etwa zwei Fingerbreit hoch ist. Wenn Sie Angst haben, dass die Kartoffeln anbrennen, können Sie auch etwas mehr Wasser aufsetzen.

» Tipp 2: Nährstoffe erhalten
Das Garen mit weniger Wasser ist aber viel schonender, da hier wichtige Vitamine nicht so schnell verloren gehen. Sie können sich auch einen Siebeinsatz zulegen und diesen in den Topf einhängen. So verhindern Sie auch ein Anbrennen der Kartoffeln.

» Tipp 3: Salzmenge
Was die Menge des Salzes angeht, so sollten Sie sich ganz langsam herantasten. Was einmal versalzen ist, ist kaum mehr zu retten, nachwürzen können Sie dagegen immer noch. Die Kartoffeln werden in das gesalzene Wasser gelegt, welches Sie dann kurz aufkochen lassen. Anschließend können Sie die Temperatur herunterdrehen, das Wasser sollte dann nur noch köcheln.

» Tipp 3: Kaltes Wasser
Kartoffeln werden traditionell in kaltem Wasser aufgesetzt, und das hat gute Gründe.
Wenn man sie gleich in kochendes Wasser gibt, garen die äußeren Schichten der Kartoffel viel schneller als das Innere. Das kann dazu führen, dass die Schale aufplatzt oder die Kartoffeln außen matschig und innen noch hart sind.

Schon gewusst? Statt die Kartoffeln nur in Salzwasser zu garen, können Sie auch Gemüsebrühe verwenden. Das verleiht den Kartoffeln einen kräftigeren Geschmack und passt hervorragend zu Eintöpfen, Suppen oder Kartoffelsalat.

Garzeiten für Salzkartoffeln

Die Kochzeit hängt stark von der Größe der Kartoffelstücke ab. Die eigentliche Kochzeit beginnt, sobald das Wasser sprudelnd kocht.

  • kleine Stücke: ca. 15 Minuten
  • mittlere Hälften: ca. 20 Minuten
  • große Stücke: bis 25 Minuten

Tipp: Festkochende Kartoffeln brauchen meist 2–3 Minuten länger als mehligkochende. Nach rund 15 bis 20 Minuten einfach mit einer Gabel oder einem Messer in die Kartoffeln stechen. Gleitet sie leicht hinein, sind die Kartoffeln gar.

Pellkartoffeln kochen

Pellkartoffeln kochen
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Pellkartoffeln werden mit Schale zubereitet und deshalb müssen Sie die Kartoffeln ganz gründlich unter kaltem Wasser abwaschen. Um hartnäckige Verschmutzungen zu entfernen, empfiehlt sich die Verwendung einer Gemüsebürste. Auch bei dieser Art der Zubereitung sollten grüne Stellen und Augen weggeschnitten werden.

Das richtige Kochen

Das Kochen der Pellkartoffeln unterscheidet sich kaum von der Zubereitung der Salzkartoffeln. Auch hier geben Sie nur wenig Wasser in den Kochtopf, sofern Sie den Deckel beim Garen geschlossen halten. Bei Pellkartoffeln sollten Sie etwas mehr Salz verwenden, da sie mit Schale kochen. Ansonsten geht man wie bei den Salzkartoffeln weiter vor.

Garzeiten für Pellkartoffeln

Auch hier ist die Größe der Kartoffeln entscheidend:

  • Drillinge (sehr kleine Kartoffeln): ca. 15 Minuten
  • mittelgroße Kartoffeln: ca. 20–25 Minuten
  • große Kartoffeln: ca. 30 Minuten

Tipp: Nach dem Kochen die Pellkartoffeln kurz kalt abschrecken, dann lässt sich die Schale leichter abziehen.

Neben dem klassischen Kartoffelnkochen im Topf gibt es auch alternative Zubereitungsmethoden. Besonders vitaminschonend ist das Kartoffeldämpfen, bei dem die Kartoffeln im heißen Dampf garen, ohne Wasser aufzunehmen. Wer es eilig hat, kann auch einen Schnellkochtopf verwenden, in dem die Garzeit deutlich kürzer ist.

Ringo von Gartentipps.com

Ringo ist Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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