Wenn Sie mediterranes Flair mögen, werden Sie den Oleander lieben. Er sorgt nicht nur für Urlaubsstimmung, er ist obendrein gar nicht mal so schwer zu pflegen.
Der Oleander (Nerium oleander) ist eine der beliebtesten mediterranen Zierpflanzen, die mit ihren auffälligen und vor allem farbenprächtigen Blüten einen Hauch mediterranes Flair in den Garten oder auf die Terrasse zaubert. Und das, obwohl die beliebte Kübelpflanze eigentlich in Mittelmeergegenden zuhause ist.
Mit dem richtigen Standort und der passenden Pflege, kann der Oleander jedoch auch bei uns prächtig gedeihen und für Urlaubsfeeling im Garten sorgen. Damit Ihnen das gelingt, erkläre ich nachfolgend, wie Sie die optimalen Wachstumsbedingungen schaffen.
Inhalte
Herkunft
Der Oleander stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Wer einmal mit dem Auto durch Italien oder Spanien gefahren ist, sieht den Oleander regelmäßig in voller Pracht am Straßenrand stehen.
Er ist jedoch auch in Nordafrika sowie in Teilen des Nahen Ostens beheimatet. Dort findet man ihn hauptsächlich an Flussufern, in Bachnähe und in anderen feuchten Gebieten. Da diese Pflanze warme Temperaturen und viel Sonnenlicht liebt, ist sie gerade in Südeuropa ein fester Bestandteil der Landschaft.
Wer einmal dort war, wird den Oleander daher in Zukunft immer mit Sommer, Sonne und Urlaubserinnerungen verbinden.
Aussehen und Wuchs

Beim Oleander handelt es sich um einen immergrünen Strauch, der am richtigen Standort und bei optimaler Pflege eine Höhe von bis zu drei Metern erreichen kann. Mit etwas Glück wird er manchmal sogar noch höher. Allerdings muss hierfür auch ausreichend Platz vorhanden sein.
Was die Blätter betrifft, so sind diese lanzettförmig, ledrig und dunkelgrün. Da die Zierpflanze von diesen reichlich entwickelt, sieht sie auch dann ansprechend aus, auch wenn sie gerade nicht blüht. Denn die exotischen Blüten erscheinen nur von Juni bis September. Bei guter Pflegen und milden Temperaturen kann der Oleander jedoch auch länger blühen. Je nach Sorte erscheinen dann Blüten in Weiß, Rosa, Rot oder Gelb und verbreiten teilweise einen zarten Duft. Die Blüten sind trichterförmigen, erscheinen in Dolden und machen den Oleander so zu einem wahren Blickfang im Garten. Die Blüten können zudem einfach oder gefüllt sein, was ihnen eine zusätzliche Eleganz verleiht.
Beachten Sie:
Beim Oleander handelt es sich um eine hochgiftige Pflanze, die in allen Pflanzenteilen Glykoside, insbesondere das Oleandrin, enthält. Schon kleinste Mengen können für Menschen und Tiere gefährlich sein. Besonders bei Kindern und Haustieren ist daher Vorsicht geboten, denn alleine das Kauen auf einem Blatt kann schon schwere Vergiftungen hervorrufen.
Steckbrief
| Oleander (Nerium oleander) | |
|---|---|
| Familie: | Hundsgiftgewächse (Apocynaceae) |
| Wuchs: | bis circa 3 Meter hoch |
| Blätter: | immergrün, lanzettförmig, ledrig |
| Blüte: | erscheinen von Juni bis September in Weiß, Rosa, Rot oder Gelb |
| Standort: | sonnig |
| Boden: | nährstoffreich, durchlässig |
Der optimale Standort

Möchten Sie die mediterrane Pflanze im Garten anpflanzen, müssen Sie hierfür zunächst den optimalen Standort auswählen. Dabei sollten Sie beachten, dass die Pflanze im Sommer und Winter völlig unterschiedliche Anforderungen an den Standort stellt. Das ist auch der Grund, weshalb der Oleander hierzulande als Kübelpflanze gehalten werden sollte.
Prinzipiell fühlt sich der Oleander von Frühjahr bis Herbst an einem sonnigen Standort wohl. Mindestens sechs Stunden direkte Sonneneinstrahlung pro Tag sollten es schon sein, denn je mehr Sonne und Wärme der Oleander abbekommt, desto prächtiger fällt die Blüte aus. ☀️
Aus diesem Grund ist es sinnvoll, die Pflanze in die Nähe einer Hauswand zu stellen, denn mit der Hauswand im Rücken kann die Pflanze auch nachts von der Wärme profitieren. Auf diese Weise kann der Oleander noch schneller und vor allem prächtiger blühen.
Wichtig:
Haben Sie sich für eine gefüllte Oleander-Sorte entschieden, ist es wichtig, die Blüten vor Regen zu schützen. Ein überhängender Dachvorsprung kann zum Beispiel für den nötigen Schutz sorgen.
Der perfekte Boden
Wie schon erwähnt, ist es hierzulande ratsam, den Oleander im Kübel zu halten, da dies die Überwinterung vereinfacht. Wichtig ist hierfür, dass Sie ein geeignetes Substrat verwenden. Dieses sollte nährstoffreich und gut durchlässig sein, da Oleander keine Staunässe verträgt. Am besten eignet sich eine Mischung aus Blumen- oder Gartenerde, etwas Sand und Kompost, denn diese Mischung sorgt dafür, dass der Boden nährstoffreich, aber dennoch gut durchlässig bleibt. Außerdem ist es ratsam, Tonscherben oder Blähton als Drainageschicht zu verwenden, um Staunässe zu verhindern.
Pflanzanleitung

Möchten Sie mit dem Oleander einen mediterranen Garten anlegen oder eine mediterrane Terrasse gestalten, gehen Sie dabei einfach folgendermaßen vor:
- Standort wählen: Ein warmer, sonniger Standort ist ideal. Achten Sie darauf, dass der Oleander windgeschützt steht, da starke Winde Blätter und Blüten schädigen können.
- Topf vorbereiten: Achten Sie darauf, dass der Pflanzkübel groß genug ist und über Abflusslöcher verfügt, um Staunässe zu vermeiden. Legen Sie im Kübel am Boden eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton an.
- Boden vorbereiten: Mischen Sie nun Blumenerde mit Sand und Kompost und legen Sie ein ausreichend großes Pflanzloch im Kübel an.
- Pflanzen: Setzen Sie den Oleander in den Topf und bedecken Sie die Wurzeln gut mit Erde. Drücken Sie diese leicht an, damit keine Hohlräume entstehen.
- Angießen: Gießen Sie die Pflanze gründlich an. Besonders in den ersten Wochen nach dem Einpflanzen benötigt der Oleander ausreichend Wasser, um gut anzuwurzeln.
Tipps zur Pflege

➩ Gießen:
Beim Anpflanzen von Oleander sollten Sie den Wasserbedarf der mediterranen Kübelpflanze im Hinterkopf behalten. Gerade im Hochsommer, sowie bei extrem heißen Temperaturen kann die Pflanze kaum genug Wasser bekommen. Der Wurzelballen sollte also nie austrocknen. An heißen Sommertagen kann es daher notwendig sein, dass Sie täglich Ihren Oleander gießen. Geben Sie das Wasser dabei am besten direkt in den Untersetzer. So werden die Blätter nicht unnötig nass, was einen Befall mit Pilzkrankheiten verhindert.
➩ Düngen:
Beim Düngen haben Sie die Wahl: Entweder Sie versorgen den Oleander während der Wachstumsphase von Frühjahr bis Spätsommer alle zwei Wochen mit einem flüssigen Blumendünger, oder Sie verabreichen im Frühjahr einmalig einen Langzeitdünger.
➩ Umtopfen:
Jungpflanzen sollten regelmäßig umgetopft werden – und zwar am besten einmal im Jahr. Bei älteren Pflanzen ist es hingegen völlig ausreichend, wenn Sie nur alle fünf bis circa zehn Jahre den Oleander umtopfen.
➩ Überwinterung:
Im Freien fühlt sich Oleander nur in Süd- und Mittelitalien, in Nordafrika, in Griechenland und in Spanien das ganze Jahr über wohl. Hierzulande muss er zum Überwintern ins Haus gebracht werden, damit er im nächsten Sommer wieder prachtvoll gedeihen kann. Ideal ist ein heller sowie kühler Ort, an dem Temperaturen von 5 bis 10°C herrschen. Passend wären zum Beispiel ein Wintergarten, der Hausflur oder das Treppenhaus. Der Oleander kann aber auch im Keller überwintern, wobei dieser aber nicht komplett dunkel sein darf.
Wenn Sie Ihren Oleander überwintern, sollten Sie die Wassergaben während der Wintermonate deutlich reduzieren, sodass der Wurzelballen zwar leicht feucht, aber nicht nass bleibt.
Im Freien fühlt sich die Pflanze dann ab Mai wieder wohl. Wenn die Temperaturen es zulassen, kann die Kübelpflanze aber auch schon früher aus ihrem Winterquartier ausziehen.
➩ Rückschnitt:
Möchten Sie Ihren Oleander schneiden, sollten Sie am besten im Frühjahr zur Schere greifen, um die Pflanze in Form zu halten und das Wachstum anzuregen. Achten Sie dabei darauf, dass Sie die Äste nur bis zu den ausgebildeten Knospen kürzen. Alte und abgestorbene Äste können Sie hingegen komplett entfernen.
Beachten Sie:
Tragen Sie beim Pflanzen, Umtopfen und Schneiden von Oleander unbedingt Handschuhe und waschen Sie sich nach jeglicher Berührung sofort Ihre Hände. Denn der Pflanzensaft des Oleanders kann Hautreizungen verursachen. Außerdem: Entsorgen Sie das Schnittgut nicht auf dem Kompost, denn schon geringe Mengen können für Tiere gefährlich werden.
Krankheiten und Schädlinge erkennen und bekämpfen

Schädlinge am Oleander sind keine Seltenheit, denn die Pflanze ist besonders anfällig für Schildläuse und Spinnmilben. Bei einem Befall sollten Sie die betroffenen Stellen am besten mit einem feuchten Tuch abwischen. Bei einem starkem Befall kann auch Neemöl weiterhelfen.
Auch Pilzkrankheiten wie Blattflecken oder Oleanderkrebs treten häufig auf. Vor allem, wenn die Blätter zu lange feucht bleiben. Sorgen Sie daher dafür, dass Sie Ihren Oleander nicht von oben gießen und die Blätter nach einem Regenguss gut abtrocknen können. Hierfür kann es sinnvoll sein, den Oleander geschützt, also unter einem Dachvorsprung, aufzustellen.
Nähere Informationen zu den hier genannten Krankheiten und Schädlingen finden Sie in unserem Beitrag Oleander: Pflegefehler erkennen und behandeln.
Vermehrung

Können Sie nicht genug von Ihrem Oleander bekommen? Dann müssen Sie nicht unbedingt im Gartencenter eine weitere Pflanze kaufen. Sie können auch Ihren Oleander vermehren. Dafür könnten Sie zum Beispiel Samen aussäen. Am einfachsten und vor allem schnellsten gelingt die Vermehrung jedoch, indem Sie Stecklinge schneiden. Gehen Sie bei dieser Vermehrungsmethode einfach folgendermaßen vor:
- Stecklinge schneiden: Schneiden Sie im Frühsommer etwa 15 cm lange, halbverholzte Triebe vom Oleander ab. Wählen Sie hierfür am besten blütenlose Triebe aus, um die Energie in die Wurzelbildung zu lenken.
- Stecklinge vorbereiten: Entfernen Sie nun die unteren Blätter der Stecklinge, sodass nur die obersten Blätter übrig bleiben. Dies verringert die Verdunstung und erleichtert die Bewurzelung.
- Stecklinge in Wasser stellen: Stellen Sie die Stecklinge in ein Glas Wasser und warten Sie, bis sich Wurzeln bilden. Dies dauert in der Regel zwei bis vier Wochen, wobei Sie das Wasser regelmäßig wechseln sollten.
- Stecklinge in Erde pflanzen: Sobald die Wurzeln circa 2 bis 3 cm lang sind, können Sie die Stecklinge in Töpfe mit Blumenerde pflanzen. Halten Sie die Erde anschließend leicht feucht und stellen Sie die jungen Pflanzen an einen hellen, aber nicht zu sonnigen Standort, bis sie gut angewachsen sind.




